Mord an Frauke Liebs

@tisch

Mir ging es eigentlich nur darum, von wann dieser Text war. Nun ist ja geklärt, dass er zwei Jahre alt war und somit zwischenzeitlich längst überholt ist, was den Bezug zu Höxter anbelangt.
Danke für die Erklärung.

An @alle Ortsansässigen hier wie z.b. @Kangaroo:

Ich habe Fragen zur Strecke von Herbram Wald.
Was gibt es zwischen dem Ablageort in näherer Umgebung
an zu fahren, wenn man dort lang kommen will?

Für jemanden der Ortsansässig ist, aber nicht direkt aus
der näheren Umgebung stammte. Was gibt es dort zu sehen,
zu besuchen oder wo gibt es größre Betriebe die man
zum Zwecke der Arbeit anfahren würde?

Wäre die Strecke eher ein Umweg, ein Arbeitsweg, oder ein
"nachhause" Weg von z.b. Paderborn aus?

Man kommt da eigentlich nur vorbei wenn man dort Wohnt, Jemanden besuchen will oder dort Arbeitet.
So prägnante Orte wo man gezielt hinfahren muss fallen mir keine ein.

Ich hab da längere Zeit unweit von Ihrem Leichenfundort beruflich Streife gefahren, das war der einzige Grund warum es mich in diese Gegend gezogen hat.
Aber ich hab das schon recherchiert, 2006 fuhr man dort noch nicht Streife.

Vielleicht können andere dazu mehr sagen was sich da in der Umgebung lohnt bzw. was ein "Hotspot" sein könnte.

Kangaroo schrieb:Man kommt da eigentlich nur vorbei wenn man dort Wohnt, Jemanden besuchen will oder dort Arbeitet.
So prägnante Orte wo man gezielt hinfahren muss fallen mir keine ein.

Wo würde jemand arbeiten der in der Umgebung wohnt?
Eher Paderborn oder eher Richtung Nieheim?

Eher Paderborn

@Malinka

Ich wüsste da auch nichts.
Ist halt viel Natur. Im Sommer Pilze sammeln. Wirkt auf mich irgendwie einsam, verlassen, die Gegend.
Bin früher häufiger Bad Driburg - Herbram Wald - Asseln gefahren.

Eine Bekannte, wohnhaft Herbram Wald, arbeitete in Bad Driburg, später in Paderborn.

@Malinka
Ich wüsste auch nicht, was man da suchen sollte, wenn man kein Ziel in der Gegend hat. Da ist so gut wie nichts.

Obwohl ich zugeben muss, dass dort in der Tat zufällig vorbeigekommen bin, als ich meine Eltern nach Asseln zum Kreisschützenfest gefahren habe. Später halt öfter mit dem Motorrad, weil ich die Strecke ganz schön finde.

Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass man da einfach so vorbeikommt, wenn man nichts in der Gegend zu tun hat.

Kangaroo schrieb:Eher Paderborn

Würde ich auch so sehen.

Ich bin nicht ortsansässig, war aber vor gut zwei Wochen (erstmals) an der Fundstelle, weil ich im Raum Paderborn unterwegs war und auf der Strecke zur A44 (AS Lichtenau) nur einen kleinen Umweg dafür fahren musste. Da mir der Fall seit bald 12 Jahren nicht mehr aus dem Kopf geht, war es schon recht interessant, sich mal ein eigenes Bild von der Umgebung zu machen. Die ganze Region ist sehr ländlich geprägt, aber gerade diese Gegend macht in der Tat einen ziemlich abgelegenen Eindruck...

