Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.678 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schwarzer Mann, 2001 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der schwarze Mann/Soko Dennis

28.04.2011 um 21:46
Hat der eigentlich in diesem Simulations-Supermarkt gearbeitet, von dem mehrfach in den Medien berichtet wurde?

Spekulatius.

PS: Erfrischend übrigens, daß die Diskussion wieder auf ein gesittetes Niveau heruntergekommen ist nach der Aufregung der letzten Woche ;-)


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

28.04.2011 um 22:46
@spekulatius
Ich würde sagen, es spricht einiges dafür. Sein Arbeitsvertrag dauerte noch ein Jahr und neun Monate, diese "Supermarkt-Übungsfirma" ist als Projekt auf zwei Jahre (Stand April 2010) angelegt. Möglicherweise wurde es inzwischen um ein Jahr verlängert (Man schließt solche Verträge dann häufig "mit Sachgrundbefristung", sprich, wenn Maßnahmeende, dann Vertragsende der Mitarbeiter)
Solche Maßnahmen zur Eignungsfeststellung beinhalten immer ein Stärken-Schwächen-Profil, auch Potentialanalyse genannt. Anhand eines meist lange vor Maßnahmebeginns feststehenden Fragen- und Übungskatalogs wird (über mehrere Tage) abgeprüft, ob die Teilnehmer in ein "normales" Erwerbsleben einmünden können.
Über die Maßnahme wurde am 01.04.10 im Spiegel berichtet.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,686388,00.html (Archiv-Version vom 18.07.2011)


Der junge Mann aus diesem Artikel macht vermutlich eine BaE-Ausbildung (integratives oder kooperatives Modell), da werden Mitarbeiter auch nur für die Maßnahmedauer sachgrundbefristet, d.h. in der Regel ein Jahr.
http://www.mopo.de/hamburg/panorama/arbeitslose-tanzten-nach-seiner-pfeife/-/5067140/8374984/-/index.html (Archiv-Version vom 29.04.2011)


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

28.04.2011 um 23:59
@spekulatius
Ja,hat er. Steht in irgendeinen der geposteten Artikel.


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 07:04
Forensischer Pscyhiater: "Das Kino läuft im Kopf"

http://mobil.abendblatt.de/hamburg/article1858820/Forensischer-Pscyhiater-Das-Kino-laeuft-im-Kopf.html?cid=


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 08:42
...nicht viel neues aber eine sehr ausführliche und gute zusammenfassung aus der FAZ vom 26.4.2011


Mordfall Dennis
Der schwarze Mann
Er ermordete Jungs, er missbrauchte Jungs - Jahre lang unbemerkt. Und das, obwohl die Polizei mehrmals wegen unsittlichen Verhaltens ermittelte. Erst jetzt, 19 Jahre nach seiner ersten Tat, bekommt der Mann mit der Maske einen Namen: Martin N.

Von Philip Eppelsheim


Der schwarze Mann kam im März 1992 in das Schullandheim, das von Bäumen verborgen außerhalb des Dorfes Hepstedt liegt. Auf dem Geestrand zum Teufelsmoor. Der schwarze Mann stand in einem leeren Schlafraum. Wie eine Gestalt aus den Geschichten, die Wälder und Moore erschaffen. Als hätte Stephen King ihn in dieses Zimmer geschrieben. Eine Lehrerin sah den schwarzen Mann, und er rannte davon. Einige Nächte später stand der schwarze Mann wieder in einem Zimmer des Schullandheims. Dieses Zimmer war nicht leer. Kinder schliefen hier. Der schwarze Mann wollte einen elf Jahre alten Jungen missbrauchen. Als der schrie, verschwand der schwarze Mann, verschmolz mit der Dunkelheit.

Das Heim auf dem Geestrand zum Teufelsmoor war der Beginn. Der schwarze Mann suchte auch andere Schullandheime auf, die rund um Bremen in Geest und Marsch, in Einsamkeit und Natur liegen. Schulklassen und Freizeitgruppen besuchen die Häuser. Der schwarze Mann blickte durch die Fenster, er lief die Flure entlang, er ging in die Zimmer. Nicht immer glaubten die Betreuer den Kindern, wenn sie am Morgen vom schwarzen Mann in der Nacht erzählten. Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?


