@Tussinelda,
ganz so stimmt das nicht.
Die Geständnisse und die Videorekonstruktionen gab es und sie boten einen logischen detaillierten Tathergang und eine gute Erklärung dafür, dass Peggy verschwunden blieb. Sie boten zudem ein Motiv. Ursache und Wirkung waren somit auf dem Tisch. Und alle eingeschalteten Gutachter werteten die Geständnisse und die darin enthaltenen Abläufe als erlebnisbasiert, gerade unter Berücksichtigung von Ulvis Behinderung.
Dann gab es Zeugen, die Ulvi am Henri-Marteau-Platz gesehen hatten, genau zu der Zeit, als er angeblich mit seinen Eltern zu Mittag ass. Eine Zeugin will Ulvi in Arbeitsklamotten gesehen haben, wie er mit einem kleinen blonden Mädchen sprach. Ein Zeuge bestätigt die Arbeitsklamotten und die Sichtung Ulvis in der Nähe des Krämerladens, wo er um die Zeit laut Eltern nicht sein konnte.
Der Vater gab anscheinend an (hier sind die Artikel nicht so klar), an diesem Nachmittag gar nicht in der Nähe gewesen zu sein, jedoch haben Zeugen bestätigt, dass sein Auto dort geparkt war. Das Alibi des Vaters war also erschüttert.
Weitere Zeugen, die Ulvi benannte, konnten jede Begegnung an diesem Tag ausschließen.
Die Schwester und die Mutter von Ulvi zogen das zuvor gegebene Alibi zurück.
Die Familie schwieg überraschend im Prozess, obwohl sie zunächst wohl aussagen wollte bzw. im Fall der Mutter schon ausgesagt hatte.
Es gab abgehörte Telefonate, in denen klar wurde, dass Ulvi nicht nur der Polizei gegenüber geständig war.
Es gab Alibizeugen der Verteidigung, die sich bei der Familie Kulac nach den genauen benötigten Uhrzeiten erkundigt hatten.
Es gab die grüne Decke aus dem Geständnis, die die Familie Kulac nie besessen haben will und es gab die sichergestellten Fasern aus dem Auto, die zumindest die Existenz von grünen Fasern bestätigte.
Darüber hinaus gab es mehrere Zeugen, die das Mädchen noch in Lichtenberg gesehen haben wollen, als es laut Gericht schon tot war. Diese Sichtungen wurden von den Ermittlern ebenfalls registriert, hierzu sagte auch ein Experte aus, er bescheinigte falsche Sichtungen als weit verbreitet in Kriminalfällen.
Man darf sich gerne darüber streiten, ob das Alles so gewertet werden durfte oder ausgereicht hat für eine Verurteilung. Aber "nichts" ist das noch lange nicht.
Weil Du den Widerruf des Geständnisses ansprichst: hier fehlt mir noch immer eine logische Erklärung. An eine plötzliche Erleuchtung will ich nicht glauben.
@PEDRO_NEGRO Aus der Entfernung bleibt mir nichts Anderes übrig, als das Bekannte zu analysieren. Eine aktive Suche nach dem Mädchen wirst Du kaum hier finden oder erwarten können.