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"Bodensee-Mord" von 1969

1.438 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 10:05
@Badesalz
Der Hinweis auf die Geschlechtskrankheit ist sehr interessant!
Ich gehe auch am ehesten davon aus, dass der Friseurmeister die Reise unternommen hat, um eine(n) Sexualpartner (in)zu treffen, den er vielleicht zu Pfingsten kennengelernt hat.
Man darf nicht vergessen, dass auf die Liberalisierung der die Sexualität betreffenden Gesetze in den 60iger Jahren die sogenannte „Sexwelle“ in den Medien folgte. Es änderte sich komplett die Sexualmoral, alles war auf einmal möglich. Im Zuge dieser Entwicklungen kam es sicher auch zum Anstieg von Geschlechtskrankheiten.
Der Ehefrau kann es natürlich unangenehm gewesen sein der Polizei gegenüber hierzu genauere Angaben zu machen.

@alle

Agententätigkeit

Ich kann mir eigentlich nur schwer vorstellen, dass der Selbitzer Friseurmeister als Agent tätig war. Einziger Bezugspunkt hierfür ist doch eigentlich nur, dass sein Heimatort Hof in der Nähe der Zonengrenze gelegen hat und vielleicht noch, dass trotz zunächst groß angekündigter Erkenntnisse niemand überführt wurde.

Allerdings fällt mir spontan dazu ein, dass der französische Geheimdienst während des Zeiten Weltkriegs Bordellbesitzer und Zuhälter als Agenten verpflichtet hat, gerade weil in den Bordellen oftmals interessante Leute verkehrt haben und dort unbefangen viel geredet wurde. Ein Friseurmeister hört in seinem Laden auch so einiges. Auch dort wird viel getratscht.

Dass es zunächst so aussieht, als habe man eine heiße Spur, die dann doch nicht zu einem Ergebnis führt, ist mE nichts Ungewöhnliches. Ich kann mir vorstellen, dass sich während der Sendung auch viele gemeldet haben, die andere denunzieren wollten. Auf den ersten Anschein hörte sich alles interessant an und genauere Nachprüfungen ergaben dann, dass es eine falsche Spur war.

Die Sache mit den Scheren

Ich erachte es auch nicht als außergewöhnlich, dass ein Friseurmeister seine Scheren mitnimmt. Richtig gute Köche führen auf Reisen auch ihre teuren japanischen Messer mit. Friseurscheren sind extrem teuer. Ich habe gehört, dass sie um die 1.000 € kosten sollen. Sie werden speziell geschliffen. Das ist eine Kunst für sich. Vielleicht hat er sich daher erwartet, dass er für die Scheren viel Geld bekommt, wenn er sie zum Verkauf anbietet.

Begegnung auf der Uferpromenade

Ich halte es nach wie vor für möglich, dass der Friseurmeister zusätzlich psychisch krank war. Dass er die Familie aus seinem Heimatort auf der Uferpromenade nicht erkannt hat, mag auch daran gelegen haben, dass er sie nicht wahrgenommen hat, weil er krankheitsbedingt in einer eigenen Welt gelebt hat.

Es macht Spaß über die ganzen Sachen nachzudenken und zu tüfteln und man muss auch in alle Richtungen denken und darf natürlich nicht vorschnell etwas als abwegig abtun!


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 10:21
Dass der Friseurmeister am 3.8.1969 zunächst nach Innsbruck gereist ist, halte ich nicht für gesichert.

Man weiß ja nur vom Fahrkartenschalter des Hofer Hauptbahnhofs, dass dort eine Auslandsfahrkarte nach Innsbruck gelöst wurde. Die kann jemand anders gelöst haben.

Möglich ist doch auch, dass der Friseurmeister sich in Selbitz oder Hof mit jemandem getroffen hat, der ihn zunächst im Auto mitgenommen hat und ihn zum Bahnhof in eine andere Stadt gebracht hat und von dort aus ging es dann nach Zürich. Das würde auch die plötzliche Abreise am Abend erklären.


