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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

25.11.2019 um 22:07
Zitat von Glucke2Glucke2 schrieb:Wenn man sich auf diesen Gedanken mal einlässt, dann hat der Täter vielleicht geglaubt, dass niemand glauben würde, dass ein Entführungsopfer mehrmals deutlich seinen wahren Aufenthaltsort - Paderborn - sagen dürfte.
Vielleicht war sie die ganze Zeit in der Nähe.
Das wäre dann allerdings für mich "unnötig" hoch gepokert (man hat einen Royal Flush, macht dieses bekannt, damit man dem nicht glaubt). Und das bei dem persönlichen Einsatz Gefängnis.


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Mord an Frauke Liebs

25.11.2019 um 22:20
Zitat von Glucke2Glucke2 schrieb:dann hat der Täter vielleicht geglaubt, dass niemand glauben würde, dass ein Entführungsopfer mehrmals deutlich seinen wahren Aufenthaltsort - Paderborn - sagen dürfte.
@Glucke2
@AnNevis

Da spricht Einiges dagegen. Durch die Veröffentlichung (online, Radio Hochstift und Lokalzeitung, Bild Nr. 672) von Nieheim als Absendeort der ersten SMS konnte der Täter wissen, dass man dies "ortete" (richtigerweise: nachgängig ermittelte, aber ob der Täter das so genau wissen konnte, wie man das rausbekam, ob durch Ortung oder nachgängige Ermittlung durch den Provider, bleibt unklar). Und er ließ ja auch diesbezüglich nichts aus, ließ Frauke Paderborn in einer SMS, einem entgegen genommenen Anruf und einem aktiven Anruf erwähnen. Eine städtische Umgebung war sicher auch weniger geeignet. Womöglich war weder Paderborn noch Nieheim der Festhalte-Ort. Aber Nieheim war womöglich innerhalb max. 1 Stunde 40 Minuten von Paderborn erreichbar - incl. Fahrt zum und vom Festhalteort. Die direkte Fahrt von Paderborn nach Nieheim hätte ja nur 40 Minuten gedauert. Das grenzt den Radius der möglichen Festhalteorte schon deutlich ein.


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25.11.2019 um 22:48
Zitat von sören42sören42 schrieb:konnte der Täter wissen, dass man dies "ortete" (richtigerweise: nachgängig ermittelte, aber ob der Täter das so genau wissen konnte, wie man das rausbekam, ob durch Ortung oder nachgängige Ermittlung durch den Provider, bleibt unklar)
Mutmaßend: Wenn er über die technischen Umstände wusste, war ihm bekannt, dass die öffentlich vermeldete "Ortung" nur über die "Anmeldung" in der Funkzellen erfolgte.
Eine Ortung über (IMSI-Catcher) musste er dann hingegen nur in der Folge annehmen.
Derart wissend könnte er eine riskante Strategie gewagt haben - ich kann es mir dann aber nur schwer vorstellen.
Das Szenario annehmend tendiere ich eher dazu, dass der Täter diesbezüglich keine Kenntnisse hatte.
Aber ausschließen kann man es natürlich auch nicht. Dann wäre es aber tatsächlich ein planender, entsprechend informierter und mutmaßlich auch durchaus erfahrener Täter. Würde zumindest dann auch erklären (bis auf das eher leichtsinnige Pokern), warum er kein rückschließenden Spuren hinterlassen hat.


