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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

22.05.2022 um 09:31
Die Tötung wird nicht langerhand geplant gewesen sein, sondern impulsiv entstanden, aufgrund der ganzen Drucksituation für MW.
Die gesamten Monate vor der Tötung Melanie's und Karola stand MW enorm unter emotionaler Belastung (ohne dies als Fürsprechen MW's zu meinen).
Die Ehe war im Arsch, die erste Liebschaft mit RW's Kegelkumpel brach weil dieser äußerte, dass er mit Melanie und Karola nicht könnte, dann trifft sie KP und die ganze Sache ist auch mehr so eine Sexromanze und nichts wirklich festes > weil beide noch verheiratet und so richtig kommt man nicht zu Pötte.
Dann setzt KP sie auch permanent unter Druck, sie solle sich scheiden lassen und sie wird erfahren haben, dass dieses Verfahren 3 Jahre dauern wird, weil RW sich ja weigert dem zuzustimmen. Dann knutscht KP auch noch vor ihren Augen mit einer jüngeren rum, der gemeinsame Badeausflug anschließend war auch eher so semi-schön.
MW wird einfach angst gehabt haben alles zu verlieren und dann, könnte ich mir vorstellen, gabs einen inneren Fluchttrieb (aus der stressigen Lebenslage).
Einfach nur noch weg aus dem Ort, weg von RW, weg von allem was sie verpflichtend dort hielt. Das waren allen voran Karola und Melanie. Mitnehmen konnte sie die beiden nicht, zu KP in die Kaserne ging auch nicht, zusammen ziehen mit ihm auch nicht > zu einem Familienmitglied flüchten auch nicht, waren ja alle im gleichen Haus. Aus Schamgefühl und der Angst, als egoistische schlechte Mutter verstanden zu werden konnte sie die beiden auch nicht zurück lassen und alleine abhauen.

Und ich denke der ganze Druck hat dann dazu geführt, dass sie in einer Kurzschlusshandlung beide umgebracht hat, mit der kurzfristig zusammengeschusterten Geschichte, dass dies ein Fremdtäter war. Zum Zeitpunkt der Tötung/ und die Tage danach, wird sie noch gar nicht in Gedanken gehabt haben, dass auf RW zu schieben. Das wurde erst Thema nachdem man sie damit konfrontierte, dass es kein Fremdtäter gewesen sein könne. Die Verdachtsmomente, Spuren etc richteten sich immer mehr gegen MW, deshalb musste sie tätig werden und das tat sie mit den deletantischen Drohbriefen. Als aber auch das aufflog, musste was "Stichhaltiges" her (in ihrer verschobenen Logik) und sie "packte aus" mit der Nachtversion.
Und weil sie eben immernoch mit allem überfordert war, konnte sie sich gar nicht merken was man bereits ermittelt hatte und was sie selbst auch schon ausgesagt hatte.
Nun passte alles hinten und vorne nicht mehr, Zeiten mussten ständig angepasst werden, die eigene Familie (allen voran MWs Großmutter) musste belabert werden, dass sie ihre Aussagenzurück nehmen sollte. Dabei hatte Großmutter Adele vorab mindestens 3x sehr detailliert geschildert, dass sie Karola und Melanie noch lebend am Montag Vormittag gesehen hatte. Von MWs Mutter bekam sie noch das Zertifikat inne, dass sie noch geistig flott unterwegs wäre. Später dann war Oma Adele quasi die Demenz in Person, die kann sich ja nur vertan haben. Und natürlich nahm sie ihre Aussagen zurück und schützte damit MW - denn welche Omi traut ihrer Enkelin schon derartige Greueltaten zu. Man wird ihr ordentlich schlechtes Gewissen eingeredet haben, wie sie sowas nur von MW denken könnte. Wenn, dann wars doch der RW, der ja eh alle geschlagen hat. Das MW selbst geschlagen hat ließ man familiär ungeachtet!