Hier erinnert ein Kreuz an den ermordeten Dennis Klein: Die Straße zwischen Hepstedt und Kirchtimke
Stefan Jahr hatte Angst. Der 13 Jahre alte Junge war Schüler an der Eichenschule in Scheeßel. 34 Kilometer von Hepstedt entfernt. Er hatte zusammen mit einem anderen Jungen ein Zimmer in dem Internat. Ende März begann Stefan, sich abends im Zimmer einzuschließen. Am 30. März blieb die Tür geöffnet. Eine Betreuerin nahm dem Jungen den Schlüssel ab. Am Morgen war Stefan verschwunden. Zurück blieben nur der Schlafanzug des Jungen und ein offenes Fenster. Fünf Wochen später fanden zwei Frauen während ihres Sonntagsspaziergangs die gefesselte Leiche von Stefan, verscharrt im Sand der Verdener Dünen.

In den Nächten kam der schwarze Mann. Im Juni, im August, im September, im Oktober. In das Schullandheim Hepstedt, in das Schullandheim Badenstedt, in das Zeltlager Selker Noor. Auch Badenstedt und Selker Noor liegen abseits, in der Landschaft. Wie ein großer Schatten beugte sich der schwarze Mann über die Betten. Er sprach mit einer dunklen Stimme. Tief, brummig, beruhigend, bestimmt. Er sagte, er sei ein Nachtgespenst. Eines in Lederkluft, mit einer Strickmütze über dem Gesicht, die Löcher für Augen, Nase und Mund hatte. Der schwarze Mann fasste die Jungen an, er missbrauchte sie. Manchmal sahen Betreuer den schwarzen Mann, manchmal hörten sie nur die Geschichten der Kinder. Geschichten der Nacht. Kinderphantasien, die keine waren. So etwas können sich Kinder nicht ausdenken.



Die Polizei fand keine Spur. Und das Jahr 1993 verflog, als wäre der schwarze Mann doch nur ein Albtraum gewesen. Aber er kam wieder. 1994. In Schullandheime, in Zeltlager und in Einfamilienhäuser und Reihenhäuser in Horn-Lehe, einem Stadtteil von Bremen. In den Häusern verging er sich an den Jungen in ihren Kinderzimmern. Die Eltern schliefen, oder sie verbrachten den Abend an einem anderen Ort. 1995 tauchte der schwarze Mann im Dorf Wulsbüttel auf, 40 Kilometer von Hepstedt entfernt. Ein Sandweg führt vorbei an Fichten, Kiefern und Eichen zu der Lichtung, auf der das Schullandheim Wulsbüttel steht.

Einen Monat später holte sich der schwarze Mann den nächsten Jungen. Das war, drei Jahre nachdem er Stefan Jahr getötet hatte. In der Nacht zum 24. Juli 1995 war er wieder am Selker Noor bei Schleswig, 200 Kilometer von Hepstedt entfernt. Am Morgen war der acht Jahre alte Dennis Rostel nicht mehr da. Zwei Wochen später fand ein Mann die Leiche des Jungen, verscharrt im Sand einer Düne in der Nähe der dänischen Stadt Holstebro. Nachts stand der schwarze Mann in Kinderzimmern. Die Polizei versuchte vergeblich, die Morde und Missbrauchsfälle aufzuklären.

Im Juni 1998 drang der schwarze Mann wieder in ein Schullandheim ein. Zwei Monate später verschwand der elf Jahre alte Nicky Verstappen aus einem Zeltlager in den Niederlanden, 430 Kilometer von Hepstedt entfernt. Seine Leiche fand man in einer Fichtenschonung. Der schwarze Mann trieb sein Unwesen immer weiter. Im Sommer 1999 weckte er einen acht Jahre alten Jungen im Schullandheim Wulsbüttel. Er missbrauchte ihn, machte Fotos von ihm. Der Junge sprach erst ein Jahr später darüber, als seine Klasse wieder in das Schullandheim fahren sollte. Polizisten ermittelten. Die Heimleitung erfuhr nichts von dem Missbrauch.

