@milinda Du warst selbst nie da, also lehne Dich nicht so weit aus dem Fenster. Oder über den Zaun, in diesem Fall.
Ein halber Meter würde genügen, dass man sich denkt, man könne da über den Zaun und dann nach rechts auf das Plateau gelangen, wo von der anderen Seite die Trampelpfade hinführen.
Man könnte denken, man könnte sich direkt vor den Zaun hinsetzen und den Sonnenaufgang ansehen.
Man könnte, vom Weisshaus und die Trampelpfade kommend, denken, man könne da über den Zaun wieder auf den Weg gelangen.
Man könnte, gerade wenn man sich dort auskennt, denken, dass es nicht gefährlich ist... und dann genügt doch ein Stolpern.
Man könnte jemandem, der einem eine coole Stelle mit toller Aussicht zeigen möchte, über den Zaun hinterher klettern.
Man könnte beim Klettern oder später beim Versuch, unangenehmer Annäherung zu entgehen, stolpern und ins Rutschen geraten.
Man könnte geschubst werden.
Man könnte dort ganz alleine entspannt abhängen und beim Versuch, zu gehen, ausrutschen.
Man könnte dort auch tieftraurig Abstand von dem ganzen Lärm und allen Erwartungen oder Enttäuschungen gesucht haben, mal nicht funktionieren und beliebt sein müssen, und trotzdem ganz unabsichtlich gestolpert sein.
Man könnte dort in Begleitung oder alleine hingegangen und dort jemanden begegnet sein.
Man könnte angegriffen worden sein oder nicht.
...
Es wurde auf der Pressekonferenz nichts ausgeschlossen, sondern es wurde festgestellt, wofür sich keine Anhaltspunkte ergeben: Suizid, Sexual- und Gewaltverbrechen. Diese setzen nämlich Einflüsse voraus, die man nicht nachweisen kann.
Nachweisen lässt sich mit einiger Gewissheit, dass Tanja dort abstürzte und zu Tode kam. Also dass sie nicht wo anders starb und dann dort abgelegt wurde. Mehr nicht.
Das mag frustrierend und unbefriedigend sein und allen Instinkten widersprechen, aber das ändert nichts an der Tatsache.