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25.11.2019 um 23:04
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Das Szenario annehmend tendiere ich eher dazu, dass der Täter diesbezüglich keine Kenntnisse hatte.
Ich denke, dass er nur das Ergebnis kannte (Nieheim Veröffentlichung). Und es kann meiner Meinung nach kein Zufall sein, dass er Paderborn in der Folge dreimal erwähnen ließ, auf drei unterschiedlichen "Kanälen", für mich ein klares Signal, dass er das wahrgenommen hat. Er wusste, man würde auch diesmal den Standort ermitteln. Wenigstens bei einem der drei "Kanäle". Und diesen Standort mit dem Gesprächsinhalt vergleichen, um festzustellen, dass Frauke dahingehend "die Wahrheit gesagt hat", dass man in Paderborn sei. Das passt meiner Meinung nach auch sehr gut zu einer falschen Fährte mit Nieheim. Der Täter dürfte auch sonst ein notorischer Lügenbaron sein, der aber auch immer ein paar Wahrheiten in seine Lügengeschichten einbaut, damit diese glaubwürdig erscheinen. Ist natürlich nur Küchenpsychologie.


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Mord an Frauke Liebs

25.11.2019 um 23:19
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich denke, dass er nur das Ergebnis kannte (Nieheim Veröffentlichung). Und es kann meiner Meinung nach kein Zufall sein, dass er Paderborn in der Folge dreimal erwähnen ließ, auf drei unterschiedlichen "Kanälen", für mich ein klares Signal, dass er das wahrgenommen hat. Er wusste, man würde auch diesmal den Standort ermitteln. Wenigstens bei einem der drei "Kanäle". Und diesen Standort mit dem Gesprächsinhalt vergleichen, um festzustellen, dass Frauke dahingehend "die Wahrheit gesagt hat", dass man in Paderborn sei.
Nach aktuellem Informationsstand ist das auch für mich eine mögliche und plausible Erklärung für die bekannten Umstände. Leider liefert diese Annahme diesbezüglich für mich keine weiteren, schlussfolgernde Erkenntnisse. Aber manchmal ist es eben einfach so und man muss an dieser Stelle vorerst für sich den Interim-Schlusspunkt setzten.


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Mord an Frauke Liebs

26.11.2019 um 03:39
Ich hätte auch noch eine Theorie, ob die hier schon vorkam weiß ich nicht.

Frauke wirkte angeblich müde im Pub, vielleicht wurde es aber auch falsch interpretiert und sie war eher traurig und/oder deprimiert. Sie hat viel gesimst und war ggf. gefrustet das Nils nicht wie erhofft in den Pub kam.


Frauke galt als lebenslustig, hilfsbereit und fröhlich, was aber nicht ausschließt das sie auch mal ein Tief hatte. Wir wissen nichts über ihre Ausbildung, ob sie sich allein fühlte oder vielleicht doch mehr an Chris hing als gedacht. Chris hatte wieder eine Freundin, ob sie das störte wusste vielleicht nur sie allein.

Im Pub, nach dem gemeinsamen Essen mit Chris und der Mutter und dem vielleicht ihr zu oberflächlichen Gesimse mit Nils, hat sie dann den "Schrauber" aus Nieheim oder einen anderen kontaktiert ( SMS, Handyanruf oder Münzfernsprecher), der sie dann abholte. Daraufhin die unverfängliche SMS an Chris. Vielleicht war man sich symphatisch und sie hat ihn gefragt, ob sie ein paar Tage bei ihm bleiben könnte, da ihr Zuhause die Decke auf den Kopf fällt oder ihr momentan alles zuviel wird.

Der Fremde ermahnte sie vielleicht sogar regelmäßig Zuhause anzurufen, damit sich niemand Sorgen macht. Tagsüber ist er unterwegs, abends holen sie gemeinsam Essen. Vielleicht trinkt und kifft man zusammen.

Ggf. hatte er sich mehr versprochen und wurde irgendwann übergriffig. Er hatte die Situation vielleicht anders eingeschätzt und wurde enttäuscht, fühlte sich ausgenutzt.

Gegen die Theorie spricht, dass sich niemand gemeldet hat der Frauke in der Woche gesehen hat. Sie wäre im Prinzip nicht versteckt gewesen, hätte sich frei bewegen können.