Suche nach dem Serienmörder


Hier wohnte Martin N.: Die Jägerstraße in Hamburg
In der Nacht zum fünften September 2001 holte sich der schwarze Mann den neun Jahre alten Dennis Klein aus dem Schullandheim Wulsbüttel. Es gibt ein Foto von jenem Abend, es entstand, kurz bevor es Nacht wurde. Dennis sitzt in dem blau lackierten Metallbett auf seiner Bayern-Bettwäsche und hält Pokémon Pikachu in seinen Händen. Vierzehn Tage später fand ein Pilzsammler den toten Jungen an einem Waldweg zwischen den Dörfern Kirchtimke und Hepstedt. Vier Kilometer von jenem Schullandheim entfernt, wo der schwarze Mann zum ersten Mal aufgetaucht war. Vor neun Jahren.

Die Soko Dennis gründete sich, Ermittler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen den Taten in den vergangenen Jahren geben könnte, und schließlich suchten sie einen Serienmörder und Kinderschänder. In der Nähe des Fundorts von Dennis Klein stand an einer Straße ein Kreuz aus Holz und verwitterte. Die Birken am Straßenrand wuchsen. Zentimeter für Zentimeter, drei Jahre lang. Jahre, in denen die Akten der Ermittler dicker und dicker wurden, ohne dass die Polizisten den schwarzen Mann erwischten. Als wäre er doch eine unwirkliche Gestalt, geboren aus dem Moor und aus dem Wald, erschaffen nur für seine grausamen Taten.

In der Nacht zum 7. April 2004 verschwand der zehn Jahre alte Jonathan Coulom aus einem Schullandheim an der französischen Atlantikküste, 1280 Kilometer von Hepstedt entfernt. Man fand ihn gefesselt, ermordet, in einen Teich geworfen. Der schwarze Mann suchte keine Schullandheime mehr auf, keine Ferienlager. Jedenfalls erzählte kein Kind mehr von dem schwarzen Mann.

Ein junger Mann, der viel reiste

Im April 2004 war Martin N. 33 Jahre alt. Er wohnte im ersten Stock einer verklinkerten Doppelhaushälfte an der Jägerstraße in Hamburg, 74 Kilometer von Hepstedt entfernt. Im April blühen in den Vorgärten der Jägerstraße Narzissen, Hyazinthen und Magnolien. Selbst der blasse Klinker leuchtet im Sonnenschein.

Im Dezember 1970 war Martin N. in Bremen auf die Welt gekommen. Als Grundschüler hatte er Ausflüge in Schullandheime gemacht, wie es die Kinder in Bremen nun einmal tun - er war wahrscheinlich in Wulsbüttel, am Ende des Sandwegs, auf der von Kiefern und Eichen umgebenen Lichtung. Martin N. hatte einGymnasium besucht und dort traurige Bekanntheit erlangt. Mit sechzehn Jahren hatte er fünf Familien erpresst. Er hatte gedroht, die Kinder zu töten, sollte er kein Geld erhalten. Der "Weser-Kurier" hatte berichtet, und das Jugendgericht hatte acht Wochenenden Sozialdienst angeordnet. Nach der Schule hatte Martin N. auf Lehramt studiert, im Referendariat abgebrochen und beschlossen, Sozialpädagoge zu werden. 1994 soll er einen kleinen Jungen „unsittlich berührt“ haben, die Polizei hatte die Ermittlungen aber wieder eingestellt. Als Jugendbetreuer war Martin N. mit Kindern auf Freizeiten gefahren, unter anderen in Schullandheime. Ein großer, junger, schlanker Mann mit blonden Haaren, der viel reiste. Nach Mexiko, nach Südamerika. Und im Sommer 1995 nach Dänemark, in die Nähe der Stadt Holstebro. Im Jahr 2000 war Martin N. nach Hamburg in die Wohnung an der Jägerstraße gezogen und hatte im Mai als pädagogischer Mitarbeiter der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung angefangen. Dort betreute er Kinder und Jugendliche.

„Schwelle der Erheblichkeit“ nicht erreicht

2004 war das Jahr, in dem Martin N. wieder vor Gericht stand. Wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Jungen, sechs und acht Jahre alt. Er hatte sich die Jungen in seinem Wohnzimmer auf den Schoß gesetzt und sie minutenlang am Bauch gestreichelt. Der Richter sah die „Schwelle der Erheblichkeit“ nicht erreicht, und so war das Verfahren gegen Zahlung von 1800 Euro erledigt.

