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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

20.04.2017 um 19:39
Zitat von tischtisch schrieb:die stelle war passend genug, da man mit dem auto so ein wenig reinfahren kann, sodass man den wagen nicht direkt an der straße abstellen muss. so könnte man die leiche recht schnell aus dem auto ins gebüsch bringen, ohne dass das auto direkt gesehen wurde.
Diese Stellen findet man zuhauf in den umliegenden Wäldern. Bei meiner Suche nach ertragreichen Pilzgebieten fahre ich immer wieder in diese Forstwege rein und stelle mein Auto seitwärts so ab, dass ich den Forstbetrieb nicht behindern kann, wobei es oftmals dann von der Straße aus auch nicht sofort zu sehen ist.


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Mord an Frauke Liebs

20.04.2017 um 19:50
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Karte dazu bekommen hat. Gut, sie kann es von irgendjemandem übernommen haben oder gekauft haben. In der Zeit war das Kaufen eines Handys ohne Vertrag eher unüblich.
Ich kennen keinen, der das damals gemacht hat. Heute siehts schon wieder anders aus.
ich habe das damals gemacht. ich hatte zuvor mein erstes handy und mir wurde das zu uncool und daraufhin habe ich mir auch ein nokia separat gekauft und meine alte sim-card behalten. das handy war damals teuer. allerdings war das auch noch einige jahre vor 2006.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Stimmt. Für die Aufladekarten waren keine Angaben nötig. Ist das heute anders?
Für den Kauf dagegen schon. Ich weiß noch, dass mein Vater beim Kauf meines ersten Handys nach dem Ausweis gefragt wurde und die Daten auch hinterlegt worden sind.
Ein Bekannter, der bei der Telekom arbeitet, sagte mal, dass das bei denen schon lange gängige Praxis ist.
das stimmt. ich weiß auch noch, dass ich meinen personalausweis für den kauf des handys benötigte. allerdings ist das irrelevant, da FL das handy schon besaß und es -wenn überhaupt- um den kauf der pre-paid-karten geht. für die sind heute noch immer keine daten nötig. man bekommt diesen code, die man eingeben muss, in supermärkten direkt auf so einen kassenbon gedruckt. es gibt nicht mehr diese karten, von denen man den code erst freirubbeln muss. 
Zitat von emzemz schrieb:Diese Stellen findet man zuhauf in den umliegenden Wäldern. Bei meiner Suche nach ertragreichen Pilzgebieten fahre ich immer wieder in diese Forstwege rein und stelle mein Auto seitwärts so ab, dass ich den Forstbetrieb nicht behindern kann, wobei es oftmals dann von der Straße aus auch nicht sofort zu sehen ist.
aber kennt man all diese stellen so gut wie du? vielleicht war das die erstbeste oder die beste, die er kannte oder die, die er für die beste hielt, von denen, die er kannte. ich kenne in meiner gegend auch nicht jede ecke, da ich keine pilze sammel aber ich kenne ein paar einfahrten, die mir einfallen, von denen ich dann auch eine anfahren würde. 


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Mord an Frauke Liebs

20.04.2017 um 20:09
Zitat von tischtisch schrieb: aber ich kenne ein paar einfahrten, die mir einfallen, von denen ich dann auch eine anfahren würde.
Da sind wir doch in unseren Ansichten voll beieinander.
Was mich dabei wundert, das sind die Zweige, die ja nicht zwingend immer so rumliegen. Glück gehabt?


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Mord an Frauke Liebs

20.04.2017 um 20:12
ich kenne da 2 oder 3 stellen und dann würde ich einfach die wählen, bei der ich das gefühl habe, dass die am "besten passt". ich kenne aber nicht alle und es gibt sicherlich zig andere stellen, die viel besser geeignet wären, um eine leiche abzulegen.

der täter hat einfach ein schweine-glück mit allem gehabt. ich meine, er hat überall spuren hinterlassen und überall war die chance da, dass er gesehen, entdeckt oder/und verraten wird aber alles ist so gelaufen, dass die ganzen spuren entweder verschwunden sind oder nicht entdeckt wurden. da spielte ihm einfach alles in die hände. wahnsinn eigentlich. 


