Mord an Frauke Liebs
25.08.2021 um 09:14Scott78 schrieb:Das ist doch taktisch ein äußerst grober SchnitzerAch was :D . Hat die Polizei wieder mal alles falsch gemacht?
Und du kannst abschätzen, wie die Taktik der Polizei zu laufen hat?
Scott78 schrieb:Das ist doch taktisch ein äußerst grober SchnitzerAch was :D . Hat die Polizei wieder mal alles falsch gemacht?
emz schrieb:Ach was :D . Hat die Polizei wieder mal alles falsch gemacht?Das hat er nicht gesagt. Außerdem hat er seine Aussage mit einer nachfolgenden Frage ein Stück relativiert.
emz schrieb:JeeKay schrieb:Nee, es ging darum, wie Frau Liebs darauf kam, dass die Freiwilligkeit Fraukes im genannten Bereich nach 0.49 Uhr nicht mehr gegeben war.
Was das mit dem Vorangegangen zu tun hat, gerade im Hinblick von der voangenommen Freiwilligkeit Fraukes bis 0.49Uhr erschließt sich mir nicht.
Es ging darum, ob Frau Liebs von jemandem gedrängt wurde zu der Aussage.
...Mutter Liebs: Ich fand die erste SMS auch authentisch. Wir wussten, dass ihr Akku leer war. Nachdem sie den Pub verlassen hatte, muss es also jemanden gegeben haben, der ein Ladegerät oder einen passenden Akku für sie hatte. Vielleicht war jemand bei ihr, den sie kannte. Die Paderborner Innenstadt war an dem Abend voll. Irgendwer musste sie doch gesehen haben. Wir haben am Donnerstagabend überall in der Stadt Flugblätter verteilt, die komplette Krankenpflegeschule war dabei, bestimmt 40 Leute.Quelle: Stern Crime
Ralf Östermann, der Ermittler: Der Pub Auld Triangle liegt am Innenstadtring. Weit war der Heimweg zur Borchener Straße nicht, eine Viertelstunde vielleicht. Die Frauke hatte etwa drei Euro im Portemonnaie. Sie war also gezwungen, zu Fuß zu gehen. Als Schülerin hätte sie aber sowieso kein Geld für ein Taxi ausgegeben. Es gab drei mögliche Wege. Wir wissen nicht, welchen sie genommen hat. Nur, dass sie schon bald außerhalb der Stadt war. Die erste SMS kam aus der Funkzelle Nieheim-Entrup, 40 Kilometer von Paderborn. In den Mast dort hatte sich das Handy eingewählt. Da zwischen Verlassen des Pubs und der SMS nur knapp zwei Stunden lagen, unterstellen wir, dass die Frauke irgendwo in ein Fahrzeug gestiegen ist. Anders ist das nicht machbar. Zwei Indizien sprechen dafür, dass es freiwillig war: Die SMS klang völlig normal. Und: Wäre sie unter Zwang ins Auto gezerrt worden, hätte das eher jemand wahrgenommen. Obwohl es natürlich eine Restunwahrscheinlichkeit gibt.
Malinka schrieb:Ganz einfach: man ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der SMS noch nicht von einem derartigen Verbrechen ausgegangen und hat sich damit auch keine Gedanken dazu gemacht, ob dies und auf welche Art und Weise Auswirkungen haben könnte und wird.Exakt, und das ist bei einigen Kriminalfällen ja ähnlich. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, das daraus mal der "Fall Frauke Liebs" werden wird. Deswegen kann man da auch den Ermittlern keinen Vorwurf machen.
Chrisco1234 schrieb:Einen groben Schnitzer sehe ich da jetzt nicht, außer man geht davon aus, dass der Täter die Ortung der SMS vorher gar nicht auf dem Schirm hatte. Davon war aber nicht auszugehen, da man nichts über den Täter wusste und daher dahingehend auch keine Mutmaßungen anstellen konnte.Ich frage mich bei dem Thema Ortung, ob der Täter sich überhaupt darüber Gedanken gemacht hat, dass die SMS zurückverfolgt werden kann.
Eifel86 schrieb:ch bin mir nicht sicher, ob ich mir damals dessen bewusst gewesen bin (war damals auch in Fraukes Alter). Oder sagen wir, zumindest nicht so bewusst wie heute. Heute weiß man, dass jeder Schritt von uns zurückverfolgt werden kann, wir leben mit diesem alltäglichen Bewusstsein. Ich glaube, dass es 2006 anders war.Ich meine mich zu erinnern, dass es damals genau anders herum war. Dass jeder mit Handy dachte, man könnte punktgenau dadurch geortet werden und die Polizei könne sogar Telefongespräche mithören etc.
