emz schrieb:Es geht darum eine Stimmung pro Bence zu schaffen.
So ist es. Es geht nur noch um Stimmungsmache.
Was am meisten stört: Ein objektiver Betrachter muss doch konstatieren, dass sich BT mit seinen - unstreitigen - Lügen selbst dem Verdacht der Tatbeteiligung ausgesetzt hat UND keine seiner Entlastungsbehauptungen objektiv nachvollzogen werden kann. Schon deshalb ist die Empörung darüber, dass man ihm nicht glaubt, überhaupt nicht zu verstehen.
Selbst wenn man unterstellt, dass BT nicht der Täter ist, müssten er und seine Unterstützer sich doch eingestehen, dass er sich d
urch eigenes Handeln zumindest einem dringenden Tatverdacht ausgesetzt hat. Dies betrifft nicht nur die sog. Ausbildungslüge, sondern gerade auch sein Verhalten und seine Äußerungen nach der Tat. Zwar greift mitunter auch ein Unschuldiger zu Entlastungslügen. Er muss doch dann aber im Falle seiner Verurteilung zugeben, dass er zu eben jener erheblich beigetragen hat.
Nehmen wir das Zeitungsbeispiel: BT sagt, die Zeitungen in Rückgabeabsicht aus dem Kiosk der Garage mitgenommen zu haben. Es gibt aber kein einziges objektives Indiz, das dafür spricht. Die Zeitung wurden in BT's Wohnung im Altpapier aufgefunden, zwei Zeitungen waren offenkundig benutzt, die andere nicht. Wer Zeitungen zurückgeben will, wird sie kaum im Altpapier gemeinsam mit sonstigem Papiermüll lagern. Es ist auch nichts dafür ersichtlich, dass BT vor dem Auffindetag jemals Zeitungen in der gleichen oder einer ähnlichen Kombination aus der Garage mitgenommen oder wieder dorthin zurückgegeben hätte. An wieviel Zufall muss man glauben, wenn man meint, dass sich BT ausgerechnet am Auffindetag dazu entschied, Zeitungen aus der Garage in eben der gleichen Kombination mitzunehmen, wie sie auch seine Tante wünschte.
Damit steht fest, dass BT die Zeitungen zwar aus der Parkgarage mitnahm, aber eben nicht aus dem Kiosk, sondern von der Tür seiner Tante. Dies allein belegt zwar nicht seine Täterschaft. Er kann die Zeitungen auch weggenommen haben, um seine Tante zu ärgern oder weil er die Zeitungen lesen und nicht zurückgeben wollte. Allerdings ist die Wegnahme der Zeitungen zumindest ein Indiz für seine Täterschaft. Und die wahrheitswidrige Leugnung der Wegnahme ist sogar ein ganz gewichtiges Indiz für seine Täterschaft. Dies muss anerkennen, wer halbwegs objektiv auf die Sache schaut.
Gleiches gilt für das gesamte Verhalten am Auffindetag, das einfach so ungewöhnlich und unpassend zu den Einlassungen von BT (Erkältung!) ist, dass man es einfach kaum glauben kann. Ausgerechnet am Auffindetag begibt sich der am Vortag erkältete und beschäftigungslose (!) BT in die Parkgarage, um dort ein geliehenes Rad zu reinigen, sodann spontan nach Augsburg zu fahren, obwohl er später am Tag - was niemand sonst wusste - erstmals seit dem Streit mit seiner Tante in der Parkgarage arbeiten sollte? Wenn ihm das Schicksal seines in Augsburg tätigen Freundes so naheging, warum reinigt er dann erst das Fahrrad? Wenn er am Vortag erkältet war, weshalb mutet er sich dann am Folgetag ein solches Programm zu? Dies alles ist bereits deshalb nicht glaubhaft, weil es eben lebensfremd wirkt, UND durch kein einziges objektives Indiz gestützt wird. Entscheidend ist aber, dass sich dieses nicht ansatzweise glaubhaft erklärte Geschehen ausgerechnet am Auffindetag seiner Tante ereignet haben soll.
Fügt man die fehlende Glaubhaftigkeit seiner tatbezogenen Einlassungen mit seiner unstreitigen partiellen Unglaubwürdigkeit (Ausbildungslüge!) zusammen, dann kann beim besten Willen nicht die Rede davon sein, dass BT nicht hätte verurteilt werden dürfen. Selbst wenn er unschuldig wäre, hat er eigentlich alles getan, um verurteilt zu werden.
BT zum Opfer einer schludrigen oder gar rachsüchtigen Justiz zu stilisieren, ist vor diesem Hintergrund vollständig absurd.