Der tragische Tod von Tanja Gräff

Zum Thema Bunker: Trier lag am Westwall, da waren sicher sehr viele Bunker und Gefechtsstände. Bekannte Beispiele sind in Konz (Richtung Luxemburg), aber die meisten wurden gesprengt. vermutlich wurde auch in Trier noch einige gebaut. Ich habe ja mal in einem Nachbarort von Korlingen gewohnt. Da wimmelt es nur so von Bunkern.

Noch eine Frage, weil es mir unter gegangen ist: was ist denn die Quelle der neuen Bilder vom Fundort? Gehe auch davon aus, dass das, was man sieht, für uns keinerlei Rückschlüsse zulässt.

@Slaterator
Eine Anmerkung zur sog. Höhle bzw. Chill - Area : Das einzige was genau dort als Höhle zu bezeichnen wäre ist eine Felsnische - welche eigentlich nur unter Lebensgefahr zu "erkriechen" ist. Wenn es eine Chill - Area in der Nachbarschaft gibt, so befindet sich diese doch etliche Meter von der mutmaßlichen Absturzstelle.

@Bandini
Quelle ist der Artikel&Foto im Volks-und-Polizei-Freund
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Natuerlich-spueren-wir-den-Druck;art754,4226303

Ich habe nach dieser langen Diskussion begriffen, dass die Lage der Gegenstände nichts aussagen über die damalige Lage des Körpers vor acht Jahren. Man weiß nicht, ob sie sie so - wie kurz nach dem Fund ein User hier schrieb - dort am Boden lag auf der Fläche, die nach dem Fund flach gestrichen da liegt, oder ob sie fast sitzend zu Boden kam mit erhobenem Kopf und ausgestreckter Hand, sodass zuerst der Schädel und offenbar freiliegend die Uhr entdeckt wurden.
Vielen Dank Augustus für die Infos. Endlich ist diese Chillplatte auszuschließen. War ja auch pietätlos, Tanja zu unterstellen, sie wäre chillen gegangen mit irgendwelchen feindlich gesinnten, schwarz gekleideten Unbekannten.
Das Landstück, auf dem sie gefunden wurde, ist also auch für Einheimische tabu, nicht nur für die Ermittler. Klar, sonst hätte man sie längst gefunden.

@augustus

Auch von mir vielen Dank für deine tollen Informationen

augustus schrieb:- Was uns alle irritiert ist die Tatsache, dass kein Tatort in FH Nähe verortet werden konnte - dieser Tatort wäre die Voraussetzung für das spontane Herabwerfen des Körpers um die Tat zu verdecken. Vor allem ist nicht zu vergessen, dass der oder die Täter durch die zunehmende Helligkeit sich ab 4:30 der großen Gefahr ausgesetzt hätten beobachtet zu werden. Vor allem wird in der Diskussion immer wieder vergessen, dass jeder Tatort für halbwegs fitte Suchhunde massive Spuren hinterlässt ... 
- Weiterhin irritiert nicht nur das mögliche Bewegungsprofil des Opfers gegen Ende des Festes - sie lief quasi im Kreis - letztlich aber Richtung Bus - sofern die Zeugenaussagen stimmen , sondern auch die mehrmals zitierte Mantrailerspur bis zur Talstation der Kabinenbahn. Als Hundekenner weiß man, dass gute Mantrailer sich nur "irren" , wenn sie unklare Geruchsträger präsentiert bekommen... 

Zu 1. Das wäre interessant was die Polizei zu den Suchaktionen des 9.06. zu sagen hat.

Ob überhaupt Ermittlungen in Hinsicht eines Tötungsdeliktes unternommen wurden
oder es ausschließlich Suchaktionen durch die Feuerwehr nach einer Vermissten gab.

Vielleicht haben ja auch die starken Regenfälle am Abend des 8.06. die Spuren vernichtet.

Zu 2. Das ist die Frage ob und welche der Zeugenaussagen stimmen. Und gerade von dieser Mantrailerspur gibt es nur vage Informationen. Z.B. Ist ja auch unklar ob diese Spur zur oberen oder unteren Station geführt hat.

dass Tanja dieses Chillplateau kannte, aber nicht wusste wie sie zum Nikolaus-Koch-Platz kommen sollte, widerspricht sich meiner Meinung nach

Kann jemand der (Orts)Kundigen sagen , wo sich auf dem FH-Fest-Gelände die Taxisammelpunkte befunden haben ?