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 11:24
@AngRa

Sehr gute Gedanken zu diesem Fall. Ich persönlich halte die Agenten Theorie auch für eher unwahrscheinlich, zumal ich mir nicht richtig vorstellen könnte was für eine Form von Spionagetätigkeit das Opfer hätte durchführen sollen.

Wir haben hier einerseits die Ablenkungsmanöver Theorie, da sich der Friseurmeister hier doch sehr auffällig verhielt, doch das würde natürlich nur etwas bringen, wenn das Opfer schon irgendwie für feindliche Agenten interessant gewesen wäre, so dass diese ihre Ressourcen auf dessen Obsservation verwenden würden. Dies halte ich eher für unwahrscheinlich.

Wenn er nun (vielleicht gezwungenermassen, durch Erpressung) als Bote zwischen ausländischen Agenten tätig gewesen wäre, hätten diese (oder auch irgendwelche anderen Parteien) ihn nicht auf diese Weise beseitigt, da es nur unötig Aufmerksamkeit auf das ganze ziehen würde (was es ja auch tat). Eine besere Möglickeit wäre wohl gewesen, ihn einfach zu erstechen, seine wertvollen Besitztümer zu entwenden und das ganze als normalen Raubmord zu tarnen.

Zu den Scheren: er wollte sie ja für nur 18 DM verkaufen. Ok, das war damals bestimmt mehr Geld als heute, aber wohl doch nicht sooooo viel; es hätte nicht mal für vier Nächte im Billighotel gereicht. Ich halte es nach wie vor für sehr komisch, das er sie mit sich führte und dann auch noch verkaufen wollte.

Es wäre interessant zu erfahren, was genau für eine Art von Wunde an seinem Genital hinterlassen wurde. Biss oder Schnitt? Nur schwer verwundet oder doch komplett abgetrennt? Wenn zweiteres, war der fehlende Teil bei ihm gefunden worden? Je nach den Antworten auf diese Fragen zeichnen sich verschiedene mögliche Tathergänge ab.

Z. Bsp. : Wenn an- oder abgebissen, haben wir es vielleicht mit einer missglückten Vergewaltigung oder Nötigung zum GV zu tun. Unser Opfer zwang jemanden zum Oralverkehr, wobei ihm das Ding angebissen wurde. Danach kam es zum Handgemenge, welches vielleicht in der Nähe einer vollen Badewanne oder eines Waschbeckens endete, in das der Täter den Kopf unsesr Opfers hineindrückte, während er ihn würgte. Das klingt alles sehr nach verzweifeltem Nahkampf...

Es spricht eigentlich nicht viel dafür (aber auch nichts dagegen) das der Friseurmeister schwul war. Ich kam eigentlich nur auf diese Idee, da @Bernard dass von der Legalisierung der Homosexualität in seinem ersten Post erwähnte. Aber nach dem eben von mir geschilderten Tathergang, könnte es durchaus vorstellbar sein, das der Täter ein Mann war, der sexuellen Kontakt zu dem Opfer hatte. Um diese (nach damaligen moralischen Standarts zumindest) peinliche Tatsache zu vertuschen, richtete er das Opfer so her, das er die ganze Sache als Selbstmord hätte tarnen können.

Naja, wieder mal nur wilde Spekulation. Es wäre interassanr genauere Details der Obduktion einsehen zu können. Auch eine umfassende Liste aller Gegenstände, die sich noch im Besitz des Opfers befanden. als man ihn fand, wäre interessant -z. Bsp. waren die Scheren noch da?

Und noch mal eine Frage. Mir ist diese ganze Logik mit der Automatikuhr nicht ganz klar. Das Teil muss alle 24 Stunden aufgezogen werden oder wie? Wie konnte man darauf schliessen, das das Opfer schon mindestens einen Tag tot war, nur weil die Uhr nicht mehr lief? Hab ich das irgendwie falsch verstanden?