Martin N. hatte inzwischen dunkleres Haar, an manchen Stellen auf dem Kopf auch gar keines mehr. Ein Haarbüschel war weiß. Ein Fleck, groß wie eine Visitenkarte. Ansonsten war er trotz seiner Größe von mehr als 1,90 Meter unauffällig. Martin N. war nicht mehr schlank. Er war nicht dick, aber untersetzt. Meistens trug er Jeans und Jeansjacke, dazu Turnschuhe.

Erpressung unter Päderasten

2005 erpresste Martin N. den Sozialarbeiter Michael W. aus Berlin. Er forderte 20.000 Euro, ansonsten würde er Kinderpornos, die Michael W. gemacht hatte, an dessen Arbeitgeber weiterleiten. Es war eine Erpressung unter Päderasten und unter Jugendbetreuern: Michael W. leitete seit 2001 einen Jugendclub im brandenburgischen Velten. Er hatte die Arbeit bekommen, obwohl er vorbestrafter Kinderschänder war und deshalb seine Arbeit beim Jugendamt verloren hatte. Michael W. wandte sich an die Polizei.

Am 23. Februar 2006 sollte die Geldübergabe in einem Wald bei Hamburg stattfinden. Die Polizei war dort. Martin N. auch. Doch er nahm das Geld nicht. Ermittler durchsuchten seine Wohnung. Auf seinem Rechner fanden sie rund 1000 sogenannte Vorschaubilder, Thumbnails. Bilder von nackten Jungen, ein Katalog für Päderasten. Darunter waren auch Aufnahmen des kleinen Jungen, die der schwarze Mann 1999 in Wulsbüttel gemacht hatte. Und „veröffentlichte Fotos der ermordeten Dennis Rostel und Dennis Klein. Zudem fanden sich in N.s Galerie Aufnahmen von nackten gefesselten Jungen. Andere waren bis zum Oberkörper im Sand eingegraben.“ So berichtet es der „Focus“ an diesem Wochenende. Hamburgs Behörden konnten damals keinen Zusammenhang herstellen. Wegen der Erpressung bekam Martin N. im Oktober 2006 zehn Monate auf Bewährung.

Michael W. musste wegen Kindesmissbrauchs eine Haftstrafe von acht Jahren antreten. Er hatte Jungen in seinem Jugendclub missbraucht, oft, nachdem er mit ihnen in einer Saunalandschaft gewesen war. Er verging sich an den Kindern bei Campingfahrten an die Ostsee, bei Reisen in die Tschechische Republik, in der Wohnung eines anderen Päderasten in München. Er hatte seine Opfer auch fotografiert, Aufnahmen seines Neffen ins Internet gestellt, auf seinem Rechner waren Tausende Bilder.

„Knäblein auf der Heiden“

2007 überprüften die Ermittler der Soko Dennis Martin N. Er erzählte ihnen etwas. Nicht die Wahrheit. Das war's: Verdacht ausgeräumt.

Ende des Jahres stellten die Behörden das Ermittlungsverfahren wegen des „Verdachts des Besitzes und Verschaffens kinderpornographischer Bilder“ ein. Sie konnten nicht feststellen, wann Martin N. zuletzt im Katalog geblättert hatte. Die Staatsanwaltschaft Hamburg informierte den Arbeitgeber von Martin N. über das Ermittlungsverfahren. Die Jugendhilfe entließ daraufhin den „freundlichen, engagierten und kompetenten Mitarbeiter“. Martin N. wehrte sich nicht gegen die Entlassung. Aber er wehrte sich gegen die Abgabe einer freiwilligen DNA-Speichelprobe. Er ging einfach nicht hin.