@augustus

augustus schrieb: Das einzige was genau dort als Höhle zu bezeichnen wäre ist eine Felsnische - welche eigentlich nur unter Lebensgefahr zu "erkriechen" ist.

Das erklärt einiges. Ich habe das bewusste Aufsuchen einer "Höhle" durch T.G. zu diesem Zeitpunkt ja schon aus genannten Gründen ausgeschlossen. Eine Nische erfüllt ja nichteinmal die Kriterien einer Höhle. Soviel dazu. Danke für die Information. Ich werde damit das Thema "Chillarea Höhle" für mich abschließen.

Auch super die Information zum Thema "Suizid". Ich hatte mich dazu in einem Post am 28.05. hier geäußert und die Theorie weitestgehend -für mich- ausgeschlossen. Die Bemerkung Ihrerseits bestätigt das.

Genau wie Sie mache ich mir Gedanken darüber, wie der Fundort zum Bewegungsprofil T.G.´s an diesem Morgen passen könnte. Der Auffindeort erscheint mir sehr ungewöhnlich. Ich sehe auch die Logik im Verhalten des späteren Opfers nicht. Sie wollte kurz vor ihrem Verschwinden in die Stadt. Sie erfuhr im 2. Gespräch vom Ortswechsel der Gruppe, zu der sie minuten zuvor noch aufschliessen wollte. Dann schaltet sie das Handy ab, bewegt sich plötzlich in Begleitung und streitent in Richtung eines einsamen Geländes und tja.... Jahre später haben wir traurige Gewissheit über ihren Verbleib. Ich habe das Gefühl, dass hier noch eine bis zwei entscheidene Informationen fehlen, damit das ganze erklärbar wird.

Wie schätzen Sie die Situation vor Ort ein ? War der Weg vom Gelände der FH zum Plateau/Absturzstelle wirklich komplett einsam ? Hätte ein/oder mehrere Täter das spätere Opfer auch unter Zwang (möglicherweise schreiend oder zur Wehr setzend) zu diesem Plateau verbringen können ohne große Gefahr zu laufen, Zeugen zu begegnen ?

@Kreuzbergerin
Ich weiß nur. dass am 9.6. die Polizei begonnen hat mit einer etwas breiteren Suche. Anscheinend auf dem eigentlichen FH Gelände. Unabhängig vom Regen am 8.6. muss amnn davon ausgehen, dass etwa 10 000 oder ehr Menschen verdammt viel Müll machen - das Entsorgen des Mülls könnte auch bereits Spuren vernichtet haben. Aber dennoch, wenn Tanja sich zu Fuss zur vermeintlichen Absturzstelle etwa einen knappen Kilometer durch den Wald bewegte, hätten im Regelfall gute Spürhunde ihre Spur aufnehmen müssen - spätestens ab etwa Rosengarten - aller spätestens ab dem Weißhausprakplatz.
Es gibt übrigens irgendwo auf volksfreund.de ein interessantes Bild, auf dem Polizeihunde die Müllcontainer "abschnuppern".

Auch ohne wirklich ortskundig zu sein: Super einsam war das alles nicht. Die Straße in den Wald (vielleicht 50 Meter entfernt war sicherlich zugeparkt und ca. 5000 Leute, von denen gerne auch ein wenig einsam sein wollten, waren da. Zudem ist die Absturzstelle einer der Hotspots zum Abhängen. Dennoch würde ich nicht ausschließen, dass sie da freiwillig mit halbbekannten oder Bekannten hin lief

@Slaterator
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer ausklingenden Party mit immer noch etwa 4000 Besuchern es in 200 m Abstand total einsam ist. Wie gesagt am Nebenausgang stand Security, der Weg von da runter in die Stadt läuft um eine eigentlich einsehbare Kurve - hätten da 2 Männer versucht eine Frau bereits in die Gegenrichtung abzudrängen, so hätte die Betroffene ohne Probleme Hilfe rufen können - vor allem, da um diese Zeit wohl viele Fussgänger dort unterwegs waren. Wenn sie in die Gegenrichtung ging - dann freiwillig.

@z3001x

z3001x schrieb:Es gibt heute wohl zwei O2-Funkzelle in der Trierer Stadtmitte mit den Cell-IDs
- 17619 (Brüderkrankenhaus)
- 17673 (Ecke Maarstr/Engelstr)
Eine von denen beiden dürfte das "17e13" sein.

Man kann das nicht so genau lesen, es ist zu undeutlich.
Es könnte auch "17619" sein, statt "17e13". Ich hatte da etwas geraten.
Fragt sich, was diese Grenze genau aussagt.

