Der tragische Tod von Tanja Gräff

TheoTiger schrieb:Horror. Ich glaube, das wollten wir gerade vermeiden - daß da einer ungesichert rumkraxelt und sich in Gefahr bringt.

Immerhin: Das Video gibt uns Nicht-Trierern einen guten Einblick, wie gefährlich es dort oben ist. Aber ich möchte eigentlich auch nicht, dass sich jemand in Gefahr begibt, nur um uns Hobbydetektiven Gesprächsstoff zu geben.

Ich warte darauf, dass der nächste dort abstürzt und erst Jahre später gefunden wird - mit ner Kamera in der Knochenhand...

Aber ja, ich muss dennoch zugeben: Das Video hilft ungemein, sich ein Bild von der Stelle zu machen.

Ich finde das Video jetzt nicht sonderlich spektakulär. Es zeigt eigentlich eher das man sich auch außerhalb der normalen Wege aufhalten kann. Das es gefährlich ist, sich in der Nähe der Kante aufzuhalten sollte klar sein.

@SCMP77

SCMP77 schrieb:eder sieht es anders. Da ich einige Wege in den Alpen kenne, zeigt das Video wenig spektakuläres, was die Schwierigkeit anbelangt. Da habe ich mir eher etwas anderes vorgestellt. Rumturnen braucht man da nicht, kein Wunder, dass bisher dort kein Unfall bekannt ist. Aber natürlich, wenn man sich zu nahe an die Kante wagt und man rutscht dort aus, dann war es das.

Genau so seh ich es auch.

Das Gelände ist gefährlich, keine Frage. Aber wir hier empfinden die Lage jetzt noch extremer,
weil man sich so initensiv damit auseinandersetzt.
Jemand der sich da oben auf dem Weg befindet und an die Stelle kommt wo der Zaun beginnt, der ist vielleicht mal neugierig... und wagt sich langsam und vorsichtig etwas näher zur Kante, um zu gucken, was einen dort erwartet.
Wenn man sowas macht, geht man ja grundsätzlich davon aus, man hätte alles unter Kontrolle.
Die extreme Gefahr ist einem dann nicht so ganz bewusst.

@bonnie99
@Platzhirsch

Was die Sache gefährlich macht, sind die pflanzlichen Überreste am Boden. Wenn das feucht ist, dann wird das einfach rutschig, besonders mit Schuhen mit wenig Profil, da dürfte Morgentau schon ausreichen. Wenn das einem passiert und man hat sich nahe an die Kante gewagt, ja dann passiert das Unheil.

Platzhirsch schrieb:Es zeigt eigentlich eher das man sich auch außerhalb der normalen Wege aufhalten kann.

Das finde ich nicht ganz unwichtig bei Fragestellungen wie "Ist sie versehentlich an der "falschen" Zaunseite entlang gegangen und dann abgestürzt durch ein Versehen?" oder auch "Ist sie absichtlich über den Zaun, weil ihr der Sinn des Zaunes nicht ersichtlich war?"

Wenn die Kante nämlich sehr nah am Zaun ist, ist es für mich sehr viel fragwürdiger und verwunderlicher, wenn jemand diesen Zaun dann trotzdem übersteigt. Wenn dagegen noch so viel "ungefährlicher Platz" bis zu Kante ist - warum soll dann jemand aus welchen Grund auch immer nicht einfachmal an der "falschen" Zaunseite entlanglaufen.

Ich finde nach wie vor, dass man die Gefahren solcher Abgründe und ungesicherter Felsen nicht unterschätzen darf.
Gerade Steine und sogar auch Gras können sehr rutschig sein, dazu muss es gar nicht groß geregnet haben, es reicht schon ein bisschen Tau. Außerdem würde ein einfacherer Stolperer, wie er immer mal vorkommen kann, weil man unaufmerksam ist, einen Ast oder eine Unebenheit oder einen kleinen Maulwurfshügel oder sogar ein nicht sehr großes Erdloch übersehen hat, schon reichen, um einen aus dem Gleichgewicht zu bringen - mit unter Umständen schrecklichen Folgen.