Weiter darf man nicht vergessen, dass MW keinen Master of Brilliance hatte. Sie war/ist geistig eher schlichter Natur > zudem eben massiv unter Druck, sowas lässt noch schlechter nachdenken. Ihre eigenen Widersprüche fielen ihr eben gar nicht auf. Für sie war, für die jeweiligen Momente, jede Version völlig logisch. Nur für andere, klar denkende und klar sehende/vorallem nicht familiär-involviert- unter Druck stehende, eben nicht. Die, die sie nicht von ihrem Opfergehabe überzeugen konnte sahen MW eben neutral und dann fallen einem die Widersprüche auch auf, weil keine Emotionen das Bild vernebeln.


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Der Mordfall Weimar

22.05.2022 um 17:34
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:dass sie in einer Kurzschlusshandlung beide umgebracht hat, mit der kurzfristig zusammengeschusterten Geschichte, dass dies ein Fremdtäter war. Zum Zeitpunkt der Tötung/ und die Tage danach, wird sie noch gar nicht in Gedanken gehabt haben, dass auf RW zu schieben. Das wurde erst Thema nachdem man sie damit konfrontierte, dass es kein Fremdtäter gewesen sein könne. Die Verdachtsmomente, Spuren etc richteten sich immer mehr gegen MW, deshalb musste sie tätig werden und das tat sie mit den deletantischen Drohbriefen. Als aber auch das aufflog, musste was "Stichhaltiges" her (in ihrer verschobenen Logik) und sie "packte aus" mit der Nachtversion
So sehe ich das auch. Außerdem widerspricht sie sich auch in ihrer späteren Nachtversion. Sie wollte einerseits ihren Mann nicht an die Behörden ausliefern, weil sie sich moralisch mitschuldig fühlte, schrieb dann aber Briefe, um den Verdacht auf genau ihn zu lenken.

Das ist doch ausgemachter Bullshit, wenn ich mich mitschuldig fühle und deshalb meinen Mann nicht ans Messer liefern will, dann lenke ich auch nicht den Verdacht mittels anonymer Briefe auf ihn, sondern halte die Füße ganz still, wenn ich aber schon was schreiben „muss“, um von mir abzulenken, dann fake ich halt was vom Mr. Unbekannt.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Und weil sie eben immernoch mit allem überfordert war, konnte sie sich gar nicht merken was man bereits ermittelt hatte und was sie selbst auch schon ausgesagt hatte.
Das sicher auch deshalb weil:
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:MW keinen Master of Brilliance hatte
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Dabei hatte Großmutter Adele vorab mindestens 3x sehr detailliert geschildert, dass sie Karola und Melanie noch lebend am Montag Vormittag gesehen hatte. Von MWs Mutter bekam sie noch das Zertifikat inne, dass sie noch geistig flott unterwegs wäre.
Richtig! Ich bräuchte keine Nordheims als Sichtungszeugen, die Schilderungen von Adele A. passen mit den Aktivitäten der MW, der Kinder sowie der Abfahrt des Besuchs ineinander wie ein Zahnradgetriebe!


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Der Mordfall Weimar

22.05.2022 um 17:43
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Richtig! Ich bräuchte keine Nordheims als Sichtungszeugen, die Schilderungen von Adele A. passen mit den Aktivitäten der MW, der Kinder sowie der Abfahrt des Besuchs ineinander wie ein Zahnradgetriebe!
Mir reichen die ersten Aussagen von Oma Adele auch völlig. Die anderen Zeugen waren zwar sicher für die Anzahl der unterschiedlichen Sichtungen nicht unwichtig aber das meiste Gewicht hat für mich wirklich die Oma - bis sie eben manipuliert wurde, wenn nicht vielleicht sogar noch moralisch unter Druck gesetzt.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Das ist doch ausgemachter Bullshit, wenn ich mich mitschuldig fühle und deshalb meinen Mann nicht ans Messer liefern will, dann lenke ich auch nicht den Verdacht mittels anonymer Briefe auf ihn, sondern halte die Füße ganz still, wenn ich aber schon was schreiben „muss“, um von mir abzulenken, dann fake ich halt was vom Mr. Unbekannt.
Genau auch mein Denken.
Sie kann gar kein schlechtes Gewissen wegen einer "Mitschuld" gehabt haben, wenn sie dann doch wollte, dass RW ertappt wird - ohne dann nicht auch ihre Mitschuld zu gestehen. Und zwar vollumfänglich.
Stattdessen faselt sie von schlechtem Gewissen weil sie ja mit einem Ami fremdging und gleichzeitig macht sie dann auch während der Vernehmungen und spätere Inhaftierung genauso weiter. Von Scham sehe ich da gar nix.
Entweder tut mir leid dass ich eine Fremdgängerin bin, dann unterlasse ich es aber auch instant - oder ich schiebe es eben nur wieder als weiteren Opferoperandi vor und mache mich damit zur Unglaubwürdigkeit in Person.