Martin N. fing an, in der Erwachsenenbildung zu arbeiten. Häufig saß er abends bei geöffneten Vorhängen in seinem Arbeitszimmer am Computer. Er hielt sich unter anderen in einem Internetforum auf, das sich nach eigenem Bekunden dem Ziel verschrieben hat, „pädophil empfindenden Menschen eine Plattform zu bieten, auf der sie ein stabiles Selbstbild aufbauen und Werte für einen menschlich verantwortlichen Umgang mit ihrer Sexualität lernen können“. Martin N. schrieb dort: „und ist das Feld einst abgemäht, GerdX zum nächsten Knaben geht“ und „Und der wilde GerdX brach's Knäblein auf der Heiden; Knäblein wehrte sich und starb, Half ihm doch kein Weh und Ach, Musst es eben leiden. Knäblein, Knäblein, Knäblein tot, Knäblein auf der Heiden.“

Was hätten die Nachbarn denken sollen?

Mit seinen Nachbarn sprach Martin N. nicht viel. Er ließ sie in Ruhe, und sie ließen ihn in Ruhe. Zwei-, dreimal in der Woche holte er sich abends beim Kiosk an der Ecke Rotwein, manchmal Bier, manchmal Süßigkeiten. Er sagte freundlich „hallo“ und ging wieder in seine Wohnung. Eine Frau sahen die Nachbarn nie bei ihm. Dafür parkte immer mal wieder ein Mann seinen Kombi mit Berliner Kennzeichen vor dem Klinkerhaus an der Jägerstraße. Auf der Rückbank zwei, drei kleine Jungen mit Fußballschals um den Hals. Nachbarn dachten, die Männer wollten mit den Jungs ein Fußballspiel schauen oder Fußball spielen. So sagen die Nachbarn es jetzt. Sie fragen: „Was hätten wir denn denken sollen?“

Anfang 2011 erinnerte sich ein Mann, der 1995 als Zehnjähriger in seinem Kinderzimmer von dem schwarzen Mann missbraucht worden war, an eine Ferienfreizeit in einem Schullandheim wenige Monate vor der Tat. Dort hatte ein Betreuer ihn über die elterliche Wohnung ausgefragt. Das Opfer erinnerte sich auch an den Namen des Betreuers: Martin. Der schwarze Mann hatte nun einen Namen.

So kam die Soko Dennis auf Martin N. Ermittler überwachten ihn. Sie schlugen am 13. April zu, als Martin N. wieder einmal Besuch erwartete. Ein Mann und ein kleiner Junge wollten zu ihm kommen. Martin N. gestand die Morde an Stefan Jahr, Dennis Rostel und Dennis Klein. Auch gestand er, zahlreiche Jungen missbraucht zu haben. Die Soko prüft, ob er für weitere Taten verantwortlich ist.

Text: F.A.S.
Bildmaterial: Henning Bode

http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~E5ED9675991E04AD69436711F87832B55~ATpl~Ecommon~Scontent.html (Archiv-Version vom 29.04.2011)


2x zitiertmelden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 08:45
wobei das hier natürlich wieder sehr bemerkenswert ist:
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Michael W. leitete seit 2001 einen Jugendclub im brandenburgischen Velten. Er hatte die Arbeit bekommen, obwohl er vorbestrafter Kinderschänder war und deshalb seine Arbeit beim Jugendamt verloren hatte.



melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 10:03
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:2005 erpresste Martin N. den Sozialarbeiter Michael W. aus Berlin. Er forderte 20.000 Euro, ansonsten würde er Kinderpornos, die Michael W. gemacht hatte, an dessen Arbeitgeber weiterleiten. Es war eine Erpressung unter Päderasten und unter Jugendbetreuern: Michael W. leitete seit 2001 einen Jugendclub im brandenburgischen Velten. Er hatte die Arbeit bekommen, obwohl er vorbestrafter Kinderschänder war und deshalb seine Arbeit beim Jugendamt verloren hatte. Michael W. wandte sich an die Polizei.
Interessant,wer so alles in die Jugendarbeit darf.Da bekommt der Spruch "Ich arbeite gerne mit Kindern"ganz neue Dimensionen


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 10:20
....der hatte also nicht nur kinderpornos auf dem rechner, er hat sie auch noch selbst gemacht.
Er hat wie martin N. auch kinder missbraucht. Deshalb durft er nicht mehr beim jugendamt arbeiten - aber als jugendbetreuer !?!

Da wurde sprichwörtlich der bock zum gärtner gemacht.


