Leocadia schrieb:Mal ehrlich: Glaubt ihr, Frauke war auf einem Kurzurlaub? Kann es sein, dass ihr ausblendet, dass Frauke in einer absoluten Zwangslage war, dass sie nicht über sich und ihr Leben bestimmen konnte, vom Wohl und Wehe dieser verbrecherischen Person abhängig war? Darin liegt doch das Verbrechen, das für sie tödlich ausging, auch wenn das Wie (noch) nicht bekannt ist… So gut wird es ihr bei dieser Person nicht gefallen haben.
Kurzurlaub? Was soll die Frage? So was hab ich mit keinem Wort auch nur angedeutet. Natürlich war sie in einer extremen Situation, wie, warum und mit wem auch immer.
Aber trotzdem hat sie sich ja zum Teil auch irgendwie vernünftig angehört. Sie hat nicht geschluchzt und geweint. Und sie hat auch keinen Text abgelesen, wie man das sonst teilweise von Entführungen kennt, sondern auf Fragen irgendwie reagiert und das mal mehr mal weniger nachvollziehbar. Damit meine ich daß z.B. “Frag nicht” in dieser Situation durchaus Sinn macht, aber 3x “Mama” dann eben eher dazu bringt, daß man sich fragt, ob es ein Hilferuf war, ein versteckter Hinweis oder vielleicht sogar ein Hinweis darauf, daß sie um ihre Mutter besorgt war.
KT schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen das sie mitten im Gespräch zusammen fällt, nach der Mama ruft und dann wieder normal weiterredet. Vorher und nachher. Nein hier hat sie sich genau Gedanken gemacht, denn diese Frage war zu 100% erwartbar für sie. Und deswegen wollte sie mit dem Mama irgend was mitteilen, was leider niemand entsprechend umsetzen konnte.
Das sehe ich auch so. Wenn sie da tatsächlich zusammen gebrochen wäre, hätte man doch auch z.B. ein Weinen erwartet oder daß das Gespräch beendet wird, aber sie hat eben danach wieder verständlich bzw. kohärent weiter gesprochen.
Und mal ehrlich, wieso sollte ein Entführer sie überhaupt so “frei” telefonieren lassen? Da muß doch ein Zweck dahinter stecken. Was für einen Vorteil hatte er denn davon? Es hätte doch gereicht, sie sagen zu lassen “Mir geht es gut, ich bin für ein paar Tage, Wochen… weg aber ich komme dann in absehbarer Zeit wieder.” Da hätte es gar keine Konversation mit Fragen und Antworten gebraucht, wenn es nur darum gegangen wäre, Zeit zu schinden.