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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

26.04.2018 um 11:39
@SistaB


Sooo schwer wars aber auch nicht. Er hatte doch noch Eltern, die ihn unterstützen konnten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es gibt massenhaft Studenten, die sich wirklich selbst finanzieren müssen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.04.2018 um 11:42
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Eben vor diesem Hintergrund sind die abfälligen Bemerkungen bis zum mehr oder weniger deutlichen Andeuten einer Alkoholsucht absolut daneben.
Ev. war es auch eine rein deskriptive Aussage und keine normative Aussage. Du machst nun m.E. aber auch Haarspalterei.


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26.04.2018 um 11:44
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Naja ganz so einfach ist das nicht immer.
Doch, so einfach ist das. Ich habe in meinem langjährigen Berufsleben zweimal vor dieser Entscheidung gestanden. Das war nicht zuletzt eine Frage der Selbstachtung.

Wobei mir gerade wieder eine Redewendung einfällt, die ich durchaus als Maxime in meiner Lebenseinstellung bezeichnen möchte:

Wer sich zum Wurme macht, darf sich nicht wundern, wenn er getreten wird.


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26.04.2018 um 11:52
Zitat von emzemz schrieb:Wer sich zum Wurme macht, darf sich nicht wundern, wenn er getreten wird.
Vielleicht liegt ja in diesem Satz ein möglicher Hinweis auf das Motiv. Vielleicht wollte sich jemand nicht zum Wurm machen lassen und wehrte sich als er getreten worden war. Ich halte das durchaus für möglich. Und ich gehe bekanntermaßen davon aus, dass Bence nicht der Täter war.


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26.04.2018 um 11:55
Zitat von meerminmeermin schrieb: Vielleicht wollte sich jemand nicht zum Wurm machen lassen und wehrte sich als er getreten worden war.
Ja Bence. Das wissen wir doch und müssen nicht mehr raten.


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26.04.2018 um 11:57
Zitat von meerminmeermin schrieb:Vielleicht wollte sich jemand nicht zum Wurm machen lassen und wehrte sich als er getreten worden war
Das hat er auch getan und die vielen Tritte gegen den Wurm haben sich beim Mord in Form von rund zwei Dutzend Schlägen gegen den Kopf entladen.
Findest du nicht, dass das sehr gut auf den Verurteilten passt?


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26.04.2018 um 12:27
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Sooo schwer wars aber auch nicht. Er hatte doch noch Eltern, die ihn unterstützen konnten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es gibt massenhaft Studenten, die sich wirklich selbst finanzieren müssen.
Genau und sicher ein Umfeld, dass auf abgeschlossene Ausbildungen setzte. Warum er aufeinmal aufgab und sich treiben lies und alle über Jahre täuschte, ist schon merkwürdig.


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26.04.2018 um 12:36
@emz
Wenn Du dazu in der Lage warst, Herzlichen Glückwunsch! Für BT wäre es auch eine Option gewesen. Der war jung und ungebunden.
Für Menschen, die es schwer haben eine neue Arbeitsstelle zu finden, sieht das ganz anders aus. Hiinzu kommt, dass bei vielen noch eine Familie/Grundstück u. a. dran hängt, da ist es dann eben nicht mehr so einfach.
LG


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26.04.2018 um 12:38
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Warum er aufeinmal aufgab und sich treiben lies und alle über Jahre täuschte, ist schon merkwürdig.
Na ja. Er hatte von Anfang an meine Lust auf Jura. Anfangs hatte er vielleicht gedacht, dass das schon irgendwie klappt. Aber wenn einem dieses Fach nicht liegt, ist es schwer. Genauso wenig wird jemand, der Interesse an Politikwissenschaft hat, kein guter Ingenieur für Luft- und Raumfahrt werden.
Wenn man richtig Bock auf ein Studium hat, dann fällt es auch bedeutend leichter und nicht, wenn man im Hinterkopf hat, dass man ja gar nicht will, aber die Erbtante.
Abgesehen davon ist die Parkgarage kein Betrieb, der eines eigenen Justiziars bedurfte. Das ließ die Motivation gewiss noch zusätzlich sinken.


