Mord an Frauke Liebs

@KimByongsu

KimByongsu schrieb:Beihilfe zum Mord verjährt nicht.

Du hast natürlich recht: Mord verjährt nicht. Ich hab den Satz ganz anders aufgenommen: Man weiß letztendlich gar nicht, ob Frau Liebs in diesem Zitat wirklich rein rechtlich Beihilfe meint bzw. auf was sie da anspielt. Deswegen dachte ich auch an Beihilfe nach der Tat, Vertuschung, Schweigen trotz Wissen etc. - sorry, war zu kurz gedacht und total unklar ausgedrückt.

Nachtrag dazu @KimByongsu: Das steht übrigens auch ganz in Rot auf der im Artikel erwähnten neuen Seite:

ACHTUNG: sollten Sie Beihilfe zu der Tat geleistet haben, so ist dieser Beitrag verjährt – Sie können anonym bleiben und haben keine Strafe zu befürchten. Sollten Sie unwissentlich Beihilfe geleistet haben, oder sich der Täter Ihnen anvertraut haben, so ist Ihnen auch kein Vorwurf zu machen. Sie werden nicht namentlich genannt und nicht bestraft.

https://frauke-liebs.de

"Die Tat" - Beihilfe zu was? Mord kann dann ja nicht gemeint sein. Der steht auch nicht fest, die Todesursache ist doch bislang ungeklärt. Deshalb hast Du nämlich doppelt recht: alles mit Vorsicht zu genießen.

Freut mich, dass die Info mit den 30.000€ keine Ente war und Frau Liebs weitere Unterstützung erhält.
Hoffen wir, es bringt etwas.

Eine interessante Entwicklung. Evt. haben die Erfolge im Fall Mccann hier auch Antrieb gegeben sich wieder intensiver mit dem Fall zu beschäftigen. Ich habe aber so den Eindruck als ob die Leichenspürhunde auch hier daneben geschnuppert haben.

Ein paar Dinge sind mir auch unklar. Ein Monteur von Windkraftanlagen ist natürlich ein Täter mit räumlich sehr vielen Möglichkeiten.
Aber hätte die Polizei diesen nicht sehr schnell ausfindig gemacht und überführen können?
Normalerweise arbeiten die Monteure doch auch im Team. Es gibt feste Einsatzpläne mit Zeiten. Man weiß ja wann und wo jemand ist. Ein möglicher Verdächtiger, gerade beim Anschlagen von Leichenhunden in einem speziellen Fahrzeug, wäre doch schnell überführt, gerade auch da man ja rel. genau weiß wo Frauke wann war.

Da hier scheinbar die Familie bzw. der Spender aus Leipzig als Antrieb im Hintergrund stehen frage ich mich weiterhin ob die CC Ermittler in dem Fall schon tätig sind?

Last but not least fände ich es interessant für diesen Fall mehrere mögliche Ablaufszenarien zu erstellen. Hat das jmd. schonmal konkret und detailliert schon mal jmd. gemacht, außer der Polizei natürlich?
Es gibt ja sehr viele Fragen und Unklarheiten trotzdem es rel. viele Informationen gibt. Stellt man nun plausible Ablaufszenarien auf und modifiziert diese könnte man durch Beantwortung möglichst vieler Fragen Täter bzw. Täterwahrscheinlichkeiten eingrenzen.

Mr_Chemical schrieb am 21.07.2020:Ich vermute, dass es bei den Anrufen weniger um Frauke als um ihre Mutter ging. Zuerst einmal würde ein Täter, der nicht entdeckt werden will, sich kaum die Mühe machen, sein Opfer ständig durch/nach Paderborn zu fahren, um einen anderen Aufenthaltsort zu suggerieren. Und spätestens nach 1-2 Tagen hätte der Täter damit rechnen können, dass entweder der Angerufene oder die Behörden die Anrufe möglicherweise mitschneiden. Ein Hinweis von Frauke und alles wäre aus gewesen.

In den Gedächtnisprotokollen ist mir einmal der "Wo bist du? Mama!"-Absatz aufgefallen und dazu, dass er (nach Aussagen der Beteiligten) nie zu hören ist. Zusammen mit der ersten SMS und der letzten Ortung in der Nieheimer Funkzelle gehts für mich in die Richtung Bekannter/Kollege der Mutter aus dem Raum Bad Driburg, den möglicherweise auch Frauke gekannt haben könnte.