Vielen Dank für das Video fadingscreams!!

Für mich sind drei Dinge etwas klarer geworden.

1) Relativ bequemes Herantreten von rechts des Zaunes bis zur direkten Unfallstelle. Zumal für eine junge Person wie TG.
2) Der Weg wird augescheinlich des öfteren genutzt.
3) Das Mitabstürzen eines Schubsers würde ich mal zaghaft zur Diskussion stellen.

@Noella

Dem ist natürlich zuzustimmen, aber es eben von schräg unten aufgenommen alles spektakulärer aus. Es wird hier auch keine Empfehlung ausgesprochen dort lang zu gehen, der Zaun ist nicht ganz ohne Grund deutlich vom Abgrund entfernt. Dort gibt es eben auch immer mal wieder Abbrüche. Leider locken dann diese größeren Sicherheitsabstände aber Leute über den Zaun
.

Das Video ist wirklich fast "Worst Case".
Erstens hat sich jemand in Lebensgefahr gebracht, ich kann nur hoffen dass es nicht im Zusammenhang mit diesem Forum hier steht.
Zweitens bringt es nicht wirklich Erkenntnis bzw. ein Fortkommen in dieser Diskussion.

Während es den einen zeigt, dass man sich dort sogar noch mit Kamera relativ eben bewegen kann und das dort tatsächlich eine Sitzmöglichkeit besteht und dass man von diesem "Plateau auf der anderen Seite des Zaunes bis zur Absturzstelle gelangen kann, ist es für andere jenseits von gut und böse und vollkommen undenkbar sich dort aufzuhalten.
Das liegt vermutlich an den Vorkenntnissen im Bereich Wandern/Klettern und der grundsätzlichen Riskikoaffinität.

Das Thema Dunkelheit/Morgengrauen sollte man aber nicht mehr in Verbindung mit der Absturzstelle bringen. Zum Zeitpunkt des Absturzes kann es bereits taghell gewesen sein.

Das Video hat aber einen Super Blick über die Gemeingefährlichkeit der Stelle gezeigt !

Ein wenig abgelenkt -fahrig-hektisch noch in Verbindung mit vielleicht noch nicht sooo
guten Sichtverhältnissen und man macht den Abgang dort.

Ich finde das da auch alles völlig unzureichend gesichert,man kann vom Hauptweg abweichen hinter den Zaun und zu niedrig ist der ja auch,da können ja
Kinder rüber.

Wundert mich das da nicht schon viel mehr passiert ist (Gott sei Dank nicht) !

Was
Das Video hat aber einen Super Blick über die Gemeingefährlichkeit der Stelle gezeigt !

Ein wenig abgelenkt -fahrig-hektisch noch in Verbindung mit vielleicht noch nicht sooo
guten Sichtverhältnissen und man macht den Abgang dort.

Oder einmal mit Schwung über den Zaun und es kann schon alles zu spät sein. Danke auch nochmal für die Videos und Bilder, da sieht man wirklich, dass die Stelle sehr gefährlich ist. Mir fällt auch mittlerweile kein vernünftiger Grund mehr ein, sich morgens in der Frühe nach einer durchwachten Nacht an eine solche Stelle zu begeben. Man muss vermutlich auch unvernünftige Gründe in Erwägung ziehen...

Also mit zwanzig einundzwanzig Jahren und ner durchfeierten Nacht hinter mir, wäre das damals für mich definitiv auch als Chillplatz in Frage gekommen. - Jedenfalls wenn es schon gedämmert hätte und ich in etwa abschätzen könnte wohin ich denn trete.

Ich komme aus dem nördlichen Saarland und wir haben in unseren jungen Jahren an bedeutend gefährlicher aussehenden(!) Plätzen "abgehangen".

Und ich war vergleichsweise brav (wurde mir zumindest so mitgegeben^^).
Danke für das Video. Macht für mich einiges begreifbarer!

