Peggy Knobloch

Ja, das alles ist im Grunde sehr interessant und eventuell sogar recht vielsagend.

Auch ich kann keinerlei Fortschritt in der Schriftsprache erkennen, eher das Gegenteil. Es hiess ja immer, Ulvi lerne in Bayreuth nun Lesen und Schreiben und mache gewaltige Fortschritte. Nun, vielleicht beim Lesen (da gibt es ja für uns keinen Vergleich), beim Schreiben scheint mir das nicht so zu sein.

Ich bin da ganz bei @jaska :
Das Wort "Schwemmer" ist auffallend anders geschrieben, es ist das einzige Wort in diesem Text, das mit großem "E" geschrieben ist, so, als hätte es jemand in Druckbuchstaben vorgegeben und Ulvi hätte es abgeschrieben.

@Mao1974
@Redjune

Also: es gibt keine großen Fortschritte. Sollte er aber die Wörter für und möchte im letzten Brief selbst verfasst haben (ohne das jemand sagte: du Ulvi, das schreibt man doch mit Ü), dann hätte er zumindest Fortschritte gemacht. Kleine Fortschritte. Wie gesagt, er befindet sich, meiner Meinung nach, zwischen der alphabetischen und logographischen Phase. Diese Phasen durchläuft jedes Kind, wenn es Lesen und Schreiben lernt. Er schreibt nach Lautung. Diese Entwicklung passt zu einem Grundschüler.

@Mao1974
Natürlich sticht das ins Auge. Aber ich frage mich eben warum Schwemmer und nicht Walter?

@Redjune

Zu diesem Henning(oder Hennig) noch eine Anmerkung:
Im Buch steht geschrieben, Ulvi hätte ihn "Henningvadder" genannt, was implizieren soll, es hätte ein irgendwie geartetes Vertrauensverhältnis bestanden. Das ist nicht wahr. Ulvi hatte von "Henningwalter" gesprochen, nicht von "Vadder".
Noch ein Fehler im Buch. Die Sueddeutsche hatte das in einem Artikel lange vor dem Erscheinen des Buches bereits richtig wiedergegeben.
Nur am Rande ;-)

@Redjune

Schwemmer ist zumindest leichter zu schreiben. Fehlerquellen sind: Doppelkonsonant (mm) und der Schwalaut am Ende (-er). Aus letzterem wird gerne ein a gemacht, weil es ja ein Murmellaut ist und sich nicht wirklich nach -er anhört, sondern mehr nach -a. Deshalb schreiben viele Kinder auch Mutta, Kinda etc. Sowas kommt daher. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass ihm jm. gesagt hat, wie man den Namen schreibt. Ist ja im Prinzip nicht verwerflich, aber Ulvi ist auch hier nicht er selbst. Wieso muss man ihn so in Szene setzen?

@Mao1974

Danke.

@Blondi23
Im ersten Brief schrieb er wenigstens "Dank" noch richtig :))

@Mao1974
Das ist interessant :) ob dass Lemmer/Jung auch berichtigt haben in ihrer Fortsetzung? Ich denke nein.....

@Redjune

Ja, weil im ersten Brief das Wort Danke steht, er nach Lautung schreibt und man hört, dass es etwas stimmloses sein muss wie das K. Bedanken ist schwieriger, weil das nasalierte N davor steht. Sowas wie bei Ingo oder Tango. Wie gesagt, er schreibt nach Lautung und deshalb ist er auf dem Niveau eines Grundschülers. Lässt sich ja auch durch seine Behinderung erklären und ist ja nichts Schlimmes. Aber da direkt einen Analphabeten drausmachen und dann hingehen und von sehr großen Fortschritten sprechen............also da hörts auf.

@Blondi23
Ich kann's natürlich nicht beurteilen das ist wirklich mehr dein Fachgebiet :) ich seh halt dass er von "ich danke allen" zu "mich betangen" und "fielentang" kam. In meinen Augen ist das eine Verschlechterung. Aber ich seh auch dass er nach Gehör schreibt und vor allem, dass er überhaupt schreibt! Das macht aus ihm garantiert keinen Analphabeten. Wie viele Jahre liegen denn zwischen den Blättern? Große Fortschritte seh ich wirklich nicht.

