@USGumShoeAber hat das, was wir wissen, nicht was von 'stiller Post'?
Das einzige, was seit dem 7.7.2007 unumstößlich fest steht, ist doch lediglich folgendes: Damals war in Trier an der FH ein großes Fest, zu dem Tanja ging, und nach dem Fest fehlt von ihr jede Spur.
Und seit dem 11.5.2015 steht ebenso sicher fest: Tanja ist tot und wurde am fuß eines Felsen mitten in der Stadt gefunden. Neben einer Wohnanlage.
Als gesichert gilt ebenfalls: Tanja war irgendwann im Laufe des Abends auf dem Fest, weil sie immer wieder von Zeugen gesehen wurde, die sie kannten und daher als Tanja identifizieren konnten.
Sie hat mehrfach telefoniert, und das letzte erfasste Gespräch fand um 4.13 Uhr statt.
Der Rest ist mehr oder weniger Spekulation.
Schließlich schildern mögliche Zeugen einen subjektiven Eindruck des Geschehens. Aus gesagtem extrahieren sie das, was für sie wichtig ist, es liegt ja bereits in der Natur der Sache, dass eine Begebenheit nie 1:1 wiedergegeben werden kann. Zeitreisen sind noch nicht möglich und man wird aus seiner Erinnerung heraus immer nur Dinge wiedergeben, die für einen selbst wesentlich sind.
Ähnliches gilt - das hab ich bereits mehrfach gesagt - für Tanjas Stimmung und Gefühle. Es konnte ihr niemand in den Kopf schauen. Und umstehende Zeugen bekamen von einer Situation vielleicht nur bruchstücke mit. Z.B. die Szene, die der Bauzaunhelfer beschrieb (der Tanja ja nicht kannte). Er beschrieb eine rothaarige Frau, bei der es sich um Tanja gehandelt haben kann, in einer Streitsituation... Er hat vielleicht auf diese Szene nicht geachtet, bis er durch Schlüsselwörter oder die lautstärke darauf aufmerksam wurde. Anschließend hat er darauf geachtet, was gesagt wurde. Was dem vorher ging, hat er vielleicht gar nicht registriert, und so wird der Hergang des Streits vielleicht auch nicht richtig klar. Auch fehlen da Informationen über den Alkoholpegel der Beteiligten, aus denen man weitere Rückschlüsse ziehen könnte etc.
Diese Informationen werden dann der Polizei kommuniziert.
Dort wird es von einem Beamten schriftlich fixiert.
Der wiederum teilt seine Ergebnisse einem Kollegen mit. Sei es der teamleiter, der Pressesprecher, was weiß ich.
Der wieder filtert und abstrahiert die Informationen weiter (aus Datenschutzgründen oder um Täterwissen zurück zu halten). Wenn dies nicht auf einer Pressekonferenz geschieht, werden die Informationen an die Presse weitergereicht.
Die dreht das dann durch ihre Mühlen - und das bekommen wir dann serviert.
Und dann wird hier bei Allmy munter weiter spekuliert und kolportiert... Und Vermutungen zu Wahrheit umgedichtet... Äh ja.
Mich lässt der Fall seit 2007 nicht los und ich drücke der Polizei die Daumen, dass sie einigermaßen sicher rekonstruieren kann, was damals geschah. Und bis dahin lese und schreibe ich hier mit, betrachte alle Erkenntnisse mit einer gesunden Portion Skepsis, und lege mich auch nicht fest. Ein Kollege hat mir mal in einem völlig anderen Zusammenhang gesagt: Keep it simple! - Ich liebe diesen Spruch und finde, er passt auch hier: Was damals wirklich passierte, ist vermutlich so einfach, dass es niemand wahr haben möchte...