Sagen wir wie es ist.
Zum Lügen war MW zu dumm und um die Wahrheit zu sagen zu feige.


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22.05.2022 um 22:00
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Sagen wir wie es ist.
Zum Lügen war MW zu dumm und um die Wahrheit zu sagen zu feige.
Gelogen hat sie ja ständig, was ihr ja auch vorgeworfen wurde und das zu recht.
Setzt mm zumindest eine emotionale Intelligenz voraus, um den Verdacht von sich zu lenken.
Als das nicht klappte, bediente sie sich ihrer angeblichen Wahrheit, die nicht feige, sondern mehr einen Ausweg aus ihrer Misere darstellte.
Vermute mal, sie wurde Psychologisch auf ihren Geisteszustand untersucht?
Bei R.W. war es ja der Fall, was ihn dann aber als Kindstöter ausgeschlossen hat.

Wenn ich richtig liege, hat M.B. die Prozesse mit Psychopharmaka überstanden.
Wenn sie ihre Kinder getötet hat, verständlich, damit leben ist schwierig und kaum auszublenden.
Als Mutter muss man schon kaltblütig sein, seine Kinder zu opfern für son Scheiß Verliebtheit für einen Mann, der ihr keine Zukunft noch ein besseres finanzielles Leben bieten konnte.
Gruselig und kaum vorstellbar für mich als liebende Mutter meiner Kinder, sie zu töten.
Gründe sind meistens Affekthandlung, psychische Ausnahmesituation, dauerhafter Medikamenten Missbrauch mit Alkoholkonsum. Also als Krankheit definiert werden könnte.

Bitte nicht böse sein und meinen Beitrag deswegen löschen. Sehe es aus meiner Sicht als Mutter, die nicht unfehlbar ist. Danke.


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23.05.2022 um 06:01
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Setzt mm zumindest eine emotionale Intelligenz voraus, um den Verdacht von sich zu lenken.
Als das nicht klappte, bediente sie sich ihrer angeblichen Wahrheit, die nicht feige, sondern mehr einen Ausweg aus ihrer Misere darstellte.
Und es ändert nichts an meiner Äußerung.
Ich sag ja nicht das sie nicht einen Fuß vor den anderen setzen konnte.
Für eine gute, undurchschaubare Lüge war sie aber nunmal nicht intelligent genug.
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Vermute mal, sie wurde Psychologisch auf ihren Geisteszustand untersucht?
Ja und das wurde hier auch mehrere Male bereits gepostet.
MW wurde auch nicht müde überall zu betonen das sie unter Beruhigungsmitteln stand > konnte man nämlich prima noch die Opferrolle mit füttern. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass sie die sogar auf Wunsch genommen hat und das ein medizinischer Bedarf irgendwann gar nicht mehr da war. Immerhin konnte sie weiterhin mit KP ganz normal "verkehren" und wünschte sich ein Baby von ihm, obwohl ihre Kinder ja gerade ermordet wurden. In der Beziehung war sie die Normalität in Person, aber wenns in eine Befragung ging, hat sie sich vollgestopft mit Beruhigungsmitteln, nur um dann sagen zu können "All die Fragen waren unfair, ich hab ja Medikamente genommen"


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23.05.2022 um 06:23
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Vermute mal, sie wurde Psychologisch auf ihren Geisteszustand untersucht?
Bei R.W. war es ja der Fall, was ihn dann aber als Kindstöter ausgeschlossen hat.
RW wurde nicht wegen der Gutachten als Täter ausgeschlossen, sondern weil es gegen ihn weder Beweise noch Indizien, dafür aber gegen sie gab.

