Mordfall Charlotte Böhringer

Luminella schrieb:Falls derselbe überhaupt schon geschlossen war, denn eigentlich macht Frau erst zu, wenn wirklich alles drin ist.. nämlich wenn sie die Türe hinter sich schließt und eventlnoch den Hausschlüssel rein hat.

Ja, WIR machen das so. ;) Frau Böhringer hat bestimmt gerne an Reißverschlüssen gezupelt.^^

Das bringt doch nichts. Alle paar Tage die gleiche Frage als wäre sie entscheidend für den Prozessverlauf. Okay, wenn einem nichts mehr einfällt...

meermin schrieb:Nein, aber so müsste es ja gewesen sein, denn es wurden sowohl Handschuhspuren als auch Fingerabdrücke Bences an GEgenständen im Büro gefunden.

Nee, so muss es nicht gewesen sein, denn er könnte (und wird) die Handschuhe ausgezogen haben, um den Briefumschlag zu öffnen, in dem sich das Testament befand.

meermin schrieb:Wie erklären sich die zwei unterschiedlichen Spuren im Büro? Wie erklärt es sich , dass keine Blutspuren oben im Büro gefunden wurden? Wie erklärt es sich, dass die Inhalte der Tasche nicht in frisches Blut fielen? Wie kamen die Blutspuren an der Tasche zustande und gab es Finger- bzw. Handschuhabdrücke in diesen Blutspuren an der Tasche? Hätten sich bei einem zeitnahen Anfassen der Tasche nicht solche Spuren in den Blutanhaftungen der Tasche befinden müssen?

Die Art der Tötung lässt mich mutmaßen dass primär, durch das Schlagen Blut verspritzte, das Bluten aus der Kopfwunde kann langsamer von statten gehen, nicht wie beim Kehledurchschneiden, wo Hauptschlagadern das Blut mit Druck herauspulsen lassen. Wer nach der Tat noch etwas zu tun hat wird nicht ohne Bedacht handeln. Außerdem kann man zwei Handschuhe übereinander tragen, und die erste Garnitur dann in der Hosentasche verschwinden lassen. Leider gibt es keinen konkreten Hinweis welches Handschuhmodell genutzt wurde.

Was wirklich zu denken gibt, dass ein Tathergangsanalytiker wir Herr Petermann im Einsatz war und dessen Ergemnisse weder publiziert noch als Argumente für die Verteidigung dienen könnten, dass eine Fremdtätervariante erklärbar wäre. Das ist für mich ein entscheidender Anhaltspunkt.Wenn mir das jemand Erklären könnte? Für mich lässt es nur den Schluss zu, dass nix verwertbares in Richrung Unschuld herausgekommen ist.

Luminella schrieb:Für mich lässt es nur den Schluss zu, dass nix verwertbares in Richrung Unschuld herausgekommen ist.

Man kann freilich nur mutmaßen. Der Herr Petermann ist nicht unumstritten, aber ich kenne alle seine Bücher.
Ich habe es früher hier schon einmal geschrieben, aber ich schätze ihn so ein, dass er, wie im Fall Föger, dem Auftraggeber auch am Ende seiner Untersuchungen eröffnet, dass das Urteil so schön in Ordnung ist.
Alles andere würde mich bei einem erfahrenen Ermittler sehr wundern.

SistaB schrieb:Na Mate z. B. oder einen der Geschäftsführer wieso liessen diese Mitarbeiter BT eigentlich ohne Zustimmung von CB wieder dort arbeiten?

Weil es diesen Mitarbeiter schlichtweg nicht zusteht, darüber zu befinden, ob er da arbeiten darf oder nicht. Es sei denn, die Chefin hätte sie explizit aufgefordert, Bence "vom Hof zu jagen", sollte er sich blicken lassen, wovon jedoch nicht auszugehen ist.

Luminella schrieb:Was wirklich zu denken gibt, dass ein Tathergangsanalytiker wir Herr Petermann im Einsatz war und dessen Ergemnisse weder publiziert noch als Argumente für die Verteidigung dienen könnten, dass eine Fremdtätervariante erklärbar wäre. Das ist für mich ein entscheidender Anhaltspunkt.Wenn mir das jemand Erklären könnte?

Ich glaube auch nicht, dass man beim Tathergang große Veränderungen durch neue Untersuchungen erwarten konnte. Nur ist die Täterschaft wirklich so unzweifelhaft BT anzuhängen, wie es das Gericht getan hat?
Klar wird immer noch die Hoffnung gehegt haben, dass sich noch ein Zeuge meldet, eine Spur über den Ehering auftaucht oder etwas ähnliches.
LG

@emz
Dann müsste man den Streit zwische CB und BT aber als "normal" bewerten. Kam halt immer mal wieder vor, wenn sich schon kein Mitarbeiter darüber Gedanken machte.
Das lässt das Motiv von BT kleiner wirken, für mich.

@SistaB
Gedanken können sie sich ja machen. Aber schwieriger wird es, wenn sie versuchen sollten, ihn nicht arbeiten zu lassen. Polizei holen und dann? Meinst du, die nimmt ihn dann mit :D

Nein, aber ich hätte doch wenigstens den Geschäftsführer und bevorzugt CB informiert. Wenn ich schon der "kleinste Hansel" bin.
Oder meinst du CB wäre erfreut gewesen, wenn sie ihr Hausverbot ernst gemeint hätte, wenn man BT hat wieder arbeiten lassen.

