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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

1.491 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Missbrauch, Babys ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 20:39
@Scipper

Ich habe Mitleid mit Lolita Brieger, weil ihr das Leben genommen worden ist und auch mit ihren Eltern, weil sie ein Kind verloren haben und mit den Geschwistern, weil sie die Schwester verloren haben.

Mitleid mit dem Angeklagten könnte ich vielleicht haben,wenn er vor 30 Jahren im Verhör zusammengebrochen wäre und alles gestanden hätte,wenn er denn verantwortlich ist. Nach dem wie er sich all die Jahre verhalten hat, kann ich kein Mitleid mit ihm haben.

Man kann auch nicht für alles den Vater verantwortlich machen,was man im Leben macht. Es gibt da ein französisches Sprichwort,dass man ab einem bestimmten Alter für das Gesicht verantwortlich ist,was man macht. Ich bekomme das nur noch sinngemäß zusammen. Es steckt aber viel Wahres dahinter.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 20:43
Man sollte mein Mitleid mit dem Angeklagten nicht falsch verstehen, aber man sollte bedenken, dass der Angeklagte (sofern er der Täter ist) damals erst 21 Jahre alt war. Wenn er die Tat begangen hat, gehört er dafür bestraft, aber er gehört gerecht bestraft, denn er war, so denke ich, damals aufgrund seines Alters noch nicht im geistigen Reifezustand eines Erwachsenen im rechtlichen Sinne. Und er stand, wie aus Berichten hervorgeht, stark unter dem unseligen Einfluss seines Vaters. Man kann sogar sagen, dass der Vater in der Erziehung des Jungen etwas falsch gemacht hat. Ich nehme an, dass das Gericht das auch so sehen wird. Die Gerechtigkeit gebietet es, auch entlastende Dinge zu beachten.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 20:52
Dann müsste der Angeklagte aussagen und ggfls. glaubhaft schildern wie sein Verhältnis zum Vater war und wie er unter dessen Einfluss gestanden und vielleicht gelitten hat. Möglichst müssten seine Angehörigen das ebenso bezeugen. Die haben aber alle bislang geschwiegen und wollen schaun,so wie seit 30 Jahren.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 21:05
Ich kann den Link leider nicht aufrufen.


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06.04.2012 um 21:10
In einem Bericht steht: Josef war seinem Vater hörig. Ich verweise auf diesen Bericht: "Er hat laut ihren Aussagen auch immer wieder vom Heiraten gesprochen, auch, dass er bei ihr bleibt. Ein Satz klingelt Mutter und Schwester bis heute im Ohr: "Ich werde an Lolita festhalten, und wenn der Alte sich auf den Kopf stellt und mich enterbt." Mit "der Alte" ist der Vater von Josef K. gemeint, von dem Lolitas Schwester sagt, dass Josef K. ihm hörig gewesen sei." (Wochenspiegel Prüm - 22. März 2012).


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Cleo1956 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 22:02
@Scipper
Dein Mitleid für den Angeklagten in allen Ehren.....aber ich kann das nicht verstehen!! Er hat ein junges Mädchen samt ungeborenes Kind einfach umgebracht und dann noch ,was ich persönlich abartig finde,auf der Müllkippe entsorgt. Wie bist du denn drauf,ist ja wirklich merkwürdig .Du solltest lieber mit den Opfern Mitleid haben und nicht mit so einem eiskalten ,miesen Typen.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 23:32
Betr.: Zeugenliste
"...und drei Personen aus dem sozialen Umfeld des Angeklagten..."
Die dürften besonders interessant sein...

@AngRa
Betr.: Zitate
Camus vielleicht?
"Von einem bestimmten Alter an ist jeder Mensch für sein Gesicht verantwortlich."

"Dann müsste der Angeklagte aussagen und ggfls. glaubhaft schildern wie sein Verhältnis zum Vater war und wie er unter dessen Einfluss gestanden und vielleicht gelitten hat."
Das kann durchaus noch passieren. Entsprechende Beispiele aus den Gerichtssälen gibt es viele. Der Angeklagte hat das Recht, zu den erhobenen Vorwürfen zu schweigen. Oder erst ab einem gewissen Zeitpunkt sich zu äußern. Spätestens beim Schlußwort... ;)