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26.04.2018 um 12:38
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Warum er aufeinmal aufgab und sich treiben lies und alle über Jahre täuschte, ist schon merkwürdig.
Das stimmt. Damit sollte sich mal ein Psychologe beschäftigen. Dass er so überhaupt niemandem vertraute, wird schon Ursachen haben.


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26.04.2018 um 12:43
@Butzeller
Da hast du absolut recht. Und selbst wenn jemand das möchte, ist das noch kein Garant dafür ein Studium auch zu schaffen.
Was mich wundert, dass er a) wieder zurück zum Jura-Studium wechselte b) er nicht mal zum 1. Staatsexamen antrat c) er und auch sein Umfeld nach 2 abgebrochenen Studien nicht erstmal für einen Abschluß sorgte(n) d) er sich von einer Absage entmutigen liess e) er aufeinmal das Täuschen und tricksen begann


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.04.2018 um 12:57
@Butzeller

Abgedroschen, aber wahr: jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Wenn du mich fragst, hat das nicht gutgehen können. Jura ist nicht Betriebswirtschaft. Da musst du richtig Gas geben im Studium und nicht nur phasenweise.
Sich so ein Studienfach diktieren zu lassen und selbst, wenn man merkt, dass einem das Fach nicht gefällt, nach einem Fachwechsel zur Schauspielerei sogar wieder zurückkehrt....
Das konnte nichts werden.
Letztich hat aber auch dieser Umstand den Täter letztlich in eine Lage gebracht, in der er von seiner Lügenlawine drohte erschlagen zu werden und bei den sonstigen Zuspitzungen im Vorfeld der Tat keinen anderen Ausweg wusste, als die Tante zu töten.

2006 waren die kriminaltechnischen Möglichkeiten slnicht ganz so gut wie heute, aber auch sehr weit.
Er hätte wissen müssen, dass er damit nicht hat durchkommen können.


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26.04.2018 um 12:57
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Was mich wundert, dass er a) wieder zurück zum Jura-Studium wechselte b) er nicht mal zum 1. Staatsexamen antrat c) er und auch sein Umfeld nach 2 abgebrochenen Studien nicht erstmal für einen Abschluß sorgte(n) d) er sich von einer Absage entmutigen liess e) er aufeinmal das Täuschen und tricksen begann
Ich denke da gab eins das andere. Ich vermute mal, dass er beim 1. Versuch schon viel gelernt hatte, aber dann entweder erkannt hatte, dass es noch nicht reicht oder er eben Prüfungsängste hatte. Das Dumme war, dass er dann damit nicht rausgerückt war. Es kann dann sein, dass er für die nächsten Anmeldetermine einfach keine ausreichende Zeit mehr fand, schließlich konnte er - da er mit der Lüge gestartet war - nicht einfach mehr sagen, "Lasst mich in Ruhe, ich muss für die Prüfung lernen". Da zieht eine Sache die nächste häufig nach sich und man steckt in einem Teufelskreis fest.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.04.2018 um 13:13
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Er hatte von Anfang an keine Lust auf Jura.
Wenn man richtig Bock auf ein Studium hat, dann fällt es auch bedeutend leichter und nicht, wenn man im Hinterkopf hat, dass man ja gar nicht will, aber die Erbtante.
Abgesehen davon ist die Parkgarage kein Betrieb, der eines eigenen Justiziars bedurfte. Das ließ die Motivation gewiss noch zusätzlich sinken.
Dazu gibt es von mir ein definitives JEIN.

Keinen Bock auf Jura? Na gut. Er sollte ja auch nur ein Jura-Studium absolvieren.
Es war doch, wie du erwähnst, nie beabsichtigt, dass er in dem Beruf arbeitet.
Ist das dann wirklich zu viel verlangt, dass er, zumal er doch vom Intellekt her dazu geeignet war, das zu schaffen, dem Wunsch der Tante entspricht?