Worauf willst du hinaus ? Du hattest vor ein paar Tagen irgendwo geschrieben, daß die Verteidigung doch auf "unzurechnungsfähig" hätte gehen sollen. Mit was hätte man denn eine Schuldunfähigkeit begründen sollen ? Dafür müssen ja verschiedene Faktoren zusammenkommen, was siehst du da bei MB ?
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Wenn ich richtig liege, hat M.B. die Prozesse mit Psychopharmaka überstanden.
Das ist auch so ein Mythos, den die Verteidigung (unter anderem) bei der Revision zum Urteil von Fulda nutzen wollte. Sie wäre aufgrund der Beruhigungsmittel nicht in der Lage gewesen, einem Teil der Verhöre und dem Prozess zu folgen.

Der Bundesgerichtshof lehnte die Revision völlig korrekt ab und stellte auch klar, daß zu keinem Zeitpunkt eine Verhandlungsunfähigkeit bestand. Auch belegte die Medikamenten Aufstellung aus der U-Haft, was sie nahm und was nicht. Und in den Verhören betonte sie zudem selbst, daß sie allen Ausführungen folgen konnte. Auch entsprachen ihre Handlungen, die bewußten Täuschungen (anonyme Briefe, schnelle Auffassungsgabe bei Widersprüchen und angepaßte Aussagen) nicht denen einer völlig vernebelten Person.


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23.05.2022 um 06:41
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Auch entsprachen ihre Handlungen, die bewußten Täuschungen (anonyme Briefe, schnelle Auffassungsgabe bei Widersprüchen und angepaßte Aussagen) nicht denen einer völlig vernebelten Person.
Eben. Und das war, unter anderem, schon zur Vernehmungszeit. Auf der einen Seite äußert sie also, dass sie permanent auf Beruhigungspille war, dass der Arzt ja gesagt hat, dass sie nicht allein bleiben dürfe weil selbstmirdgefährdet (Im Gefängnis später genau das selbe, da hätte man alle Stunde das Licht in ihrer Zelle angeschaltem weil man ja so besorgt gewesen wäre) und auf der anderen Seite schreibt sie im vollen Bewusstsein Drohbriefe und im Gefängnis dann Tagebuch, wo sie sich selbst bedauert. Alles mit dem Wissen, dass sie diese Einträge auch irgendwann jemanden zeigen wird, damit man Mitleid hat. (später dann durch ihr Buch)

Für mich ist die Frau pure Berechnung, allerdings nicht schlau genug gewesen, ihre Berechnung klug und nutzbringend für sich selbst umzusetzen.


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23.05.2022 um 06:48
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Für mich ist die Frau pure Berechnung, allerdings nicht schlau genug gewesen, ihre Berechnung klug und nutzbringend für sich selbst umzusetzen.
Ganz genau. Das war alles Teil der Opferrolle, in die sie sich stellte und die dann auch später von Strate etabliert wurde. SIE ist das Opfer, der jeder nur böses wollte... Dabei war SIE diejenige, die drei Leben zerstört hat - das ihrer Kinder, die sie tötete und das von RW, der nie über den Tod der Kinder hinweggekommen ist. Ich hatte nie wirklich große Sympathien für ihn, aber in diesem Punkt tut er mir echt sehr leid. Radmuttern gelöst, vergiftet, dann die Tötung der Kinder und dann noch der perfeide Versuch einen Unschuldigen lebenslang in den Knast zu schicken, damit sie es eben nicht muß. Ekelhaft.


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23.05.2022 um 06:57
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Radmuttern gelöst, vergiftet, dann die Tötung der Kinder und dann noch der perfeide Versuch einen Unschuldigen lebenslang in den Knast zu schicken, damit sie es eben nicht muß. Ekelhaft.
Ja hier machts die Summe der Versuche (und das sind nur die, von denen wir wissen).
RW ist in meinen Augen auch kein guter Ehemann und Vater gewesen, aber das bedeutet nicht, dass er den Tod verdient hat. MW hätten alle Türen offengestanden sich sauber zu trennen, das Sorgerecht für die Kinder sauber zu regeln und auch ihre Gelüste nach einem sexuellen Abenteuer zu befriedigen.
Aber das ging ihr alles nicht schnell genug und sie hätte, nach außen, als Schuldige dagestanden. Das wollte sie nicht. Sie wollte das arme gebeutelte Mäuschen miemen, was es ja so schwer hatte.


