Mord an Frauke Liebs

@Ermittlungsergebnisse

(für den roten Faden)

http://www.pader.de/phpBB2/ltopic,4239,0,asc,100.html

POL-PB: Mordfall Frauke Liebs - Erstes Ergebnis der operativen Fallanalyse des Landeskriminalamts: Frauke Liebs wurde im Großraum Nieheim festgehalten
23.01.2007 - 09:51 Uhr

Ich warte jetzt mal den Mai ab. Die Spurenlage am Auffindeort scheint vielversprechend:

Kriminalhauptkommissar R. Ö.:

Die Profiler haben Fakten erarbeitet, die den Festhalteort weiter eingrenzen,

Demnach wurde Frauke Liebs nach ihrem Verschwinden im Juni 2006 für etwa eine Woche im Großraum Nieheim (Kreis Höxter) gegen ihren Willen festgehalten.

R. Ö. ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können.

Beim ersten Handykontakt war das Handy von Frauke Liebs in einem Mobilfunkmasten bei Nieheim-Entrup eingebucht.

Als Versteck könnte eine Wohnung oder ein Haus gedient haben. Ebenso denkbar ist auch ein Ferienhaus, eine Jagdhütte, ein anderes abgelegenes Gebäude oder ein Wohnwagen bzw. Wohnmobil.

Nach erster Einschätzung der Profiler handelt es sich wahrscheinlich um einen männlichen Einzeltäter. Es können aber auch mehrere Täter oder ein Täterpärchen nicht ausgeschlossen werden. ...Der oder die Täter können völlig normal und unauffällig erscheinen."

Täter und Opfer sind fast täglich in den späten Abendstunden in einem Fahrzeug weggefahren und später zurückgekehrt.

Was, wenn auf die Frage "Wo bist du?" eine bedrohliche Situation mit einer Waffe entstand? Das dies Ausdruck ihrer Angst war... Und der Täter den Gegenstand wieder entfernt hat, nachdem klar was, dass Frauke nun "spurt". Das hieße aber, dass er das Gespräch mitgehört hat. Ich wüsste nicht, wie man dies bewerkstelligen sollte, es sei denn, man hat einen Anschluss, aber 2 Telefone (eine Basisstation und eine mobile) zu Hause. Spekulativ.

@nutzi2015

Ich denke da gab es keine Spuren am Auffindeort....

@lilalaus
Es wurden ausreichend Spuren gesichert (siehe komplette Kripomeldung), so dass der/die Täter überführt werden können.

@Kripomeldung ff. vom 25.01.2007 - 14:29 Uhr

POL-PB: Mordfall Frauke Liebs - Viele neue Hinweise aus der Bevölkerung erreichen Mordkommission

Paderborn/ Kreis Höxter

http://www.pader.de/phpBB2/ltopic,4239,0,asc,120.html (Archiv-Version vom 30.06.2012)

Die Informationen stammen zum größten Teil von Bewohnern des Fahndungsraums zwischen Steinheim, Marienmünster, Brakel, Bad Driburg und Nieheim mit allen Ortsteilen. Inhaltlich beziehen sich die Angaben auf mögliche Verstecke, aber auch konkrete Personen wurden benannt.

Er stellt klar, dass für polizeiliche Maßnahmen "harte" Fakten vorliegen müssen, die einen Richter überzeugen können. "Gerüchte" helfen der Mordkommission nicht weiter.

5X5 schrieb:Sogesehen sollte man auch in die SMSen und Anrufe von FL nicht zuviel hineininterpretieren. Genau so wie in alles andere, von dem wir keine Ahnung haben. Also eigentlich den gesamten Fall. Eigentlich wurde schon jedes Thema auf den letzten 3024 Seiten zu genüge durchgekaut. Ich werde mal mit gutem Beispiel vorrangehen und das Thema FL liegenlassen, bis es tatsächlich neue Erkenntnisse gibt.

Nein, es gibt einen Unterschied: Was diesen Fall so einzigartig macht, sind gerade die Anrufe und die SMS. Die Leiche hingegen, was Ort, Kleidung, Zustand angeht usw., sowas gab es schon sehr sehr oft.

Aber natürlich warten wir hier alle dringend auf neue Erkenntnisse.