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Mord an Frauke Liebs

21.04.2017 um 02:38
Zitat von tischtisch schrieb:die stelle war passend genug, da man mit dem auto so ein wenig reinfahren kann, sodass man den wagen nicht direkt an der straße abstellen muss. so könnte man die leiche recht schnell aus dem auto ins gebüsch bringen, ohne dass das auto direkt gesehen wurde.
Richtig. Und unglücklicherweise kann man sich solche Orte heutzutage sogar über mobile Karten raussuchen, ohne das Haus verlassen zu müssen.
Zitat von tischtisch schrieb:für mich stellt es sich so dar, dass FL den täter kannte - wie genau, das lässt sich diskutieren.

ich könnte mir vorstellen, dass von der tat nichts geplant war und sich eher eins zum anderen ergeben hat/ergeben musste weil die äußeren umstände den täter zunehmend unter druck setzten: die suchaktion der familie und das bekanntwerden der orte, die mediale präsenz.

ich könnte mir vorstellen, dass FL nicht so wollte, wie er und dass er sie dann -über die gründe kann man nur spekulieren- festhielt, nachdem sie vielleicht tatsächlich noch vollkommen freiwillig zu ihm ins auto stieg und die sms absetzte.

ich kann mir nicht vorstellen, dass bei diesem szenario im mittelpunkt stand, sie zu töten. vielleicht wollte er sie auch tatsächlich jeden abend gehen lassen (wie sie es am telefon sagte), doch es entstanden immer neue situationen, die ihn daran hinderten. jeden tag zog sich die schlinge für ihn zunehmend weiter zu und irgendwann hielt er dem druck nicht mehr stand und bracht sie um weil er sich vielleicht sicher war, dass er nicht mehr unbeschadet aus der ganzen sache herauskommen konnte.
Ja, man kann es drehen und wenden - der eine sieht es so, der andere so. Ich sehe das diametral anders. Allein schon der Tatzeitpunkt. WM-Spiel, wenig los, kaum Risiken entdeckt zu werden. Aus Sicht eines Täters der perfekte Zeitpunkt um zuzuschlagen. Hätte FL den Täter gekannt, hätte sie was gesagt, wo sie merkte, es wird ihr letztes Gespräch sein. Niemand fügt sich sonst einfach in sein Schicksal. Und nach den Gesprächsprotokollen zu urteilen war sie vll. leicht betäubt, aber nicht völlig weggetreten.

Und gehen wir davon aus, sie kannte den Täter nicht - dann hätte er sie wirklich irgendwo aussetzen können. Ohne weiteres wäre das möglich gewesen. Denn ich denke, der Täter war so klug und hat ihr die Augen verbunden. Außerdem war Frauke nach dem WM-Spiel müde - wieso sollte sie da noch freiwillig mit jemanden anderem mitfahren? Sie wollte nach Hause und schlafen und nicht noch Party machen.

Für mich sieht das weder nach Spontanität aus noch nach "ich weiß nicht, wie ich aus der Sache rauskommen soll". Meiner Meinung nach hätte man bei einem früheren Auffinden von FL vielleicht die Todesursache feststellen können, aber keine DNA. Der Täter war in meinen Augen ein Profi, der genau wusste, wie er was zu vermeiden hat.

Achja... weil es hier einige erwähnt haben mit der Mutter. Es kann durchaus sein, dass es jemand war, der vielleicht wirklich an der Schule von Fraukes Mutter etwas erlebt hat, dessen Schuld er bei der Direktorin sah. Schulverweis etc. Und das Frauke nur Mittel zum Zweck war um die Mutter zu bestrafen. Aber - das ist nur ein spekulativer Denkansatz.


