@zwergenfrau Es kommt wohl auf das Gesamtszenario an. Ich habe meine Version hier schon mal aufgeschrieben.
Ich bin überzeugt von Merediths Anwesenheit bereits bei Rudys Einsteigen in Filomenas Zimmer. Den Steinwurf und das splitternde Glas hörte sie vielleicht nicht, weil sie Musik auf den Ohren hatte etc., während sie mit dem Handy versuchte einen Kontakt zu ihrer Bank herzustellen, da war es kurz nach 22 Uhr. Rudy wühlte erst etwas in Filomenas Zimmer rum, ging dann in die Küche, nahm sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank, musste dann die Toilette aufsuchen. Meredith hörte vielleicht Geräusche und wollte nachschauen, wer da gekommen ist von den Mitbewohnern. Vielleicht wollte sie auch einfach nur die Wäsche aus der Waschmaschine holen.
Sie ging in das Badezimmer und entdeckte plötzlich am hinteren Ende des Raums auf der separierten Toilette einen fremden Mann sitzen, jedenfalls erkannte sie Rudy nicht. Beide erschreckten auf Grund der Situation. Meredith flüchtete Richtung Küche/Wohnzimmer. Rudy schaffte es gerade noch sich notdürftig den A... abzuwischen, spang auf und schaffte es nicht richtig die Hose hochzuziehen (er berichtete das selbst so in einer abgewandelten Version in seinem Tagebuch). Er lief auch raus aus dem Bad und wollte schnellstmöglich das Haus verlassen, was aber aussichtslos war, da das Fenster von Filomena für eine schnelle Flucht viel zu hoch und die Wohnungstür abgeschlossen war. Wie er selbst im Tagebuch beschrieb, stürzte er im Küchenbereich.
Der Mann der ihn dann mit einem Messer tracktiert war in Wirklichkeit Meredith, die ja ebenfalls keine richtige Fluchtmöglichkeit aus der Wohnung hatte und zu einem Messer griff. Er wehrte sich mit einem Stuhl, um das Messer auf Abstand zu halten. Das noch unblutige Geschehen verlagerte sich aus dem dunklen Wohnbereich in Merediths beleuchtetes Zimmer. Bei dem Kampfgeschehen entstanden die Wunden an Merediths Hals, vielleicht weil er sie z. B. auf den Boden drücken konnte, ihr Armgelenk mit dem Messer in der Hand festhielt und versuchte das Messer abzuschütteln.
Vielleicht entwendete er auch das Messer und stach irgendwann gezielt zu, um die heftige Gegenwehr und/oder das Schreien zu eliminieren. Jedenfalls war es im Großen und Ganzen ein Geschehen, dass Rudy so nicht wollte. Deshalb versuchte er im Anschluß sogar die Blutung mit den Handtüchern zu stillen und deckte die sterbende oder bereits tote Meredith noch mit einer Decke zu.
Jetzt musste er allerdings noch die Schlüssel finden, um aus der Wohnung zu kommen. So kamen seine Spuren dann auch an die Handtasche. An eine Vergewaltigung glaube ich nach wie vor nicht, ich denke auch nicht, dass der (Sperma)Fleck auf dem Kissen von Rudy war. Wenn bei dem Kampfgeschehen z. B. die Hose von Meredith bereits ausgezogen war oder während dessen herunterrutschte, konnte Rudy ja auch mit dem Intimbereich in Berührung gekommen sein und so eine Spur dort hinterlassen, zumindestens im äußeren Vaginalbereich (weiß man, wo sich genau diese Spur befand?). Wir kennen ja die "hervorragende" Spurensicherung in diesem Fall. Durch dieses Szenario sind auch die geringen Abwehrspuren an Merediths Händen zu erklären, was die Gegner der Einzeltätertheorie immer als Beweis für das Vorhandensein mehrerer Täter sehen.