@Cleo1956
@menschlein
Ansonsten ist es wenig hilfreich mit profanen Haßtiraden und Verwünschungen eine solche Geschichte zu begleiten. Sachlichkeit ist angesagt - dann klappt´s auch mit der Verurteilung als Mörder...
Möglicherweise wäre eine Verurteilung wegen Totschlags (und der daraus resultierenden Einstellung des Verfahrens wegen Verjährung) das Zweitschlimmste was Josef K. passieren könnte. Denn man stelle sich die Situation vor: da kommt jemand wieder nach Hause in sein kleines Dorf, alle Welt weiß jetzt hochoffiziell, daß er einen jungen, sympathischen Menschen aus deren Mitte getötet hat - wenngleich auch nun (juristisch) ohne Mörder zu sein. Mitsamt einem von ihm gezeugten Kind. Da gäbe es in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten: Auswandern oder Suizid...


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 23:38
könnte ich mal einen link haben, bitte? der alte geht nichtmehr


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 23:45
@Marina1984
@tranlatre
Den von @AngRa ´s link? Bei mir klappt es... :)

"Kölnische Rundschau" / rundschau online

Freundin sagt aus
„Lolita war richtig in ihn verliebt“

Von Ramona Hammes, 30.03.12, 07:01h

Im Trierer Landgericht ging die „Zeitreise“ in die Vergangenheit, wie die Vorsitzende Richterin es formulierte, weiter. Lolitas damalige Freundin schilderte im Mordprozess lebendig, wie die junge Frau an Beziehung zum Angeklagten hing.