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Mord an Frauke Liebs

21.04.2017 um 09:25
Zitat von QuastenflosserQuastenflosser schrieb:Der Täter war in meinen Augen ein Profi, der genau wusste, wie er was zu vermeiden hat.
So unterschiedlich können die Auffassungen sein. Vielleicht macht es deshalb die Aufklärung auch so schwierig.
Für meinen Teil war nämlich der Täter alles andere als ein Profi! Er hat einfach nur unfassbares Glück gehabt! Sehe das ähnlich wie @tisch.

Da man in diesem Fall leider keine verwertbaren Spuren hat, wird dieser wohl leider nie aufgeklärt werden können. Außer der Kommisar Zufall hilft, oder der Täter vertraut sich jemanden an.

Ich bleibe jedenfalls bei meiner These, das der Täter jemand ist, der sich nach dieser Tat auffällig in seiner Persönlichkeit verändert hat. Und zwar so das ihm nahe stehende Personen dies deutlich aufgefallen ist!

Man müsste vielleicht daher ansetzen, indem man nach Personen aus dem Raum PB sucht, die jemanden kennen der sich seit 2006 merklich in seinem Wesen verändert hat.


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Mord an Frauke Liebs

22.04.2017 um 21:51
Also ist man austomatisch ein Verdächtiger, nur weil man sich in seiner Persönlichkeit verändert  hat? In dem Fall wären fast alle auf der Welt verdächtig.


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Mord an Frauke Liebs

23.04.2017 um 13:00
Gibt es Informationen ob das Handy damals eine Prepaid-Karte gewesen ist? Ich weiß noch das die Gebühren da damals relativ teuer waren. Und da sie ja angerufen hat, musste ja ggf. das Guthaben erneuert werden.
Gemäss meinen Infos war das keine Prepaid-Karte, sondern ein Vertrag mit D1 (Was auch zu der 0170-Nummer passen würde).

emodul


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Mord an Frauke Liebs

03.05.2017 um 18:57
Zitat von QuastenflosserQuastenflosser schrieb am 30.03.2017:Ich denke, Frauke L. wurde die ganze Zeit lang gefangen gehalten, vielleicht hat sie den Ort der Gefangenschaft sogar nie verlassen, sondern nur ihr Handy. Da gabs doch schon einige Filme, wo sowas gezeigt wurde. Technisch geht das ja, wenn man z.B. zwei Handys aneinander hält.
Das wurde hier im Thread bereis mehrfach diskutiert und besprochen.
Die Möglichkeit ist da gewesen.
Diese Möglichkeit zu nutzen setzt gewisse Kenntnisse voraus.

Ich denke nicht, dass diese Fähigkeiten in diesem Fall als gegeben gezählt werden muss.
voraus gesetzt gegolten haben.
Meiner Meinung nach hatte(n) diese Person(en), die mit 
Frauke unterwegs war(en), diese Kenntnisse nicht.
Zitat von QuastenflosserQuastenflosser schrieb am 30.03.2017:Auf jedenfall vermute ich ganz stark, dass diese Anrufe dem Täter einen Kick/eine Befriedigung gegeben haben. Er konnte sich ja auch lange ziemlich sicher sein, dass der Fall von Seiten der Polizei nicht als Verbrechen gewertet wird.
Durch welche Gegebenheiten konnte der Täter sich deiner Meinung nach
sicher sein, dass Fraukes Fall von der Polizei lange Zeit nicht als verbrechen gewertet wurde?
Zitat von QuastenflosserQuastenflosser schrieb am 30.03.2017:Erst als Frauke L. den verhängnisvollen Satz sagte mit "ja - Nein, Nein!" wurde es dem Täter zu gefährlich. Ich denke er hat Frauke L. dann aus Wut getötet, weil sie seine Anweisungen nicht befolgt hat. 