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 10:24
Mittlerweile drängt sich die Idee förmlich auf,dass es hier wie damals im Fall Dutroux in Belgien ein Netzwerk von Pädos gibt mit Politikern Akademikern usw,die es erfolgreich verhindern,das geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden,teils unter dem Deckmantel von Freiheit und Datenschutz(Stichwort Internetsperre für Kinderpornoseiten).Auch die Verbindung des Martin N. Zu einem Ring von Pädos passt da gut rein.

Fast fragt man sich,ob das alles nur Pannen waren oder ob da einfach nicht geschaltet werden sollte,so schlecht wie die Polizei vernetzt war (Stichwort Computer von Ney in Hamburg).Solange das so läuft,feiern diese Leute fröhliche Urstände!


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 10:48
@Konnat
Vielleicht sollte man sich die Frage stellen, in wie weit da finanzielle Aspekte eingebunden sind.
Möglicherweise eine Art Finanzimperium/Schwarzmarkt, der entsprechend Organisiert und Finanziert ist? Zugegeben, ein etwas irrer Gedanke, mit mehr als einem Hauch von VT..


mfg
Eye


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 11:26
Berichterstattung zu Michael W von 2007:



Archiv » 2007 » 27. Juni » Berlin
Textarchiv
Vergewaltigung im Feriencamp
Vorbestrafter Pädophiler wurde als Jugendclub-Leiter eingestellt - nun steht er erneut vor Gericht
Sabine Deckwerth

Der Mann ist einschlägig vorbestraft: Im Dezember 1997 wurde der Sozialarbeiter Michael W. wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Zugleich gaben ihm die Richter auf, Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu vermeiden. Doch ungeachtet seiner Vorstrafe bekam Michael W. wieder einen Job, in dem er mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte: Im Jahr 2001 wurde er Leiter des Jugendklubs "Oase" im brandenburgischen Velten, den die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Oberhavelland betreibt. Seit gestern steht er erneut vor Gericht: Wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung in 31 Fällen. Die Tatorte laut Anklage: Der Jugendklub, Zeltlager an der Ostsee und in Tschechien, die Wohnung eines Pädophilen in München. Sein jüngstes Opfer soll elf, die ältesten 16 Jahre alt gewesen sein. Er habe beim Vorstellungsgespräch auf seine Vorstrafe hingewiesen und seinen Bundeszentralregisterauszug, in dem die Vorstrafe eingetragen war, dabeigehabt, sagte Michael W. vor Gericht. Die AWO habe ihn trotzdem eingestellt. Von der AWO gab es dazu gestern keinen Kommentar.

Michael W. ist 43 Jahre alt. Er trug immer eine Kamera mit sich herum. Im Kofferraum seines Autos lagen Zelt und Waschtasche griffbereit, falls er ungeplant irgendwo übernachten wollte. Michael W. fotografiert gern, Nackt-Fotos von seinem minderjährigen Neffen, die im Internet standen, haben die Ermittler auf seine Spur gebracht. Seinen minderjährigen Neffen soll er mehrfach missbraucht haben.

Vor Gericht bestritt der 43-Jährige viele Fälle. Während einer Übernachtung mit Jungen in einem Zelt hätten sich alle nur gegenseitig Schultern und Nacken massiert, aber es sei zu keinerlei sexuellen Berührungen gekommen, behauptete er da. Dann hätten sich die Jungen alle Vorwürfe nur ausgedacht, fragte der Richter. Ja, sagte Michael W. Vermutlich hätten sie ihn falsch belastet, weil sie wütend auf ihn seien. Warum er zu den Jungen ins Zelt gegangen sei, obwohl er von seinen Neigungen wusste, wurde er gefragt. Er sagte, "ich dachte, es wird nichts passieren, ich hätte alles unter Kontrolle".

In dem Jugendklub in Velten konnte Michael W. unbehelligt tun, was er wollte. Als Klubleiter veranstaltete er mehrfach "SSV-Partys". Er verstand darunter "Schwimmen, Sauna, Videoabend". Zum Schwimmen und Saunieren fuhr der Jugendklubleiter erst mit den Jungs in die Saunalandschaft ins nahe Oranienburg. Anschließend sahen sie sich im Klub Filme an - egal, für welches Alter sie freigegeben waren.