FRAUENKRON/TRIER - „Ich will mein Kind doch behalten. Das gebe ich nicht her – für kein Geld der Welt!“ Das habe Lolita Brieger zu ihr gesagt, berichtete gestern ihre damalige Freundin. Im Trierer Landgericht ging in den Zeugenvernehmungen die „Zeitreise“ in die Vergangenheit, wie die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz es formulierte, weiter. Die heute 48-jährige damalige Freundin ließ Gespräche der jungen Frauen genauso wieder lebendig werden wie Begegnungen mit dem heute 51-jährigen Angeklagten.
Lolita beschrieb sie als „wunderbaren Charakter“, dass sie fleißig gewesen sei und dass sie habe arbeiten können. Sie habe Lolita, so die Zeugin, sogar auf deren Wunsch das Traktor-Fahren beigebracht. Sie habe ihrem Freund zeigen wollen, dass sie das auch könne. Extra sei man in Sichtweite des Hofs der Familie des Angeklagten gefahren – damit der Vater, der ja gegen die Beziehung gewesen sei, das sehe.
Schon ganz früh, so die Zeugin gestern, habe sie von der Schwangerschaft Lolitas gewusst – ebenso wie ihr damaliger Freund. Am Anfang, wusste die Frau zu berichten, habe der Angeklagte sich aufs Kind gefreut. Er habe Lolita ja auch nach Prüm zum Frauenarzt begleitet. Ihm sei egal, was sein Vater sage. Und dass er zu Lolita ziehen werde.
Doch im Laufe der Zeit habe sich das Blatt gewendet. Wenn Lolita etwa Babysachen genäht oder das Paar in Lolitas Jünkerather Wohnung Kataloge mit Baby-Artikeln angeschaut habe, sei das Gesicht des heute 51-Jährigen immer länger geworden. Das Thema „Baby“ habe er vermieden.
Diese Veränderungen habe sie etwa in der Zeit bemerkt, als die Schwangerschaft nicht mehr zu übersehen gewesen sei. „Er hatte immer die Angst im Nacken vor seinem Vater.“ Von „Schluss machen“ habe der Angeklagte ihr gegenüber einmal gesprochen. Lolita habe nicht verstehen können, dass sie für ihren Freund wohl nicht gut genug gewesen sei. Doch sie habe den Verdacht gehabt, dass ihr Freund „eine andere hat“. In diesem Zusammenhang wurde eine Begegnung auf einem Feldweg beleuchtet, die die Zeugin 1987 in einer Vernehmung angegeben hatte.
Gemeinsam mit Lolita habe sie sich in ihrem Wagen auf die Suche nach dem Angeklagten gemacht. Begegnet sei man sich auf einem Feldweg Richtung Udenbreth. Der Mann habe alleine im Auto gesessen. Die Zeugin habe zu ihm gesagt, dass Lolita mit ihm reden müsse.
„Was gibt’s da zu reden? Das interessiert mich nicht!“, habe der Angeklagte geantwortet. Lolita sei daraufhin aus dem Auto der Freundin gestiegen und auf seinen Wagen zugelaufen. Doch er sei losgefahren – und habe die Schwangere mit dem Auto erfasst. Sie sei gestürzt, habe sich aber nicht ernsthaft verletzt.
„Du kannst mich mit dem Kind doch nicht sitzen lassen“, habe Lolita gerufen. Doch der Mann sei wortlos weggefahren. „Was bist du denn für ein Früchtchen?“, habe die Zeugin dem Mann noch hinterhergerufen.
Auch wenn die Zeugin keine Summe nennen konnte und auch nicht wusste, ob es tatsächlich ein Treffen zwischen Lolita und der Familie des Angeklagten gegeben hat, war Geld ein Thema in Gesprächen der Freundinnen. Dass „die mir Geld geben wollen“, habe Lolita zu ihr gesagt. Aber dass sie das „im Leben nicht“ mache. Und dass sie ihr Kind doch behalten wolle.
„Lolita war richtig in ihn verliebt. Sie ließ nichts auf ihn kommen – da konnte man sagen, was man wollte“, sagte die Freundin aus. Gesagt habe sie Lolita einiges. So habe sie abgeraten, sich weiter mit dem heute Angeklagten zu treffen. Und ihr erzählt, dass der Angeklagte auch ihr Avancen gemacht habe. „Willst du nicht mit mir gehen“, habe er sie gefragt. Sie habe ja auch etwas Land, das sei seinem Vater bestimmt lieber.
Seitdem habe sie mit dem Mann nicht wieder gesprochen. Lolita, so die Zeugin gestern, habe sie von dieser Begebenheit berichtet. Sie habe das zwar „irgendwie geglaubt“, es aber nicht wahrhaben wollen.
Auch sagte sie aus, dass viele Kolleginnen Lolita Babysachen gegeben und gesagt hätten, dass man sie dabei unterstützen werde, das Kind alleine groß zu ziehen. Darauf habe Lolita sich nicht eingelassen. Die 48-Jährige machte eine Pause: „Leider.“ Die Freundschaft der jungen Frauen zerbrach. In den letzten Tagen, als Lolita noch lebte, habe man nicht mehr viel Kontakt gehabt.
Ähnliches hatte auch die ältere Schwester Lolitas bereits am Dienstag berichtet. Dass der Einfluss auf Lolita beim Thema Beziehung begrenzt gewesen sei. „Lolita war 18 Jahre und verliebt“, so die Schwester am Dienstag.
Kontakt zu Lolita hatte in diesen wohl letzten Tagen ihres Lebens eine heute 63-Jährige. Die ehemalige Arbeitskollegin, die sie im Auto von der Arbeitsstelle in Jünkerath mit nach Hallschlag genommen hatte, gehört womöglich zu den letzten Menschen, die Lolita Brieger lebend gesehen haben.
Auf den Hof der Familie des Angeklagten habe Lolita gewollt, mit der Familie reden. „Der hat ’ne andere. Der braucht mich nicht zu heiraten. Ich will nur klären, dass er sich ums Kind kümmert“, habe Lolita ihr im Auto gesagt, so die heute 63-Jährige.
Einen bedrückten oder gar deprimierten Eindruck habe die junge Frau während der etwa 20-minütigen Fahrt von Jünkerath nach Hallschlag nicht gemacht. Kummer hätten sie aber damals alle gehabt, da die Firma, in der sie arbeiteten, vor dem Konkurs stand und sie seit Wochen kein Geld gesehen hätten.
Auch gestern erinnerte sich die Zeugin noch haargenau an das, was Lolita damals, vor fast 30 Jahren, getragen hat: weiße Turnschuhe, eine pink-weiße Hose, ein grüner Parka. „Ich sehe sie noch so vor mir“, sagte die Frau.
Am nächsten Morgen sei die junge Frau nicht auf ihrer Arbeitsstelle aufgetaucht. Kolleginnen, so die Zeugin, hätten sie gefragt, wo sie denn Lolita gelassen habe. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass die junge Frau krank sei. Doch sie tauchte nie wieder auf.
Sie habe sich später so oft Vorwürfe gemacht, dass sie ihre junge Kollegin damals an der Kreuzung in Hallschlag aussteigen und allein den Weg zum Hof der Familie des Angeklagten habe gehen lassen. „Warum habe ich sie nicht hochgefahren?“, habe sie sich häufig gefragt. Dann wäre doch wenigstens klar gewesen, dass sie selbst dort gewesen sei.