Versucht man sich ansatzweise in einen Straftäter hineinzuversetzen, dann wäre es mit Abstand das Letzte das ich mein Opfer telefonieren lasse. Ich kann mir daher bis zu einem gewissen Zeitpunkt nur freiwilliges Handeln bei Frauke vorstellen.

Da sie nur Chris anrief, war ihr scheinbar speziell seine Reaktion wichtig. Vielleicht hat sie auf eine bestimmte Entgegnung gewartet, was immer das gewesen sein mag.


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Mord an Frauke Liebs

26.11.2019 um 03:45
@Mauritz
klingt grundsätzlich gar nicht so verkehrt. Irgendwie will das aber nicht so recht zu meiner Vorstellung von Frauke passen.
Ich weiß, man kann keinem Menschen in den Kopf gucken.


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26.11.2019 um 03:54
Zitat von abraxaabraxa schrieb:Irgendwie will das aber nicht so recht zu meiner Vorstellung von Frauke passen.
Zu meiner eigentlich auch nicht, aber ich kannte sie natürlich nicht.

Es sind diese Anrufe, die die Spekulationen hier ins Kraut wachsen lassen, 'samt meiner.


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26.11.2019 um 04:50
@Mauritz Dieses Szenario ergibt keinen Sinn. Hätte sie sich eine Auszeit nehmen wollen dann hätte sie das mit Sicherheit auch so kommuniziert, was hätte dagegen sprechen sollen? Immerhin war sie volljährig. Stattdessen lässt sie ihre Familie und Chris voller Sorge um sie zurück, ruft täglich an, klingt dabei aber ganz anders als sonst, sodass ihre Angehörigen alarmiert sind, macht aber keine Anstalten zu sagen dass sie freiwillig weg ist? Zumal Chris sie in einem Telefonat fragte ob sie denn wisse dass die Polizei nach ihr sucht. Frauke antwortete dass sie das weiß. Sehr schwer vorstellbar dass sie selbst in diesem Augenblick nicht mit der Sprache rausgerückt wäre und nicht einfach gesagt hätte dass es ihr gut geht und sie bloß freiwillig weg ist, stattdessen die Polizei nach sich suchen lässt. Spätestens da wäre Schluss gewesen. Auch wirkte Frauke im Vorfeld, als sie mit ihrer Mutter und Chris essen war, nicht bedrückt. Das hätte man ihr sicher angemerkt.
Das ist alles unstimmig. Ein paar Tage Auszeit sehen anders aus.


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26.11.2019 um 07:07
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Der Fremde ermahnte sie vielleicht sogar regelmäßig Zuhause anzurufen, damit sich niemand Sorgen macht.
Dazu passen nach meiner Ansicht die Inhalte der Telefonate nicht. Zum Gesamtszenario auch nicht die Situation, ohne Wechselkleidung, Haus-Schlüssel und nur mit 3 Euro dabei lt. Stern crime.


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26.11.2019 um 11:15
Zitat von Cleo114Cleo114 schrieb:Dieses Szenario ergibt keinen Sinn.
Nicht wirklich, aber genauso wenig ergibt es für mich Sinn, dass ein Opfer anrufen darf und sogar einen Anruf annimmt ( von ihrem Bruder). Genauso wenig ergibt es für mich einen Sinn, dass ein Täter mit seinem Opfer “spazieren“ fährt.

Wer immer es war, er war entweder saudumm oder er hatte keine Angst vor Entdeckung, weil er sich nichts vorzuwerfen hatte oder es ihm nichts ausmachte ggf. aufzufliegen.

@Cleo114
@sören42

Ansonsten verstehe ich Eure Argumentation, rund ist natürlich auch meine Spekulation nicht.