Aus Tätersicht ließe sich für mich festhalten:

1. Der oder die Täter haben Frauke mehrmals telefonieren lassen und ist/sind dabei das Risiko eingegangen, dass Frauke Details über Orte und Personen preisgibt.
2. Die Telefonate erfolgten von unterschiedlichen Orten. Der Täter wußte also um die technische Möglichkeit der Funkzellen-Auswertung (vielleicht durch den ersten Bericht) und wollte den Versteckort damit kaschieren.
3. Die Anrufe verhinderten (wahrscheinlich zielgerichtet) tagelang eine groß angelegte polizeiliche Suchaktion und verschafften dem Täter dadurch wertvolle Zeit mit Frauke, lebend.
4. Die von den Zeugen erinnerten Gesprächsinhalte, die Aussagen von Frauke am Telefon und in den Kurznachrichten, geben Rätsel auf. Sie führten weder damals noch heute auch nur einen Schritt weiter in Richtung Aufklärung des Verbrechens.
5. Es ist nicht auszuschließen, dass sämtliche Lebenszeichen seit dem letzten Abend, unter Androhung unmittelbarem Zwangs in Kombination mit bewußtseinstrübenden Drogen erfolgt sind.

@ilse-man
@nutzi2015
Ich weiß rein gar nichts von irgendeiner Kette - da ist der Wissensvorsprung eindeutig auf Eurer Seite!

@Hammurapi
Ich hatte bereits die Möglichkeit des 2 oder 3 Handy Spieles über die Rufumleitung angesprochen.
Was auch in 2006 funktionierte, Frauke somit nie dort gewesen sein muss, wo geortet wurde.
Nur ein Handy. Was auch zu den gemessenen Standorten passt. Denn fast alle Punkte befanden
sich in Sackgassen. Wer fährt mit einem Entführungsopfer dort hinein?

horidoo

@nutzi2015

Da werden keine Spuren genannt. Nichts.

Genauso verwirrend wie das mit dem Kreuz .

ilse-man schrieb:Denn fast alle Punkte befanden
sich in Sackgassen. Wer fährt mit einem Entführungsopfer dort hinein?

Hierzu hätte ich jetzt gerne einmal DRINGEND die Quelle. Ein "hab ich mal irgendwo im Stern gelesen" reicht mir dabei nicht.

Ob der Täter sich eigentlich bewusst darüber war , dass man sogar die ( genaueren ) Standpunkte innerhalb von Paderborn rausfinden konnte ( bei den Telefonaten ) ?!
Das frage ich mich gerade .

Oder war ihm einfach nur wichtig , dass Paderborn dabei herauskommt (?!) , er aber aus ( eigenen ) Sicherheitsgründen verschiedene Stellen in PB zum Telefonieren anfuhr (?)

Ich könnte mir vorstellen , dass es ihn erschreckt haben könnte , dass doch ziemlich genau geortet werden konnte .

Weiterhelfen tut das jetzt natürlich nicht , war jetzt nur ein ( mein ) Gedanke

@ilse-man

Zunächst wurden damals wie heute Standortdaten eines Handys beim Netzbetreiber nicht meter- oder sackgassengenau, sondern lediglich auf den Bereich innerhalb einer Funkzelle aufgezeichnet. Wo genau innerhalb einer Zelle sich das Handy befand, kann nachträglich - zumindest seitens der Netzbetreiber - nicht festgestellt werden.

Eine Rufumleitung für abgehende Anrufe gibt es nicht. Frauke hat die Anrufe überwiegend als sog. "A-Tln." selbst ausgelöst. Sollte sich das anrufende Handy in einer Dreierkonferenz-Schaltung mit einem weiteren Telefon (mit Frauke an einem anderen Ort) befunden haben, so wäre das dem angerufenen Chris unmittelbar nach abheben durch einen akustisches Doppelsignal aufgefallen. Wenn ich einen zusätzlichen Teilnehmer in eine Konferenz schalten will, dann muss ich ihn anrufen und das andere Gespräch auf Halten legen und nach Abfrage (geht ran) die Konferenz schalten. Piepstöne und Konferenzsignal im beginnenden Gespräch wären dem aufmerksamen Chris ganz sicher aufgefallen.

