@Aggie Aggie schrieb:Gehst Du von einem eher 'einfach' strukturierten Täter aus, der gar nicht auf die Idee kam, mit den Ermittlern 'Katz und Maus' zu spielen?
Richtig. Ich glaube ein Katz und Maus Spiel war überhaupt keine Absicht.
Es erschien dem Betrachter erst im Nachhinein so.
Aber das klassische Kriminalfall Korsett wird hier nicht passen.
Der Ablauf hätte einer Logik folgen müssen wenn es der klassische
Täter mit dem klassischen Motiv wäre.
Hier aber haben wir kein klares Motiv und auch keine sichtbare Tat an sich.
Wir haben lediglich das Verschwinden und die Leiche.
Alles was dazwischen liegt sind die Kontakte.
Man kann es drehen und wenden bis zum geht nicht mehr.
Aber die Aussagen bei den Kontakten sind zu spezifisch um
einer Ablenkung zu dienen.
Es gebe viele Arten und Weisen sich einfacher Zeit zu verschaffen
durch gezielt gesteuerte Aussagen am Telefon.
Oder man hätte Frauke einfach direkt töten können.
Was man nicht tat.
Die Anrufe an sich ergeben meiner Meinung nach
für einen Täter der Zeit schinden wollte keinen Sinn.
Die Anrufe selbst nicht, ihre Uhrzeiten nicht, die Orte an denen
sie angeblich stattfanden und auch nicht die Aussagen die in
diesen Anrufen fielen.
Außerdem macht es für mich keinen Sinn ein
Opfer weiter Telefonieren zu lassen, wenn es verraten hat
was es nicht verraten sollte. So Kleinigkeiten wie das " Ja, nein, nein "
dürften überhaupt nicht real sein.
Auch bleibe ich bei der Annahme, dass man von Nieheim
nicht mehr hätte ablenken können.
Selbst wenn man Frauke einen Monat lang zu den Kontakten
nach Paderborn gefahren hätte.
Am Ende läge ihre Leiche in Herbram Wald und
der erste Ort an dem man suchen würde wäre Nieheim.
Frauke häufig sagen zu lassen, dass sie nach hause kommt
und es dann nicht geschehen zu lassen ist meiner
Meinung nach auch mehr als kontraproduktiv für
einen Täter der Zeit schinden und unnötige Aufmerksamkeit
verhindern will.
Außerdem halte ich es für ein logistisches Debakel,
hätte man Frauke tatsächlich jeden Tag von Nieheim nach
Paderborn kutschiert.
Die Zeitabstände und die damit Verbundenen Risiken
wären durchaus vermeidbar gewesen.
Wäre man z.b. ein oder zwei mal nach PB gefahren um
Aussagen machen zu lassen wie : mir geht es gut. Ich brauche
hier meine Ruhe/ brauche Zeit/ komme bald wieder macht euch keine Sorgen.
Kein einziges Mal hat Frauke am Telefon
so etwas von sich gegeben. Sie hat nie gesagt man soll sich keine
sorgen machen.
Lediglich bei Donnerstag Anruf und beim Dienstag Anrufe fielen von Frauke direkt
beim Beginn des Gespräch die Sätze, dass es ihr gut gehe.