Selbst Lichtenau wirkte weitaus weniger städtisch als in meiner Vorstellung, doch Herbram-Wald und Asseln sind wirklich kleine Nester: da war sogar an einem (sonnigen) Samstagnachmittag kaum was los und dementsprechend spärlich ist auch der Autoverkehr. Der verbindende Abschnitt der L817 führt halt durch ein Waldgebiet und war erstaunlich schmal - auch im Vergleich zu anderen Landstraßen in der Gegend. Ohne Navi hätte ich dort niemals hingefunden und das hätte mich da normalerweise gewiss auch nicht entlang geführt. Ich hab mich zwar nicht lange dort aufgehalten, aber in der Zeit sind vielleicht zwei oder drei Autos vorbeigekommen. Fußgänger/Wanderer hab ich überhaupt nicht gesehen, für die scheint es da auch keine richtigen Wege zu geben...

Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass dort in der Nacht über Stunden gar niemand langfährt. Daher halte ich es auch für absolut einleuchtend, dass diese Ablagestelle nur eine Person mit exzellenter Ortskenntnis wählen (und finden) konnte...

Das eigentliche Problem dieses Falles ist, dass es keine glasklaren Beweise gibt, dass überhaupt ein Verbrechen passiert ist. Noch nicht einmal zur Todesursache oder dem Todeszeitpunkt können irgendwelche Aussagen gemacht werden - zumindest kein, die uns bekannt wären. Denkbar sind diverse Szenarien. Für so ziemlich jedes von denen muss man z.T. abenteuerliche Konstruktionen erfinden, damit die bekannten Fakten passen. Aber wirklich ausschliessen kann man keine dieser Optionen:

- Entführung & Mord (hier ja meist diskutiert)
- ein zunächst freiwilliges Verschwinden mit anschließendem Mord
- ein freiwilliges Verschwinden mit Unfalltod und Ablage im Wald durch Person(en), die mit ihr zusammen waren
- ein freiwilliges Verschwinden mit Selbstmord und Ablage im Wald durch Person(en), die mit ihr zusammen waren
- ein freiwilliges Verschwinden mit Selbstmord im Wald

Kaietan schrieb:- ein freiwilliges Verschwinden mit Selbstmord und Ablage im Wald durch Person(en), die mit ihr zusammen waren
- ein freiwilliges Verschwinden mit Selbstmord im Wald

kommt mir unwahrscheinlich vor, wenn ich an ihre letzten nachrichten denke.
sie hätte dann geweint und gestammelt, sie weiss nicht weiter

wer suzidgedanken hat und mit einem freund vorher telefoniert, will, dass ihm geholfen wird.
der denkt in einer dunklen stunde daran, macht es aber nicht. ihm geht es darum, aufmerksamkeit zu bekommen.

ausserdem habe ich ein recht klares bild von frauke bekommen. von ihrem wesen.
nein, einen suzid schließe ich aus.

Wer diese "Ecke" kennt, wird verstehen, was ich meine. Ich erwähne es auch nur, weil die Frage aufkam, in welche Richtung man sich beruflich orientieren würde.

Früher waren das mal zwei Landkreise, der Landkreis Warburg WAR und der Landkreis Höxter HX und diese Grenze existiert irgendwie noch heute in den Köpfen. Und in der Tat, es ist verwunderlich, dass jemand die gleichen Detailkenntnisse von der Gegend um Nieheim hat, wie um die um Herbram Wald, Asseln. Die Straßen sind eng und nicht sehr angenehm mit dem Auto zu befahren, wie schon ausgeführt wurde.

frauZimt schrieb:kommt mir unwahrscheinlich vor, wenn ich an ihre letzten nachrichten denke.
sie hätte dann geweint und gestammelt, sie weiss nicht weiter

wer suzidgedanken hat und mit einem freund vorher telefoniert, will, dass ihm geholfen wird.
der denkt in einer dunklen stunde daran, macht es aber nicht. ihm geht es darum, aufmerksamkeit zu bekommen.

Da wir nicht wissen, wann sie verstorben ist, können wir auch nicht beurteilen, in welchem zeitlichen Zusammenhang der Todeszeitpunkt überhaupt mit den Telefonaten stand - unabhängig von der letztendlichen Todesursache.

