@Glucke2 Glucke2 schrieb:Welche neuen Erkenntnisse meinst Du denn?
Du hast die Frage zwar nicht an mich gerichtet, aber mir geht es in dieser Hinsicht wie
@Malinka: Früher war ich recht sicher, daß die erste SMS nicht freiwillig um 0:49 geschrieben wurde. Ich dachte: Wenn freiwillig, dann zeitnäher zum Verlassen des Pubs, vor der Entführung.
Da ich jetzt hier verstanden habe, daß wirklich nur Fraukes Handy benutzt wurde, kein Umstecken der SIM-Card, kein Ausleihen eines anderen Handys, höchstwahrscheinlich auch kein Zwischenspeichern in Frage kommt, gibt es - da der Akku ja erst mal leer war - keine andere Erklärung als daß dieser erst mal aufgeladen wurde (was auch die Zeit 0:49 erklären könnte). Dann könnte die SMS ganz normal von Frauke in guter Stimmung verfaßt worden sein, sie könnte aber auch in Imitation von Fraukes Stil vom Entführer verfaßt worden sein. Bei diesen beiden verbleibenden Alternativen kommt mir allerdings die erstere doch als die wahrscheinlichere vor.
Das hat sich, jedenfalls bei mir, geändert, und es mag daran liegen, daß mir in der Vielzahl der vorangehenden Meldungen die oben genannten Infos, die sicher schon vorkamen, entgangen sind (ein generelles Problem bei den sehr langen Threads hier).
Danach könnte ich mir jetzt folgendes denken: Frauke bekam auf dem Weg vom Pub nach Hause von einer Person, die nicht ihren Argwohn weckte, ein Angebot (was auch immer es war), in dem ein Mitfahren in einem Auto enthalten war. Frauke willigte ein, sagte aber, daß sie wegen der Verspätung eine SMS an Chris schreiben wolle, daß ihr Akku aber leer sei. Antwort: "Ich/Wir haben (zu Hause?) zu deinem Nokia ein Ladekabel!" (was ja irgendwie auch gestimmt haben muß, da ja das Handy um 0:49 Uhr funktioniert hat) "Wir laden es bei mir/uns schnell auf." Man fuhr und lud das Handy tatsächlich auf - jedenfalls so weit, daß die SMS geschrieben werden konnte. Dann wäre es denkbar, daß erst nach Absendung der SMS der/die Entführer sein/ihr wahres Gesicht zeigte(n). Und es würde auch zu der als zuverlässig bekannten Art Fraukes passen - bis auf den katastrophalen Fehler, auf das Mitfahren tatsächlich einzugehen. Wer weiß, was die sonst sicherlich vorhandenen Alarmglocken außer Betrieb gesetzt hat!
Übrigens, es gibt hier ja Teilnehmer, denen das ewige SMS-Thema auf den Geist geht. Verstehen kann ich das; jedoch ist es doch tatsächlich so, daß das genaue Verstehen, wie die Umstände dazu ausgesehen haben, direkt mit einer Deutung des gesamten Ablaufs (etwa der Versuch im vorigen Absatz) zusammenhängt und durch das darin enthaltene Täterverhalten damit auch Aufschluß über den möglichen Täterkreis gibt. Es geht hier ja nicht einfach um den Spaß am Spekulieren über eine SMS!
Wenn etwa das im vorigen Absatz geschilderte Szenario stimmte, würde das bedeuten, daß ein gewisser Vertrautheitsgrad zwischen Frauke und den Entführern vorgelegen haben muß (was die Ermittler ja auch gesagt haben!): Erstens würde das das Einsteigen und Mitfahren erklären können, aber auch die Aufladerei des Handys: Würde man bei einem Unbekannten so einen Vorgang wie das Aufladen eines Handys ansprechen? Das tut man doch eigentlich nur auf einer Gesprächsebene mit einem Mindestmaß an Bekanntschaft, ebenso wie das Mitfahren. - Allerdings hätte ich, wenn ich wirklich ein Bekannter von Frauke gewesen wäre, ihr bei leerem Handy angeboten, schnell von meinem Handy anzurufen oder eine SMS zu schreiben...
Auch wenn es gerade noch (aber auch nur kaum!) denkbar gewesen wäre, daß jemand im Auto gerade kein Handy mit hat, so fällt dieses jedenfalls spätestens weg, wenn man zu Hause angekommen ist. Es mag natürlich Lebewesen geben, die 2006 noch kein Handy besaßen. Aber wieso sollten die dann ein zu Fraukes Nokia-Handy passendes Ladekabel haben? - Nein, der/die hatte/n ein Handy, aber wußte/n ganz genau, daß eine SMS nur von Fraukes Handy geschrieben werden durfte.
Aber wenn ich Frauke gewesen wäre und der angenommene Bekanntheitsgrad vorgelegen hätte, so hätte ich auch einfach gefragt: "Du, mein Akku ist gerade leer. Darf ich vielleicht mal eben schnell eine SMS an Chris von deinem Handy aus schreiben?" Und das sollte ein Bekannter abgelehnt haben, etwa mit Verweis auf die Lade-Möglichkeit am Zielort? Kann ich mir nicht vorstellen. Natürlich, einer, der Böses im Schilde führt und keine Spuren hinterlassen will, lehnt sowas ab. Eine Ausrede des Entführers hätte so aussehen können: "Sowas Dummes, seit gestern hat mein Handy gerade seinen Geist aufgegeben. Da können wir nur deins aufladen, wenn du an Chris schreiben willst. Eine Ladekabel haben wir jedenfalls."