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23.05.2022 um 11:41
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Wenn ich richtig liege, hat M.B. die Prozesse mit Psychopharmaka überstanden.
Ihr hätten welche zur Verfügung gestanden für NACH der Verhandlung, die sie begleitende Beamtin hatte welche dabei, brachte diese aber immer wieder zurück.
Die Anstaltsärztin der JVA äußert sich auch dazu: „Am 23. März 1987 (Terminbeginn Prozess), bekam Frau Weimar 2 Tabletten (5 mg) laut Krankenakte mittels Begleitbeamtin zu einer eventuellen Ausgabe nach der Verhandlung.
Diese Verfahrensweise wurde am 1. April 1987, 21. April 1987, 29. April 1987 wiederholt. Am 29. Oktober 1987 wurde der Begleitbeamtin eine Tablette Diazepam 5 mg zur eventuellen Ausgabe mitgegeben.
Die Patientin hat nie vor einem Verhandlungstag Psychopharmaka erhalten. Lediglich am Abend vor der Urteilsverkündung. Die zur eventuellen Ausgabe nach der Verhandlung der Beamtin mitgegebenen Tabletten wurden wiederholt wieder in die Anstalt zurückgebracht.
Quelle: Mordakte/Cichos


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23.05.2022 um 15:19
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Vermute mal, sie wurde Psychologisch auf ihren Geisteszustand untersucht?
Bei R.W. war es ja der Fall, was ihn dann aber als Kindstöter ausgeschlossen hat.
Hoi. Habe die Tage auch schon nach Gutachten gefragt aber keine Antwort bekommen.
Im öffentlichen Web-Archiv der Zeit habe ich einen alten Artikel gefunden;
Der Richter räumte im Urteil ein, daß Reinhard Weimar, der Ehemann, zweifellos das stärkere Motiv gehabt habe, seine Kinder zu töten, und dennoch trat er nur als Zeuge auf, gegen seine Frau. Deshalb gibt es von ihm auch kein psychiatrisches Glaubwürdigkeitsgutachten, obgleich er sich bezüglich seiner Schlafphasen in jener Nacht neunmal widersprach. Erst schwor er, die Nacht durchgeschlafen zu haben, insgesamt 12,5 Stunden tief und fest, dann wieder will er manchmal wach gewesen sein und auf die Uhr geschaut und sich gefragt haben, "was meine Frau jetzt wohl gerade treibt".
Heute lebt Weimar in Ransbach bei seiner Mutter, die ihn von der Umwelt abschirmt. Er leidet an einem hirnorganischen Psychosyndrom: Er hat Wahnvorstellungen und Halluzinationen, hört fremde, bedrohliche Stimmen, die ihn verfolgen und ängstigen, er gilt als suizidgefährdet und zittert stark aufgrund der Neuroleptika, die die Symptome dämpfen sollen. Er zeigt ein Krankheitsbild, dessen Erscheinungen Monika Weimar bei ihren Vernehmungen bereits den Ermittlungsbehörden beschrieben hat: Apathisch und wie geistesabwesend habe er in jener Nacht neben den Toten im Kinderzimmer gesessen. Dem Psychiater Schumacher drängt sich jetzt die Vermutung auf, daß der Vater von Melanie und Karola schon ein Jahr vor deren Tod an dieser schweren seelischen Krankheit litt. Als Monika Weimar diese Symptome bei ihrem Mann auch in Alltagssituationen beschrieb, wurde ihr nicht geglaubt. In der Urteilsbegründung schwingt dieser Vorwurf noch mit.
Quelle: https://web.archive.org/web/20131013112602/https://www.zeit.de/1995/51/Schuldig_auf_Verdacht

Von Herrn Weimar gab es kein Gutachten, leider.


