Danke an ein paar nette PNs im Postfach. Deshalb wieder nachgeschaut.
@augustus@Slaterator@LynnCareDanke. Ihr hattet vielleicht noch vergessen: Also--ich stelle mir vor, oder versuche es zumindest: ich habe also eine Person eine Woche lang festgehalten -- aus welchem Motiv? und wie? -- so wie Schleyer damals, im Kleiderschrank, rund um die Schlaf/Wach-Uhr bewacht und bedroht, von einer ganzen Gruppe? -- und dann wähle ich einen höchst riskanten Ort (zwecks Entdeckung meinerseits, danke
@augustus) und eine Methode (nur um einen Suizid vorzutäuschen?), von der ich noch nicht einmal sicher ausgehen kann, dass das Opfer, das mich ja nun persönlich kennt, nun auch wirklich verscheidet? Oder sagt man: verendet? (Mein Deutsch ist manchmal ein bischen unsicher.)
Nun, das Wort grotesk wurde ja schon gewählt, von
@augustus (danke!), nicht von mir.
Vielleicht darf ich auch noch fragen:
Auch wenn man solche Szenarien eben nur zu 99.9%, aber nicht zu 100% auschließen kann,
(1) Ist das fair gegenüber den m.E. meisten Foristen, die so immer wieder dazu bewegt werden, auf die vielen offenen Fragen (um nicht zu sagen: Denkfehler) in solchen Szenarien hinzuweisen?
(2) Ist es fair gegenüber T, ihren Freunden und Angehörigen, sich solche grotesken Horrorszenarien auszudenken?
Unabhängig von parteilichen Denkvorlieben sah ich, dass in den letzten Tagen die meisten doch lieber eher *weniger* als *mehr* unbekannte Variablen annehmen. Meine Wenigkeit findet das gut, oder zumindest angenehm.
Zu den Schreien eine Woche später haben
@DEFacTo und
@augustus (Sensibilisierung des lokalen Umfelds) einiges Intelligentes gesagt. Ich würde das der Rubrik Gruppen- oder Massenhysterie zuschlagen. Übrigens ein faszinierendes Thema.
Zum Schluss noch -- und darüber bin ich gar nicht froh, weil ich ihn ja so hoch schätze, noch ein und vielleicht der einzige Punkt, wo ich doch ein wenig divergiere von
@DEFacTo: der Kaes-Artikel.
@augustus: Sprachliche Genauigkeit ist auch hier wichtig -- Kaes hat niemanden (vor)verurteilt. Er hat in (mehr oder weniger: sehr) suggestiver Weise Informationen zusammengestellt (um nicht zu sagen: fabriziert), um dem Leser das Gefühl zu suggerieren: da ist doch bzw. da muss doch eine "Spur" sein.
Warum hat er (Kaes) das getan? Oder, anders gefragt: was hat ihn evtl. dazu motiviert? Ich weiss es nicht. Ich kenne ihn nicht oder seine Beweggründe. Ein Journalist, der nur hyper auf die schnelle Sensation (oder Geld) aus ist, ist er jedenfalls nicht. Ich glaube, das kann man ausschließen.
Möglich/vielleicht (d.h.: hypothetisch): sein Erfolg (in einem -- retrospektiv -- doch gar nicht so komplizierten Fall) ist ihm zu Kopf gestiegen? Er hatte sich in den Fall eingelesen und wollte sich auf die Seite WGs schlagen, die sich ja irgendwann einen Anwalt nahm, weil sie mit der Polizei nicht mehr so konnte, und wohl--ich weiss es nicht genau, aber glaube:--glaubte, dass in der DM-Szene nicht ausreichend recherchiert wurde? Ein lokal sehr bekannter Name dort hatte ja auch von Anfang an einen Anwalt. (PS1: von Herrn Deschunty haben wir ja auch nichts mehr gehört?) (PS2: ist ja scheinbar der weitgehend einstimmige Tenor hier, auch meiner: wahrscheinlich überschätzt WG die Bedeutung der DM-Szene, wie auch die Rolle Tanjas in derselben.)
