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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 22:35
@Ivy1986
Ich gebe Dir recht. In meiner Variante ist der Täter total passiv und eher apathisch. Dass er mit ihr dann stundenlang herumkutschiert, ist dafür zu einfallsreich/aktiv von ihm. (Ich glaube, der Ursprung meiner Gedanken war, dass psychisch gestörte Leute häufig sowas von gar nicht Verantwortung übernehmen und viele Situationen einfach aussitzen ... Aber egal.)
Aber man kann den Tätertyp ja auch gedanklich verändern:
Dann ist es vielleicht nicht der Typ Looser, sondern Einer, den sie da von früher kennt, der aber zum absoluten Arschloch geworden ist, was sie nicht weiß. Er hat KO Tropfen zu Hause, weil er in so einer Klicke ist und auf die Art und Weise schonmal Mädels flachgelegt hat.

Frauke kennt er kaum. Sie erkennt ihn, spricht ihn an: Dialog, wie unten.
Er hatte gar nicht vor, sie an der Backe zu haben. Es hat sich so ergeben. Er hat ihr was ins Glas gekippt. Erst später wird ihm bewusst: die kennt mich ja. Die könnte sich erinnern.
Usw.


@Slaterator, @Ivy1986 zum zweiten Teil deines Beitrags:
Natürlich ist die Variante gut möglich: da lauert sie Jemand auf dem Nachhauseweg einfach auf. Sie kennt ihn/sie (Täter) gar nicht. ABER die sms gibt es. Die Variante ist trotzdem möglich. Nur eben, dann hat der Täter diese sms verfasst. Was ja, wie Einige hier schon vorhin bemerkt haben, ziemlich "um die Ecke gedacht" ist. (Er muss die Pin rauskriegen, er orientiert sich am Schreibstil, usw.).


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 22:38
Ich glaube, dass hier ein eklatanter Denkfehler besteht. Mit Anfang 20 ist jemand nur sehr misstrauisch, der bereits vorbelastet ist, oder sich regelmäßig in Kriminalforen herumtreibt. Alle anderen würden vollkommen arglos in ein Auto steigen, in dem alte Bekannte, ein sympathisches Pärchen, oder auch einfach jemand sehr anziehendes männliches Wesen sitzt, das sich sehr nett gibt. Das ist doch genau das Schlimme, dass niemand jemandem hinter die Stirn schauen kann, und dass jemand, der Böses im Schilde führt, sich oft erstmal sehr zuvorkommend und vertrauenswürdig zeigt, blenden, bis die Maske fällt. Sieht man doch im aktuellen Fall aus Höxter auch wieder (sehr vertrauenserweckende Kontaktanzeigen). Ich glaube daher, dass Frauke lange Zeit recht arglos war und erst allmählich begriffen hat, in welchen Schlamassel sie geraten ist. Sowas glaubt man wohl erst, wenn es geschieht.

Ich gehe daher ebenfalls davon aus, dass die SMS von ihr verfasst wurde, und dass Restakku genutzt wurde. Sie ist aus meiner Sicht freiwillig mit jemandem zusammen geblieben - so interpretiere ich das "es wird später" . Eine spontane Entscheidung, aus welchem Grund auch immer. Kann mich daran erinnern, dass ich mit Anfang 20 jedem, der sich erstmal nett und freundlich gezeigt hat, vertraut habe. Mag ich heute überhaupt nicht mehr drüber nachdenken, wie entsetzlich naiv man in dem Alter ist. Ich habe aus heutiger Sicht echt viel Glück gehabt.

Noch ein paar Gedanken:
- Eine verheiratete Flamme? Und niemand durfte es wissen?

- 3 x " Mama " auf die Frage, wo sie ist: Eine Frau? Eine Freundin der Mutter? Tatsächlich bei der Mutter? Irgendwo in derem privaten oder beruflichen Umfeld festgehalten? Galt das alles der Mutter? Wollte jemand ihr eins auswischen? Rache für etwas, eine alte Kränkung?

