@SCMP77 Im Gegenteil, die Polizei hat ja in Ihren Pressemitteilungen immer angegeben, daß der letzte Zeuge (also T.) nicht sagen konnte, ob Tanja in Begleitung war oder nicht.
Darauf wurde auch in der zweiten xy-Sendung extra hingewiesen. Für jeden, der sich mit dem Fall eingehend beschäftigte, mußte es immer eigenartig erscheinen, daß Tanja bei der vorletzten Zeugensichtung (durch H.) offensichtlich in Begleitung (LTiR) gewesen war, bei der letzten Sichtung (durch T. und die zwei Freundinnen), die ja unmittelbar darauf, wenige Minuten später, am selben Ort (Bierstand) stattfand, diese (r) Begleiter aber anscheinend spurlos verschwunden waren.
Wenn Böhm, Deschunty, Kaes und Tim selbst (im Interview in der WDR-Sendung) recht haben, wurde Tanja bei der zweiten Sichtung eben doch in Begleitung gesehen. Dies wurde jedoch von der Polizei ganz bewußt verschwiegen (Diese Aussage ist ein Fakt, und in sich noch kein Vorwurf an die Polizei, denn die Gründe können ermittlungstaktisch oder persönlichkeitsrechtlich sein).
Erst in der Lanz-Sendung vom Mai 2014 gab RA Böhm einen sehr dezenten Hinweis auf den Spitzbart:
Böhm: "Ja, es gab sehr gute Anhaltspunkte bereits 2007, um einen Zeugen hier zu ermitteln, der eventuell dann zu dem Unbekannten hingeführt hätte."
Am 07.12.2014 steht im Trierer Volksfreund (Rolf Seydewitz):
... Und die Frau aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) und ihr Rechtsanwalt Detlef Böhm erheben jetzt schwere Vorwürfe gegen die Ermittler. So sei etwa das Umfeld von Tanjas damals noch neuem Freundeskreis nie durchleuchtet worden, kritisiert der Trierer Jurist, einigen Hinweisen sei darüber hinaus gar nicht oder erst viel zu spät nachgegangen worden. ...
Am 27.1.2015 dann der Leserbrief des pensionierten Beamten Deschunty zu diesem Artikel:
... Ein Phantombild [Anm.: von LTiR] gibt es nicht. Ein solches existiert allerdings seit 2007 von dem "Spitzbart". Dieses sei angeblich veröffentlicht worden. Das trifft nicht zu. Ich habe 2011 (!) bei internen Recherchen einen Mann festgestellt, bei dem es sich um den gesuchten "Spitzbart" handeln könnte. Ich teilte dies dem Leiter der Ermittlungen mit. Daraufhin wurde eine Person festgestellt, über die ich hier aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht und der Wahrung der Persönlichkeitsrechte keine Angaben machen kann. Die nachfolgenden Ermittlungen waren völlig unzureichend. ...
Am 18.05.2015 dann der Kaes-Artikel im TV, der explizit auf den SB und die Erwähnung von einer Begleitung Tanjas durch die drei letzten Zeugen eingeht.
Schließlich die WDR-Sendung vom 15.10.2015: Tim sagt, daß Tanja mit "anderen Leuten" da war, zu denen sie nochmal kurz zurück ging.
Nach dem Kaes-Artikel gab es einen Facebook-Eintrag von einem ehemaligen Mitglied des Studierenden-Parlaments der FH-Trier, der angab, daß der SB eine allgemein bekannte Erscheinung im Semester gewesen sei. Hätte die Polizei 2007 beim Studiparlament angefragt, so hätten sie seiner Meinung nach diese Person sofort identifiziert.
Was konnte es für Gründe dafür gegeben haben, für die Suche nach einem Zeugen 2007 ein Phantombild anzufertigen, dieses aber nicht zu benutzen und die Suche erst 2011 wieder aufzunehmen?
(Bitte korrigiert mich, wenn der Ausdruck "Spitzbart" schon vor dem Deschunty-Leserbrief vom Januar 2015 in der Öffentlichkeit gefallen ist!)