@MaWu Ich gebe Ihnen da vollkommen recht.
Man sollte nicht nur immer Frau Knox mit Hilfe von Aussagen, Blicken, Körpersprache analysieren, was in der Regel zu nichts führt, sondern man sollte sich immer fragen, ob die Staatsanwalschaft auch der Notwendigkeit der Neutralität gerecht wird/geworden ist.
Man muss folgendes bedenken:
In Italien - wie in Deutschland- ist die StA dazu da, die Ermittelung durchzuführen. Erst wenn diese meint, dass diese abgeschlossen ist, haben die Angeklagten Recht auf Akteneinsicht. Das ist prinzipiell sinnvoll, damit dem Angeklagten nicht die Möglichkeit haben, Spuren über irgendwelche dunklen Kanäle noch zu beseitigen.
Ist aber eine StA voreingenommen und meint viel zu früh, dass ein bestimmter Geschehnissablauf vorliegt, besteht die Gefahr, dass nicht alle Spuren gesichert werden, Spuren welche u.U die Angeklagten auch hätten entlasten können.
Wenn die Angeklagten/Verteidiger erst nach dem vorläufigen Abschluss der Ermittelungen die Akteneinsicht erhalten, ist es für eine Vervollständigung der Spurensicherung zu spät.
Daher sollte man in Foren grundsätzlich nicht nur über die Angeklagten diskutieren, sondern auch die Frage stellen, ob die StA eine ausreichende Neutralität zeigen bzw. gezeigt haben.
In dem vorliegenden Fall Sollecito/Knox aber auch Horst Arnold, Harry Wörz, Jörg Kachelmann und vielen anderen, war das nicht der Fall.
Trotz dieser fehlenden Neutralität gibt es im Fall Sollecito/Knox deutliche Hinweise für die Unschuld der beiden. Wenn man von Frau Knox keinerlei DNA-Spuren im Tatzimmer gefunden hat, und man wendet etwas gesundem Menschnverstand an, kommt sie als Mörderin mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht in Frage. Es gibt diesbzgl. noch viele andere Hinweise, der Freispruch des Berufungsgerichts aus erwiesener Unschuld kam eben nicht von ohne.