"Bodensee-Mord" von 1969
15.07.2015 um 01:54nix
Tripane schrieb:Mich würde irritieren, woher er die Scheren überhaupt hatte. Er muß sie zwar nicht von zuhause mitgenommen haben, aber woher kommen sie dann?Du stellst eine Frage und bringst dich dann selbst um die wahrscheinlichste Antwort: Woher sollen die Scheren kommen die er zum Verkauf angeboten hat, wenn nicht aus seinem eigenen Besitz?
Tripane schrieb:Ich bin auch öfters unterwegs. Mir käme es nicht in den Sinn, aus meinem Berufsinventar einige Teile auf Reisen mitzunehmen, nur um sie dann am Zielort zu Geld zu machen.Dir käme es wahrscheinlich auch nicht in den Sinn abrupt zu einer Reise aufzubrechen ohne deine Angehörigen über das Ziel und die Dauer zu informieren, am Bodensee dann scheinbar ziellos in schicken Herbergen abzusteigen und dich bei alledem in eine Gefahr zu begeben die zur Genitalverstümmelung und anschließend zum Tode führen kann.
Tripane schrieb:Es gibt schon Leute, die einen Ring, eine Uhr oder auch andere Dinge verkaufen oder versetzen, wenn sie in Geldknappheit sind. Aber bereits im Vorfeld genau zu diesem Zweck, Scheren aus dem eigenen Handwerksinventar auf eine längere Reise mitzunehmen, schiene mir recht eigenartigzt
Tripane schrieb:Dass er als Friseur Scheren mitgeführt hat, finde ich nicht besonders bemerkenswert. Allerdings -das habe ich aber schon mal gesagt- fände ich es nicht ganz logisch, wenn er sie ausschließlich(!) zu dem Zweck mitgeführt hätte, sie dann am Zielort zu verkaufen.Ja das stimmt. Ich denke dass die Reise einen klaren Zweck hatte, dass dieser Zweck aber nicht so einfach erreichbar und die Reise daher nicht wirklich planbar war. Es bedurfte einiger Vorbereitung, einiger Anbahnungsversuche, einiger Fehlversuche und am Ende wurde der Zweck womöglich sogar krass verfehlt: Ich denke jedenfalls nicht, dass der Tod der Zweck der Reise war, denn das hätte er einfacher haben können und dazu hätte er sich nicht vorher den Pimmel rausreißen (lassen) müssen.
Destructivus schrieb:Spielbanken in Deutschland wie in der Schweiz (St.Gallen) wurden ins Spiel gebracht. Kann er überhaupt Spieler sein? Ja kann er. Da arbeite ich in der Branche und es gibt kein Milieu das frei von Spielern ist. Da habe ich keine Zweifel, dass es möglich ist. Nur warum gibt die Polizei keinen Hinweis darauf?Die letzte Frage beantwortet sich quasi von selbst: Die Polizei gibt keinen Hinweis darauf, weil es keinen Hinweis darauf gab. Wenn es nämlich auch nur den geringsten Hinweis gegeben hätte, dann wäre dieser Hinweis hochrelevant für den Fall gewesen und es ware grob
Destructivus schrieb:Fest steht eigentlich nur, dass er verheiratet war und einen Hautarzt benötigte. Dass dies für eine Geschlechtskrankheit sein muss, halte ich für spekulativ.schwere Genitalverletzungen zugefügt wurden, die mit primitiven Mitteln erstversorgt wurden (Handtuch). Kann es sein, dass du da was durcheinandergebracht hast?
Destructivus schrieb: Es stellt sich hier auch wieder die Frage seiner Biographie, wenn Sex die Triebfeder war, dann musste die Basis für sein Bodensee-Abenteuer eigentlich schon in den Jahren davor gelegt sein müssen. 50+ ist für neue Sexabenteuer eigentlich zu alt und außergewöhnlich. Die (nicht genau eruierbare) Verletzung am Penis kann auch asexuelle Ursachen haben. Natürlich auch Folter, womit ich beiklar kann das auch asexuelle Ursachen haben, aber warum gehst du nicht auf die möglichen sexuellen Ursachen ein? Dann hätten wir es nämlich mit einer sexuellen Abart zu tun die auch heute noch als solche gilt, für die es aber in den 50ern wesentlich schwieriger gewesen sein muss als heute, Gleichgesinnte zu finden. Das würde dann weiterhin auch erklären, warum der Mann erst verhältnismäßig spät dazu kam seine Vorlieben auszuleben: Er könnte schlicht so lange gebraucht haben bis er Gleichgesinnte gefunden hat. Seine früheren Reisetätigkeiten könnten bereits diesem Zwecke gedient haben und erfolglose Anbahnungsversuche gewesen sein.
Destructivus schrieb:Wenn sexuelle Motive für den Mord (Selbstmord/Unfall)Selbstmord kann es schonmal nicht gewesen sein. Denn dann hätte er sich selbst Waterboarden müssen, um sich anschließend zu erdrosseln.
Destructivus schrieb:Es wurde leider immer nur global von einer "Verletzung" gesprochen (niemals Amputation Anm.)Auch ich habe bei Löw nicht von einer Amputation gesprochen. Selbst wenn der Pimmel nicht ab war, spräche das aber noch nicht gegen Kannibalismus. Denn es ist ja nicht gesagt, dass so ein Vorhaben auch gelingen muss. Kannibalismus gehört zu den ganz wenigen Sexualpraktiken, die man nicht üben kann. Dabei wäre bei dieser Spielart der Übungsbedarf gerade besonders hoch, da eine Reihe schwierigster Handlungen erforderlich sind, um zum Ziel zu kommen. Insgesamt ist Kannibalismus damit eine extrem anspruchsvolle sexuelle Spielart - und evtl. ist das auch der Grund, warum er so wenig Anhänger hat.
AxelF schrieb:Das mit dem Candlelightdinner wusste ich nicht, aber wie kann man so doof sein, zu glauben, dass man eine solche Amputation ausserhalb eines Krankenhauses lange überlebt?Das hat niemand geglaubt - man wollte es nur lange genug überleben um zusammen essen zu können. Hat aber nicht geklappt und Meiwes musste alleine futtern (den Rest hat er übrigens eingemacht, kein Witz!).