Tanja Gräff beigesetzt:
http://www.focus.de/regional/trier/kriminalitaet-trierer-studentin-tanja-graeff-beigesetzt_id_4835180.html

Ich kann mir...wie Frau Gräff...ebenfalls nicht vorstellen, dass Tanja sich dort alleine aufgehalten hatte!

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Mir fällt auch mittlerweile kein vernünftiger Grund mehr ein, sich morgens in der Frühe nach einer durchwachten Nacht an eine solche Stelle zu begeben. Man muss vermutlich auch unvernünftige Gründe in Erwägung ziehen...

Ich denke darum dreht sich die Diskussion seit gefühlt 700 Seiten
Für mich gäbe es keinen denkbar besseren Platz (in der Umgebung) als den bei Minute 3:35 um nach einer durchfeierten Nacht und einem möglichen kleinen Dämpfer in Sachen Liebe den Kopf etwas freizubekommen und Zeit zu verbringen bis der erste Bus wieder fährt.
Oder meinetwegen auch mit zwei drei Leuten die Party ausklingen zu lassen.

Wie TG das an diesem Morgen vor acht Jahren gesehen hätte oder hat, das werden wir leider nie klären können.

Für mich kommt die Stelle nach wie vor in Frage um abseits des Trubels ein bisschen allein zu sein. Etwas waghalsig, aber nicht todesmutig oder fahrlässig sich allein dorthin zu begeben.

ob chillig oder waghalsig - mich wundert, dass da seit dem Auffinden von Tanja, oder spätestens seit der Erkenntnis dass sie dort abgestürzt ist, nicht mindestens ein Gefahrenschild aufgestellt wurde..

@Bandini

Es gibt da eigentlich nur zwei Moeglichkeiten, entweder hat TG diesen Ort mit dem alten Freundeskreis frequentiert und kannte ihn deshalb (alleine macht man so etwas wirklich nicht), oder sie war mit jemand anderem dort. Ich denke mal, dass der alte Freundeskreis keinen Bezug zu diesem Ort hatte, sonst waere dort anders gesucht worden, und man haette das auch als Zwischenergebnis auf der PK verkuendigt. Das war wahrscheinlich die erste Frage der Ermittler, an alle, die sie kannten: Hatte TG einen Bezug zu diesem Ort?

Klar, Gruppenzwang ist der einleuchtendste Grund, oder auch, dass sie mit einer Person dort war, mit der sie mithalten wollte, sozusagen. Sie wolllte nicht als der Feigling gelten, oder sie wollte nicht, dass er denkt, sie traue ihm nicht. So etwas passiert schneller, wenn man diese Personen nicht sehr gut kennt, und wenn sie ein anderes Sozialverhalten haben als man selbst. Es passiert auch schneller, wenn man jung ist.

Wie man es auch dreht und wendet, TG hat sich in Gefahr gebracht, als sie hinter den Zaun ging, und zwar in eine sehr reale Gefahr. Tau, Gras, Gefaelle, Abgrund. Irgendetwas hat sie dazu gebracht, den natuerlichen Warnhinweis des Gehirns, nicht zu nahe an die Abbruchkante zu gehen, zu uebergehen, und das ist der Schluessel zu diesem Fall.

Die grosse Frage ist nun, wer frequentiert diesen Bereich? Wer war dort oefter bevor TG verschwand, und kam dann vermutlich nicht mehr wieder?

FadingScreams schrieb:ob chillig oder waghalsig - mich wundert, dass da seit dem Auffinden von Tanja, oder spätestens seit der Erkenntnis dass sie dort abgestürzt ist, nicht mindestens ein Gefahrenschild aufgestellt wurde..

Was soll da drauf stehen? "Hier ist Tanja Gräff abgestürzt. Bitte nicht nachmachen!" Ich denke am Anfang des Felsenpfades wird auch ein entsprechender Hinweis sein, den offiziellen Pfad (gekennzeichnet durch Zäune) nicht zu verlassen. Mehr kann der Staat für einen mündigen Bürger nicht tun imo.

Um Himmels willen, geht nicht zu nahe an diesen Abgrund. Das bringt euch allenfalls einen Darwin Award ein.