@Raptor: hallo, ja, das dachte ich intuitiv auch, aber bei genauerem überlegen fiel mir auf, dass man beim aufgeben einer kontaktanzeige auch spuren hinterlässt.
aber insgesamt hast du schon recht, wenn man in der kontaktanzeige zb. eine prepaid-handynr. angibt, die auf jemand anderen registriert ist (bei EBAY bieten manche menschen sogar ihre eigenen handy-verträge zum verkauf an, unfassbar sowas!!!) oder von mir aus auch eine emailadresse, auf die man ausschließlich in internetcafes bzw. über hotspots zugreift... DANN ist es weniger riskant.
leider zeigt die kriminalgeschichte aber auch, dass es möglich ist, menschen auf offener strasse in ein auto zu zerren.
ichglaube übrigens, dass frauke liebs nicht mit dem täter verabredet war, sondern eher zufällig in sein auto gestiegen ist. eventuell kannte sie den täter auch schon vorher flüchtig und er bot ihr an, sie nach hause zu fahren..? oder er hat sie in sein auto gezerrt..?!
ach, das ist alles so rätselhaft. den fall FL verfolge ich im grunde seit "tag 1." (also seit dem zeitpunkt, als öffentlich nach ihr gesucht wurde). ich interessiere mich seit meiner kindheit schon für kriminalfälle, kriminalistik und auch für kriminologie. und da ich 2006 auch in OWL gelebt habe, ging mir der fall natürlich besonders nahe.
ich kann mich noch erinnern, wie ich damals, als die lebenszeichen von FL kamen, zu einem kumpel meinte, dass die polizei jetzt bestimmt ihre arbeit erstmal einstellt und man nächste woche wieder groß nach ihr suchen wird...
es war ja so, dass FL verschwunden ist und dann öffentlich nach ihr gefahndet wurde. die polizei gab dann aber eine pressemeldung raus, in der sinngemäß zurückgerudert wurde, so nach dem motto: "ist alles doch nur halb so wild, weil die vermisste sich gemeldet hat!"
wenn man von anfang an mit 100%igem elan nach ihr gesucht hätte, wäre vllt. noch was möglich gewesen..??
aber gut, ich weiß letztendlich auch nicht, was genau die polizei getan hat, von daher will ich da nicht zu sehr kritisieren... mich hatte damals nur die pressemeldung gestört, denn vermisstenfälle werden gerade bei volljährigen personen oft nicht für voll genommen von der polizei. diese bittere erfahrung mußten wir in unserer familie auch mal machen, als ein depressives familienmitglied verschwunden war und die polizei unserer familie von einer öffentlichkeitsfahndung abgeraten hat.
natürlich kann es dafür auch sehr gute gründe geben und gerade bei suizidgefahr kann der öffentliche druck fatale folgen haben. aber im konkreten fall hatten wir als familie das gefühl, als ob man uns nicht ganz für voll nehmen würde... ergebnis war dann leider der suizid meines onkels, nachdem er noch ca. 14 tage quer durch deutschland gefahren ist und offenbar mit sich gerungen hat...
auch aufgrund dieser biographischen erfahrung bin ich bei vermisstenfällen immer hellhörig, wenn angehörige berichten, dass sie von der polizei abgewimmelt worden sind.. by the way: im fall horst georg l., der auch hier im forum diskutiert wird, war es wohl nicht anders. das spätere mordopfer war plötzlich nicht mehr erreichbar und meldete sich auch nicht mehr, was jedoch absolut wesensfremd für den vermissten war.
die polizei wimmelte die aufgeregte partnerin wohl erstmal ab.
natürlich ist es für die polizei nicht immer leicht in so einem fall. und wie bereits gesagt: die öffentlichkeitsfahndung ist ein sehr, sehr großes instrument, da wird genau abgewogen, ob man es wirklich einsetzen muß.
allerdings gibt es eben bestimmte indikatoren, anhand derer man schon etwas besser erkennen kann, wie ernst ein verschwinden jetzt ist.
und bei frauke liebs wurde wohl gerade in der ersten woche so manches versäumt. zumindest habe ich es immer wieder so rausgehört/rausgelesen... war es nicht auch so, dass die handyortung erst deutlich später durchgeführt wurde?