Mord an Frauke Liebs

Malinka schrieb:- das mein Handyakku voll ist
- das ich meinen Schlüssel habe
- das irgendjemand bescheid weiß wo ich bin ( was für ein normales Verhalten von
Frauke sprechen würde)

Absolute Zustimmung, das alles macht auch in meinen Augen eine Verabredung unsinnig.
Also wurde sie entweder auf dem heimweg von irgentjemanden abgegriffen(aus welchem Grund auch immer) oder sie traff jemanden unterwegs den sie kannte.

Ich find die Verabredung gar nicht so unsinnig. Wenn Frauke die ganze Zeit mit dem Handy simst und betont, wie müde sie ist und sich demnächst auf jeden Fall aufs Ohr haut, kann das auch die Vorbereitung auf das Date sein. Vielleicht war der Schrauber eher ein bad boy, der so gar nicht zur braven Frauke gepasst hat und deswegen sollte keiner was mitkriegen.

Und vermutlich war die Stimmung bei der ersten SMS noch gar nicht gekippt, sondern der Abend verlief eher recht aufregend. Das kleinste Problem seh ich beim Akku, das Nokia 6230 war das meistverkaufte Modell. Ich hab das damals so empfunden, als hätte jeder so eins. Und die Ladekabel waren eh komptaibel.

Malinka schrieb:Frauke kann sich vorher verabredet haben, mündlich oder wie auch immer.
Aber dann war ihr hier klar, dass die Verabredung erst so spät statt findet.
Wir wissen, dass Frauke dem Erscheinen zum Spiel nicht sofort fest zu gesagt
hat. Das hat sich im Laufe des Abends so ergeben.
Das würde bedeuten, dass sie vor ihrer Verabredung extra den Handyakku leer
gefegt hat in dem sie mit jemand völlig anderem total interessiert schreibt.
Niemand kann ihr verbieten eine SMS los zu senden ohne dabei beobachtet zu werden
wem und was man schreibt.

Auch wäre es in diesem Fall für Frauke selber eventuell von Vorteil gewesen eine
Warnung, über den fast leeren Akku und die damit verbundene Unerrreichbarkeit, an ihre Verabredung zu senden. Aber das kann man alles betrachten wie man will.

Genau das ist das Problem, in allem, was du ausgeführt hast.

Frauke L. hatte augenscheinlich viele Kontakte, mit wem auch immer, am Abend ihres Verschwindens wahrgenommen, jedoch nicht nachweisbar/ermittelbar, vielleicht aufgrund prepaid handys.

Sie hat sich wahrscheinlich mit ihrem „Entführer“ getroffen.

Ghazghkull schrieb:Und vermutlich war die Stimmung bei der ersten SMS noch gar nicht gekippt, sondern der Abend verlief eher recht aufregend. Das kleinste Problem seh ich beim Akku, das Nokia 6230 war das meistverkaufte Modell. Ich hab das damals so empfunden, als hätte jeder so eins. Und die Ladekabel waren eh komptaibel.

Ja das kann ja auch sein.
Aber dennoch glaube ich, dass Frauke eine SMS dann
früher abgesendet hätte und nicht erst fast 2 Std
damit gewartet hätte.

Sunrise76 schrieb:Frauke L. hatte augenscheinlich viele Kontakte, mit wem auch immer, am Abend ihres Verschwindens wahrgenommen, jedoch nicht nachweisbar/ermittelbar, vielleicht aufgrund prepaid handys.

Frauke hatte einen Handyvertrag zu der Zeit.

Malinka schrieb:Frauke hatte einen Handyvertrag zu der Zeit.

Das ist doch ok, dennoch könnte sie SMS erhalten haben, von einer Person, welche ein prepaid handy hatte, daher nicht nachvollziehbar.

In der Nacht im Pub wurde dieser Kontakt aufgebaut.

Danach verliert sich ihre Spur.

Sunrise76 schrieb:Das ist doch ok, dennoch könnte sie SMS erhalten haben, von einer Person, welche ein prepaid handy hatte, daher nicht nachvollziehbar.

In der Nacht im Pub wurde dieser Kontakt aufgebaut.

Danach verliert sich ihre Spur.

Du verstehst mich da falsch: Die SMS die auf auf Fraukes Handy eingegangen sind, wurden
nicht von ihrem Provider festgehalten. Das heißt ohne Fraukes Handy können wir zumindest
nicht erfahren wer ihr was und wann geschrieben hat.
Aber ich glaube sowieso nicht daran, dass sie sich verabredet hat. Es spricht zu viel dagegen,
dass dem so war.