Gut möglich, dass er unter Druck geraten ist, aber ich glaube, weniger wegen möglicher Orte, denn er hätte ja mit der nächsten Funkzelle weitermachen können, Kassel oder Bielefeld sind ja auch keine Weltreise, sondern eher Zeitdruck, vielleicht hatte der Täter ja Pläne für die Sommerferien mit der Familie. Oder es lag an der WM, vom 9. bis 27. waren ja jeden Tag Länderspiele und die Polizei stark eingebunden, ab den Viertelfinalspielen hat sich das ja wieder entspannt.

@Mr_Chemical
Ich finde das eine interessante Theorie.
Dies würde z.B. erklären das FL evt. so schnell Vertrauen gefasst hat und keine Entführung beobachtet wurde und auch zwei Stunden später vielleicht noch guter Dinge war (siehe Annahmen 1. SMS)
Hier könnte man aber schnell klären ob Dritte von FLs Aufenthalt im Pub wussten. D.h. ob Mutter oder Freund unwissentlich Dritte über FLs Aufenthalt informiert haben. Ein zufälliges Zusammentreffen wäre natürlich auch möglich aber nicht sehr wahrscheinlich.
In diesem Zusammenhang wäre es auch gut zu wissen ob FL öfter im besagten Pub war?

KimByongsu schrieb:Danke für den Artikel!

Beihilfe zum Mord ist verjährt? Da würde ich mich aber, wenn ich der Gehilfe wäre, lieber nicht drauf verlassen....

Ich ganz bestimmt nicht :D

Worum es geht, ist, Mitwisser zu sein, da wären wir bei der Strafvereitelung
https://dejure.org/gesetze/StGB/258.html

§258 greift aber nicht wenn der Mitwisser die Tat zugunsten eines Angehörigen begeht.

Verjährt ist es, wenn es ein Mordfall ist wohl nicht.
Strafvereitelung verjährt bei einer Tat in welcher die Höchststrafe Lebenslang ist, erst nach 30 Jahre.

Ist ja auch die Frage, ob es eine Tatbeteiligung gab, oder wie bei Lolita Brieger Hilfe bei der Leichenablage bspw., oder jemand hat sie versorgt, während der Täter nicht da war oder dergleichen. All dies wäre verjährt.

Gibt es außer auf der neuen Webseite noch andere Berichte zu dem Tatverdächtigen Windkraft-Monteur?

Wurde der Geruch im Fahrzeug des TV festgestellt oder schlug der Spürhund in einem Windrad an?

Wenn Windräder eine Rolle spielen, wirft es meiner Meinung auch ein anderes Licht auf die SMS und Anrufzeiten. Diese haben dann nichts mit den Arbeitszeiten zu tun. Windräder stehen eher in exponierten Lagen und das anfahren der Windräder ist in der Dunkelheit weniger auffällig. Darüber hinaus war natürlich auch in den Industriegebieten zur nächtlichen Zeit weniger los. Auch Samstag ab 14 Uhr ist hier der Verkehr geringer als in der Woche!


Die Ausnahme bleibt der Samstag. Hier könnte er das höhere Risiko in Kauf genommen haben, da Deutschland um 17 Uhr gespielt hat. Sein fehlen im Freundeskreis, bei so einem Spiel, hätte Aufmerksamkeit erzeugen können.

Fohlen schrieb:Gibt es außer auf der neuen Webseite noch andere Berichte zu dem Tatverdächtigen Windkraft-Monteur?

Die Informationen mit dem Windkraft-Monteur stammt von Fraukes Mutter.
Sie gibt an, der Ansatz hätte bei früheren Ermittlungen eine Rolle gespielt.

Zitat:

Daher macht die Mutter nun auf einen Ansatz aufmerksam, der bei den damaligen Ermittlungen der Polizei eine Rolle gespielt haben soll. „Nach der Ermordung von Frauke schlugen Leichenspürhunde im Fahrzeug eines Windanlagen-Monteurs an. Wer kennt den Verdächtigen?“, will Ingrid Liebs wissen.

Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Paderborn/Paderborn/4242023-Mitwisser-im-Fall-Frauke-Liebs-sollen-sich-melden-Unternehmer-unterstuetzt-Aufruf-Mord-30.000-Euro-Belohnung-ausgelobt?fbclid=IwAR0z2HsuwiOH0BPDrr1nuTS8FkTjW89Rei_ESTLJgsHiVF4x5i1x8lRFTjI

Nun ja, die Herkunft der Belohnung wurde nun aufgeklärt. Was mir noch schleierhaft ist, nach welchem Verdächtigen hier gefragt wird. Offiziell wurde niemand verdächtigt, aber anscheinend gab es mal Ermittlungen gegen einen Windanlagen-Monteur. Wenn ein Leichenhund eingesetzt wurde, muss es einen Anlass gegeben haben und einen Namen dazu. Frau Liebs wird sicher keinen Namen nennen und gegen diese Person einen Verdacht aussprechen können. Aber um Informationen zu erhalten müsste sie schon etwas konkreter werden.

