Hallo
@domlau,
Danke für die konstruktive Kritik und vor allem den Link zu den Polizeiberichten! Hab das versucht, größtenteils durchzulesen - bin nun allerdings teilweise verwirrter als vorher. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich der Informationsfluß über die Jahre war. Und wie wenig die Polizei von ihren Erkenntnissen preisgegeben hat - abgesehen von Berichten über ihre eigenen Aktivitäten.
Zu Deinen Kritikpunkten:
domlau schrieb:da, wo ich es nachprüfen kann, fällt auf, daß es dieser reporter nicht so genau nimmt mit alters-, zeit- UND ortsangaben.
Das ist schade, den gerade dieser Artikel ist so verständlich geschrieben und enthält soviele Details und Präzisionen, daß man denkt, er habe sehr gründlich recherchiert und sich persönlich mit der Mutter und anderen Zeugen unterhalten. Wenn man den nicht ernstnehmen kann, fällt natürlich vieles an Fakten weg. Du hast natürlich Recht, daß man diesen (und andere) Berichte immer mit genauer Quellenangabe zitieren sollte. Es stimmt: Er widerspricht einigen Aussagen der 8 Jahre älteren Polizeiberichte. Aber könnte es nicht sein, daß auch die Polizei mittlerweile neuere Informationen (bsw. erneute Zeugenbefragungen) hat, die sie aber nicht öffentlich gemacht hat, weil sie sie für die Öffentlichkeitsfahndung nicht für relevant hält?
domlau schrieb:im grunde geht es um DREI telefonate:
Das verblüfft mich nun ziemlich: Bisher konnte ich allen Berichten immer nur ZWEI Telefonate zwischen Tanja und der Gruppe entnehmen: Eines, bei dem Tanja von (laut Kaes, aber ich meine, das auch anderswo gelesen zu haben) von drei alten Schulfreund/innen beobachtet wurde, indem sie von der neuen clique informiert wurde, daß diese jetzt auf dem Weg zur Stadt ist und daß Tanja nachkommen soll, um ca. 4.00. Dann das zweite, überall erwähnte und dokumentierte Gespräch mit A.H., das um 4.13 endete. Wo hast Du etwas von einem dritten Gespräch gelesen?
domlau schrieb:interessehalber: nenn mir doch bitte einmal den grund- laut "Kaes-Version"- warum tg nicht den nächsten bus nimmt
Kann ich: Laut Kaes erfährt Tanja im Telefongespräch mit A.H. um 4.13, daß die Gruppe nicht auf sie in der Stadt gewartet hat, sondern bereits auf dem Weg zu A.s WG in Tarforst ist. Außerdem ist A.s Exfreundin mit auf dem Weg in die WG (Kaes suggeriert, daß das im Gespräch erwähnt wird, vielleicht nur eine Vermutung, aber nicht unwahrscheinlich).
Also: Die haben sie versetzt, das gibt ihr nicht gerade das Gefühl, erwünscht zu sein. Und zweitens läßt die Kombination mit der Exfreundin ihre Hoffnung auf ein Konfliktfreies Übernachten in A.s WG schwinden: Wieviele Matratzen hat der wohl in seinem WG-Zimmer? Das riecht nach Konflikt - und nicht unbedingt zu ihren Gunsten. Man kann sich jedenfalls bei der von Kaes vorgetragenen Version der Ereignisse gut vorstellen, daß sie keine Lust mehr hat, dem unsicheren Kandidaten mit dem nächsten Bus nachzufahren.
Bei der Version des Polizeipräsidiums vom 13.07 2007, die Du in Deinem vorangegangenen Posting zitiert hattest, teilt A.H. Tanja dagegen mit, daß sie sich am Nikolaus Koch Platz treffen wollen - also nach wie vor in der Innenstadt. Da hat sie also keinen Grund, auf ihn sauer zu sein - und jeden Grund, den nächsten Bus in die Stadt zu nehmen. (Um ehrlich zu sein, die Version von Kaes kommt mir glaubwürdiger vor- bin jetzt aber zu müde, um das zu erörtern)
domlau schrieb: 2. worauf willst du eigentlich hinaus? du schreibst zwar, dich interessiert dieser übergang zwischen altem und neuem freundeskreis, mit allem, was damit zusammenhängt (ist auch interessant!),
ABER: ist bei dieser "sozialstudie" der zeitungsartikel von reporter k. wirklich der richtige einstieg?
Klar, warum nicht? Der schreibt nicht für die Bildzeitung, hat Preise bekommen, ist erstmal nicht unglaubwürdiger als viele andere. Natürlich muß man das hinterfragen, wenn's Anlaß dafür gibt.