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 11:49
Fiseurscheren:

Auch heute noch kaufen Friseure ihre Scheren(sets) selber.
Und diese Scheren (in besserer Qualität) sind recht teuer.

Wenn das spätere Opfer Scheren und Handwerksausweis mitgenommen hat, dann könnte das darauf hindeuten, daß er es schon bei der Abreise für möglich hielt, sich am Bodensee eine Arbeit zu suchen. Also ein neues Leben fernab von der Familie zu beginnen.

Eventuell waren auch Scheren dabei, die er für verzichtbar hielt.
Und die wollte er dann zu Geld machen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 11:53
@boodah
Zitat von boodahboodah schrieb:Und noch mal eine Frage. Mir ist diese ganze Logik mit der Automatikuhr nicht ganz klar. Das Teil muss alle 24 Stunden aufgezogen werden oder wie? Wie konnte man darauf schliessen, das das Opfer schon mindestens einen Tag tot war, nur weil die Uhr nicht mehr lief? Hab ich das irgendwie falsch verstanden?
...siehste wohl - dann bin ich doch nicht der einzige! ;-)

Wer sagt denn, daß das spätere Opfer die Uhr zur rechten Zeit / absolut regelmässig aufgezogen hat?


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 11:59
@lesmona
Zitat von lesmonalesmona schrieb:Warum sollten Schwule Täter in grad am Geschlechtsteil verletzen?
Ich kann mich an keinen Mord in der Schwulenszene erinnern, wo so eine Art der Verletzung dabei gewesen wäre.
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nur als info mal...

Mordfall Helmut Daube Auszug
Zirka um halb vier Uhr schnitt ihm jemand unweit seines elterlichen Hauses in der Schultenstraße 11 mit einem Messer den Hals durch. Anschließend zog man ihm die Hose herunter und schnitt seine Genitalien mit der umliegenden Haut aus der Leiche. Sie wurden nie gefunden.
Vermutlich hatte Helmut Daube homosexuelle Kontakte. Wer aber sein Mörder war, wurde nicht mit Sicherheit geklärt. Sein Freund Karl Hußmann wurde freigesprochen.

„In der Urteilsverkündung machte der Richter unmißverständlich klar, daß es nicht in erster Linie um die Erforschung dessen ging, was sich in der Mordnacht tatsächlich ereignete: Es ging vielmehr um die Frage, ob Karl Hußmann nun schwul war – oder nicht. Hätten die Gutachter hier ein klares Urteil fällen können, es wäre sicherlich auch das Urteil über die Frage nach der Täterschaft gewesen. Denn schwul, das war damals – und ist es in vielen Köpfen heute noch – gleichbedeutend mit kriminell und böse.“

– Franz Wegener: INTRO-Recherche: Der Daube-Mord 1928

Hirschfeld kritisierte, dass man sich auf die Homosexualität konzentrierte, was für die Tat nicht von Belang sei. Dagegen habe man Nachforschungen in Richtung psychisch gestörter Serienmörder vernachlässigt.
Quelle : Wikipedia: Mordfall Helmut Daube
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ein fall den ich hier selber reingestellt habe...
Mordfall Tristan

Im Inneren des Tunnels aber setzt der Mörder seine Tat in einer Art und Weise fort, die den Ermittlern auch noch fünf Jahre nach der Tat Rätsel aufgibt. Der Mörder zieht Tristans Hose und Unterhose herunter und setzt einen tiefen Schnitt oberhalb des Schambeines. Dann schneidet der Mörder den Hodensack des Jungen auf und entnimmt beide Hoden.
Mordfall Tristan
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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 12:04
@Badesalz
Zitat von BadesalzBadesalz schrieb:...siehste wohl - dann bin ich doch nicht der einzige! ;-)

Wer sagt denn, daß das spätere Opfer die Uhr zur rechten Zeit / absolut regelmässig aufgezogen hat?
Eine automatische Uhr funktioniert zwar wie eine Handaufzugsuhr auch vollkommen mechanisch, braucht aber im Gegensatz zu der Handaufzugsuhr (normalerweise) nicht augezogen zu werden. Wenn die Uhr am Arm getragen wird, dann wird sie durch Bewegungen des Trägers aufgezogen, weil sich im innern der Uhr ein Rotor befindet, der bei Bewegungen aufgrund von Massenträgheit ein Drehmoment auf den Aufzugsmechanismus ausübt. Normalerweise genügt dies, um die Uhr am Laufen zu halten.