@Redjune

Ja, solche Kleinigkeiten sind mitunter wirklich interessant. Auch zB daß im Buch steht, Peggy hätte "Bulerman" neben ein Bild geschrieben. Auch das stimmt so nicht, es steht da "Busen" und "Man", mit Pfeilen auf die dargestellten Personen.
Und darunter stand in einer Sprechblase "ohja,ohja", nicht etwa "onon", wie von RZ vermutet, der dahinter ein türkisches Wort mutmasst. Nunja, sind Kleinigkeiten, aber bei "jahrelanger Recherche" müsste sowas doch auffallen.

Genauso wie es den Autoren hätte auffallen MÜSSEN, daß der von Ulvi genannte Stein nicht etwa einfach weg war, sondern daß sich ein Gästebuchnutzer dazu bekannte, ihn weggeräumt zu haben, damit sinngemäß "niemand stolpert".

@Redjune

Fielentang ist wahr. ein Folgefehler wegen betangen. Ach, man könnte so einiges analysieren. Also, wenn ich einen geistig gesunden erwachsenen Mann vor mir habe, der weder Lesen noch Schreiben kann bzw. diese Fähigkeiten nur sehr rudimentär ausgebildetet sind, dann spreche ich von einem Analphabeten. Der Ulvi ist geistig behindert, der hatte doch nie die Möglichkeit, sich so zu entwickeln wie eine geistig gesunde Person. Er wird leider auch nie wie eine solche Lesen und Schreiben können.

@Mao1974
Das mit dem Stein war mit neu - krass!
Aber ja... Jahrelange Recherche eben... Da braucht man nicht genau zu sein.... Meine Güte... Mich ärgert sowas nur..

Aber der Stein konnte doch trotzdem nicht gefunden werden, oder?

@Blondi23

Soweit ich weiss wurde der Stein abseits des Weges abgelegt und dort auch gefunden...

@Mao1974

Ok. Schade, dass sich an dem Stein keine Blutspuren feststellen ließen, da sie ja angeblich über ihn gestolpert sein soll und nichts anderes. Aber ich finde, alleine die Anwesenheit eines solchen Steins sagt nicht wirklich was über die Schuld oder die Unschuld Ulvis aus. Es kann natürlich so gewesen sein, er kann aber auch so sein, dass Ulvi diesen Stein dort liegen sah und sich daran erinnerte, als er seine Geschichte erzählte. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem.

@Blondi23

Nein, das sagt auch nichts Definitives aus, seh ich auch so. Es ist eine weitere Merkwürdigkeit in diesem Geständnis. Vielleicht ist der Ulvi selbst mal über diesen Stein gestolpert und hat ihn deshalb eingebaut. Ich finde das eben nur eine beträchtliche Leistung, sich an sowas erstens zu erinnern und es zweitens schlüssig einzubauen, mich macht das einfach stutzig bei einem Menschen mit Ulvis Intellekt.
Das sind eben Dinge, die den Ermittlern auch vor den Kopf geknallt wurden. ich weiss letztlich nicht, ob der Ulvi sich das alles aus den Fingern gesaugt hat, aber wenn, dann ist das schon eine sehr, sehr außergewöhnliche Leistung für jemanden, der sich angeblich die Schuhe nicht alleine zubinden kann.

Eine Merkwürdigkeit wie die grüne Decke, die es mal gab und mal nicht, von der es aber Fasern gab, die auf ihre Existenz hindeuten...

@Mao1974

Das Binden von Schuhen ist ja eine motorische Fähigkeit. Entweder kann er dies oder eben nicht. Hat aber nichts mit seinem Intellekt in dem Sinne zutun. Ich würd auch nicht pauschal sagen: "Ok, der hat einen IQ von 67, der kann sich doch sowas gar nicht ausdenken/sich daran erinnern". Bringen die in der Facebookgruppe ja auch häufig. Ich kenne behinderte Menschen, die können einfache Zusammenhänge kognitiv nicht erfassen, erzählen dir aber 5 Minuten später eine Geschichte, da bist du erstmal überrascht und denkst dir: hmm, kann es jetzt wirklich so passiert sein, hat der sich sowas ausgedacht?