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26.11.2019 um 14:05
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Wer immer es war, er war entweder saudumm oder er hatte keine Angst vor Entdeckung, weil er sich nichts vorzuwerfen hatte oder es ihm nichts ausmachte ggf. aufzufliegen.
Wieso muss er "saudumm" gewesen sein, oder gar hatte er sich nichts vorzuwerfen? Die Ermittlungen wurden so auf absoluter Sparflamme gehalten, und letztlich gibt es sehr wohl sehr logische Denkansätze, die die Kontakte als durchaus intelligenten Schachzug erscheinen lassen. (Gegenseitige Alibibeschaffung bei mehreren Tätern, Verlagerung des Fokus vom Heimweg weg, und nicht zuletzt haben eventuell Zeugen relevante Beobachtungen am Heimweg vergessen, bis sich die Polizei für diese interessiert hätte, einen Zeugenaufruf für die möglichen Heimwege zur fraglichen Zeit gab es mW jedenfalls überhaupt nicht und schon gar nicht zeitnah, auch das wurde durch die Kontakte erreicht)


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26.11.2019 um 19:09
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Genauso wenig ergibt es für mich einen Sinn, dass ein Täter mit seinem Opfer “spazieren“ fährt.
@Mauritz
Das ergibt aus Tätersicht insoweit durchaus Sinn, als er damit den regelmäßigen Standort und/oder Festhalteort verschleierte. Offenbar war er sich - womöglich auch durch die Nieheim-Veröffentlichung vorgewarnt - nicht sicher, ob man ihm anhand einer Ermittlung des wahren Standorts auf die Spur kommen könnte. Womöglich liegt hier sogar der Schlüssel zur Lösung: Vielleicht war dieser Standort sogar so eindeutig, dass es ihm nur so möglich war, den EB bis jetzt zu entkommen.


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Mord an Frauke Liebs

27.11.2019 um 00:52
Zitat von raydenrayden schrieb:und letztlich gibt es sehr wohl sehr logische Denkansätze, die die Kontakte als durchaus intelligenten Schachzug erscheinen lassen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das ergibt aus Tätersicht insoweit durchaus Sinn, als er damit den regelmäßigen Standort und/oder Festhalteort verschleierte.
Also ein Problem mit weiteren Problemen, sprich Unbekannten, lösen, ist für mich weder logisch noch intelligent. Was wären denn z.B. die Alternativen gewesen, wäre Frauke am Telefon trotz Drohung konkret geworden oder ein Streife hätte den Wagen angehalten o.ä. ? Diese "Problemlösung" steht doch in keinem Verhältnis zu den Risiken bzw. der Angemessenheit.

Hätte der/die Täter von der Ortung Nieheim gewusst, hätte man sie woanders hinbringen oder gleich töten und verscharren können.

Hätte man Zeugen der "Entführung" bemerkt, hätte man sie an der nächsten Kreuzung rausgelassen.

Und anrufen, um Zeit zu gewinnen? Wofür? Finanziell ausbeuten wollte man sie wohl kaum und länger "behalten" muss im Vorfeld geplant werden und nicht erst nachdem "das Kind in den Brunnen gefallen" ist. Täter die Opfer länger einbehalten wollen, planen sowas i.d.R. sukzessiv, da lässt man das Opfer nicht telefonieren.
Zitat von raydenrayden schrieb:. (Gegenseitige Alibibeschaffung bei mehreren Tätern,
Genau, den letzten Schritt vor den ersten machen. Alle Variablen einkalkulieren. Da hat das Superbrain aber viel zu überlegen gehabt. Das es überhaupt noch zu einem Verbrechen kam grenzt an ein Vabanquespiel.

Ich befürchte der Täter sah anfangs aus irgendeinem Grund gar keine Straftat, daher konnte er Risiken eingehen, die als solche zu dem Zeitpunkt eben noch gar keine waren.