Ein guter Bekannter von mir hat vor 2 Jahren Selbstmord begangen. Ich kannte ihn seit über 20 Jahren und hatte ihn noch in der Woche vorher getroffen. Ne hätte ich vermutet, dass er das macht. Seine Familie war ebenfalls komplett überrascht. Mit seiner Freundin hatte am Abend vorher noch Urlaubspläne geschmiedet und es gab offensichtlich keinen Streit oder gar eine Krise, die ein Auslöser gewesen sein könnte. Jeder, der ihn kannte, war komplett von den Socken. Nicht immer verhalten sich Menschen so, wie man es erwartet oder wie es im Lehrbuch steht...

Ich will damit nicht sagen, dass sie zwangsläufig einen Suizid begangen hat - aber man kann es letztendlich halt auch nicht ausschliessen. Selbst dann nicht, wenn Freunde oder die Familie sagen, so etwas wäre undenkbar.

frauZimt schrieb:ausserdem habe ich ein recht klares bild von frauke bekommen. von ihrem wesen.
nein, einen suzid schließe ich aus.

Wie hast du dieses Bild bekommen?

Kaietan schrieb:freiwilliges Verschwinden mit Selbstmord im Wald

Also zumindest diese Variante erscheint mir auch mehr als fraglich. Zu der Fundstelle hätte sie wohl stundenlang laufen müssen und ich habe meine Zweifel, dass man da zu Fuß überhaupt so gut hingelangen kann. Vielleicht kann jemand mit besserer Ortskenntnis ( @emz ? ) noch mal bestätigen, dass es dort keine richtigen Wanderpfade gibt?

An der Straße existiert jedenfalls kein Fußgängerweg, die ist jeweils an beiden Seiten von einem kleinen Graben und teils dichtem Buschwerk begrenzt. Und diese schmale, unasphaltierte Waldeinfahrt am Ablageort scheint mir auch eine Sackgasse zu sein, die relativ bald hinter dem Hochsitz endet...

Dass jemand ausgerechnet zu dieser Stelle für einen Suizid läuft, sich in eine Mulde hinter einen Baum legt und kurz vor dem Ableben noch mit Reisig bedeckt, kann man als Szenario wohl ausschließen...

phosphor schrieb:Vielleicht kann jemand mit besserer Ortskenntnis ( @emz ? ) noch mal bestätigen, dass es dort keine richtigen Wanderpfade gibt?

Du stellst vielleicht Fragen :D ich und wandern.
Aber vielleicht kann ich doch ein Stückchen weiterhelfen, denn ich weiß zumindest, dass es so etwas wie den Eggegebirgsverein gibt.
https://www.eggegebirgsverein.de/69-Wege/76,Wanderwege.html

Ich bin heute morgen über den preisgekrönten Stern-Artikel gestolpert und kann mich seitdem kaum noch von dem Fall lösen, was insofern besonders ist, als dass ich weder krimi- noch verbrechensaffin bin. Das nur zur Erklärung, warum ich mich ausgerechnet jetzt hier angemeldet habe.

Im Prinzip habe ich nur eine Frage, deren möglicherweise bereits gegebene Antwort sich mir weder aus den rund zwanzig Seiten erschloss, die ich in diesem Thread quergelesen habe, noch aus dem klasse "Informationssichtungsthread" mit vier Seiten. In diesem sind ja Bilder zu sehen, die belegen, wie verwaist und dunkel die vielen möglichen Heimwege von Frau gewesen sein müssen. Jetzt die Leerstelle: Während der WM 2006 stand selbst unsere Kleinstadt Wetzlar Kopf. Da war nach jedem Spiel halligalli bis tief in die Nacht, ob Werktag und Ansetzung um 17 Uhr oder nicht. In Gießen - wie Paderborn eine Universitätsstadt und durchaus vergleichbar - war es noch krasser. Inwiefern wurde dieser Faktor bereits näher ausgeleuchtet? Gabs damals auf den verschiedenen Heimwegen Partyhotspots oder andere Orte, wo noch massenhaft Fußballfans zugegen waren? Will sagen: Es war definitiv kein normaler Dienstag im Hochsommer, es herrschte eher Ausnahmezustand.