Außerdem gibt (und gab) es für Konferenzschaltungen komplizierte Abrechnungsverfahren, sodass die Funkzellenaufzeichnung eine mögliche Konferenzschaltung ausgehend von der betreffenden Mobilnummer hundertprozentig erfasst hätte. Konferenzschaltung, Rufumleitung und Sackgassengenauigkeit schließe ich daher aus ;-)

@Hammurapi
Das war auch nicht mein Einwurf.
Frauke ruft von Handy 0 auf Handy A an, das legt die Leitung auf B = Chris seinen Apparat.
Welches Handy ist jetzt in welchem Funknetz? 1: Bei dem selben Anbieter oder verschiedenen?
Macht das einen Unterschied? Ich denke schon. Weil die Sendemasten verteilt stehen.

@y-ray
Das war auch in keiner Illustrierten.
Ein Technik Thread wo so Ortungen und Möglichkeiten vorgestellt wurden.
Dazu dann Messungen zu aktuellen Fällen mit den jeweiligen Karten. Ich
hatte es über Goog gefunden, da bei der Bildersuche, dachte erst es geht
um Beispiele. Ob ich einen Link gespeichert hatte? Aber diese Karten habe
ich gescreent. Nach Pfingsten bin ich wieder dort wo die gespeichert sind.

@ilse-man

Jeder vorprogrammierte Rufumleitung wird beim Netzbetreiber gespeichert, um die einzelnen Verbindungen getrennt abrechnen zu können. Das wäre also bekannt und sicher nicht geheimgehalten worden - bei den vielzähligen Details, die wir kennen.

@aktuell zu Posts o.g.

nutzi2015 schrieb:R. Ö. ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können.

Mehr müssen wir nicht wissen!

@y-ray

y-ray schrieb:Ich weiß rein gar nichts von irgendeiner Kette - da ist der Wissensvorsprung eindeutig auf Eurer Seite!

Dieser Antwort sah ich vorausschauend entgegen.

@Hammurapi
Ruft jetzt aber Täter yx auf ein zweites Handy an, das verbindet mit Frauke,
ist dazu von einem anderen Anbieter. Frauke ihr Handy wird mit Chris verbunden.
Was sieht der Ermittler dann für Spuren?

@ilse-man

Okay, Fraukes Handy löste den Anruf zu Chris aus. Das steht fest, mit Zeit und Funkzelle. Wenn Fraukes Handy von einem anderen (Täter-)Handy von einem anderen Ort angerufen wurden und dieser Anruf dann zu Chris weitergeschaltet werden sollte, so müsste zuvor (!) beim Netzbetreiber ein Netzcode gesendet werden, der diese "unbedingte" Rufumleitung speichert und bei ankommenden Anruf auf Fraukes Handy auslöst. Eine solche Codierung wäre auf jeden Fall sofort bekannt, sofern sie programmiert worden wäre! (Ich hoffe, wie rufumleiten hier nicht aneinander vorbei?)

@Nachhauseweg u.w.

Mir ist bei der XY-Sendung die Überlegung gekommen, ob FL evt. zur Bank gelaufen sein könnte? Der Nachhauseweg wurde lt. XY-Beitrag nicht auf 15 Minuten, sondern auf 20-30 Minuten berechnet. In dieser Zeit kann viel passieren! FL wollte am nächsten Tag Geld abheben. Vielleicht hatte sie sich gesagt, dass sie dieses auch gleich erledigen könne? Sofern eine Bank auf ihrer Wegstrecke gelegen haben könnte, wäre dieser Aspekt aus meiner Sicht nicht abwegig. Davon ausgehend, dass die Kripo auch in diese Richtung ermittelt hat, gab es keine Aufzeichnung von FL in der Bank, so dass sie möglicherweise auf diesem Weg ihrem/n Entführer/n begegnet sein könnte.

Des Weiteren habe ich mich gefragt, warum bei dieser relativ langen Strecke sie nicht ein Bus nahm? Fahren dort keine Busse?

Ob FL eine Bankkarte dabei hatte, sei dahingestellt. Ihr Portemonnaie, das am Auffindeort fehlte, soll auch (Check)Karten enthalten haben. (s.o. zu den Links).

Dann fragte ich mich, ob ihre Entführer später von ihrem Konto Geld abgehoben haben könnten? Möglich, dass die Kripo hierzu Beweise hat, diese aber der Öffentlichkeit nicht preis gibt.

Mir fiel im XY-Beitrag auf, dass FL sich für Fussball gar nicht interessiert hatte, sondern lieber mit ihrer Freundin SMS verschickte. Umso mehr verwundert mich ein weiteres Mal der Text der 1. SMS, der den Fokus auf das WM-Spiel legte. Passt das zu FL?