Der tragische Tod von Tanja Gräff
25.10.2016 um 17:41@SCMP77
Abschließend zur PK2 und Urban:
Ich denke, dass niemand Urban die Fachkompetenz abspricht, aber er war mit einer Situation konfrontiert, wo auch er nach 8 Jahren vielfach nur noch Annahmen treffen konnte. Bei vielem seiner Ausführungen geht es also nur um einen [/b]szenarischen Vorfallhergang[/b]!
Zu Beginn der PK berichtet er über die rechtsmedizinische Untersuchung:
- Die Identität TG wurde per DNA festgestellt.
- Werkzeugspuren an den Knochen konnten nicht nachgewiesen werden, was eine Gewalteinwirkung Dritter aber nicht ausschließt
- die wesentlichen Verletzungen liegen im Bereich der Wirbelsäule, Hals-, Brust-, Lendenwirbelverletzungen, die typischerweise durch Aufprall und Stauchung in Längsachse entstehen
- Schädel, Oberarme und Becken ohne knöcherne Verletzungen, auch ohne oberflächliche Verletzungen
- Verletzung der Unterarmknochen zum linken Handgelenk, was die einzige Erklärung für einen Lebend-Absturz darstellt, da dies typische Verletzungen einer bewussten Abstütz-Reaktion bei einem Hinfallen sind, jedoch mit der Sturzhöhe an sich rein gar nichts zu tun haben
- relativ symmetrische Verletzungen beider Kniegelenke, Stauchungsproblematik könnte zu diesen Befunden passen, aber auch die bei TG noch nicht abgeschlossene Wachstumsphase
Rechtsmedizinisches bzw. Urbans Fazit:
Wahrscheinliche Todesursache: Verletzung von lebenswichtigen Adern / Organen aufgrund der Kompression und Zertrümmerung der Wirbelsäule.
1. Vollständige Zertrümmerung des obersten Lendenwirbelkörpers und vollständige Durchtrennung der Wirbelsäule im Bereich 12ter Brustwirbelkörper, welcher fehlte bzw. im Erdreich nicht gefunden wurde, evtl. war er komplett zertrümmert und verwittert
2. Verletzung der Halswirbelsäule, besondere Frakturen an 2 benachbarten Halswirbelkörpern im Bereich einer Gehirn versorgenden Arterie. Wahrscheinliche Ursache: Wirbelsäulenstauchung bei einen Aufprall aus größerer Höhe, im Fall TG mit dem Gesäß / der Beine als primären Aufprallpunkt, da Schädel unverletzt.
Die Kompressionsverletzungen der Wirbelsäule könnten an mehreren Felsvorsprüngen und / oder der Eiche entstanden sein, bzw. das wäre lt. Urban wahrscheinlich. Theoretisch könnten auch alle gefundenen Verletzungen an den Knochen postmortal oder an einem anderen Ort entstanden sein, wenn man den Tod anders (unabhängig von Knochen) erklären könnte, so sagt es Urban auf der PK, was auch den Abwurf einer Leiche oder eine Verbringung von unten einschließt. Urban hält das aber für unwahrscheinlich, wenngleich nicht ausgeschlossen.
Das wars auch schon!
Auffindesituation:
Ganz grob wurden untypischer Weise 2 nicht zusammenhängende Teile gefunden: Oberkörper und Rest… Urban schließt nicht aus, dass TG in diesen 2 Teilen zum Auffindeort gebracht wurde, betrachtet es aber als unwahrscheinlich.
Die Knochen waren mit Erde usw. bedeckt, einige standen aber auch aus der Erde raus, sie waren aber immerhin so geordnet, dass ein Verbringen von Tieren lt. Urban auszuschließen ist.
Sie waren zum Teil in einem natürlichen Verband und zum Teil nicht ganz in einem natürlichen Verband. Die Oberarme waren in den Ärmeln und die übrigen Strukturen in dem Pulli, die Knochen der Oberarme sind also nicht per Autolyse aus den offenen Ärmeln gefallen.
Da kommt die Eiche (14 Meter über dem Boden, 25 Meter unterhalb der Absturzkante, späteres Hinunterfallen durch Autolyse) ins Spiel, da die Auffindesituation eher nicht danach aussah, dass die Leiche sofort flach auf dem Boden lag und auch der Schädel wohl nicht auf den Boden aufgeschlagen ist, da unverletzt.
Für die Autolyse selbst gab es witterungsbedingt nachweislich günstige Bedingungen, so dass die Autolyse nach Urban lediglich einige Wochen gedauert hat, evtl, wenige Monate.
Wie der erste Satz schon sagt, Urban kann gar nicht falsch liegen, er kann nur die Wahrscheinlichkeiten falsch eingeschätzt haben, das ist alles. Man sollte nicht immer so tun, als hätte Urban schwarz oder weiß gesagt, ne, hat er nicht… ;)
Und deswegen sollte man ruhig auch über andere Vorgangs-Szenarien diskutieren, selbst wenn diese eher in Richtung Verbrechen tendieren würden...
