y-ray schrieb:Fraglich wäre ohnehin, ob man nach so langer Zeit tatsächlich noch mit Spuren rechnen hätte können. Ohne pietätlos sein zu wollen, die Körperflüssigkeiten sinken i.d.R. nach unten, und ich gehe davon aus, dass "unten" nicht oberhalb des 3-Stämmers war, sondern oberhalb der endgültigen Lage. Auch Spuren an den Felsen dürften durch Erosion längst verwischt sein...
Ich kann mir persönlich auch nicht vorstellen, dass nach 8 langen Jahren bei Wind und Wetter noch irgendetwas von Belang an dem Baum feststellbar war, wenn wir von möglichen Beschädigungen einmal absehen.
Leonberger schrieb:Und warum hat Urban sie bei der PK nicht referiert? Warum berichtete er nicht bei wievielen Versuchen Puppen im Dreistämmer hängen blieben? Warum erkärte er nicht, warum bei einem zweitzeitigen Sturz aus einer Höhe von einer zweistelligen Anzahl von Metern die Skelettteile und TGs Utensilien auf so enger Fläche zu liegen kammen?
Weil es nicht seine Aufgabe ist, sein Gutachten in voller Bandbreite und für jeden Laien verständlich darzulegen. Es reicht aus, wenn er zu einem Schluss gekommen ist, der aufgrund der in diesem Gutachten entspr. ausführlich dargelegten Untersuchungen naheliegend ist. Die Details sind für das Gericht und die am Prozess unmittelbar Beteiligten interessant.
Swagger schrieb:Es ist ja schon traurig genug, dass es keine absolute Gewissheit gibt, aber dich zum hundersten Mal im Kreis zu drehen ist nun wirklich nciht der richtige Ansatz mit dem Fall ein für alle Mal abzuschließen..l.
"Den" richtigen Ansatz gibt es ja nicht, weil die entscheidenden Informationen fehlen. Folglich wird der Fall offiziell wohl eher ein ungelöster bleiben. Von daher ist auch hier kein Abschluss zu erwarten. Sollte TG zu einem cold case werden, wird es wahrscheinlich nur ein wenig ruhiger hier...
Drosselpart schrieb:Da ist es doch natürlich auch sehr seltsam wenn dann manchmal von einigen in dem Zusammenhang von einem angeblichen sehr wahrscheinlichem Unfall geredet wird, wenn noch nicht mal zweifelsfrei und transparent feststeht dass Tanja Gräff seit ihrem Verschwinden überhaupt in dem Gelände liegt.
Ich sehe den Fall derzeit so, dass dieser Absturz zu ungewöhnlich war, als das man ihn als völlig "normalen" Unfall bewerten könnte. Deshalb sollte man mMn -so wie es ja auch geschehen ist und geschieht- die Umstände hinterfragen, wie dieser Absturz zustande kam und was die entscheidenden Faktoren dabei waren. Ohne den Beweis dafür von meiner Seite führen zu können, halte ich persönlich z.B. für sehr unwahrscheinlich, dass TG allein zum Felsen ging, allein den Zaun überstieg und ohne Zeuge(n) abstürzte. Dennoch kann es theoretisch so gewesen sein und auch MIT Zeuge(n) ist ein Unfall möglich, meiner Einschätzung nach sogar wahrscheinlicher als ohne. Nichts desto trotz, fehlen die entscheidenden Informationen und eben mögliche Zeugen. Ohne kann man nichts ausschließen. Das ist zwar schwer zu akzeptieren, im Zweifel aber traurige Tatsache.
stanmarsh schrieb:Oder anders herum gefragt: Was gewinnt man, wenn man alle Erkenntnisse bzw. Annahmen verwirft und wieder bei Null beginnt, so wie das in diesem Forum alle paar Wochen gerne getan wird?
Kommt man der Wahrheit nur ein Stückchen näher? Ich denke nicht.
Das sehe ich auch so. Wir haben hier ja wirklich jede noch so absurde Theorie aus den verfügbaren Informationen gelesen. Ohne die entscheidenden Infos ändern sich höchsten unwesentliche Kleinigkeiten an bereits x-mal vorgetragenen Theorien/Ansätzen. Man sollte den Thread deshalb zwar nicht schließen, aber es sollte nicht jede längst bekannte Kleinigkeit alle 3 Seiten wiederholt werden.
Leonberger schrieb: Ich prognostiziere, dass im Fall TG - außer deren Tod - nichts bewiesen werden kann: kein Mord, kein Unfall - weder durch ein- noch durch zweizeitigen Sturz - und kein Suicid.
Beim derzeitigen Informationsstand gebe ich Dir Recht, dass mutmaßlich nichts bewiesen werden kann, ohne das neue Zeugen oder sonstige stichhaltige Beweise plötzlich -weder Erwarten- doch noch auftauchen. Von daher vermute ich ja auch, dass der Fall als cold case endet.
Dan59 schrieb:Zumindest gibt es massenhaft Bergunfälle beim Klettereien in der Freizeit.
Ja, die gibt es. Aber für wie wahrscheinlich hälst Du es (subjektiv), dass TG an genau diesem Morgen, an genau dieser Stelle, völlig ungesichert und ohne jeden erkennbaren Beweggrund ALLEIN klettern ging und dabei abstürzte ? Ich denke, es kann zwar ein Unfall gewesen sein. Und die Chancen dazu stehen nichteinmal schlecht. Aber man kann hier meines Erachtens ganz sicher nicht von einem Bergunfall beim Freizeit-klettern sprechen..