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Mord an Frauke Liebs

27.11.2019 um 07:20
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Was wären denn z.B. die Alternativen gewesen, wäre Frauke am Telefon trotz Drohung konkret geworden oder ein Streife hätte den Wagen angehalten o.ä. ? Diese "Problemlösung" steht doch in keinem Verhältnis zu den Risiken bzw. der Angemessenheit.
Fahrzeugbewegungen mit dem Opfer stellen für ihn ein Risiko dar, die Telefonate auch. Das erste, etwa angehalten zu werden, konnte er nicht steuern, das zweite schon. Zumindest schien er es richtig einzuschätzen und dass es keine "freien Gespräche" waren, ist auch klar - mit anderen Worten: Sie wird massiv bedroht worden sein. Das "andere Risiko", nämlich vom Aufenthalts- bzw. Festhalteort zu telefonieren, kennen wir nicht. Vorstellbar wäre, dass die Risikoabschätzung des Täters ergab, dass dieses Risiko so massiv war, dass er die Fahrzeugbewegungen in Kauf nahm, um ein weit höheres Risiko zu vermeiden.
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Hätte der/die Täter von der Ortung Nieheim gewusst, hätte man sie woanders hinbringen oder gleich töten und verscharren können.
Er wusste von der Ermittlung, aber offenbar stellte die Ermittlung kein nennenswertes Risiko dar, vielleicht war es sogar eine falsche Fährte. Zu Beginn wirkte das natürlich anders... nämlich dass Nieheim ihm "passiert" (durchgerutscht) war.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich denke, dass er nur das Ergebnis kannte (Nieheim Veröffentlichung). Und es kann meiner Meinung nach kein Zufall sein, dass er Paderborn in der Folge dreimal erwähnen ließ, auf drei unterschiedlichen "Kanälen", für mich ein klares Signal, dass er das wahrgenommen hat. Er wusste, man würde auch diesmal den Standort ermitteln. Wenigstens bei einem der drei "Kanäle". Und diesen Standort mit dem Gesprächsinhalt vergleichen, um festzustellen, dass Frauke dahingehend "die Wahrheit gesagt hat", dass man in Paderborn sei.
Zitat von Cleo114Cleo114 schrieb:Zumal Chris sie in einem Telefonat fragte ob sie denn wisse dass die Polizei nach ihr sucht. Frauke antwortete dass sie das weiß.
Zitat von MauritzMauritz schrieb:länger "behalten" muss im Vorfeld geplant werden
Das ist meiner Meinung nach auch so erfolgt. Um jemanden eine Woche unbeobachtet festzuhalten, benötigt der Täter eine gewisse Infrastruktur und Logistik im Sinne von Standorte, Versorgung, Fixierung des Opfers, usw. Auffällig finde ich, dass die Kontakte nach exakt einer Woche (auf den Tag/Stunde genau!) abbrechen.
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Das es überhaupt noch zu einem Verbrechen kam grenzt an ein Vabanquespiel.
Erstmal kam es zu gleich mehreren Verbrechen, was die Ermordung angeht, ich denke es war eine reine Verdeckungstat, um nicht identifiziert zu werden.
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Ich befürchte der Täter sah anfangs aus irgendeinem Grund gar keine Straftat, daher konnte er Risiken eingehen, die als solche zu dem Zeitpunkt eben noch gar keine waren.
Dafür sehe ich gar keine Anhaltspunkte, dann hätte Frauke ja zum Beispiel in der ersten SMS (sie simste gerne), ja etwas deutlicher werden können, ich denke eher, dass Frauke am Anfang unfreiwillig "mitgespielt" hat, um die Situation zu deeskalieren und noch "gedreht zu bekommen".