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23.05.2022 um 17:56
@HennesMo

Ergänzend zu deiner Frage:

Beitrag von margaretha (Seite 228)


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23.05.2022 um 19:00
Zitat von HennesMoHennesMo schrieb:Von Herrn Weimar gab es kein Gutachten, leider.
Ob Frau Weimar ihre Ärztin von der Schweigepflicht entbunden hat?
16. Juli 1987: Reinhard Weimar entbindet seine Ärzte von der Schweigepflicht.
Dazu schreibt sein Anwalt an das Gericht: „Herr Weimar legt allerdings Wert darauf, dass Frau Weimar ihre Ärztin Frau Dr. D. ebenfalls von der ärztlichen Schweigepflicht entbindet, da Frau Dr. D. Frau Weimar wegen psychischen Störungen Mitte des Jahres 1986 behandelt hat. In diesem Zeitraum, kurz vor dem Tod der Kinder, befand sie sich in einem psychischen, depressiven Zustand.
Quelle: Mordakte/Cichos

PS: Der Hausarzt war ein Dr. S. (nicht D.)


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23.05.2022 um 19:15
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb am 01.05.2022:Von Aufhebung der häuslichen Gemeinschaft kann bei MB und RW keine Rede sein. Sie lebten in einem Haushalt, teiten Tisch und Bett. Eine Scheidung wäre niemals so schnell möglich gewesen, wie MB das vielleicht gerne gehabt hätte.
M.B. hätte sich mit den Kindern durchaus räumlich von R.W. trennen können.
Warum sie das nicht gemacht hat, kann man nur spekulieren.
Alles so weiter führen, funktionierte ja.

Die Kinder waren ja im Familienbund gut aufgehoben. Das wäre nicht mehr möglich gewesen, wenn sie alleine für die Kinder verantwortlich gewesen wäre, zumal sie ja oft Nachtdienst hatte. Dann kommt noch der finanzielle Aspekt dazu, würde R.W. ihr und den Kindern Unterhalt zahlen, das wird sie beim Anwalt auch gefragt haben. Pozeßhilfe hätte ihr auch zugestanden.
Denke, sie war einfach zu faul und zu träge, da eine Entscheidung zu treffen.
Hielt sie nicht für notwendig, denn es lief ja offensichtlich alles zum Besten, zumindest für sie.

Was ich nicht so ganz verstehen kann, sie hat mehrmals versucht, R.W. umzubringen, wobei er das in Kauf genommen hat, als auch das Fremdgehen von ihr. Jeder normale Mensch trennt sich dann doch von dem Partner, um weitere Angriffe zu vermeiden, man lebt dann ja immer in der Unwissenheit, der nächste Mordversuch könnte ja klappen.

Er hat das alles über sich ergehen lassen, was schon die Frage aufwirft, welche Motivation ihn dazu getrieben haben könnte?
Auf jeden Fall eine fragwürdige Beziehung, die damit beendet wurde, indem sie nicht ihren Mann oder sich selbst, sondern die Kinder tötete.


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24.05.2022 um 08:28
Zitat von lakelifelakelife schrieb am 13.05.2022:Die Angst, die Kinder zu verlieren, war ihr damit genommen.
Selbst wenn sie die Scheidung erst nach der Einschulung Melanies später im August eingereicht hätte, wäre es RW vermutlich schwer gefallen, bis dahin eine neue potentielle Partnerin aufzutreiben, um dem Gericht eine Umgebung zu präsentieren, in der zwei Mädchen aufwachsen können. Er selbst hatte ja Schichtdienst.
Wenn ich das richtig erinnere, hatte sie mittelfristig vor, mit KP in die USA auszuwandern?

Ich habe keine Ahnung, wie das in den Achtzigern war...aber heutzutage (wo das Sorgerecht und damit auch das ABR im Scheidungsfall i.d.R. beiden Elternteilen belassen wird) muss der Elternteil, bei dem die Kinder nicht leben, einem Umzug zustimmen...ins Ausland sowieso.

Warum sie ihre Kinder umgebracht hat, weiß ich auch nicht - ich habe aber keine vernünftigen Zweifel an ihr als Täterin.

Vorstellen kann ich mir, dass sie einfach komplett neu anfangen und die Kinder nicht beim Vater lassen wollte.


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24.05.2022 um 09:36
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:alles zum Besten, zumindest für sie.

