@Tyson1511 Ja, so ähnlich habe ich das auch vor hunderten Seiten einmal dargestellt und so ähnlich stelle ich mir das auch heute noch vor. Ich denke, dieser Täter hatte eine Wahnidee, dass Frauke irgendwie zu ihm gehörte und freiwillig bei ihm bleiben würde. Vielleicht weil sie ihm in der Vergangenheit immer sehr freundlich und positiv begegnet ist, ihm zugehört hat, Anteil genommen hat usw. So auch an jenem Abend des Verschwindens. Aber bei ihm ist eine Sicherung durchgebrannt, und das kann durchaus durch einen solchen stressor passiert sein, wie Du es beschreibst: irgendetwas ist in seinem Leben gerade ganz aus der Bahn geraten. Frauke ist sozusagen der Rettungsanker den er jetzt braucht - aber eben die er dann ganz vereinnahmen will.
Am Beginn durchschaut sie das gar nicht, aber sobald sie nach Hause will wird es ernst: er lässt sie nicht. Und es beginnt nun ein ganz merkwürdiges Katz und Maus Spiel: sie hofft wohl darauf, ihn zur Vernunft kommen zu lassen, dass er sie endlich freigibt, wenn sie sich auf ihn einlässt, er hofft dagegen, sie endlich davon überzeugen zu können, dass ihr Platz an seiner Seite zu sein hat, und wie ein geübter Angler lässt er die Leine mal locker mal fest, hat sie aber immer unter Kontrolle. Bis sie dann spürt dass es so keinen Sinn hat, oder einfach zu erschöpft ist und es zur Eskalation kommt.
Du hast also ganz Recht: Sie hat den Täter gekannt, und es kann durchaus sein, dass sein Verhalten durch einen sogenannten stressor ausgelöst wurde: durch etwas, was vor Kurzem sein Leben gewaltig durcheinandergebracht hat.
Ich gehe sogar noch etwas weiter, nämlich dass ich denke, er kannte auch die anderen in Fraukes Umfeld, auf jeden Fall auch Chris.