Ich würde als Paderborner den "Ausnahmezustand" verneinen ..
Ja es war WM, ja es ist sicherlich mehr Betrieb gewesen aber das bezieht sich dann eher auf die Innenstadt .. Sprich die Westernstraße und dem Kamp ..
Das auf Frauke´s Heimweg (Egal welchen Sie nun letztendlich genommen hat) viel los war würde ich definitiv (subjektiv) definitiv verneinen.

Wenn Deutschland spielt dann geht es hier auch ab nach dem Ende des Spiel, die Fans stürmen die Westernstraße Kreuzung .. Aber das hält nicht von Nachmittag bis spät Abends an ..

Wie gesagt: In den Kneipen, Bistro´s und so wird sicherlich einiges los gewesen sein aber nicht ausserhalb der direkten Innenstadt.

phosphor schrieb:Ich hab mich zwar nicht lange dort aufgehalten, aber in der Zeit sind vielleicht zwei oder drei Autos vorbeigekommen

Ich hatte damals als ich dort war einen anderen Eindruck, es war zumindest mehr los als ich erwartet hätte für diese abgelegene Stelle.

In Bezug auf Ortskenntnis; warst Du auch auf der anderen Straßenseite? @phosphor

phosphor schrieb:Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass dort in der Nacht über Stunden gar niemand langfährt.

Das ist ein wenig übertrieben, in der Nacht ist da kaum Verkehr aber das Stunden lang gar niemand dort vorbei fährt ist dann auch wieder ein wenig zu positiv gedacht.

Es kommt Natürlich immer auf die Tageszeit und den Wochentag an.
Es gab dort mal eine Disco in der Nähe von Frauke´s Fundort. Ob Frauke dort mal war? Wäre sicherlich Interessant zu erfahren.

@Kangaroo
Danke für die Einschätzung.

Auf der Wikipediadiskussionsseite des Falls hab ich noch Folgendes gefunden, das ich trotz Suche nach den Schlagwörtern "Kohn" und "eine Freundin" des Threads nicht zuordnen konnte.

Die Vorgänge im Fall Frauke L. sollten vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass laut QPs x2x (Quelle Kohn) in ihrem Umfeld bereits zwei Jahre zuvor eine Freundin verschwunden war, von der aber noch Wochen später Anrufe kamen. Erst ein Jahr später wurde dann die Leiche gefunden. Laut Kohn gibt es fünf QPs - ich habe nur vier gefunden. Ob die Höxter Spur da was bringt würde ich mit 50/50 zu bewerten.

- Wikipedia: Diskussion:Mordfall Frauke Liebs

phosphor schrieb:Also zumindest diese Variante erscheint mir auch mehr als fraglich. Zu der Fundstelle hätte sie wohl stundenlang laufen müssen und ich habe meine Zweifel, dass man da zu Fuß überhaupt so gut hingelangen kann.

Es hängt ja immer davon ab, von wo mal losläuft. Es ist ja nun auch nicht so, dass der Fundort im hintersten Winkel Alaskas liegt. Es gibt dort ein relativ dichtes Netz von Wirtschaftswegen durch den Wald und der nächste Ort ist weniger als 1 Km Luftlinie vom Fundort entfernt. Aber klar, der Fundort ist ein Fakt, der auf den ersten Blick nicht unbedingt gut zu einem solchen Szenario passt.

@deissler
Danke für den Link. Ich hatte das vor langer Zeit schon einmal irgendwo gelesen, kann mich aber nicht erinnern wo genau. Ich halte das für ein Gerücht, denn sonst wäre das doch bestimmt vom Umfeld und den Medien von Beginn an in aller Breite thematisiert worden. Denn das wäre dann ja so etwas wie eine Serie...