Peggy Knobloch

@Mao1974
Du kannst ja mal gerne hier ein paar Aussagen der Betreuer wiedergeben,
damit wir auf dem Laufenden sind.

@ramisha

Dann musst Du sie nachlesen!
Es ist doch erstaunlich, nicht?
Seine Betreuer schätzten ihn offenbar wesentlich eigenständiger ein als zB Frau R. das tut, die ihn nur als Opfer sieht. Er scheint durchaus zur Manipulation fähig zu sein, er kann andere belasten und weiss auch, was er da tut ("reindrücken"). Was nun?

@Mao1974
Ich würde gerne nachlesen, wenn du mir verrätst, wo!

"Reindrücken" ist gerade im primitiveren Wortschatz angesiedelt. Ich halte es also garnicht
für abwegig, wenn Ulvi diesen Ausdruck gebraucht.

Und weil wir gerade bei Sprache und Verständigung sind:

jaska schrieb:Für Überraschung sorgte die von einem Beamten der Soko II eingeführte Aussage einer Psychologin, die Ulvi K. im Bayreuther Bezirkskrankenhaus betreut hatte. Demnach soll Ulvi K. – der den Missbrauch von Peggy Knobloch gestanden hat – der Betreuerin erklärt haben, dass auch Ulvis K.s Vater einen Tag vor dem Verschwinden von Peggy diese unsittlich berührt habe.

DAS hat mich natürlich auch geschockt, bis mir der möglicher Weise genaue Wortlaut von
Ulvis Aussage die Sache erklärlich macht.

Sollte Ulvi gesagt haben: "Der Vater hat sie auch unsittlich berührt", so ist nicht gesagt,
dass er damit SEINEN Vater meinte. In Franken spricht man nicht von "meiner Frau",
"meinem Vater" (das wäre natürlich im Fall von Ulvis Aussage eindeutig). Hier ist es
"die Frau", "der Vater" - auch wenn sie zur Familie gehören.

Aber möglicher Weise haben Ermittler und Betreuer intensiver nachgefragt und Ulvi
hat explizit SEINEN Vater der unsittlichen Berührung an Peggy bezichtigt. Könnte man
ja noch mal anlässlich des WAV erfragen.

@ramisha

So abwegig finde ich Deine Überlegung zu "der Vater" garnicht, das kann auch im Dialekt begründet sein.

Aber: Woher wusste der Ulvi das? Woher wusste er das Datum?

Und: Das "reindrücken" hat der Ulvi schon so gebraucht wie es allgemein verstanden wird, da hab ich keine Zweifel!

@Mao1974

jaska schrieb:... dass auch Ulvis K.s Vater einen Tag vor dem Verschwinden von Peggy diese unsittlich berührt habe.

Ja, das wundert mich auch! EINEN TAG VOR DEM VERSCHWINDEN!
Das müsste dann ja der 6. Mai gewesen sein. Da wäre doch interessant,
wo, wann (Uhrzeit) bot sich die Gelegenheit und vor allen Dingen -
um welchen VATER handelt es sich? Aus dem Zitat geht allerdings
eindeutig hervor, dass es sich um Ulvis Vater Kulac handeln soll.

Wenn wir auf das Datum kommen, kann er es eigentlich nur von Peggy wissen,
es sei denn, Ulvi wäre selbst dabei gewesen.

Du siehst, ich ziehe alles in Erwägung, auch wenn es nachteilig für den Angeklagten
sein sollte. Andererseits ist die blühende Phantasie von Ulvi inzwischen bekannt und
bei der Wahrheitsfindung mehr als hinderlich.

@Mao1974
Über die Betreuer sagtest du:

Mao1974 schrieb:Die haben aber teilweise ihre Meinung zu Ulvi abgegeben, zB daß er seine Behinderung durchaus zu seinen Zwecken nutzen könne. Was sagst Du dazu?

Ich fragte dich, wo ich das nachlesen kann (andere würden vielleicht Belege verlangen).
Nun, bitteschön, wo kann ich?

