@Sven1213 1.
Die Kripo hatte nur die Funkzellendaten für die Kontakte bis einschließlich Freitag beantragt, weil die ersten beiden Anrufe genügten, um sie von einem freiwilligen Verschwinden FLs zu überzeugen.
Diese Einstellung der Ermittlungen war aber den Medien nicht zu entnehmen.
2.
Die Kripo war von einem freiwilligen Verschwinden FLs aufgrund der ersten beiden Anrufe überzeugt, weil sie sie bloß als
Lebenszeichen zur Kenntnis nahm. Hätte sie sich etwas mehr für den
Inhalt dieser Anrufe interessiert, wäre sie sicher zu einer anderen Einschätzung gelangt.
Für die Angehörigen und die Freunde von FL war diese Entscheidung der Paderborner Polizei (zu Recht) nicht nachvollziehbar - und auch Herr Östermann hatte offenbar Probleme, sie zu verteidigen (wie ich gestern ausführte).
3.
Hätte die Kripo die Ermittlungen nicht eingestellt, hätte sie auch die Daten für die späteren Anrufe beantragt und sicher sehr schnell erhalten: Die Entwicklung der Telefonate wurde immer beunruhigender und schon der Verlauf des 1. Gesprächs sprach sehr gegen eine Freiwilligkeit FLs. Bei "Gefahr im Verzug" werden solche Genehmigungen sehr schnell erteilt und dafür zuständig ist dann auch die Staatsanwaltschaft, die auch am Wochenende rund um die Uhr erreichbar ist.
4.
Wenn der Täter sich nur über die Medien hätte informieren können: Woher sollte er dann gewusst haben, dass der Polizei nicht längst alle Daten vorlagen
und es außerdem die in einem Entführungsfall üblichen Fahndungsmaßnahmen nicht geben würde?
Dank der Arbeit von
@Mister-X und
@rayden konnte der Standort der Telefonate genauer eingegrenzt werden - was der Kripo sicher auch möglich gewesen wäre. Außerdem hat Mister-X dargelegt, wie schnell der Täter und FL während eines Anrufs hätten geortet werden können.
Deshalb wäre es komplett unverständlich, dass der Täter sich diesen Ort (Auf dem Dören) für die letzten beiden Gespräche ausgesucht hat - wenn er nicht von der Einstellung der Ermittlungen gewusst hätte. Und wenn der Täter davon wusste, muss er irgendeinen Kontakt zu FLs engerem Kreis in den Tagen der Entführung gehabt haben.