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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

06.04.2012 um 23:49
Klingt, als hätte der Vater ein Interesse an ihrem Verschwinden.


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07.04.2012 um 00:48
@Bernard

in die lage auswandern oder suizid hätte sich der angeklagte aber selbst gebracht

und wie ist denn das verhalten des täters nach der tat ??
das wirft alles ein sehr schlechtes licht auf ihn.

und er schweigt.
das kann und wird wohl auch bedeuten,
dass er sich seiner tat noch nie gestellt sondern sie jeden tag immer wieder verdrängt hat.
also ist eine erfolgreiche verurteilung wahrscheinlich die einzige rettung aus seiner "hölle".

dabei die lolita und das kind hätten ihm doch dauerhaftes glück bescheren können, er wäre dann
jetzt vielleicht gerade opa geworden, aber .....


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07.04.2012 um 01:07
@Bernard

Ich meine den Eingangspost. Weiss gar nicht worum es geht.


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07.04.2012 um 01:16
@Marina1984
Ach so... - das ging ja auch von diesem widerlichen Babymißbrauchsfall nach der "XY-Sendung" vom 24. August 2011, wo der Fall "Lolita Brieger" behandelt wurde, so ineinander über. Und da geht es dann auf Seite 5 los; der link zum ZDF existiert aber in der Tat nicht mehr. Den Filmfall selber findest Du auf Seite 9. Und die Presseberichterstattung dann immer so zwischendrin und sehr umfangreich. Diese Auskunft war Gebührenfrei... ;)


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07.04.2012 um 01:18
@Bernard

Danke schön. ^^


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07.04.2012 um 01:38
Wer so einen Partner hat, der braucht wohl keine Feinde mehr. Wie man sich nur so abhängig vom Vater machen kann. Für sie wäre es wahrscheinlich besser gewesen (auch wenn es nicht einfach ist wenn man verliebt ist) ihn sofort in den Wind zu schießen.

Das heisst natürlich nur wenn der Fall der Wahrheit entsprechen sollte.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

07.04.2012 um 08:21
@Bernard

Naja,warten wir ab, ob sich der Angeklagte noch äußert.

_____________________

Der „Kronzeuge“ spielt in dem Mordfall auch eine merkwürdige Rolle. Angeblich soll es so gewesen sein, dass der Angeklagte ihn einige Zeit nach der Tat bei der Arbeit angesprochen habe, ihm erzählt habe, dass er Lolita erwürgt habe und dass er seine Hilfe benötige. Er habe nicht nachgefragt und seine Hilfe zugesagt.

Solche Szenen zwischen dem Zeugen und dem Angeklagten kann man sich nicht vorstellen und die Angaben klingen lebensfremd.

Wenn jemand von einer Tötung berichtet, kommen doch auf jeden Fall Nachfragen, wie es dazu gekommen ist, schon alleine weil es nichts Alltägliches, sondern etwas Ungeheuerliches ist und schlimmste Konsequenzen hat. Ein Mensch ist tot. Ein anderer ist zum Verbrecher geworden. Da geht doch niemand emotionslos mit um und funktioniert einige Stunden später tadellos bei der Spurenbeseitigung.

Ich spekuliere jetzt mal wie es gewesen sein könnte. Es bestand seit längerer Zeit ein Konflikt zwischen Lolita und dem Angeklagten. Der Angeklagte mag sich wegen seiner Probleme mit dem Mädchen, was die Beziehung nicht beenden wollte und ihn nach seinem Empfinden vielleicht auch bedrängt hat, dessen Verhalten er vielleicht auch als hysterisch empfunden haben mag, dem Zeugen von Mann zu Mann schon vor der Tat anvertraut haben. Vielleicht hat er sich dahingehend geäußert, dass er Lolita, wenn sie nicht bald Ruhe gibt, aus dem Weg schaffen muss, weil sie ihm die Hölle heiß macht und er sie anders nicht mehr los wird. Der Zeuge hat vielleicht im Vorfeld auch noch gegen das schwangere Mädchen gehetzt und für die schwierige Lage des Angeklagten viel Verständnis gezeigt, vielleicht aber nicht damit gerechnet, dass dieser sein Vorhaben konsequent in die Tat umsetzt. Man muss dabei bedenken, dass der Zeuge damals erst 20 Jahre alt war.