Was haltet ihr von dieser Sichtweise? 
Die Geschehnisse der vergangenen Tage wären
m.M. nach nicht weniger gefährlich für den Täter.
Diese Antwort von Frauke hat meiner Meinung nach nur noch mehr 
Holz in das bereits brennende Feuer geworfen.
Wobei es mich immer wieder wundert, dass anscheinend kein Interesse daran Bestand das Telefonat sofort ab zu brechen, nachdem Frauke ihre seltsame JA NEIN NEIN Antwort gegeben hat.
Zitat von BillyBlackBillyBlack schrieb am 22.04.2017:Also ist man austomatisch ein Verdächtiger, nur weil man sich in seiner Persönlichkeit verändert  hat? In dem Fall wären fast alle auf der Welt verdächtig.



Die ganze Welt nicht. Aber ihr Freundes - und Bekanntenkreis schon.
Zitat von OcelotOcelot schrieb am 30.03.2017:Was wäre für dich das Motiv hierbei Frauke die Woche über festzuhalten gewesen?
Ich habe mir immer gedacht, dass es einen sexuellen Hintergrund bzw. Gefühle im Spiel waren, die dann zu der Tat geführt haben.
Ich schließe ein sexuell orientiertes Motiv nicht aus.
Ich vermute für mich sonst trotzdem das es eine nicht sexuell orientierte Trat war.


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Mord an Frauke Liebs

03.05.2017 um 19:59
@Malinka Sicher! Aber es ist doch völlig nachvollziehbar, das man sich teilweise nach dem Tod eiens Menschen, der einem nahe stand, irgendwie verändert. Muss ausserdem nicht zwingend jemand aus Fraukes Familienkreis bzw Freundeskreis gewesen sein.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2017 um 21:07
Gleich wird auf Kabel 1; die spektakulärsten Kriminalfälle der Fall Frauke Liebs vorgestellt. Falls jemand reinsehen möchte!


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2017 um 21:08
Jetzt kommt gleich auf Kabel 1 Die spektakulärsten Kriminalfälle ein Beitrag über Frauke Liebs.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2017 um 21:09
@RavingCat Du warst einen Tick schneller ;)


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08.05.2017 um 07:45
@Chris_tin
@RavingCat
Ich hab's nicht gesehen. War irgendwas Neues dabei?


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08.05.2017 um 08:31
@hallo-ho
http://www.kabeleins.de/tv/die-spektakulaersten-kriminalfaelle/videos/35-frank-gust-der-rhein-ruhr-ripper-ganze-folge

Ab Min. 16, aber mir schien das ein schon öfter gezeigter Filmbeitrag zu sein


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08.05.2017 um 10:51
@hallo-ho Nein nichts neues. Das waren ältere Interviews mit Fraukes Mutter und Schwester.


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08.05.2017 um 14:18
Ledeglich die Betonung / die Art des Sprechens von Frauke variiert stark von den anderen TV Beiträgen. Aber das liegt wohl einfach an der Ausgestaltung der Redaktion.
Aber ist immer gut wenn der Fall im TV ausgestrahlt wird, egal ob altes oder neues Material.


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Mord an Frauke Liebs

08.05.2017 um 14:44
@Chris_tin
@seli
Vielen Dank euch.

@Kangaroo
Für den Fall ist das sicher gut. Aber Neues ist halt auch interessant und kann das alles nochmal in einem anderen Licht erscheinen lassen.


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Mord an Frauke Liebs

08.05.2017 um 15:27
Ich habe mich seit über vier Jahren mit dem Fall FL beschäftigt, wahrscheinlich so ziemlich jede Tathergangshypothese gedreht und gewendet, weil ich den Fall für den Außenbetrachter für den vielleicht mysteriösesten halte, von dem ich je gehört habe. Im Zuge der Stern Crime-Veröffentlichung, neuerer TV-Beiträge der letzten zwei Jahre und den Berichten rund um das Höxterpaar hat mich die Beschäftigung mit dem Fall FL gelehrt, wie wenig meine Hypothesen, die auf anfangs nur wenigen, bis dato erhältlichen Informationen beruhten, aufrechtzuerhalten sind, wenn neue Berichte wie die o.g. weitere Mosaiksteinchen aufscheinen lassen.

