"Bodensee-Mord" von 1969
31.03.2010 um 15:46PS. der letzte Artikel ist vom Dienstag, 30. September 1969
onuba schrieb:"...dass da aber von einer Strupfhose berichtet wird, macht mich stutzig. Denn im Eingangspost steht davon nichts. Mehr noch, da steht, dass der Mann ohne sichtbare Verletzungen entdeckt wurde und erst bei der Obduktion herauskam, dass er erdrosselt wurde.Nö, nix übersehen, geschätzter Kollege im sonnigen "Espana". In meinem Eingangs-Bericht zum Fall konnte ich leider und habe mich demzufolge notgedrungen, lediglich an dem orientieren müssen, was der "Filmfall" nebst den ergänzenden Äußerungen von Eduard Zimmermann und Werner Vetterli hergegeben hat. Und das war, wie uns im Laufe unserer Diskussion wohl allen sehr deutlich geworden ist, zu vielen Teilen nicht das, was die schweizer und deutschen Kriminalbeamten tatsächlich herausgefunden haben. Also wurden auch keine "Strumpfhose" und keine Vermutungen bezüglich einer "Homosexualität" erwähnt; die hier ausführlich erörterte Frage, ob sich die von L. auf der Insel Reichenau bei seinen Berufskollegen angebotenen Scheren nach seinem Tode immer noch bei ihm befunden haben, ist durch den Bericht im "Südkurier N°. 221" nun aber immerhin als beantwortet und somit geklärt anzusehen. Bloß mehr, als die Tatsache daß er sein Handwerkszeug nicht losgeworden ist, wird dadurch auch nicht bekannt. Leider...
Habe ich etwas übersehn?"
belphega schrieb:"...ein Mann, der von Zuhause weg geht ohne seiner Frau was zu sagen, beabsichtigt etwas zu tun, was seiner Frau nicht gefallen könnte..."Nicht unbedingt. Seit heute wissen wir ja, daß der "Südkurier" in mehreren Berichten unter Berufung auf eigene Recherche und dabei unter anderem auch bei der Familie in Erfahrung bringen konnte ("...Recherchen des SÜDKURIER ergaben..."; "...es wird nun von der Kriminalpolizei in Hof und den Familienangehörigen vermutet..."; "...angeblich wollte L. wie er selbst auch sagte..."; "...in diesem Zusammenhang vermuten die Angehörigen..."), daß möglicherweise ein "Familienstreit" Auslöser für die überstürzte Abreise des Josef L. von daheim gewesen sein mag. Besonders unter dem Aspekt, daß L. seiner Ehefrau an diesem Abend eben doch erklärt hat, daß er für eine Weile Abstand durch Ablenkung und Entspannung von seinen zänkischen Anverwandten bräuchte, ist diese ja auch als "Erholungsreise" bezeichnete Tour in die Ferne zu sehen ("...angeblich wollte L. wie er selbst auch sagte, einige Wochen in den Süden Deutschlands fahren, um sich zu erholen..."). Und dabei wird er nun nicht unbedingt daran gedacht haben, der ohnehin schon durch seine spontane Abreise irritierten und womöglich auch geschmähten Gattin, noch zusätzlich durch geplante -und wie auch immer geartete- sexuelle Beziehungen "Hörner" aufzusetzen...
belphega schrieb:"...Ich lese von diesem Fall nicht zum ersten Mal..."Magst Du uns verraten, wo dies, außer in den uns bereits bekannten Publikationen ("Morde vor der Haustür" und Presseberichte) gewesen ist? Toll wäre es, wenn Du dazu die entsprechenden Berichte beibringen und hier einstellen könntest...
AngRa schrieb:Ich bin mir auch gar nicht mehr so sicher, ob der Täter im Homosexuellen-Milieu zu suchen ist. In diesem Zusammenhang stört mich inzwischen etwas die Damenstrumpfhose als Tatwerkzeug.Mein erster Gedanke war ähnlich dem Deinen, dann habe ich mich allerdings gefragt, ob so ein Damenstrumpf im Homosexuellen-Milieu nicht vielleicht irgendein Fetisch ist/war.
AngRa schrieb:An einen Fetisch glaube ich eher nicht, aber vielleicht wurde die Strumpfhose als Kleidungsstück verwendet. Das ist für mich schwer einschätzbar.Naja, Männer, die Damen-Strumpfhosen tragen, das würde ich jetzt schon irgendwie als Fetisch bezeichnen.
AngRa schrieb:Mein Bauchgefühl sagt mir inzwischen eher,dass der Mord nicht unbedingt einen Bezug zum Homosexuellen-Milieu haben muss. Zuvor war ich ziemlich fest davon überzeugt.Ich könnte mir vorstellen, dass der Mord zumindest indirekt etwas damit zu tun hat. Vielleicht wurde er ja gerade deshalb überfallen, weil er schwul war und deshalb als "leichtes Opfer" galt und dann wurde aus dem Überfall ein Mord.