Monday2 schrieb:MW hat weder befürchtet, dass ihr Ehemann darunter leidet, wenn sie Tat auf ihn schiebt, es hat sie nicht gekümmert, daa Melanie und Karola darunter leiden, als.sie die Tat beging. Aber auf ihre Schwester hätte sie Rücksicht genommen?
Im Gegensatz zu Dir
habe ich Zweifel, dass sie die Tat begangen hat und denke
mittlerweile wieder, dass für sie beim Nachhausekommen wirklich alles so aussah,
dass es nur RW gewesen sein kann. Man muss dem nicht folgen, aber wenn eine Ehefrau, die misshandelt wird,
schon ein Jahr später die Nase voll hat, lässt sich für mich erahnen, dass Brigittes Ehe höchstwahrscheinlich eine Spur härter gewesen ist, als die ihrer Schwester, ohne deswegen schönreden zu wollen, dass RW geschlagen hat.
Übrigens gab es von Ermittlerseite
auch eine Theorie, dass die Taten bereits vor 10:45 begangen wurden, also vor REs Dienstantritt. Diese
wurde vom Gericht nicht übernommen. Das heißt aber doch auch im Umkehrschluss, dass zumindest ein Teil der Ermittler sehr wohl Zweifel an den Zeugenaussagen derjenigen gehabt haben muss, die aussagten, die Kinder noch gesehen zu haben. Ich schreibe das, weil Du gefragt hast, ]ob es eine mögliche Lücke bei dem Alibi gibt. Vielleicht hatten diese Ermittler ja doch Recht?
Übrigens sagte Adele A. am 11.08.1986 unter anderem folgendes aus.
"Ich sah, dass der Besuch der Familie N. wieder wegfuhr. Melanie und Karola habe ich nicht gesehen."
Quelle: Mordakte Weimar, von Petra Cichos (S. 38 der Buschausgabe)
Das heißt doch, dass sie, deren Aussagen vom Gericht doch, soviel ich weiß als glaubwürdig betrachtet wurden,
die Sichtung der Kinder bei der Abfahrt von Herrn F. und Frau Z. eben nicht bestätigt hat. Es gibt also in diesem Punkt zwei Ausssagen, die nicht kongruent sind. Am 11.08.1986 gab es noch keine Nachtversion, weswegen es logischer Weise auch
nicht das Anliegen der Urgroßmutter gewesen sein kann, diese zu bestätigen.
Ja ich weiß, dass sie auch ausgesagt hat, d
ie Kinder im Haus noch gesehen zu haben, aber auch hier sehe ich vom 05.08.1986 an Anzeichen für Absprachen mit ihrer Enkelin MW. Die
kann ich zumindest bei der Aussage zur Abfahrt des Besuch der Freunde der Ns. nicht erkennen.Es sei auch jedem unbenommen, die zeitlichen Korrelationen, was die Sichtung der Kinder im Haus angeht für einen puren Zufall[/b] zu halten.
MW sagt am 05. August 1986
„… Ich bin dann mit meinem PKW nach Heimboldshausen gefahren. Das war so gegen 11:20 Uhr.
Aussage Adele A. vom 05. August 1986
„… Ich habe die Kinder gestern gegen
11:00 bis 11:15 gesehen. Zu dem Zeitpunkt wollte meine Enkelin auf die Post fahren. …“
Quelle: Mordakte Weimar von Petra Cichos (S. 10 und 13 der Buchausgabe.)
Anmerkung von mir: Die Post hatte um 11:00 bereits geschlossen.[/b] Alleine deshalb kann die
Zeitangabe von Adele A. nicht stimmen. Das würde ich an sich nicht überbewerten, aber ich gebe zu, dass es mir in diesem Fall sehr schwerfällt, nicht an eine Absprache mit MWs Aussage vom 05.08.1986 zu glauben.
Es kann
natürlich trotzdem sein, dass Adele A. die Kinder gesehen hat, als MW zur Post wollte und sich in der Zeit irrt und dieser
zeitliche Irrtum rein zufälllig haargenau mit MWs Angaben zur Abfahrt in den Ort korreliert.
06.August 1986[/b] Monika Weimar
„…Es kann sein, dass ich gestern
eine Stunde früher unterwegs war, denn meine Nachbarin Frau Anna S. hat mir mit mitgeteilt, dass ich bereits um 11:30 zuhause war und bereits zu diesem Zeitpunkt nach den Kindern gefragt habe.“
Adele A. am 11.08.1986
„… Gegen 10:00 kam die Monika zu mir und fragte mich, ob ich etwas brauchen würde. … Im Flur kam mir Melanie entgegen. … Auch Karola sagte „Guten Morgen Ange… gegen 11:30 schaute ich dann aus dem Küchenfenster. Ich sah, dass der Besuch der Familie N. wieder wegfuhr. Melanie und Karola habe ich nicht gesehen. Nicht lange nachdem der Besuch der Familie N. weg war, ist auch die Monika zurückgekommen und hat mich gefragt, ob ich wisse wo die Kinder seien …"
Quelle: Die Zitate MWs vom 06.08. und Adele As. vom 11.08.1986 sind der Buchausgabe von Petra Cichos: "Mordakte Weimar" entnommen (S. 15 und 38)
Adele A. legt die Zeit der Sichtung der Kinder, ganz analog zu MWs Aussage vom 06.08.1986 um eine Stunde vor und gibt den Zeitpunkt der Suche gegen 11:30 an, was auch hier ganz klar mit MWs Aussage vom 06.08.1986 korreliert.
Die Aussagen vom 05.08.1986 werden durch die Öffnungszeiten der Post widerlegt. Die
Aussagen zum Beginn der Suche wurden durch die Aussagen der
Nachbarin Anna S. und ihrem Mann Kurt S. vor Gericht gestützt. Ich darf hier Heide Platen leider nicht zitieren, aber da es im Buch von Fau Cichos lediglich
einen indirekten Hinweis auf Kurt S. Aussage vor Gericht gibt, kannst Du mir gerne eine PN schreiben, wenn es Dich dennoch interessiert, was da steht. Ich hoffe zumindest, dass es per PN nicht verboten ist, Frau Platen zu zitieren.