Meistens haben sich die Kinder nie ihre Ausgangsgeschichte merken können. Das Gerüst blieb stehen, aber die einzelnen Aspekte variierten. Auf Nachfrage haben sie sich dann meist wieder korrigiert, aber sie haben schon gezögert. Es kommt aber natürlich immer auf die Art der Behinderung an, welches Gehirnareal ist besonders betroffen etc.. Ich traue ihm schon zu, dass er selbst erlebte Situationen wie das Stolpern über diesen Stein mit einer fiktiven Geschichte verknüpfen und Wiederholen kann. Er kann sich ja auch solche Sachen merken wie: "Zur Rechenschaft ziehen". Kommt nicht in seinem alltäglichen Sprachgebrauch vor, würd mich zumindest wundern, er kann es aber innerhalb des Fernsehbeitrags an der richtigen Stelle anbringen. Natürlich ist es zusammengeschnitten worden, dennoch bringt er es ohne zu zögern rüber. So ganz eingeschränkt wie manche User tun, ist der gar nicht. Was ja auch gut ist, wäre ja auch sehr schlimm und auch schade.

@Blondi23

Nunja, das alles ist und bleibt spekulativ.
Behinderungen sind vielfältig, wer weiss schon, welche Fähigkeiten da besonders ausgeprägt sind? Das ist individuell wie bei anderen Menschen auch. Man kann da auch kein einzelnes Detail rausgreifen, das ist klar. Dennoch sind es bei Ulvi eine Vielzahl von Dingen, die zweifeln lassen, ob er sich diese Geschichte ausgedacht haben kann. Wir werden sehen, wie es jetzt neu bewertet wird, aber die damaligen Gutachter und das Gericht haben nicht leichtfertig geurteilt, soviel ist sicher

Natürlich, in den Kopf sehen kann man niemandem...
Nur: Wenn ein Ulvi sich hinstellt (bzw seine Betreuer, ich will ihm das garnicht anlasten) und verkündet, wem er nun die Hand reicht und wem nicht, weil die ja angeblich gelogen haben., dann ist das für mich nicht anders zu umschreiben als "Unverschämtheit". Das muss man sich mal vorstellen, da zieht sich jemand eine Vergewaltigungs- und Tötungsgeschichte in allen Details aus den Fingern und erwartet eine Entschuldigung von der Mutter des besagten Kindes, weil diese vielleicht mal Schulkind A mit Schulkind B verwechselt hat. Geht's noch?

@Mao1974

Mao1974 schrieb:Das muss man sich mal vorstellen, da zieht sich jemand eine Vergewaltigungs- und Tötungsgeschichte in allen Details aus den Fingern und erwartet eine Entschuldigung von der Mutter des besagten Kindes, weil diese vielleicht mal Schulkind A mit Schulkind B verwechselt hat. Geht's noch?

sehr wahr! Die GR tut ihm mit solchen Vorgaben nichts gutes.

@Mao1974

ich denke, dass in bestimmten Bereichen schon lange nicht mehr objektiv vorgegangen wird. Hauptsache, man kann sich gegen die Mutter stellen und über sie schimpfen. Siehst du doch schon an der Peggyseite. Dort wird oftmals über unser Forum geschrieben, gestern noch wurde angemerkt, dass sich hier seit längerer Zeit keine richtige Diskussion mehr entwickeln würden etc.. Dass man den Sonntag vielleicht gerne anders verbringt, als den ganzen Tag vor dem PC, scheint nicht klar oder vorstellbar zu sein. Genauso wie nicht vorstellbar ist, dass die Mutter vll gar nichts mit dem Verschwinden ihrer Tochter zutun hat. Es wird sich im Kreis gedreht und geschimpft.^^

Und der Ulvi kommt mir langsam auch vor, als würde er einfach nur ein Spielball sein, den man bewusst einsetzt. So hat es zumindest den Anschein. Und nein, ich kann nicht verstehen, dass er eine solche Forderung stellt. Dass er sich eine Rückkehr Peggys wünscht, erscheint mir plausibel. Sowas nehm ich ihm auch ab. Aber nicht solche Sachen, die einfach nur vorgegeben wirken.