Sonnenlicht333 schrieb:Könnte sie vieleichte auf ihrem Heimweg eine Strafttat ( versuchte vergewaltigung, Einbruchsdiebstahl oder ähnliches) gesehen haben?
Der oder die Täter kassieren sie dann ein , fliehen mit ihr nach oder Richtung Nieheim-Entrup, lassen sie die SMS schreiben, nachdem ihnen Frauke mitteilte das ihr Mitbewohner, Freund sie erwartet und die Polizei anrufen wird weil sie keinen Schlüssel hat und er weiss das sie gleich daheim sein will. Danach wird dann beratschlgt wie es weitergehen soll (Mittwoch , als nichts von ihr kam) und als dann die Suchmeldung losging, wurde beschlossen das sie sich regelmässig meldet. Was meint ihr , möglich?

Halte ich für ein gar nicht mal so unwahrscheinliches Szenario. Es würde das lange Festhalten und die Anrufe gut erklären, da der/die Täter selbst überfordert waren und nicht wussten, wie es mit Frauke weitergehen soll.

Ich habe bei diesem verwirrenden Fall allerdings nur zu einem Detail eine klare Meinung: Die erste SMS war mMn niemals freiwillig. Die Kombination aus Frauke war müde + musste am nächsten Tag früh raus + wird als sehr zuverlässig beschrieben + wusste dass ihr enger Freund zuhause extra wach bleibt um ihr aufzumachen eliminiert für mich jegliche Verabredung oder freiwillige spontane Aktion. Einige Seiten früher hat mal jemand geschrieben, wäre die SMS freiwillig gewesen, würde das einem "Dein Schlaf ist mir sch***egal" an Chris gleichkommen.

tisch schrieb:wenn der "schrauber aus nieheim" an dem abend mit einem frisierten auto oder motorrad zufällig FL auf dem weg entdeckte, anhielt, mit ihr quatschte und das gespräch auf das auto oder motorrad kam, dann kann er ihr ja angeboten haben, mal eine runde mitzufahren ("kurz richtung nieheim und dann bringe ich dich heim!"). FL als interessierte an motorrädern ließ sich da vielleicht schnell begeistern und dachte sich "so what? ich bin jung, ich will das jetzt unbedingt mal testen und auf diese 1 stunde kommt es nun auch nicht an!"

Das ist sehr gut möglich.

Suntory schrieb:Die Kombination aus Frauke war müde + musste am nächsten Tag früh raus + wird als sehr zuverlässig beschrieben + wusste dass ihr enger Freund zuhause extra wach bleibt um ihr aufzumachen eliminiert für mich jegliche Verabredung oder freiwillige spontane Aktion.

Und vor allem hätte sie dann sicher kurz zu Hause vorbei fahren und Geld und Schlüssel holen wollen. Dass Chris auf sie wartete, wäre dann auch kein Problem mehr gewesen.

Vielleicht hat sie darum gebeten, zumindest zum Schlüsselholen nach Hause zu fahren, der Betreffende hat sich aber geweigert (zum Beispiel aus Angst, dass Frauke dann nicht wieder mitkommt oder ihr Mitbewohner erfährt, mit wem sie unterwegs ist). Wenn sie bei irgendwem mitgefahren ist, war sie ja auf dessen guten Willen angewiesen. Sie könnte natürlich trotzdem zuerst gedacht haben, alles wäre harmlos, und deswegen noch ahnungslos die SMS abgeschickt haben.

Von diesem sogenannten "Schrauber aus Nieheim" wusste nur die Mutter etwas, weil Frauke sich erkundigte, wo Nieheim liegt? Hatte sie keine beste Freundin, die auch davon wusste, wer das überhaupt gewesen sein könnte?
Meiner Meinung nach ist die 1. SMS auch nicht freiwillig, weil sie genau so unkonkret war, wie die ganzen anderen Telefonate später.

Weiß jemand, wie es damals um Apotheken stand auf ihrem Heimweg? In den Gebieten, aus denen sie angerufen hat? Notfallapotheken mit Nachtdienst? Kann sie jemand ihr bekanntes an einer Apotheke getroffen haben und eingewilligt, noch mit zu einer Notfallapotheke zu fahren und einer (ihr ebenfalls bekannten) dritten Person ein Medikament zu geben/nach deren befinden zu schauen? Jemand, der Patient im KH war? Ein Angehöriger?