Vorweg: Ich glaube nicht, daß die Ermittler um RÖ größere Ermittlungsansätze, Indizien oder gar Beweise vorliegen haben, die bisher nicht an die Öffentlichkeit gedrungen sind. Vielmehr vermute ich, daß die Informationen rund um das Geschehen während des Verschwindens der FL und bez. ihrer späteren Auffindung sich den Ermittlern tatsächlich ähnlich spärlich darstellen wie uns als Teilnehmer in den Diskussionsforen. Desweiteren glaube ich auch nicht, daß es den einen, heißen Hauptverdächtigen im Fall FL gibt, dem man seitens der Polizei bzw. der Staatsanwaltschaft "nur" die Tat nicht nachweisen kann. M.E. fehlt den Ermittlern letztlich jeder plausible Erklärungsansatz, welche Motivation oder Motivlage hinter dem Verschwinden und der (mutmaßlichen) Tötung der FL stehen könnten.

Vor diesem Hintergrund möchte ich meine Hypothese(n) schildern, wie sich der Fall zugetragen haben könnte. Mir ist dabei klar, daß es aufgrund der verfügbaren Informationen schlichtweg unmöglich ist, ein lückenloses, schlüssiges Szenario zu entwerfen. Auch meines bleibt von daher unbefriedigend. 

FL verläßt gegen 23h den Pub mit der Ankündigung, nach Hause (Borchener Str.) zu gehen. Der Fußweg ist nicht weit, sie hat kaum noch Bargeld und geht alleine. Es gibt für mich keinen plausiblen Grund, an dieser Zeugenaussage zu zweifeln. 0.49h erhält ihr wartender Mitbewohner die bekannte SMS aus Nieheim (oder Umgebung). Ob diese SMS, die man aufgrund ihres Inhaltes als freiwillig und ohne Gefahrenbewußtsein verfaßt ansehen kann (wie es offenkundig RÖ tut), wirklich aus freien Stück oder unter Zwang geschrieben wurde, ist nicht zu klären. Letztlich ist diese Frage aber von untergeordneter Bedeutung, da sie nur Mutmaßungen in die Richtung erlaubt, ob FL ihren Begleiter kannte oder nicht. Ein alleiniges "Ausfliegen" der FL in die einsame Gegend um Nieheim schließe ich übrigens aus. Die folgenden Kontaktaufnahmen per SMS und per Anruf erfolgen m.E. sicher im Beisein mindestens einer weiteren Person. [Da man im Fall FL fast nichts ausschließen kann, möchte ich betonen, daß ich nicht glaube, daß sie die Zeit während ihres Fortseins alleine war]. 

Unzählige Male wurde in den Foren und in den Medienberichten die Frage aufgeworfen, warum sie sich überhaupt meldete, und ich möchte nicht jede schon diskutierte Möglichkeit in Erwägung ziehen (ich glaube, ich habe sie so ziemlich alle gelesen). Für mich kommt folgendes infrage: Der Begleiter der FL wurde durch die Flyer-Aktion und die Medienberichte hellhörig, daß F. wirklich vermißt und gesucht wurde; etwas, womit der Begleiter/Entführer vorab so nicht gerechnet hatte. Aus diesem Grund und aufgrund des Zuredens der FL verfällt er auf die Idee, F. telefonieren zu lassen unter der klaren Prämisse, keine Einzelheiten zu nennen. Wie weitreichend sich diese Einzelheiten (Name des Täters, Grund/Ort des Festhaltens, weitere Gewaltanwendung etc.) für FL darstellten, bleibt spekulativ. Tatsache ist wohl, daß FL in den Kontaktaufnahmen nichts Konkretes in diese Richtung geäußert hat. Dafür hat es (mindestens) einen Grund gegeben, über den wir wiederum nur spekulieren können. Zusammenfassend läßt sich wohl nur sagen, daß FL sich durch das Mitteilen von Details keinerlei Vorteile in ihrer Situation versprochen hat. 