Fritz_D1 schrieb:Frau Liebs wird sicher keinen Namen nennen und gegen diese Person einen Verdacht aussprechen können.

Darf die Polizei in solch einem Fall überhaupt den Namen des Verdächtigen der Familie des Opfers nennen?
Kenne mich da nicht so sehr aus. Weiß Jemand 100% ob dies so ist?

Kangaroo schrieb:Daher macht die Mutter nun auf einen Ansatz aufmerksam, der bei den damaligen Ermittlungen der Polizei eine Rolle gespielt haben soll. „Nach der Ermordung von Frauke schlugen Leichenspürhunde im Fahrzeug eines Windanlagen-Monteurs an. Wer kennt den Verdächtigen?“, will Ingrid Liebs wissen.

Ich bin erstaunt, aber begrüße, dass wieder Bewegung in den Fall kommt!
Obgleich ich die Umstände etwas merkwürdig finde..
Ich habe viele Fragezeichen.
Ein unbekannter Dritter, der eine Belohnung spendet?
Ein konkreter Aufruf der Mutter auf eine ganz bestimmte Person gerichtet?
Was weiß Frau Liebs?
Wie lange weiß Frau Liebs was?
Hat sie jetzt, 14 Jahre später erst, von einer konkreten Verdächtigung und dem noch konkreten Anschlagen von Leichenspürhunden erfahren?
Wenn ja- wendet sie sich deswegen jetzt erst an die Öffentlichkeit?
Wusste sie es vor 14 Jahren schon? Wenn ja-warum hat sie damit gewartet? Hat sie ernsthaft eine (vll nicht greifende) Verjährungsfrist abgewartet ? Oder eine Belohnungsaufstockung?
Wie sollte das aushaltbar gewesen sein?

Ich hoffe, dass der Aufruf die breite Öffentlichkeit erreicht auch außerhalb Allmy und dass Fraukes Schicksal geklärt wird!

Ich kann nur Spekulieren aber möglicherweise will man selbst mehr tun und die Öffentlichkeit einbinden?
Frau Liebs erwähnte im Stern TV Interview ja auch mal ziemlich plötzlich etwas von einem Schrauber den Frauke mal erwähnt haben soll.

Vielleicht ist da auch der selbe gemeint?
Monteur und Schrauber würde jedenfalls passen.

14 Jahre später ist Natürlich eine lange Zeit aber man darf nicht vergessen dass die Angehörige ja auch Verpflichtungen haben, leiden und das Ganze verarbeiten müssen.



Möglicherweise liegt der Grund auch an der Pensionierung von Ermittler Ö.? Denke wenn der Chefermittler rausfällt ist das schon so als würde eine Stütze wegbrechen.

Kangaroo schrieb:Darf die Polizei in solch einem Fall überhaupt den Namen des Verdächtigen der Familie des Opfers nennen?

Wenn der Name der Person der Familie bekannt wäre, würde sich ja der Aufruf auf der Website erübrigen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man den Inhalt der Website im Vorwege mit der Polizei abgestimmt hat. Wenn jetzt, nach langer Zeit, Zeugen auftauchen, die den Verdächtigen mit der Tat in Verbindung bringen ohne dass die Polizei etwas verlautbart hat und auf denselben Verdächtigen wie damals zeigen, könnte Bewegung in diesen Fall kommen...

Fohlen schrieb:Die Ausnahme bleibt der Samstag. Hier könnte er das höhere Risiko in Kauf genommen haben, da Deutschland um 17 Uhr gespielt hat. Sein fehlen im Freundeskreis, bei so einem Spiel, hätte Aufmerksamkeit erzeugen können.

Abends war aber auch der Abiball von Fraukes Schwester, wie hier im Thread festgestellt wurde. Hatte Frauke davon erzählt und berücksichtigte der Täter dies?

frauZimt schrieb:Ein Arbeitsplatz, der hin und wieder frequentiert wird, sicher auch von Anderen.
Die Anlagen müssen ab und zu repariert werden (größere Aktion, anderes Personal) und die Wartung wird wahrscheinlich auch zu zweit durchgeführt.

Es könnte eine Windkraftanlage aufgesucht worden sein, die "frisch gewartet" war und als Versteck diente. Dann ist man damit erstmal durch, und so schnell kommt auch niemand dort wieder vorbei. Der zweite Monteur wird nach Feierabend zuhause abgesetzt und dann wird das Versteck nochmal angefahren.