Was ich nicht so ganz verstehen kann, sie hat mehrmals versucht, R.W. umzubringen, wobei er das in Kauf genommen hat, als auch das Fremdgehen von ihr. Jeder normale Mensch trennt sich dann doch von dem Partner, um weitere Angriffe zu vermeiden, man lebt dann ja immer in der Unwissenheit, der nächste Mordversuch könnte ja klappen.
R.W. war ja auch in dem Sinne nicht "normal", sondern psychisch nicht auf der Höhe.
Das Ganze hat sich in meiner Heimat abgespielt und so erlebte ich R.W. in seinen letzten Jahren das ein oder andere Mal. Ohne Details zu nennen, aber er war ein gebrochener Mann. Was natürlich zum einen an seinem Schicksal lag, aber gewisse Defizite bestanden sicher schon vorher. Schon allein deswegen spricht vieles gegen ihn als ausgebufften Täter.


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24.05.2022 um 11:24
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Ich habe keine Ahnung, wie das in den Achtzigern war...aber heutzutage (wo das Sorgerecht und damit auch das ABR im Scheidungsfall i.d.R. beiden Elternteilen belassen wird) muss der Elternteil, bei dem die Kinder nicht leben, einem Umzug zustimmen...ins Ausland sowieso.
Gegoogelt, seit 2013 besteht das gemeinsame Sorgerecht für Kinder. Davor konnte ein Elternteil, dem das Sorgerecht zugesprochen wurde, den Wohnsitz wählen, auch im Ausland.
Bin selbst erstaunt, dass das Gesetz erst 2013 beschlossen wurde.

Bei M.B. spielte vielleicht mehr eine Rolle, wer das Sorgerecht bekommen würde.
Ihr Mann kam auf Grund seines Zustandes nicht in die Wahl, sie eventuell auf Grund ihres Lebenswandel. Andere Familienmitglieder schon, wie Schwestern und Mutter, die im gleichen Haus wohnten und oft die Fürsorge für die Kinder übernahmen.

Denke, sie schob alles auf die lange Bank, zumindest wollte sie auch die Einschulung eines der Kinder abwarten. Ein Zeichen, dass die Liebschaft zu K.P. von ihr nicht so ernst genommen wurde, als allgemein angenommen wird. Er war verheiratet, hatte Kinder, aber wollte sich scheiden lassen. Lippenbekenntnisse von ihm, zumal auch Sprachschwierigkeiten untereinander bestanden.

quote=cassandra71 id=32002550]Vorstellen kann ich mir, dass sie einfach komplett neu anfangen und die Kinder nicht beim Vater lassen wollte.[/quote]

So wird es wohl gewesen sein. Die Indizien, als auch Beweise gegen sie sprachen dafür.


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24.05.2022 um 17:06
Ich empfinde MB als solchen Menschen , die alleine nichts auf die Reihe bekommt , zumindest damals. Sieht man doch an ihren diversen Entscheidungen. Erst redet sie sich mit 19 ein ,keinen Mann mehr zu kriegen , heiratet für mich überstürzt und unmotiviert RW. Wird sofort schwanger mit Kind eins , dann nur 20 Monate danach folgt Baby zwei, stellt dann fest , hmm das Leben als Mutter und Hausfrau erfüllt mich ja doch nicht , wo sind meine Empfänge mit weißem Hochzeitsjäckchen , von denen sie ja träumte, in einem Kaff wo sich Hund und Katz ," Guten Nacht " sagten. Zumal es ja auch ihre Entscheidung war dort die Eigentumswohnung zu kaufen. Da stellt sich doch schon die Frage, wie reif und wie intelligent sie war. Als dann alles nicht so klappte wie sie es sich vorgestellt hat , fängt sie ein Gespusie mit dem Kegelbruder ihres Mannes an. Erzählt da dann auch wiede,r hmmm große Liebe , man träumte von einer gemeinsammen Zukunft , wollte sich scheiden lassen, etc. Und das nach ein paar Treffen mit Sex im Auto. Als dann der Herr, kalte Füsse bekam , die Affäre löste , mit Hilfe seiner Ehefrau, machte sie ja weiter in ihrer ach so grausamen Ehe , mit nem Schläger und einem , der nicht weiß was er tut ihrer Meinung nach. Und Schwupps , nur wieder ein paar Wochen danach , fängt sie an mit Schwester Brigitte ins MP zugehen und reißt dort direkt wieder , eine große Liebe auf , wo wiederum nach nur sehr kurzer Zeit , feststeht , das ist er mit dem fange ich neu an und erlebe was. Aber bleibt wiederum mit ihrem Mann verheiratet und macht mit ihrem erbärmlichen Leben weiter.RW wurde für die finanzielle Sicherheit und dem Lebensstandart gebraucht , Pratt für das Amüsieren und den Sex. Ich glaube kaum ,das sie vorhatte sich zutrennen. Sie wollte aber auch den Pratt nicht verlieren und genau das ist ihr ja fast widerfahren , an dem Wochenende vor den Morden. Hat doch Pratt die Frechheit besessen , ne andere anzumachen und ihr ein Ultimatum zustellen. Und ich denke da liegt ihr Motiv, die Kinder zutöten . Denn damit hat sie sich auch Zeit verschafft, dachte sie. Was wiederum ein Irrglauben war.

