Scipper schrieb:Uns geht das sehr wohl was an, denn Tanja fiel einem Verbrechen zum Opfer. Und daher besteht ein öffentliches Interesse, dass der Fall aufgeklärt wird. Das ist kein Ladendiebstahl, wo man sagen kann: Das ist eine unwichtige Privatsache und das geht nur den Ladenbesitzer und die Polizei etwas an.
Ich verstehe Deinen Punkt und ich finde nicht unbedingt, daß Du damit Unrecht hast. Aber ich sehe auch die andere Seite: stellt man sich vor, man gehört bei so einem schrecklichen Drama zu den Beteiligten Angehörigen oder engen Freunden, dann sehe ich deren Schutz auch im Vordergrund wenn es um deren mögliche Belästigung durch "Unbefugte" geht. Unabhängig davon, daß diese Personen durch eine grauenvoll schlimme Zeit gehen, dazu kommt: das Recht der Öffentlichkeit und der Anteilnehmenden über die Dinge informiert zu werden gewichte ich geringer als das Recht der Angehörigen auf die Freiwilligkeit ihrer Mitteilungsbereitschaft Fremden gegenüber. Sie müssen und wollen nicht jedem Interessierten Rede und Antwort stehen. Auch keiner der Freunde ist jemand Aussenstehenden Rechenschaft oder auskunft schuldig - wenn dies auf freiwilliger Basis geschieht ist das etwas anderes. Wir sehen an diesem Fall alleine mindestens 3 sehr hartnäckige und (vermute ich) teilweise penetrante Privatermittler. Sowas ist keine Seltenheit bei Vermißten- und Kriminalfällen, es passiert anscheinend in solchen Fällen häufig, daß Fremde die Szenerie aufmischen (manche stellen sich sogar als irre Stalker heraus). Aber ich will diese Extremfälle gar nicht mit denen in einen Topf werfen, die sich in einem vertretbare Rahmen ihre Gedanken und Recherchen machen. Nur: gewisse Details aus dem Leben der Angehörigen/Opfer oder aus dem Geschehen ist immer noch Privatsache und nicht Allgemeingut - Kriminalfall hin oder her!
Ich kenne den Fall Tanja fast auswendig und könnte eine Abhandlung darüber schreiben. Die Berichte, die man der Öffentlichkeit vorsetzt, betrachte ich als "Vogelfutter fürs Volks" (frei nach Heinrich Böll).
Ein schönes Bild ;-)
Die Zeit von 20.30 Uhr bis 23:30 Uhr (Vorglühen) interessiert mich nicht, denn Tanja traf auf dem Fest gegen 23:30 Uhr ein udn wurde auf dem Fest von rund 30 Augenzeugen gesehen. Mich interessiert nur dies: Wohin wollte Tanja um 4:13 Uhr, als das letzte Telefonat beendet war?
Ab diesem Moment wird alles unklar und daher ist diese Uhrzeit von immenser Bedeutung. Die Sichtung nach 5 Uhr beim Drachenhaus und am Bauzaun ist ebenfalls wichtig. Schussendlich bleibt aber die Frage wohin Tanja nach dem Fest wollte. Man muss dort ansetzten wo sich ihre Spur verliert.
Nicht unbedingt, denn vorherige Ereignisse könnten wichtigen Bezug auf später haben.
(anwesende Personen, Ort, Begegnungen, Stimmungen uvm.)
Und v.a.: wenn diese Anfangszeit am Abend so unwichtig war, warum findet kein einziges Detail daraus Erwähnung? Das macht mich stutzig, denn dann scheint etwas immerhin wichtig oder deutlich genug gewesen zu sein um nichts nach aussen zu tragen?! Dies können auch ganz banale Dinge/Infos sein wie "womit und wieviel wurde denn genau vorgeglüht"?