Karajana schrieb:Ich meine mich zu erinnern, dass es damals genau anders herum war. Dass jeder mit Handy dachte, man könnte punktgenau dadurch geortet werden und die Polizei könne sogar Telefongespräche mithören etc.@Karajana
Centaurus_1997 schrieb:"Warum bist du denn weg?"finde ich ein wenig auffällig. Warum sollte Frauke in solch einer Situation mit einem fremden Entführer sich das aus den Fingern saugen. Damit möchte ich Chris nicht verdächtigen, aber sie muss ihm irgendwas was mit dieser Tat oder dem Entführer zusammenhängt vorher ihm mal erzählt haben. Oder er kennt die Person. Ich kann mir zwar auch irgendwie nicht vorstellen, dass er nach der Tat nicht überlegt hat was sie damit gemeint haben könnte, aber komisch ist das doch schon, ... warum sollte sie in solch einer Situation sich sowas ausdenken.
"Das weißt du doch, Chris."
"Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Karajana schrieb:Bestimmt hat er sich aber darüber Gedanken gemacht, wenn man vorhat eine Frau gegen ihren Willen festzuhalten. Was wieder gegen eine geplante Entführung spricht. Sonst hätte er Frauke sicher nicht die Möglichkeit gegeben ihr Handy aufzuladen und einzuschalten.Genau das denke ich nämlich auch.
Maria78 schrieb:Ja, aus der heutigen Perspektive ist es schwer nachvollziehbar, warum die Gespräche nicht aufgezeichnet wurden.Es gab wohl keine Möglichkeit, ein entsprechendes Gerät für die Aufzeichnung zu erwerben, wie Frau Liebs sagte.
Centaurus_1997 schrieb:Es ist mir bisher immer noch schleierhaft, spätestens nach dem zweiten oder dritten Mal hätte doch jeder normale Mensch die Gespräche aufgezeichnet ...?Ich würde vielmehr erwarten, dass jeder "normale Mensch" in derartigen Ausnahmesituationen zunächst schlicht überfordert ist und darum auch nicht mit dem Abstand und dem Blick der Retrospektive entsprechend handelt.
Centaurus_1997 schrieb:"Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."Was ist das denn für eine Aussage?
"Das geht nicht, ich lebe noch!"
Chrisco1234 schrieb:Was ist das denn für eine Aussage?Nein, ich gehöre auch dazu. Heißt wir räumen die Wohnung, sie wollte nicht mehr mit Chris zusammen wohnen? Vielleicht hatte sie mit dem Gedanken gespielt auszuziehen? Vielleicht hat irgendwer, ein anderer Freund oder Bekannter diese Situation ausgenutzt weil er wusste sie hatte keine Lust mehr auf Chris ... das würde zum Beispiel auch ihre Aussage: "Das weißt du doch, Chris" aus dem Telefonat erklären ...
Finde ich an dem ganzen Gespräch am seltsamsten.
Oder verstehe nur ich den Bezug dieser Aussage nicht?
Karajana schrieb:Ob der Täter das gewusst hat, ist schwer zu sagen. Bestimmt hat er sich aber darüber Gedanken gemacht, wenn man vorhat eine Frau gegen ihren Willen festzuhalten. Was wieder gegen eine geplante Entführung spricht. Sonst hätte er Frauke sicher nicht die Möglichkeit gegeben ihr Handy aufzuladen und einzuschalten.Und wenn es zum Plan dazugehörte, dass es einfach keine Rolle spielte, das Handy aufzuladen? Es ging dem Täter darum, das Fernbleiben von Frauke als freiwillig hinzustellen. Frauke sagt, sie kommt, kommt aber nicht. Sie ist 21 und kann das selbst entscheiden. Das sagt auch die Polizei. Wir können nix machen, die ist alt genug. Er achtet zwar darauf, dass Frauke die Anrufe kurz hält, aber im letzten Gespräch, was annähernd 5 Minuten dauernd, spielt das alles keine Rolle mehr. Warum?
PotomacRiver schrieb:Allerdings kann man den Satz sicherlich auch anders interpretieren…Und wie interpretierst du den Satz?
JeeKay schrieb:Und wie interpretierst du den Satz?Nachdem ich zum ersten Mal so richtig über eine alternative Erklärung nachgedacht habe, käme sowohl in Frage dass Karen angeboten hat Frauke Raum und Zeit zu geben, als auch eine neue Wohnung für sie zu suchen falls sie nicht in diese zurück möchte.