Doch zurück zur Frage, warum "er" FL überhaupt telefonieren läßt. Meine Hypothese: Er hat, weil er dorthin irgendeinen Bezug hat (mutmaßlich stieg FL ja auch in PB zu ihm ins Auto), in PB selbst bemerkt (ich vermute durch die Plakate), welche Wellen das Verschwinden der FL (in PB) geschlagen hat. Er läßt sie nun mitteilen, sie befände sich (doch) in PB und komme bald nach Hause. Ob er mit der Möglichkeit der Handyauswertung vertraut war, die ergab, daß sie sich tatsächlich aus verschiedenen Gebieten in PB gemeldet hat, bleibt ebenfalls spekulativ; es kann tausend und einen Grund haben, daß sie sich von dort, wo sich sich meldete, gemeldet hat. Das gleiche gilt für die zwei Tage Funkstille nach dem Absenden der SMS aus Nieheim. Da sich FL am Telefon "verändert" anhörte (ob ängstlich, unter Drogen, verwaschen, müde oder was ich sonst schon als Interpretation gelesen habe, ist m.E. müßig zu diskutieren), halte ich eine Verabreichung von Sedativa (wie Diazepam) in hoher Dosis für wahrscheinlich. Diese Mittel können (wie jedes andere auch), natürlich nicht sicherstellen, daß FL am Telefon nicht doch etwas verrät, jedoch vermute ich, daß diese Wirkung vom Täter auch nicht primär erzwungen werden sollte, sondern vielmehr ein grundsätzliches Absenken der Widerstandskraft der FL. 

Ob oder wie FL ermordet wurde, läßt sich - wie so vieles in dem Fall - nicht mehr sicher sagen. Auch nicht, ob es sich im juristischen Sinne um fahrlässige Tötung, Totschlag, mit Vorsatz oder ohne oder einen Mord (gar aus niederen Motiven) handelt. Für mich deutet der Ablageort aber darauf hin, daß der Ableger a) Ortskenntnis besaß und b) keine größere Mühe aufwandte, die Leiche irgendwie zu verbergen. Völlig ungeklärt bleiben muß, was mit den verschwundenen Gegenständen aus dem Besitz der FL geschehen ist. Ich leite daraus jedenfalls keine Hypothesen ab; ebensowenig aus der Tatsache, daß sie die Kleidung vom Tage des Verschwindens trug (schade, daß die Frage nach den Socken nie abschließend geklärt wurde). Kannte FL ihren Begleiter/Entführer/Mörder? Ich denke nein. Zu dieser Annahme komme ich nur aufgrund von Wahrscheinlichkeiten, die eine andere Grundlage keineswegs ausschließen: Die Polizei hat die Bekannten der FL, auch die Chatpartner, soweit möglich, überprüft: ohne Ergebnis. Die SMS aus Nieheim ist kein Beweis für eine Freiwilligkeit der F., höchstens in möglicher Hinweis. FL verrät nichts über ihre Begleitung, bis heute ist kein Täter in Sicht. Das alles deutet auf mich auf den Unbekannten hin. 

Neue Zeugen, die FL gesehen haben, werden nicht mehr auftauchen, kriminal- und spurentechnisch ist der Fall abgearbeitet. Die einzige Möglichkeit, noch Licht in das mysteriöse Verschwinden und den Tod der FL zu bringen, ist m.E. der Umstand, daß es eine oder mehrere Personen gibt, die wissen, mit wem FL zusammen war in der Zeit ihres Fortseins. Hoffen wir, daß es diese Person gibt und hoffen wir, daß diese Person noch auspackt. Daß "wir" je detailliert erfahren, was genau mit FL passiert ist, glaube ich indes nicht.