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Mord an Frauke Liebs

27.11.2019 um 09:13
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Ich befürchte der Täter sah anfangs aus irgendeinem Grund gar keine Straftat, daher konnte er Risiken eingehen, die als solche zu dem Zeitpunkt eben noch gar keine waren.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dafür sehe ich gar keine Anhaltspunkte, dann hätte Frauke ja zum Beispiel in der ersten SMS (sie simste gerne), ja etwas deutlicher werden können, ich denke eher, dass Frauke am Anfang unfreiwillig "mitgespielt" hat, um die Situation zu deeskalieren und noch "gedreht zu bekommen".
Und ich glaube, dass diese beiden Faktoren zusammen kamen!
Ich denke nicht an ein superbrain und nicht an eine von der Straße entführte Frauke.
Viel mehr glaube ich, dass sich die Situation im Laufe der Woche zugespitzt hat.
Auch befürchte ich, dass ihr dann während dieser Zeit unwissend Beruhigungsmittel/Drogen verabreicht wurden, so dass sie ihre Lage nicht klar einschätzen konnte...


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Mord an Frauke Liebs

27.11.2019 um 11:20
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Also ein Problem mit weiteren Problemen, sprich Unbekannten, lösen, ist für mich weder logisch noch intelligent. Was wären denn z.B. die Alternativen gewesen, wäre Frauke am Telefon trotz Drohung konkret geworden oder ein Streife hätte den Wagen angehalten o.ä. ? Diese "Problemlösung" steht doch in keinem Verhältnis zu den Risiken bzw. der Angemessenheit.
Inwiefern weitere Probleme? Wie oft wurdest du schon von einer Streife angehalten? Ein für mich unrealistisches Szenario. Man fährt ins Industriegebiet, nimmt Kontakt auf, und haut danach schnell wieder ab. Macht fünf Minuten Standzeit und unbekannte Fahrzeit. FL hätte allenfalls schreien können, aber inwiefern sie vorher bereits eingeschüchtert und missbraucht worden war, als dass sie das noch gekonnt hätte, und es jemand hörte, wissen wir nicht. Auch in den Industriegebieten gibt es einsame Plätze, wo niemand von Schreien Notiz nimmt.
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Hätte der/die Täter von der Ortung Nieheim gewusst, hätte man sie woanders hinbringen oder gleich töten und verscharren können.

Hätte man Zeugen der "Entführung" bemerkt, hätte man sie an der nächsten Kreuzung rausgelassen.

Und anrufen, um Zeit zu gewinnen? Wofür? Finanziell ausbeuten wollte man sie wohl kaum und länger "behalten" muss im Vorfeld geplant werden und nicht erst nachdem "das Kind in den Brunnen gefallen" ist. Täter die Opfer länger einbehalten wollen, planen sowas i.d.R. sukzessiv, da lässt man das Opfer nicht telefonieren.
...oder er hätte die SMS gleich verhindert? Und wie soll es ganz ohne Vorbereitung abgelaufen sein, dass er sie eine Woche lang gefangen halten und transportieren konnte, ohne dass irgendjemand Notiz davon nimmt? Eine Spontantat ist mE unrealistisch, er hatte ja auch ein KFZ zugegen, um sie oder zumindest das Handy nach Nieheim zu karren.
Zitat von MauritzMauritz schrieb:Genau, den letzten Schritt vor den ersten machen. Alle Variablen einkalkulieren. Da hat das Superbrain aber viel zu überlegen gehabt. Das es überhaupt noch zu einem Verbrechen kam grenzt an ein Vabanquespiel.

Ich befürchte der Täter sah anfangs aus irgendeinem Grund gar keine Straftat, daher konnte er Risiken eingehen, die als solche zu dem Zeitpunkt eben noch gar keine waren.
? Der erste Anruf kam fast 48 Stunden nachdem sie den Pub verlassen hatte, in der Zeit konnte man sich sowas etwa nicht überlegen?
Klar, weshalb er dann auch gänzlich unvorbereitet war, kein Handy bei sich trug, und FL zu Anfang überhaupt keinen Spielraum ließ. Wären die Telefonate in umgekehrter Reiheinfolge abgelaufen, könnte man das irgendwo noch anmuten, so aber ließ er erst nach und nach die Zügel ein klein Wenig lockerer, aber hielt sie fest genug, um jeden Hinweis auf sich zu unterbinden.