Wie man in dem Video sieht, sind die Windkraftanlagen nur mit einem einfachen Zylinderschloss verschlossen. Nur ein Klappe als Wetterschutz ist davor, wie man gut in dem dem WDR Video sehen kann (direkt am Anfang, bitte bei Aufruf vom Desktop aus das "m." im Link löschen, es ist keine Anmeldung erforderlich, um das Video zu betrachten):

sören42 schrieb:Rein zur Illustration, wie es im Inneren eines Windrads überhaupt aussieht, habe ich folgenden Link für euch. Die Einstellung des Videos habe ich zuvor mit der Verwaltung abgestimmt:

https://m.facebook.com/wdrlokalzeitowl/videos/mit-den-windkraftanlagen-technikern-auf-tour/405771276883339/

So einen Schlüssel kann man sich bei jedem Schlüsseldienst wie man ihn in Baumärkten, Einkaufszentren etc. findet problemlos duplizieren lassen. Und dann ist es möglich, so eine frisch gewartete Windkraftanlage auch im Urlaub aufzusuchen. Deren Wartung dürfte nach festgelegten Intervallen erfolgen und daher ziemlich vorhersehbar sein.

sören42 schrieb:Wenn der Name der Person der Familie bekannt wäre, würde sich ja der Aufruf auf der Website erübrigen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man den Inhalt der Website im Vorwege mit der Polizei abgestimmt hat

Angenommen, die Familie weiß, es wurde ein Mann namens Max Mustermann verdächtigt, Windkraftanlagenmonteur, sein Auto wurde mit Leichenspurhunden untersucht, diese schlugen an, aber man konnte ihm die Tat oder auch nur eine Beteiligung soweit nicht nachweisen.
Dann dürfte sie sich sicher dennoch nicht an die Öffentlichkeit wenden und konkret fragen "Wer kennt Max Mustermann?" etc. Maximal könnte sie sagen "Wer kennt einen Windkraftanlagenmonteur, dessen Auto mit Leichenspurhunden untersucht wurde"


Andernfalls wäre es üble Nachrede o.ä.und strafbar

sören42 schrieb:Wenn der Name der Person der Familie bekannt wäre, würde sich ja der Aufruf auf der Website erübrigen.

Das würde ich nicht als Ausschluss Kriterium sehen.

Es wird ja nicht nach den Namen gefragt sondern danach ob Jemand diese Person kennt.

Ob die Sache mit der Polizei abgesprochen ist? Wahrscheinlich.
Aber wie viel Substanz die Sache hat steht auf einem anderen Papier denn die Polizei machte es ja nicht auf diese Art Öffentlich.

Die Frage ist, warum nicht?

Kangaroo schrieb:Möglicherweise liegt der Grund auch an der Pensionierung von Ermittler Ö.? Denke wenn der Chefermittler rausfällt ist das schon so als würde eine Stütze wegbrechen.

Man könnte sich auch -- rein theoretisch natürlich !! -- vorstellen, dass Herrn Ö. auch nach seiner Pensionierung der Fall FL nicht losgelassen hat (was ja jeder verstehen könnte), und er in einem persönlichen Gespräch Frau Liebs anvertraut hat, dass sie damals einen Windkraftmonteur auf den Schirm hatten, dem sie allerdings die Tat nicht 100pro nachweisen konnten, evtl. Alibi etc. pp. Und dass die Polizei da nichts mehr weiter machen kann. Vielleicht sieht Frau Liebs deshalb die private Initiative als einzige Chance an, das Verbrechen noch aufzuklären. --- Wie gesagt, ich behaupte nicht, dass es so ist, sondern ich sehe es als eine theoretische, aber nicht ganz unplausible Möglichkeit an.

Abgesehen davon: wenn es ein Windkraftmonteur tatsächlich gewesen sein sollte, dann heisst das natürlich nicht zwingend, dass auch ein Windrad in dem Fall eine entscheidende Rolle (z. B. als Festhalteort) gespielt haben muss. Und ein Windkraftmonteur könnte genauso gut zu Fraukes Bekanntenkreis gehört haben wie jeder andere auch.

Was ich jetzt nicht genau verstanden habe bei dem Aufruf...und ich glaube, das geht mir nicht alleine so:

Geht es um eine konkrete Person, die auch konkret bekannt ist/war oder um eine vage Vermutung, die sich aus einer vagen Erinnerung ergibt?

Die Polizei müsste doch wohl wissen, bei wem die Hunde angeschlagen haben bzw. ob und warum dieser jemand dann nicht weiter verdächtig war?