Alles in allem besehen, hat sie sich ein Leben konstruiert , was ausgelegt war nicht alleine zusein, weil sie nichts alleine auf die Reihe bekam.
Ich denke auch , dass sie an diesem Wochenende eine Kurzschlussentscheidung traf , nämlich den Ami nicht zuverlieren. Und mit Kindern hätte sie das nie geschafft . Die Zeit war dafür viel zu kurz.Und an diesem Wochenende wurde ihr bewusst , das wenn der erstmal weg in den USA ist , dann sieht sie ihn nie wieder. Meiner Meinung nach hat sie gewusst oder geahnt , das der nur bis Oktober bleibt , dann zurück geht.


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24.05.2022 um 18:37
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Ich denke auch , dass sie an diesem Wochenende eine Kurzschlussentscheidung traf , nämlich den Ami nicht zuverlieren. Und mit Kindern hätte sie das nie geschafft . Die Zeit war dafür viel zu kurz.
Es war ihr doch bewusst, dass der K.P. seine Dienstzeit nicht verlängert hatte und ihn dadurch verlieren würde.
Zumal er sich auch einer anderen Frau zuwandte, mit der er vor ihren Augen flirtete.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Meiner Meinung nach hat sie gewusst oder geahnt , das der nur bis Oktober bleibt , dann zurück geht.
Was mag nur in ihrem Kopf vorgegangen sein. Sie tötet ihre Kinder in der Annahme, K.P. damit an sich binden zu wollen, damit er seine Dienstzeit zugunsten ihr verlängern würde?
Etwas weit hergeholt, finde ich, zumal sie Sexabenteuer eh nicht abgeneigt war und jederzeit einen anderen Ami haben können.

Vermute eher, es war eine Affekthandlung als weniger Mordlust bei ihr. Sie hatte die Kinder an dem besagten Tag nicht mehr unter Kontrolle, weil sie schrien und sich ihr wieder setzten, somit sie sie tötete, um Ruhe zu haben.

Das wäre vorstellbarer für mich, als die These, mit der Tötung der Kinder K.P. an sich zu binden zu wollen, der gefühlsmäßig, wenn überhaupt, sich schon von ihr abgewandt
hatte. Ihr Ego wollte es aber nicht zu dem Zeitpunkt nicht zulassen. Erst während der Prozesse machte sie die Aussage, K.P. liebte sie nicht, sondern wollte nur Sex von ihr.
Ob das nun Liebe zu ihm war, möchte ich auch bezweifeln, sie war rücksichtlos und ich bezogen, was ihre anvertraute Familie betraf, als auch K.P.

Da sie bis heute ihre Unschuld beteuert, war es auch nicht möglich, eine Affekthandlung von ihr in Betracht zu ziehen. Die ich ja favorisiere, aber wohl nie in Erwägung gezogen wurde bzw. ihr vorgeschlagen wurde?


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24.05.2022 um 19:09
@quaerere1
ich stimme dir zu. sie konnte nicht ohne einen mann sein, war sie aber auch nie. wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie nie allein gelebt, sondern ist von ihren eltern gleich mit dem ehemann zusammen gezogen.

@AgathaChristo
ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie die kinder umgebracht hat um kp an sich zu binden. das ist irgendwie total unlogisch. dass sie dann gleich mit kp ein neues plan plante, fand ich wirklich übel. das zeigt doch, dass ihr gar nichts an den beiden kindern gelegen hat (zumindest meine meinung)


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