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28.11.2019 um 17:10
Zitat von MGundersonMGunderson schrieb am 07.11.2019:Danke, dass ihr euch das ebenfalls angeschaut habt.
Mein Gedankengang ging dabei noch etwas weiter. Vorausgesetzt, es handelt sich bei diesen Aufzeichnungen um exakte Polizeiarbeit und nicht etwa um etwas weniger sorgfältige Medienarbeit, fällt mir auch auf, dass sich bei der zweiten sms genau dasselbe Bild bietet. Sie ist auf Bild 200 zu sehen.
Dagegen alle anderen Texte in diesem Format, diese Seltsamkeit nicht aufweisen.
Auch wenn ich dasselbe Handymodell, wie Frauke damals, noch habe, es zum funktionieren zu bringen ist leider nicht mehr möglich. So habe ich den Test heute Morgen, mit einem sehr viel neueren Nokia Tastenhandy versucht und das hat problemlos geklappt. Eine bereits versendete alte sms hervorgeholt, Bearbeiten gedrückt und ich habe sie problemlos verändern können. Löschen, dazuschreiben - alles möglich.
Hätte also wer Zugriff auf mein Handy, könnte aus bestehenden, bereits von mir versendeten, ungelöschten alten smsen, jemand einen vollkommen anderen Textzusammenhang bilden, die Nummer des Empfängers wechseln und erneut absenden.
Auch wenn ich denke, diese Möglichkeit habe auch mit dem alten Modell geklappt, versuchen kann nur, wer noch eines hat das funktioniert.
Hättest du bitte die Güte, @Malinka?
Ich habe heute Abend endlich das Nokia nutzen können und es ist folgendermaßen: wenn ich auf "Eingang" gehe, dann kann ich jede SMS die angekommen ist auch "ändern", also auch als SMS Text neu öffnen lassen und sie dann im Text inhaltlich verändern, um diese dann als Kurzmitteilung wieder zu versenden. Ob dies auch mit "Gesendeten Objekten" so geht, weiß ich leider nicht, da ich auf dieser SIM momentan kein Geld drauf habe und erst mal aufladen müsste, aber ich schätze dies wird auch dort der Fall sein. Es passt also doch so wie du das vermutet hast.

Die andere Frage wäre natürlich in wie weit die Info über "nicht gegen England" bekannt gewesen wäre aus anderen SMS Texten und ob derjenige, falls die SMS von jemand anderen als Frauke selbst verfasst wurde, auch bereit gewesen wäre das Mobiltelefon länger als nötig eingeschaltet zu lassen. Das wären Überlegungen meinerseits.


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29.11.2019 um 01:47
@Malinka

Ja man kann ein bekommene Sms ändern. Und danach wieder verschicken. Menü Mitteilungen Auswählen Eingang Auswählen bekommene SMS öffnet Optionen Bearbeiten Auswählen SMS erscheint am Display. Und nun musss zuerst die Empfängeradresse eingegeben. (Falls nicht bekannt Hinzufügen Protokoll öffnen Empfänger auswählen) Erst jetzt kann die bekommen SMS geändert werden - und neu gesendet werden.

Also ich glaube das macht niemand. Zumal man alle bekommen SMS durchlesen müsste.


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29.11.2019 um 12:06
Danke @Malinka

Es wird bei allen noch auf dem Handy vorhandenen Texten, dasselbe sein. Versendet oder empfangen - egal. Ich denke nicht, dass du dafür extra Geld draufladen musst.
Wer die Kontrolle über das Handy hatte, konnte Texte verändern und neu, auch an andere Empfänger, versenden.
Frauke konnte, obwohl sie wusste, dass sie von der Kripo gesucht wird, nie einen Notruf absetzen. Es bestärkt mir einmal mehr meine Ahnnahme, dass sie vom ersten Moment an, keine freiwillige Sekunde mehr hatte.


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