PS: Man erlaube mir die Zweifachverwendung, diesen Beitrag poste ich in etwas geänderter Form bereits in einem anderen Forum.


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Mord an Frauke Liebs

08.05.2017 um 15:56
@Solaar
Zum Thema
Zitat von SolaarSolaar schrieb: Der Begleiter der FL wurde durch die Flyer-Aktion und die Medienberichte hellhörig, daß F. wirklich vermißt und gesucht wurde; etwas, womit der Begleiter/Entführer vorab so nicht gerechnet hatte.
Halte ich für Unrealistisch, wenn der Täter Frauke beispielsweise Kannte dann dürfte ihm Klar gewesen sein dass Frauke eine sehr Aktive und Kommunikative Person gewesen ist. Die Wahrscheinlichkeit dass sie schnell Vermisst wird und die Leute sich Sorgen macht ist demnach sehr Hoch gewesen.
Wenn der Täter Frauke nicht kannte und es ein Zufallsopfer war dürfte er sich eigentlich auch darüber im Klaren gewesen sein dass so ein junges Mädel vielfältige Kontakt hatte und ihr Fehlen sehr schnell auffallen würde.
Will nicht sagen du hast Unrecht, sehe es also bite nur als Diskussionsangebot .. Aber ich denke nicht dass ein Täter so Naiv an die Sache herangeht und erst im nachhinein merkt "Oh, die suchen sie ja kräftig".
Denke nicht viele Familien und Freunde würden nichts tun und erstmal Abwarten wenn es absolut nicht zum Stil der Vermissten passt dass sie sich mal Gesellschaftlich abseilt.

Ich denke die Chancen auf neue Zeugen bestehen nachwievor, das Problem ist nur dass es nicht wenige Menschen gibt die Angst davor haben zur Polizei zu gehen .. Sei es dadurch dass sie keinen Stress wollen oder allgemein kein gutes Bild von der Polizei haben.
Auch haben eventuelle Zeugen ggf. Angst davor getadelt zu werden warum sie sich erst jetzt nach so vielen Jahren melden.
Habe oft erlebt dass sich Leute nicht bei der Polizei melden weil sie sich da nicht einmischen wollen oder weil sie denken "Werd schon nicht der einzige gewesen sein dem das aufgefallen ist."
Das ist einfach ein Problem, aber deshalb ist es Wichtig immer weiter auf den Fall aufmerksam zu machen damit man eventuelle Zeugen sanft auf die Füße tritt sich das ganze nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Bzgl. der Sedativa gebe ich dir Recht, würde recht stimmig klingen. Zu mal solche Mittel auch eine Amnesie provozieren können.

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Allgemein zum Thema Ablegeort:
Ich hab einige Monate beruflich Nachts in der nähe von Frauke´s Ablegeort gearbeitet und bin dort Streifendienst gefahren.
Ich finde der Täter muss nicht zwangsläufig detailliert die Umgebung gekannt haben, man ist Überrascht wie schnell man sich Umgebungen und Wege einprägen kann wenn man sich Konzentriert.

Objektiv betrachtet würd ich sagen hat der Täter auch keine große tatsächliche Gefahr gehabt entdeckt zu werden, das läßt die Frequentierung nicht wirklich zu. Da kommt es aber auch auf den Wochentag an, an dem er Frauke abgelegt hat. Da gibt es hinsichtlich der Werktage und Wochenendtage schon den ein oder anderen Unterschied.
Wenn der Täter sehr hastig gehandelt hat (wovon ich nicht ausgehe) dann wäre dem viel mehr eventuelle Paranoide Tendenzen geschuldet.
Selbst wenn jemand an der Straße vorbei gekommen wäre und am Rand ein parkendes Auto gesehen hätte, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Zeuge sich Kennzeichen und Fabrikat merkt und sich daran auch noch 3 Monate später erinnert wenn er sich keine Notizen gemacht hat?


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