Emodul


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 12:12
@Badesalz
Zitat von BadesalzBadesalz schrieb:Also ein neues Leben fernab von der Familie zu beginnen.
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ja warum eigentlich nicht...es gibt menschen die 2 leben führen, mit frau und kindern..vielleicht wollte er sich, ein neues leben gerade aneignen, aber irgendwas lief schief...

er war ja tagsüber viel unterwegs und kam meist abends erst wieder ins hotel (ständiger wechsel der hotels)..was hat er nur in dieser zeit getan..? wohnungssuche ? neue arbeit ? sich die frage gestellt ,wo lass ich mich genau nieder ?

und deshalb gezielt die bekannten aus seinem ort ignoriert...hätte zur neuen identität ja nicht gepasst...

das mit der uhr hab ich auch nicht ganz nachvollziehen können...


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 12:13
@M11
Meine Güte, Sachen gibts.......
Ich glaube ich werde mir heute die beiden Filmchen noch mal ansehen, vielleicht fällt da noch was auf.


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 12:13
@emodul

Danke! Das habe ich nicht mitbekommen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 12:14
@emodul

War so eine Uhr damals eigentlich sehr teuer?


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 12:24
Jedenfalls war die Familie nicht grossartig verwundert , das Er ewig weg ist . Auch von daher würde ich eine Agenttätigkeit Ausschließen .Und warum sollte Er beim Aussteige Wunsch die Genitalien abgeschnitten , bissen , rissen oder was auch immer bekommen ?Die hätten Ihn sauber erschossen oder erwürgt irgendwo abgelegt und gut . Und nicht noch ewig versorgt gewaschen und umgezogen .So etwas scheidet für mich aus


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 12:42
Ob schwul oder nicht schwul ,wird sich ja nicht eindeutig klären lassen .Es gibt ja dementsprechend auch diese szene und früher gab es sie sicher auch nur versteckter . Jedoch das verletzen des Geschlechtsteils spricht für mich schon die Sprache der Verletzung . Der oder die täter(in) haben das zerstört was Ihnen weh getan hat , wenn es nicht auf eigenen Wunsch war ( siehe den Kanibalen und sein Opfer )