Minderella schrieb: Kann sie jemand ihr bekanntes an einer Apotheke getroffen haben und eingewilligt, noch mit zu einer Notfallapotheke zu fahren und einer (ihr ebenfalls bekannten) dritten Person ein Medikament zu geben/nach deren befinden zu schauen? Jemand, der Patient im KH war? Ein Angehöriger?

Sehr guter Gedankengang, iwas der art.


Bezgl. der SMS würde ich eher dahin tendieren, dass diese auch nicht freiwillig war, weil die SMS keine wirklichen Sinn macht. Hier kann ich mir vorstellen, dass FL vermutlich sagte, dass ihr Freund auf sie warten würde. Also wurde ihr erlaubt/befohlen diese SMS abzuschicken, damit der Täter hier tatsächlich erstmal mehr Zeit zur Verfügung hatte.

Was den "Schrauber betrifft, wurde der sicherlich von rechts auf links gedreht.

Malinka schrieb:Das heißt ohne Fraukes Handy können wir zumindest
nicht erfahren wer ihr was und wann geschrieben hat

Das ist ein sehr wichtiger Hinweise, dies ist vermutlich auch der Grund, warum das Handy nicht mit abgelegt wurde. Würde dann bedeuten, der Täter WUSSTE das! Dies gehoert nicht unbedingt zum "Allegmeinwissen". Kann aber auch nur bedeuten, dass man sicher gehen wollte wg. DNA od. Fingerabdrücken. Ich gehe aber davon aus, dass der Täter technisches "Mobilfunk-Wissen" besaß, dafür spricht die Tatsache, dass FL telefonisch Kommunizieren durfte/mußte.

@menevado
Dass Fraukes Handy ihn verraten könnte, hätte sich sicher der dümmste Täter denken können. Wahrscheinlich hat er es kurz nach Fraukes Tod in die Mülltonne geworfen und es ist schon damals der Schrottpresse oder Müllverbrennung zum Opfer gefallen - kurz: unwiderruflich weg.

@AlteTante
Ja vermutlich, allerdings kann es auch sein, dass er es aufgehoben hat. -Technnik Freaks tun sich schwer, Technik zu entsorgen-.

@menevado
Warum hätte er ausgerechnet dieses Handy aufheben sollen, was ihn verraten könnte? Wie ich hier gelesen habe, gab es gerade dieses Modell wie Sand am Meer. Wenn er Technik-Freak gewesen sein sollte, hätte er sich einfach ein anderes von der gleichen Sorte besorgen können.

@AlteTante
Ja hast du völlig recht mit.

Es gab damals schon die Möglichkeit, die Simcard auf den Pc auszulesen und dann abzuspeichern. Heißt der Täter könnte über sämtliche Kontakte von FL und deren entsprechenden Kommunikations-Daten verfügen.

Ich gebe zu, dass ich an eine solche Möglichkeit noch gar nicht gedacht habe. Dann hätte er natürlich auch SMS in ihrem Namen schreiben können. Hat er aber anscheinend nicht; höchstens die erste. Und auch zwischen letztem Telefonat und der Auffindung ihrer Leiche scheint er es nicht getan zu haben (wäre doch sinnvoll gewesen, um ein Weiterleben vorzutäuschen).

Ich vermute daher, dass der Täter an Fraukes Handy gar kein Interesse hatte. Außer vielleicht daran, dass die Polizei es nicht in die Hände bekommen sollte.

AlteTante schrieb: Außer vielleicht daran, dass die Polizei es nicht in die Hände bekommen sollte.

Ja, aber es war für ihn in soweit interessant, eine Form der Kommunikation mit FL´s Familen und Chris zu führen. Er hat es auf jeden Fall in sein "Versteck-Spiel" mit einbezogen. Hier stell ich mir immer wieder die Frage, wie konnte er so sicher sein, dass eben genau die Handy Kommunikation ihn nicht auffliegen ließ?

Ich gehe ja davon aus, dass er Frauke telefonieren ließ (und ihr natürlich klarmachte, was sie sagen und was sie nicht sagen durfte), damit die Angehörigen von einem freiwilligen Fortsein ausgingen und die Polizei aus dem Spiel ließen.