Es muss eigentlich derartige Gespräche im Vorfeld gegeben haben. Der Angeklagte muss die Einstellung des Zeugen zu Lolita gekannt haben, denn anders hätte er ihn gar nicht ins Vertrauen ziehen können. Die Reaktion des Zeugen hätte ja auch völliges Unverständnis für die Tötung Lolitas sein können, weil Lolita in seinen Augen ein sehr nettes Mädchen war und er für ihr Verhalten dem Angeklagten gegenüber Verständnis hatte.

Wenn man davon ausgeht, dass es solche Gespräche in der Art gegeben hat, dann war die Tötung so etwas wie geplant . Vielleicht hat der Zeuge auch unter diesem Gesichtspunkt so lange geschwiegen, denn dann hätte er die Tat verhindern können, was noch viel schlimmer ist als bei der Spurenbeseitigung zu helfen. Möglicherweise hat er diesen ganzen Komplex auch verdrängt, um sein Gewissen zu beruhigen.

Als der Angeklagte ihm dann von der Tötung berichtet hat, mag der Zeuge geschockt gewesen sein, aber etwas ganz Unerwartetes ist es für ihn vermutlich nicht gewesen, andernfalls hätte er angesichts des ungeheuerlichen Geständnisses nicht zur Tagesordnung übergehen und helfen können. Der Angeklagte hätte den Zeugen auch damit unter Drucksetzen können, dass er ja gewusst habe, was Lolita blühe und trotzdem nichts unternommen habe und nun zur Hilfeleistung verpflichtet sei in eigenem Interesse.

Wie gesagt, alles nur Spekulationen, wie es gewesen sein könnte. So wie es der Zeuge ausgesagt hat, kann es mE nicht gewesen sein.


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07.04.2012 um 09:11
Es geht um Gerechtigkeit. Daher verwies ich darauf, dass der Angeklagte damals erst 21 Jahre alt war. Er stand unter dem unseligen Einfluss seines Vaters, "von dem Lolitas Schwester sagt, dass Josef K. ihm hörig gewesen sei." (siehe Bericht vom Wochenspiegel Prüm vom 22. März 2012).

Was bedeutet Hörigkeit? "Als Hörigkeit bezeichnet man die zeitweilige oder andauernde Unterwerfung des eigenen Willens unter den Willen einer zweiten Person." (Wikipedia).

Falls das mit der Hörigkeit stimmt, hatte der Angeklagte 1982 keinen freien Willen. Sein Vater war gegen die Ehe und hat Lolita angeblich eine hohe Abfindung (70.000 DM) angeboten, damit sie den Josef nicht heiratet oder damit sie das Kind abtreiben lässt, was nach § 218 StGB strafbar war.

Daher tut mir der Angeklagte, der ein Kind von 6 Jahren hat, durchaus leid, auch wenn mein Mitleid mit Lolita und dem toten ungeborenen Kind sowie mit Loltas Eltern und Geschwistern 100 Mal größer ist.


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07.04.2012 um 09:25
Im übrigen ist der Angeklagte noch nicht verurteilt, so dass erstmal die Unschuldsvermutung gilt. Nach der christlichen Lehre (Bergpredigt) soll man mit Sündern Mitleid haben. Darauf beruht mein Mitleid mit dem Angeklagten. Jesus sagte am Kreuz: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun."


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07.04.2012 um 09:45
"Mitleid ist die gefühlte Anteilnahme an Schmerz und Leid anderer. Mitleid ist ein zentraler Begriff der christlichen Tradition. ... In der abendländischen Tradition wird Mitleid im Kontext von Moral und Ethik, des christlichen Menschenbildes, der Psychologie oder auch als Wert der abendländischen Kultur behandelt und häufig als positive Eigenschaft oder Tugend verstanden." (Wikipedia)

Solange man nicht die gesamten Umstände der Tat kennt und nicht vollkommen sicher ist, wer die Tat begangen hat, was schlussendlich nur ein Gericht feststellen kann, ist es nicht angebracht sich in "Hasstyraden" zu ergehen oder Vorverurteilungen vorzunehmen und den Empörten zu spielen.

Dazu ein Zitat von Bernard: "Ansonsten ist es wenig hilfreich mit profanen Haßtiraden und Verwünschungen eine solche Geschichte zu begleiten. Sachlichkeit ist angesagt ..."


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