SistaB schrieb:Oder meinst du CB wäre erfreut gewesen, wenn sie ihr Hausverbot ernst gemeint hätte, wenn man BT hat wieder arbeiten lassen.

Na ja, ein Hausverbot war dort mehr oder weniger nix wert, weil die CB es offenbar immer wieder vergessen hat, dass sie ihm ein Hausverbot erteilt hat. Das kam vermutlich alle zwei bis drei Monate vor.

@Mark_Smith
Wirklich vergessen oder nur nicht mehr erwähnt?

SistaB schrieb:Wirklich vergessen oder nur nicht mehr erwähnt?

Wirklich vergessen! Ich habe die CB extra gefragt durch ein Medium, die Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen kann: Und! Sie hat mir noch viel mehr erzählt, aber das ist top secret!

@Mark_Smith
Ha Ha

@SistaB

Es ist doch nun klar zum Ausdruck gekommen, dass Hausverbote leichtfertig ausgesprochen wurden.
Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass diese wohl eine kurze Halbwertszeit hatten, wenn diese so schnell hinfällig waren.
Man schämt sich auf der einen Seite vielleicht etwas, die Fassung verloren zu haben, auf der anderen Seite schafft man es nicht, sich zu entschuldigen. Können viele Menschen nicht. Dann tut man halt so, als wäre nichts gewesen.
Frau Böhringer war nicht dement. Deshalb ist davon auszugehen, dass sie das Hausverbot nicht vergessen hat, es aber nicht mehr durchsetzen mochte.

Was hier anders war als sonst bei Hausverboten ist, dass dem späteren Mörder die Schlüssel abgenommen wurden. Das gibt diesem, letzten Hausverbot eine andere Güte, als vorherigen Hausverboten.

@Butzeller
Im Urteil ist aber zu lesen, dass BT in der Wohnung mehrere Schlüssel hatte, die er der Polizei ausgehändigt hat. Er wusste auch nicht mehr welche passen.

SistaB schrieb: Er wusste auch nicht mehr welche passen.

Das hat er behauptet. Es lässt das Urteil die Frage offen, wo genau diese Schlüssel passten, aber es wird sehr wohl angemerkt, dass er diese Schlüssel, die zu Schlössern in der Parkgarage passten, verschwiegen wurden.

Butzeller schrieb:Das hat er behauptet. Es lässt das Urteil die Frage offen, wo genau diese Schlüssel passten, aber es wird sehr wohl angemerkt, dass er diese Schlüssel, die zu Schlössern in der Parkgarage passten, verschwiegen wurden.

Danke Dir @Butzeller. Wieder so ein signifikantes Detail in der Indizienkette. Jeder Mensch gleich welchen Alters kann sich schon mal nicht mehr an Dinge erinnern. Aber die geballten Erinnerungslücken bei BT sind derartig auffällig. Könnte ich BT mal im Rahmen einer Reportage im Knast befragen, würde ich ihm genau solche Sachen vorhalten. Seine ironische oder arrogant wirkende Art hat ihn sicher nicht dahin gebracht wo er jetzt immer noch ist, sondern seine mangelhaften Erklärungen, Verstrickungen und permanenten Lügen. Da können die Angehörigen die Belohnung gerne verdoppeln oder verdreifachen, es kommt kein anderer Täter dabei in den Fokus. Der Täter sitzt, seine ehemalige Verlobte hat einen Freund geheiratet und ein Kind bekommen, sein Bruder leitet nun den Laden, die Clique lebt ihr Münchner Leben, die Unterstützer werden weniger und leiser, nur die arme Frau Böhringer bleibt weiterhin tot. Ich gedenke jetzt mal ihrer, statt mich ständig mit dem rechtskräftig verurteilten Mörder und seiner Tat auseinanderzusetzen...

User1282 schrieb:nur die arme Frau Böhringer bleibt weiterhin tot. Ich gedenke jetzt mal ihrer, statt mich ständig mit dem rechtskräftig verurteilten Mörder und seiner Tat auseinanderzusetzen...

Sehr guter Punkt. Das wird nur leider zu oft vergessen und theoretisiert. Man philosophiert über Links und Rechts und die letzten vier Schläge und fehlende Blutspuren und hat den Blick auf das Grauen verloren.
24 schwere Schläge auf den Kopf. Das ist von seltener Brutalität.

User1282 schrieb:Da können die Angehörigen die Belohnung gerne verdoppeln oder verdreifachen, es kommt kein anderer Täter dabei in den Fokus.

Obwohl sie nicht müde werden, es der Presse immer wieder vor die Füße zu werfen:

Vater: "Nach dem Prozess blieben vier oder fünf Personen übrig, bei denen wir es für möglich halten, dass sie etwas damit zu tun haben."

Bruder: "Anhand der Aktenlage wird ganz deutlich: Er kann es nicht gewesen sein und das hat der Richter auch gewusst. Deshalb erleben wir hier keinen Justiz-Irrtum, sondern einen Justiz-Skandal."

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.zehn-jahre-mordfall-boehringer-familie-des-verurteilten-im-az-interview-ein-justiz-skandal.e06d7602-cfac-4584-852d-7d1d255847a3.html