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 13:13
Mahlzeit und einen gesegneten Sonntag wünsche ich!
Da hat sich ja schon wieder einiges getan - schön ist das...
@Parador
Meinen Dank zuvor an Dich für die freundliche Einleitung Deines Beitrages. Als ich mir vergangene Nacht noch einmal die Diskussion "quergelesen" habe, ist mir auch die Sachlichkeit aufgefallen, mit der hier geschrieben wird. Das Auditorium liest´s mit Freude... :-)
Und nu? Also doch "Spion & Co.? Wie hatte ich es Eingangs in meinen eigenen Gedanken formuliert...?
"Für mich eine eindeutige Agenten-Geschichte! Eventuell mit Beziehungen in den homo- oder heterosexuellen zwischenmenschlichen Bereich. Möglicherweise eine Mischung aus beidem; also Agenten- und Lovestory."
Wohnort, mögliche "Neigungen" (welcher Art nun auch immer) und ein neuer Aspekt, den auch "AngRa" erwähnt, "Klatsch & Tratsch" im Dorf, im Laden. Mittendrin der biedere Frisörmeister mit offenen Ohren und Augen, der seine auf den ersten Blick belanglosen Beobachtungen und Erkenntnisse dem "Klassenfeind" im Osten zukommen läßt. Und bei vielen "kleinen Agenten" -lieber ist mir da der Begriff "Beobachter"- und vielen Mosaiksteinchen hat sich die Führungsebene in Pankow schon ein einigermaßen umfassendes Bild machen können. Damit gehe ich auch gleichzeitig auf die Frage von "boodah" ein, inwieweit der L. überhaupt in einer solchen verdeckten Tätigkeit für den Osten interessant gewesen sein sollte.
Und dann ist Josef L. -möglicherweise- im Rahmen dieser Ausforschung auf Wissen gestoßen, für deren Verwertung erunglücklicherweise eine "Nummer zu klein" gewesen sein mag. Oder das "Ausstiegsszenario" käme zum Tragen...
@AngRa
Ich habe (früher) die "XY-Sendungen" regelmäßig verfolgt; ab einem gewissen Zeitraum auch aufgezeichnet. Mir ist es in den ganzen Jahren nicht einmal aufgefallen, daß ein Fall mit solcher Dramatik nach der Ausstrahlung als "fast gelöst" präsentiert worden ist. Mit dem Makel, die ZDF-Fahndungssendung verführe zum Denunziantentum mußten sich Präsentatoren und Macher ja öfter befassen; Untersuchungen zum Thema haben allerdings (und für die genannten Beteiligten wohl auch selbst überraschend!) ergeben, daß dieses nur in ganz seltenen Fällen geschehen ist. Das nun in einem einzigen Fall besonders viele "Petzen" angerufen haben, halte ich eher für unwahrscheinlich.
In den Punkten "Scheren" und "Uferpromenade" kann ich Deine Gedanken nachvollziehen; bei ersteren dürften die Werkzeuge allerdings nicht so teuer gewesen sein, wenn er, wie im Film zu sehen, zwei davon für lediglich zusammen 18,- DM angeboten hat. Losgeworden ist er sie offenbar nicht, ob sie sich in seinem Gepäck oder in seiner Bekleidung befunden haben wissen wir nicht.
Daß er in dieser Nacht nach Innsbruck gefahren ist, gilt überhaupt nicht als gesichert.
@boodah
Eine Automatikuhr wird m.W. durch die Körperbewegungen angetrieben, wird sie am Arm getragen. Die erwähnte "Laufreserve" ist deswegen vorhanden, damit die Uhr beim Ablegen über einige Stunden (Nachtruhe z.B.) nicht stehen bleibt. Ist das der Fall genügt es, sie einige Male zu schütteln - dann läuft sie wieder. Eine Vorrichtung zum Aufziehen ist deswegen auch nicht vorhanden. "emodul" hat es sehr gut beschrieben; meinen Dank dafür und Willkommen bei uns.
@Badesalz
Den "Handwerksausweis" hat L. wohl immer mit sich geführt; er hatte die Größe des früheren (grünen) bundesdeutschen Reisepasses. Darüber hinaus ist auch ein sogenannter "Familienpaß" verschwunden; also ein Dokument, in dem Ehefrau und Kinder des Ermordeten aufgeführt waren.
@M11
Gute Ansatzpunkte die auch nachvollziehbar sind. Und der Fall "Tristan" hat mich auch sehr bewegt...


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 13:37
Bedeutet es also mit der Uhr , da sie für ca 20 Stunden speicher hat das er mindestens 20 Stunden nicht bewegt wurde ( sprich im wasser lag )!?


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 13:45
@Bernard
nein kann ich dir leider nicht sagen, denke wird schon ein wenig mehr sein...über amzon oder so auch schon ab ca 6 Euro zu bekommen...

@M11
Mordfall DAUBE kenne ich schon lange kann man sich auch kostenlos runterladen die ganze Geschichte... ebenfalls ein sehr ungewöhnlicher Fall.