@ramisha
Der Tag vor dem Verschwinden war ein Sonntag und es gibt hierzu von Frau Knobloch eine Information:

Frankenpost, 31. Januar 2002
nicht online

Im Nachhinein, sagt Susanne Knobloch, werde ihr jetzt so manches klar. Peggy sei ganz verändert gewesen in den letzten Tagen vor ihrem Verschwinden. Das Mädchen, das sonst stundenlang in ganz Lichtenberg allein unterwegs war und von allen als ausgesprochen kontaktfreudig beschrieben wird, habe sich nicht mehr ohne Begleitung vor die Tür getraut. Nicht einmal quer über die Straße, um die Frühstückssemmeln zu holen. Den ganzen Sonntagnachmittag habe sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Jasmin im Garten hinter dem blauen Haus am Lichtenberger Marktplatz verbracht.

Insofern ist das von Ulvi genannte Datum mehr als unwahrscheinlich.

@jaska
Danke, sehe ich auch so. Dann kann es sich keinesfalls um Ulvis Vater handeln.

@ramisha

Ok, da hast Du recht, zumal Peggy am Tag vor dem Verschwinden bei ihrer Familie im Garten gewesen sein soll.
Das Datum kann schwerlich stimmen .Zumal Peggy das dem Ulvi ja nicht vor der Verfolgubgsjagd noch schnell erzählt haben könnte, das ist unwahrscheinlich.

Aber trotzdem: Wie kommt der Ulvi darauf (der nie mit Peggy gesprochen haben will)?
Wie kommt er darauf, Peggy wäre schon vorher missbraucht worden?

@ramisha

ramisha schrieb:Danke, sehe ich auch so. Dann kann es sich keinesfalls um Ulvis Vater handeln.

Zumindest nicht am 6. Mai 2001

@Mao1974
Dass er nie mit Peggy gesprochen hat, halte ich ebenso für eine Lüge,
wie auch, dass Peggy ausgerechnet ihm einen Missbrauch an ihr gestehen würde.
Möglich, dass Ulvi das irgendwo aufgeschnappt hat oder es sich einfach ausdachte.

@jaska
Richtig!

@ramisha

Das Problem ist ja, daß er das als Entschuldigung für seinen Missbrauch an ihr angebracht hat.
Er hat also in diesem Fall nicht einfach andere beschuldigt (was einfacher gewesen wäre), sondern das in Beziehung zu seiner eigenen Handlung gebracht.

@Mao1974
Warum sollte er eine Lüge nicht mit einer Lüge im Nachhinein zu beschönigen versuchen?
Bei so vielen Unwahrheiten, Unklarheiten und Widersprüchen hält man letztendlich alles
für möglich, wenn man nicht die Möglichkeit hat, zu ermitteln und dann zu bestätigen oder
zu widerlegen.

@ramisha

Hm, ich sag ja nicht, daß es definitiv nicht so war.
Aber kann er das? Eine Lüge mit einer anderen beschönigen? Das erfordert ja Denken über zwei Ecken, oder?
Kann er Details in Geständnisse einbauen, die sich schlüssig einfügen? Den Stein, Peggys Verhalten vor und nach dem Missbrauch?

Ich bin mir da unsicher, aber es kommt mir sehr ungewöhnlich vor...

@Mao1974
Ob er das kann, wissen die Betreuer genauer. ;-)

@ramisha

Wenn sie nicht Rödel heissen stimme ich Dir zu!

@Mao1974
Und nehmen wir bloß mal an, er bereute das Geständnis des Missbrauchs,
(ob wahr oder unwahr) was würde an seiner Stelle näher liegen, als zu sagen "... der hat ja auch"?

@Mao1974
Das bringt mich zwar immer noch nicht weiter in meinem Bestreben, zu erfahren,
was das Betreuungspersonal der Nervenklinik so von ihm hält, aber gut, lassen wir das.

@ramisha

Naja, ich find das jetzt auch nicht so schnell, ein Betreuer hat eben gesagt, er wisse seine Behinderung für sich auszunutzen, sinngemäss.

Und "der hat ja auch" wäre dann aber gleichzeitig ein Schuldeingeständnis. Und das kam eben vom Ulvi, kein Abstreiten, sondern Entschuldigungen für den Missbrauch.

@Mao1974
Man kann aber auch eine Lüge, die man anschließend bereut, damit zu bemänteln versuchen,
indem man jemand anderem einfach auch eins "reindrückt". Aber ich denke, darüber haben
wir jetzt genügend Überlegungen angestellt.