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26.04.2018 um 13:14
@emz
Durchaus. Ein Jura Studium ist hart, viel lernen, auswendig lernen. Und wenn dich das nicht die Bohne intressiert...


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26.04.2018 um 13:16
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Ich denke da gab eins das andere. Ich vermute mal, dass er beim 1. Versuch schon viel gelernt hatte, aber dann entweder erkannt hatte, dass es noch nicht reicht oder er eben Prüfungsängste hatte. Das Dumme war, dass er dann damit nicht rausgerückt war. Es kann dann sein, dass er für die nächsten Anmeldetermine einfach keine ausreichende Zeit mehr fand, schließlich konnte er - da er mit der Lüge gestartet war - nicht einfach mehr sagen, "Lasst mich in Ruhe, ich muss für die Prüfung lernen". Da zieht eine Sache die nächste häufig nach sich und man steckt in einem Teufelskreis fest.
Wie ich schon mal geschrieben habe: Ich denke, bei ihm lag es nicht am Können, sondern am Wollen bzw. am Interesse an diesem Fach.
Zumal das Jura-Studium, zumindest bei uns in der Schweiz, ein Fach ist, das man am schnellsten abschliessen kann. Und mit einer durchschnittlichen Intelligenz schafft das m.E. jeder, wenn er genügend Interesse hat bzw. Willen.
Ich finde, wenn man nirgends gross Stärken hat, dann ist das Jura-Studium das beste Studium, was man machen kann. Naturwissenschaftliche Fächer sind nicht gefragt, Sprachen sind nicht gefragt: man muss einfach logisch denken können und induktives und deduktives Denken beherrschen, dann klappt das schon.


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26.04.2018 um 13:24
@Mark_Smith
https://www.tagesspiegel.de/wissen/probleme-von-erstakademikern-das-jurastudium-ist-zu-elitaer/20917600.html

Das dürfte 2006 nicht viel anders gewesen sein...


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26.04.2018 um 13:25
Zitat von SistaBSistaB schrieb:Ein Jura Studium ist hart, viel lernen, auswendig lernen. Und wenn dich das nicht die Bohne intressiert...
Dann muss ich halt die Konsequenzen tragen und auf das Millionenerbe verzichten.
Ein Studium der Theaterwissenschaften ist nun mal nicht dazu geeignet, ein Unternehmen zu führen.


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26.04.2018 um 13:26
Zitat von emzemz schrieb:Es war doch, wie du erwähnst, nie beabsichtigt, dass er in dem Beruf arbeitet
Woher soll denn die Motivation für ein Studium kommen, wenn ich schon beim Pauken weiß, dass ich das eigentlich nie wieder brauche? Das ist doch dasselbe, wie wenn ich einen Pullover stricke, um ihn danach in den Schrank zu hängen, weil ich vorher schon weiß, das er mit nicht passt.
Zitat von emzemz schrieb:Ist das dann wirklich zu viel verlangt, dass er, zumal er doch vom Intellekt her dazu geeignet war, das zu schaffen, dem Wunsch der Tante entspricht?
Würde man meinen, bei der Aussicht auf ein fettes Erbe. Aber vielleicht ist ihm die Schauspielerei nicht mehr aus dem Sinn gegangen oder oder oder.
Jemand, der an der LMU zum Jurastudium zugelassen wird, müsste auch das Potential haben, das Studium zu schaffen.
Aber von nix kommt nix. Man muss sich auch etwas reinhängen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.04.2018 um 13:27
Zitat von emzemz schrieb:Ein Studium der Theaterwissenschaften ist nun mal nicht dazu geeignet, ein Unternehmen zu führen
Jein. Wenn man das Millowitsch-Theater in Köln oder die Puppenkiste in Augsburg oder ein anderes privates Theater leiten wollte, wäre diese Vorbildung gewiss von Nutzen. Eine Parkgarage wohl weniger.


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