Abschließend zur PK2 und Urban:
Ich denke, dass niemand Urban die Fachkompetenz abspricht, aber er war mit einer Situation konfrontiert, wo auch er nach 8 Jahren vielfach nur noch Annahmen treffen konnte. Bei vielem seiner Ausführungen geht es also nur um einen [/b]szenarischen Vorfallhergang[/b]!
Zu Beginn der PK berichtet er über die rechtsmedizinische Untersuchung:
- Die Identität TG wurde per DNA festgestellt.
- Werkzeugspuren an den Knochen konnten nicht nachgewiesen werden, was eine Gewalteinwirkung Dritter aber nicht ausschließt
- die wesentlichen Verletzungen liegen im Bereich der Wirbelsäule, Hals-, Brust-, Lendenwirbelverletzungen, die typischerweise durch Aufprall und Stauchung in Längsachse entstehen
- Schädel, Oberarme und Becken ohne knöcherne Verletzungen, auch ohne oberflächliche Verletzungen
- Verletzung der Unterarmknochen zum linken Handgelenk, was die einzige Erklärung für einen Lebend-Absturz darstellt, da dies typische Verletzungen einer bewussten Abstütz-Reaktion bei einem Hinfallen sind, jedoch mit der Sturzhöhe an sich rein gar nichts zu tun haben
- relativ symmetrische Verletzungen beider Kniegelenke, Stauchungsproblematik könnte zu diesen Befunden passen, aber auch die bei TG noch nicht abgeschlossene Wachstumsphase
Rechtsmedizinisches bzw. Urbans Fazit:
Wahrscheinliche Todesursache: Verletzung von lebenswichtigen Adern / Organen aufgrund der Kompression und Zertrümmerung der Wirbelsäule.
1. Vollständige Zertrümmerung des obersten Lendenwirbelkörpers und vollständige Durchtrennung der Wirbelsäule im Bereich 12ter Brustwirbelkörper, welcher fehlte bzw. im Erdreich nicht gefunden wurde, evtl. war er komplett zertrümmert und verwittert
2. Verletzung der Halswirbelsäule, besondere Frakturen an 2 benachbarten Halswirbelkörpern im Bereich einer Gehirn versorgenden Arterie. Wahrscheinliche Ursache: Wirbelsäulenstauchung bei einen Aufprall aus größerer Höhe, im Fall TG mit dem Gesäß / der Beine als primären Aufprallpunkt, da Schädel unverletzt.
Die Kompressionsverletzungen der Wirbelsäule könnten an mehreren Felsvorsprüngen und / oder der Eiche entstanden sein, bzw. das wäre lt. Urban wahrscheinlich. Theoretisch könnten auch alle gefundenen Verletzungen an den Knochen postmortal oder an einem anderen Ort entstanden sein, wenn man den Tod anders (unabhängig von Knochen) erklären könnte, so sagt es Urban auf der PK, was auch den Abwurf einer Leiche oder eine Verbringung von unten einschließt. Urban hält das aber für unwahrscheinlich, wenngleich nicht ausgeschlossen.
Das wars auch schon!
Auffindesituation:
Ganz grob wurden untypischer Weise 2 nicht zusammenhängende Teile gefunden: Oberkörper und Rest… Urban schließt nicht aus, dass TG in diesen 2 Teilen zum Auffindeort gebracht wurde, betrachtet es aber als unwahrscheinlich.
Die Knochen waren mit Erde usw. bedeckt, einige standen aber auch aus der Erde raus, sie waren aber immerhin so geordnet, dass ein Verbringen von Tieren lt. Urban auszuschließen ist.
Sie waren zum Teil in einem natürlichen Verband und zum Teil nicht ganz in einem natürlichen Verband. Die Oberarme waren in den Ärmeln und die übrigen Strukturen in dem Pulli, die Knochen der Oberarme sind also nicht per Autolyse aus den offenen Ärmeln gefallen.
Da kommt die Eiche (14 Meter über dem Boden, 25 Meter unterhalb der Absturzkante, späteres Hinunterfallen durch Autolyse) ins Spiel, da die Auffindesituation eher nicht danach aussah, dass die Leiche sofort flach auf dem Boden lag und auch der Schädel wohl nicht auf den Boden aufgeschlagen ist, da unverletzt.
Für die Autolyse selbst gab es witterungsbedingt nachweislich günstige Bedingungen, so dass die Autolyse nach Urban lediglich einige Wochen gedauert hat, evtl, wenige Monate.
Wie der erste Satz schon sagt, Urban kann gar nicht falsch liegen, er kann nur die Wahrscheinlichkeiten falsch eingeschätzt haben, das ist alles. Man sollte nicht immer so tun, als hätte Urban schwarz oder weiß gesagt, ne, hat er nicht… ;)
Und deswegen sollte man ruhig auch über andere Vorgangs-Szenarien diskutieren, selbst wenn diese eher in Richtung Verbrechen tendieren würden...