Wie gesagt, ich weiss es nicht, was Herr Kaes wollte bzw. aussagen oder erreichen wollte.
Zu den gelöschten Stellen: ich gebe der Klage letztlich keine große Chancen
Nur, und hier eben divergiere ich von
@DEFacTo, denke ich, man muss zwischen 2 Sachen unterscheiden.
(1) Wenn ich als Künstler (was ein mitspielender Gitarrist nun auch mal ist) ein künstlerisches Werk (was ein Musikvideo nun auch mal ist) in die Welt setze, dann sollte ich auch dazu stehen bzw. dies können: dazu stehen. Und dann nicht die Mücke machen (oder sagt man: Schwanz einziehen?), alles zurückziehen, und nur noch meinen Anwalt sprechen lassen. Als Künstler jedenfalls habe ich nicht die Alleinhoheit über mein Werk bzw. dessen Bedeutung oder Verständnis. Für das Video selbst ist jedenfalls nicht Herr Kaes verantwortlich.
Nabokov hat ja auch nicht jeden Leser und Kritiker (und deren gab es viele) verklagt, die anfänglich in "Lolita" nur einen schmutzigen oder sogar pornographischen Groschenroman erkennen wollten.
Ok, vielleicht falscher Vergleich: berühmt ist er damit jedenfalls nicht geworden. Hier hat es vielleicht jeder 2. angeschaut (also so 25-50), auf MTV (spielen die noch Musik in Europa?) ist es wohl nicht gelaufen ...
(2) Die Zurückweisung der Öffentlichkeit (oder Anfragen von Journalisten: s. den im großen und ganzen doch sehr vorsichtigen und seriösen SZ-Artikel) und zum "Fall" nichts öffentlich zu verlautbaren. Dafür habe ich viel, sogar sehr viel Verständnis. Ich denke mal, das würden in der Lage hier sogar die meisten ebenso halten oder präferieren. Und das sollte hier auch -- m. E. zumindest -- von niemandem kritisch hinterfragt werden. Auch wenn mancher Beitrag schon tendenziös in diese Richtung versucht wurde.
Nun, wird mancher sagen, man kann (1) nicht von (2) trennen. Ok, sage ich dann, das hätte sich der (in Bild und Ton mitspielende) Autor dann aber auch vorher überlegen können.
Zu den gelöschten Stellen. No.1: Ok, Kaes hat die Haarfarbe des "Opfers" im Video -- willentlich oder unwillentlich -- falsch angegeben. Da wird er sich im Zweifel leicht rausreden können. ("Ja, ich habs abends geschaut, und morgens den Artikel geschrieben ...")
No. 2: Ok, Gitarrist No. 1. spielte nicht in der gleichen Band wie Gitarrist No. 2. Oder meistens oder größtenteils nicht, whatever. Hätte er geschrieben, Gitarrist No. 1 spielte an den gleichen Abenden, Orten, Events etc. wie Gitarrist No. 2, hätte der Schuh wahrscheinlich gepasst. So groß ist die DM-Szene in Trier nu auch nicht. Und sind untereinander und auch der Po -- da habe ich nicht viel Zweifel -- auch alle bekannt.
Meine (hypothetische) Annahme: Kaes sah vielleicht, dass er sich oder seine Gedanken zu schell verschossen hatte (soll ja insbesondere bei Männern öfters mal vorkommen), ohne die 2. PK abzuwarten, und kam dann zu dem Schluss: "ok, das ist es mir nicht wert, lösche ich halt die juristisch (eventuell, nicht absolut sicher) angreifbaren Stellen, und widme mich nun anderen Themen, Fragen ... ich Kaes bin ja auch nicht mehr der Jüngste, meine Zeit ist mir kostbar ..."
So, habe mir Mühe gegeben, seriös und mit Vorsicht zu formulieren, und hoffe, dass dies so stehenbleiben darf.
Wieder ne volle Reisewoche vor mir, werde danach wieder nachschauen.
LG allerseits, insbesondere an die PN-Sender.