@BernardIch sehe nicht, dass hier jemand den Bauernstand angegriffen hat. Das ist wohl eher der Unsicherheit geschuldet, dass den dringend Tatverdächtigen niemand mehr näher bezeichnen mag, weil natürlich auch für ihn die Unschuldsvermutung gilt. Dringend tatverdächtig ist er aber denn, sonst würde er nicht in Untersuchungshaft sitzen. Einigen wir uns darauf, dass wir ihn zukünftig Josef K. aus Scheid nennen. So ist es in Zeitungsberichten erwähnt worden.
Es ist halt so, dass Josef K. aus Scheid heute 50 Jahre alt ist, wenn wir zurückrechnen, dann war er 1982 21 Jahre alt. Die Tat ist vermutlich am 4.11.1982 verübt worden. Es wird nun alles darauf ankommen ob Josef K. aus Scheid zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt schon 21 Jahre alt war, dann gilt für ihn automatisch Erwachsenenstrafrecht und die Strafdrohung für Mord bei Erwachsenen ist lebenslänglich. Wenn er das 21. Lebensjahr nicht vollendet hatte war er Heranwachsender und es kommt es auf seinen Reifegrad an. Höchststrafe wären dann 10 Jahre. Man kann Jugendstrafrecht oder Erwachsenenstrafrecht je nach Reifegrad anwenden. Das würde dann zu untersuchen sein wie reif er damals war.
Allgemein gehe ich davon aus, dass heute strenger bestraft wird als in den 80iger und den 70iger Jahren. Da hat bei den Richtern ein Umschwung stattgefunden. Früher wurde mehr auf die Vita des Täters geschaut, aus welchen Gründen auch immer, einiges wurde entschuldigt. Dem ist heute oft nicht mehr so. Die Urteile sind härter. Man sieht auch das was das Opfer erlitten hat.
Lolita Brieger war obendrein noch schwanger. Das ist natürlich kein Doppelmord. Aber im Hinterkopf der Richter steht natürlich, dass jemand die Hand gegen eine schwangere Frau erhoben hat.
Johann Schwenn hat den Kachelmann erfolgreich verteidigt. Naja, das Urteil ist in meinen Augen richtig. Aber ob er oder einer seiner Kollegen reüssieren könnten einen Freispruch im Fall Brieger zu erzielen möchte ich ernsthaft bezweifeln. Inzwischen wurde die Leiche gefunden. Es gibt den Belastungszeugen, der bei der Beseitigung der Leiche geholfen hat und der zum Tathergang Angaben gemacht hat. Außerdem gibt es die Aussage der Hauseigentümerin, die einen Streit zwischen Lolita und ihrem Freund, dem nun Tataverdächtigen Josef K.aus Scheid am Abend vor der Tat mitangehört hat.
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Ganz allgemein sehe ich es so, dass Josef K. sich sein Leben ohnehin versaut hat, wenn er denn der Täter ist. Mit einem solchen Maß an Schuld kann niemand gut leben. Das ist meine feste Überzeugung. Es steht ihm nun noch ein Prozess bevor.
Hier noch ein Bericht, wie es möglicherweise zur Tat im bäuerlichen Milieu gekommen ist.
http://www.fr-online.de/panorama/mordfall-in-der-eifel-der-fall-lolita---ein-verdaechtiger-sitzt-in-haft,1472782,11038330,item,0.html