Mit seinem Neffen und anderen Jugendlichen übernachtete er während eines Klubausflugs bei einem Bekannten in München. Den hatte Michael W. über das Internet kennengelernt, als der sich für die Nackt-Fotos seines Neffen interessierte. Laut Anklage hat W. in der Münchener Wohnung einen 14-Jährigen aus dem Klub missbraucht. Dieser Vorwurf könne stimmen, sagte er vor Gericht. Er sei betrunken gewesen und könne sich nicht mehr genau erinnern. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 11:31
:-O allein dass so ein typ und der maskenmann sich kannten.....


Bekannt aus Film und Fernsehen ^^


http://37grad.zdf.de/ZDFde/inhalt/15/0,1872,8116751,00.html


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 11:51
@PrivateEye
Das da auch viel Geld mit verdient wird,glaube ich jetzt unbesehen.Vllt erklärt das auch,warum der gute Martin relativ gut bei Kasse war,von Snuff Videos mal ganz zu schweigen oder entsprechenden Fotos.Nichts ist unmöglich nicht nur bei Toyota.
@armleuchter
Was hier an das Licht kommt,ist ein Riesenskandal.Hier scheint es im Lande nicht nur eine erschreckende Gleichgültigkeit gegenüber der Pädophilenproblematik zu geben,sondern diese Typen kommen auch mit entsprechenden Vorstrafen ohne Probleme in die Jugendbetreuung.Wie kann sowAs angehen? Da versagen Staat und Gesellschaft gleichermaßen . Es ist unglaublich.


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 12:06
@Konnat
Schon bei Dutroux sprach bzw vermutete man ja ein ganzes Netzwerk, mit "Handlungen" etc auf Bestellung. Meine Gedanken gehen dabei fast in Richtung einer Untergrundorganisation. Ich weis, klingt ziemlich krass, aber man könnte bei so vielen "Ungereimtheiten" ja fast davon ausgehen.
Fragt sich jetzt, ob da Hauptsächlich "Eigennutz" dabei ist, oder ob es (schlimme Vorstellung) primär um das "Kaufmännische" Geldverdienen geht.

mfg
Eye


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 14:27
1997 scheinen die Geschäfte bei ihm besonders gut gelaufen zu sein:

aus BILD-Bremen vom 21.4.11

http://www.bild.de/regional/bremen/kindesmord/ein-junger-bremer-erinnert-sich-tage-mit-martin-n-17525688.bild.html

• Über die Wohnung von Martin N. in Bremen: „Ich musste mein Fotoalbum bei Martin abholen, fuhr zu ihm in sein Haus in der Bremer Neustadt. „Alles wirkte sehr gepflegt, in allen drei Stockwerken standen Kiefern-Holzmöbel. Aber der Typ hatte einen Schweine-Tick. Überall standen Schweinefiguren in den Regalen.“ Damals ahnte Eric nicht, wer der Betreuer war. Heute läuft ihm ein Schauer über den Rücken. *Name geändert


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 16:11
@PrivateEye
Der wusste sicherlich gut,wo ein Absatzmarkt ist.


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 16:15
Nun wird gegen Martin N. weltweit ermittelt. Die Polizei ist wohl auch der Meinung dass der noch mehr auf dem Kerbholz hat:

http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Polizei-ermittelt-weltweit-gegen-Kindermoerder-id14893172.html


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 16:15
@Konnat
Gut möglich. Entweder als "Einzelunternehmer" oder doch auch nur ein "Rad im Getriebe"? Das wäre jetzt die ultimative Frage. Bissl off, aber halbwegs zum Thema. Kennst du "Das tödliche Wespennest"?

mfg
Eye


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 16:24
@pink__panther
@Konnat
Vielleicht kommen jetzt langsam Dinge raus, die in anderen Fällen nur angedeutet wurden?!

mfg
Eye


melden

Der schwarze Mann/Soko Dennis

29.04.2011 um 16:45
@PrivateEye
Da kommt bestimmt noch einiges raus. Da hängen auch noch einige Leute mit drin. Wobei ich mir sicher bin, dass wir in diesem Fall nicht alles erfahren werden.


melden