Oben links, bei dem roten Punkt steht:
"Letzter Kontakt Gräff, Tanja
??? ?? ?? Uhr" (??? = unlesbar für mich)

Im Zusammenhang mit der " unmöglichen" Ablage von unten, wird hier häufig nur die Möglichkeit einer Verbringung aus Richtung Haus Nr. 74gesehen...
Aber wie sieht es denn aus Richtung Haus Nr. 80 aus??? Konnte man vielleicht dort am Felsen entlang???
Ich habe auf Bildern noch eine Einfahrt kurz hinter 74 gesehen...
Ist nur so ein Denkanstoß von mir...

@augustus

Ist denn bekannt, wem genau die Besitzrechte des gerodeten Grundstücks gehören? Wer die Rodung in Auftrag gegeben hat?

@augustus
Wenn ich über den Sachverhalt -so wie er sich jetzt durch Sie als Ortskundigen mit Hundeerfahrung darstellt- nachdenke, gibt es mehrere mögliche Ansätze. Fakt ist, T.G. hätte sich um die fragliche Uhrzeit wohl problemlos Hilfe holen können. Wenn sie also freiwillig dorthin ging, dann hatte sie zu diesem Zeit alle ihre Pläne in die Stadt zu gehen verworfen. Auch die Option früher nach hause zu fahren und die Option in die WG nach Tarforst. Bleibt also nur das Szenario, dass jemand drittes/viertes/fünftes im Spiel ist.

Oder doch kein Sturz ? Das wäre für mich aber nur schwer vorstellbar, weil die Fundstelle dafür arg ungewöhnlich ist.

Frage an Sie: Sie haben geschrieben, dass die Hunde und Ermittler "oben" -ich meine rund um das Plateau- keinen Tatort feststellen konnten. Wissen Sie wie weit man um das Plateu herum gesucht hat ? Nur den Weg bis dorthin und am Plateau selbst ?
@Kreuzbergerin schrieb, dass Regen am Folgetag Spuren vernichtet haben könnte.
@augustus
Wie schätzen Sie das ein ?

@augustus
Danke für deinen Beitrag.

Ich habe mir heute morgen mal den Film von trierbuffy angeguckt:
https://www.youtube.com/watch?v=lBzBhvoDoXA (Video: Weg vom Weisswaldhaus zum roten Felsen ?!)
Da geht er den Weg vom Rosengarten zum Felsenpfad bis zur Sturzstelle.
Mir fällt auf, dass es dort so einige Abzweigungen gibt. Es ist keinesfalls so, dass man vom Drachenhaus/Rosengarten zwangsläufig zum Felsenpfad kommt, wenn man z.B. flüchtet. Im Gegenteil, der Weg ist eher unscheinbar.

z.B. ca. bei 4:30 wo es zum eigentlichen Felsenpfad abgeht.
Da würde ich eher geradeaus weiterlaufen. (Pfeil)



Also vom Rosengarten zur Sturzstelle muss man schon ganz bewusst gehen.
Durch Zufall, auf der Flucht oder so, kommt man da kaum hin.

Mich bestärkt der Film eher darin, dass die Sturzstelle nicht zu Fuß erreicht wurde.

augustus schrieb:Was uns alle irritiert ist die Tatsache, dass kein Tatort in FH Nähe verortet werden konnte - dieser Tatort wäre die Voraussetzung für das spontane Herabwerfen des Körpers um die Tat zu verdecken.

Das stimmt.
Mindestens die Parkplätze beim Weißhaus sind doch mit Sicherheit mit Hunden untersucht worden!

Ist schon mysterös!

@stefan33
Ich hab mir das Vid jetzt mehrfach angeschaut und bin Deiner Meinung. Auf der Flucht rennt keiner dahin. Da sind sämtliche kreuzende "Fluchtwege" einladender...

augustus schrieb:Das einzige was genau dort als Höhle zu bezeichnen wäre ist eine Felsnische - welche eigentlich nur unter Lebensgefahr zu "erkriechen" ist.

Das man sich zwischen Chill-Plateau und „Höhle“ bzw. Zaun und „Höhle“ in lebensgefährlichem Klettergebiet befindet spricht für mich, angesichts des aus dieser Theorie zu erwartenden und des realen "Ergebnisses“ gerade FÜR einen (Kletter-)Unfall, anstatt dagegen.

TG war mMn eher der Typ Frau, der mit Jungs Fußball spielt, während ihre Freundinnen Pferde striegeln. ;) Grundsätzlich vernünftig, aber evtl. auch mutig und abenteuerlustig. So in etwa würde ich das einschätzen.

