Der tragische Tod von Tanja Gräff
21.12.2015 um 14:56Mir geht nicht aus dem Kopf, daß nach dem heutigen Kenntnisstand offensichtlich alle Sichtungen eines oder mehrerer Begleiter Tanjas innerhalb der ersten Woche durch die Zeugen den Ermittlern mitgeteilt wurden.
Davon wurden von der Polizei publiziert:
1.) Die Heiko-Sichtung (LTiR): Sofort. (10.06.2007)
2.) Die Steffi-Sichtung: Nach einer Woche. (15.06.2007)
3.) Die BZH-Sichtung: Nach 2 Wochen. (22.06.2007)
4.) Die Tim plus 2 Freundinnen-Sichtung: Nie. (Nicht in einer Pressemitteilung. Erst in
Reaktion auf Böhms Hinweis und Deschuntys Leserbrief nach 7 1/2 Jahren).
Der BZH berichtete, daß er seine Aussage sofort gemacht habe, diese aber aus ermittlungstaktischen Gründen erst 2 Wochen später veröffentlicht wurde. Der zweite Teil seiner Aussage (die Rückkehr des Begleiters mit einem Peugeot) aus den selben Gründen noch später (17.07. 2007)
Diese Zeiträume von ein bis sechs Wochen kann ich nachvollziehen (auch wenn mir das mit den ermittlungstaktischen Gründen nicht so restlos klar ist) - aber ein Zeitraum von Jahren ist für mich völlig unverständlich. Was hatte man noch zu verlieren, wenn sich ein Jahr lang niemand, kein einziger Zeuge gemeldet hatte?
Daß der Zeuge T. erst jetzt, im WDR-Film, etwas konkreter wurde und erstmals von anderen Leuten sprach, zu denen Tanja zurückging, kann meiner Meinung nach nur bedeuten, daß er vorher einer Vereinbarung folgte, nicht in der Öffentlichkeit von dieser Sichtung zu sprechen. Denn er wird nicht an einer achtjährigen Amnesie leiden, bei der sein Gedächtnis nun plötzlich zurückkehrte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß er und die beiden Freundinnen ihre Sichtungen nicht im engen Freundeskreis erzählt haben. Das ist einfach unwahrscheinlich - alle waren eine Clique und haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Tanja zu finden. Da redet man einfach miteinander über dieses Thema, das allen wichtig ist. Und wenn es unter dem Siegel der Verschwiegenheit ist.
Es kann sich also meiner Meinung nach nur um eine Anordnung der Polizei handeln, der alle gefolgt sind. Dafür gibt es sicher gute Gründe - mir fällt nur keiner ein.
Ebenso wie man zeitnah nach der Gebüschgruppe gesucht hatte, mit der Bitte, sich zu melden, hätte man fragen können: "In unmittelbarer Nähe Tanjas wurden von den Zeugen vier (oder weniger) junge Männer gesehen, die u. U. mit ihr in Verbindung standen. Einer von ihnen trug einen auffälligen Spitzbart. Diese können wichtige Zeugen sein. Wir bitten diese jungen Männer, sich bei der Polizei zu melden".
Das wäre (nach Maßgabe des Schutzes von Persönlichkeitsrechten) weniger kompromittierend für diese potentiellen Zeugen gewesen als die Suche nach den Gebüschgrupplern (die in Verbindung mit Drogenkonsum gebracht wurden) oder dem LTiR-Mann (der als bedrohlicher Schläger dargestellt wurde).
Davon wurden von der Polizei publiziert:
1.) Die Heiko-Sichtung (LTiR): Sofort. (10.06.2007)
2.) Die Steffi-Sichtung: Nach einer Woche. (15.06.2007)
3.) Die BZH-Sichtung: Nach 2 Wochen. (22.06.2007)
4.) Die Tim plus 2 Freundinnen-Sichtung: Nie. (Nicht in einer Pressemitteilung. Erst in
Reaktion auf Böhms Hinweis und Deschuntys Leserbrief nach 7 1/2 Jahren).
Der BZH berichtete, daß er seine Aussage sofort gemacht habe, diese aber aus ermittlungstaktischen Gründen erst 2 Wochen später veröffentlicht wurde. Der zweite Teil seiner Aussage (die Rückkehr des Begleiters mit einem Peugeot) aus den selben Gründen noch später (17.07. 2007)
Diese Zeiträume von ein bis sechs Wochen kann ich nachvollziehen (auch wenn mir das mit den ermittlungstaktischen Gründen nicht so restlos klar ist) - aber ein Zeitraum von Jahren ist für mich völlig unverständlich. Was hatte man noch zu verlieren, wenn sich ein Jahr lang niemand, kein einziger Zeuge gemeldet hatte?
Daß der Zeuge T. erst jetzt, im WDR-Film, etwas konkreter wurde und erstmals von anderen Leuten sprach, zu denen Tanja zurückging, kann meiner Meinung nach nur bedeuten, daß er vorher einer Vereinbarung folgte, nicht in der Öffentlichkeit von dieser Sichtung zu sprechen. Denn er wird nicht an einer achtjährigen Amnesie leiden, bei der sein Gedächtnis nun plötzlich zurückkehrte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß er und die beiden Freundinnen ihre Sichtungen nicht im engen Freundeskreis erzählt haben. Das ist einfach unwahrscheinlich - alle waren eine Clique und haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Tanja zu finden. Da redet man einfach miteinander über dieses Thema, das allen wichtig ist. Und wenn es unter dem Siegel der Verschwiegenheit ist.
Es kann sich also meiner Meinung nach nur um eine Anordnung der Polizei handeln, der alle gefolgt sind. Dafür gibt es sicher gute Gründe - mir fällt nur keiner ein.
Ebenso wie man zeitnah nach der Gebüschgruppe gesucht hatte, mit der Bitte, sich zu melden, hätte man fragen können: "In unmittelbarer Nähe Tanjas wurden von den Zeugen vier (oder weniger) junge Männer gesehen, die u. U. mit ihr in Verbindung standen. Einer von ihnen trug einen auffälligen Spitzbart. Diese können wichtige Zeugen sein. Wir bitten diese jungen Männer, sich bei der Polizei zu melden".
Das wäre (nach Maßgabe des Schutzes von Persönlichkeitsrechten) weniger kompromittierend für diese potentiellen Zeugen gewesen als die Suche nach den Gebüschgrupplern (die in Verbindung mit Drogenkonsum gebracht wurden) oder dem LTiR-Mann (der als bedrohlicher Schläger dargestellt wurde).