Hier kann man die kostenlose Hörbuchfassung ect. holen

http://www.kfvr.de/g1.html


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 14:00
@mindtomind
So isses, geschätzte Krankenschwester... ;-)
Wobei - auch -gerade in einem Fluß wie dem Rhein- gibt es ja durchaus Strömungsbewegungen oder wenn ein Schiff Wellen verursacht. Aber das hat -offenbar- nicht ausgereicht um das Gangwerk der Uhr wieder in Betrieb zu setzen.

@Samnang
Dankeschön für die Auskunft; hatte auch schon nachgeschaut. Den (Klappen?)Text, welchen Du mit reingestellt hattest, hab´ ich aber nirgendwo gefunden...


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 14:01
@Badesalz
Zitat von BadesalzBadesalz schrieb:War so eine Uhr damals eigentlich sehr teuer?
Automatik-Uhren waren in den 60ern eigentlich schon recht verbreitet und es gab sie in allen Preisklassen. Die Uhr war offenbar auch wasserdicht, da sie nach dem Transport der Leiche ja offenbar auch wieder zu ticken begann, eine ganz billige Uhr dürfte es also nicht gewesen sein.

@mindtomind
Zitat von mindtomindmindtomind schrieb:Bedeutet es also mit der Uhr , da sie für ca 20 Stunden speicher hat das er mindestens 20 Stunden nicht bewegt wurde ( sprich im wasser lag )!?
Das mit der Gangreserve (Speicher) war wohl nur eine Schätzung der Polizei dort vor Ort. Die Gangreserve einer Automatik hängt von verschiedenen Dingen ab. Ein wichtiger Punkt ist die Konstruktion des Aufzugsmechanismus, denn nicht alle Uhren hatten einen effizienten Aufzugsmechanismus, will heissen, einige Uhren brauchten am Arm getragen recht lange, um die vollständige Gangreserve zu erreichen. Wenn man die Uhr über Nacht auf dem Nachttisch liegen liess und dann man nächsten Morgen die Uhr anzog, dann aber nur etwas Schreibtischarbeit verrichtete, dann konnte so eine Uhr sogar stehen bleiben. Andere Konstruktionen hatten allerdings Gangreserven von 40 Stunden und mehr und wurden auch schon durch kleine Bewegungen des Trägers genügend aufgezogen.

Der Uhr würde ich jetzt aber nicht übermässig viel Bedeutung zumessen, da es durchaus sein kann, dass die Datumsanzeige auf der Uhr um einen Tag (oder mehrere) verschoben war. Gerade wenn so eine Uhr keine Datumschnellverstellung hatte, dann war das neu Einstellen des Datums eher mühsam und nicht alle haben das gemacht.

Emodul


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 14:03
@Bernard
werde schauen ob ich es dir finde und legs dir in PN...und dann würde ich eben mal den Autor anschreiben, vieleicht gibts ja noch Möglichkeiten, er muß seine Infos ja auch aus archiviertem material und Co. haben.


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"Bodensee-Mord" von 1969

22.11.2009 um 14:06
Friseurscheren siehe hier:

http://www.friseurversand.com/friseurbedarf_shop/index.php?cPath=370_41

Die ersten kosten über 100 Euro.

Damals hat er zwei Scheren für 18;-DM angeboten, hätte sie also wahrscheinlich für etwa 15;-DM abgegeben.

Ich vermute fast, daß die 18;-DM etwa der halbe Neupreis der beiden Scheren gewesen wären.

Hätte er 15;-DM erzielt, hätte er in der Billigpension drei Nächte übernachten können.

Und heute? Drei Nächte Billigpension, Einzelzimmer ohne Frühstück, Urlaubssaison am Bodensee? Wahrscheinlich 90 oder mehr Euro.

Einen gewissen Wert müssen diese Scheren damals gehabt haben, auch wenn uns 18;-DM heute als geringer Betrag erscheinen.

Da man aber nicht weiß, was im Schließfach sichergestellt wurde, kann man die damalige finanzielle Situation des Mannes nicht einschätzen.


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