Wenn TG zB vom Inhalt des zweiten AH-Telefonats enttäuscht war, spricht eigentlich nix dagegen, spontan (und trotzig?) neue Pläne in die Tat umzusetzen, die Gelegenheit zu nutzen, sich einer Gruppe oder Einzelperson anzuschließen, die zu den Felsen wollte, womöglich mit dem Auto vom Weißhausparkplatz/Weißhausweg aus. Mit dem Bus nach Hause konnte sie um diese Uhrzeit ja eh nicht, erst wieder so ab 9 Uhr, soweit ich das gelesen habe. Als Alternativen blieben dann nur Taxi, Mitfahrgelegenheit suchen, Fußmarsch aus der Stadt oder Zeit vertreiben.

Wenn sie aber eh vor hatte, die Nacht durchzumachen und der geplante Aufenthalt bei AH für sie uninteressant geworden ist, tja, dann bleibt eigentlich nur noch der spontane Zeitvertreib übrig, denkbar mit und auch ohne Begleiter.

Fazit: Für mich bleibt die Unfalltheorie mit ggfs. unterlassener Hilfeleistung nach wie vor mit einer subjektiven 30%igen Wahrscheinlichkeit im Rennen.

@Sector3
Die Tatsache, dass sie den größten Teil des Abends unabhängig von ihrer Clique mit wechselnden Gesprächspartner verbracht hat, unterstützt deine Theorie. So jemand macht, wozu die Lust hat, auch spontan. Wobei das für mich die Unfalltheorie am wahrscheinlichsten macht = mindestens 80 %

Aber wieso sollte dann jmd. darauf verzichten den Notruf zu wählen? Wenn man Angst hat, mit Drogen erwischt zu werden, kann man immer noch anonym anrufen, oder anrufen lassen.

Ich glaube nicht, dass TG alleine diesen Weg angetreten ist.

Auch wenn sie Fußball spielte, kickboxen betrieb und Bogen schoss glaube ich nicht,
dass sie nachts nach der Party noch ein bisschen rumklettern wollte.
Dann sollte man auch erwähnen, dass sie auch eine Jugend betreute, eine gesciherte Zukunft hatte,
eine vernünftige Frau war etc.
Dort rumzuklettern grenzt an Lebensmüdigkeit, auhc noch unter Alkohol.
Für mich ein weltfremdes Szenario

@augustus


guten tag,

herzlich willkommen, und dank für die aufschlußreichen schilderungen, mit denen ich auch größtenteils d´accord bin.

zu der erkenntnis, daß tg "da oben" sich im kreis bewegt hat, kam ich schon vor längerer zeit.

eine frage hätte ich jedoch an dich: was hat denn dieser trampelpfad, der da rechts vom geländer (also abgrundseite) richtung absturzstelle verläuft, deiner meinung nach für eine bedeutung?

thread-mitglied "Montgomery" hat diesen trampelpfad in seinem beitrag am "19.05.2015 um 15:53", seite 1694, bereits erwähnt.

nebenbei, es ist einer der besten beiträge überhaupt, betreffend die situation "da oben" (mit fotos)!

ich zitiere mal daraus:

"(...) Da gibt es sogar sowas wie einen Trampelpfad, der am Ende des Zauns ca. 30 m in Richtung Weisshaus beginnt.
Ich bin in meiner Jugend selber gelegentlich dort hin, weil man im Gegensatz zum Aussichtsweg dort ein wirklich freies Rundum-Panorama hat und auch noch etwas ungestörter ist.
Ein tolles "Chillplateau" für eine kleine After-Hour Action, allerdings nur etwas für Schwindelfreie, weil dort am Rand des Plateaus geht es dann wirklich ohne Zaun o.ä. direkt nach unten.

Auch daran, dass der Maschendraht des Zaunes an vielen Stellen vom Überklettern (für junge Leute überhaupt kein Problem) ausgebeult ist und dass man hier und da abgewetzte Bäume findet, die seit langem als Sitzgelegenheit gedient haben, sieht man dass es nicht ungewöhnlich ist, dass sich da Leute hinter dem Zaun aufhalten. (...)"


kann es nicht sein, daß du und deine "gassifreunde" gar nicht wissen (bzw. ahnen), was da so abends und nachts "abgeht"?

naja, die bekanntgabe der obduktionsergebnisse diese woche wird wohl weitere aufschlüße geben, denke ich...


mfg: domlau