- Sie meldete sich immer spät abends - wieder eine Parallele zum Fall Höxter. Die sollen ja eher nachtaktiv gewesen sein. Die Parallelen sind aus meiner Sicht erdrückend. Bin unglaublich gespannt, ob sich da noch was ergibt.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 22:43
@Sillyrama
Wenn wir aber davon ausgehen, dass sie nach Hause wollte, wie sie dies der Freundin im Pub mitgeteilt hatte, wäre zwar eine zufällige Begegnung möglich, aber schwer vorstellbar, dass sie sich dann noch auf eine Fahrt nach Nieheim eingelassen hätte. Denn dass sie müde war und nach Hause wollte, auch weil Chris wartete, ist unumstritten, wenn es ein zufälliges Treffen gewesen ist. Nur bei einer geplanten Verabredung nach dem Pub hätte sie einen Grund gehabt, ihre Freundin im Pub anzulügen und Müdigkeit vorzutäuschen.
Natürlich könnte sie unterwegs zufällig jemanden getroffen und noch kurz geplaudert haben, aber da sie eben offenbar müde war und heim wollte, besteht kein Grund zu Annahme, dass sie dann noch spontan ins 30 oder 40 km entfernte Nieheim mitgekommen ist. Außerdem, wie ja auch schon geschrieben wurde, wäre es dann naheliegend gewesen, zuerst einen Umweg über ihr eigenes Zuhause zu machen, um den Schlüssel abzuholen. Gerade wenn es sich um eine zufällige Begegnung gehandelt hätte, hätte es auch absolut keinen Grund gegeben, dies Chris zu verheimlichen. Sie hätte kurz zu Hause vorbei schauen und zu Chris sagen können "Du, ich hab unterwegs XY getroffen, wir fahren noch wohin, ich nehm meinen Schlüssel mit dann kannst du ins Bett gehen und musst nicht auf mich warten."

Ich finde das mit der gefakten SMS gar nicht soo sehr um die Ecke gedacht. Klar, es ist grundsätzlich vom Wortlaut der SMS her wahrscheinlicher, dass sie von ihr selbst verfasst wurde. Aber vom aktuellen Fall in Höxter wissen wir ja auch, dass hier sogar mindestens 2 Jahre lang SMS vom Handy eines zu dem Zeitpunkt sogar bereits toten Opfers an Angehörige (Mutter) versendet wurden, die daraufhin keinerlei Verdacht schöpfte und erst jetzt erfahren hat, dass ihre Tochter bereits seit Jahren tot ist.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 22:43
@Ivy1986
Zitat von Ivy1986Ivy1986 schrieb:(...) Es wurde ja öfter geschrieben, dass Fraukes Heimweg teilweise durch dunkle Ecken führte. Wenn da nachts nichts los war und einfach kein Zeuge auf der Straße, dann kann sie da auch recht problemlos "weggeschnappt" worden sein. Oder aber irgendwo angesprochen worden und aus welchen Gründen auch immer zunächst noch freiwillig eingestiegen sein. Ohne Zeugen und keinerlei Verbindung zwischen Täter und Opfer ist es praktisch unmöglich, den Täter jemals zu ermitteln. (...)
Ich persönlich bin jetzt nicht so pessimistisch davon auszugehen, dass der/die Täter vlt. nicht gefunden werden können. Wir kennen ja auch nicht die bisherigen Ergebnisse der Ermittlungen und damit verbundene Erfolgschancen aus Sicht der Soko. Grundsätzlich ist es aber absolut richtig, dass Täter ohne Bezug zum Opfer sehr viel schwerer zu ermitteln sind und es in der Vergangen oft dem Zufall geschuldet war, dass entsprechende Täter gefasst werden konnten. Nichts desto trotz gab es im hier vorliegenden Fall Möglichkeiten, dem Opfer auch ohne Aufsehen zu erregen habhaft zu werden.

@Sillyrama

Das passt schon so in etwa. Höchstens noch:

-kennt den/die Täter nicht/kaum/erst seit dem Abend und steigt freiwillig ins Auto, schreibt die SMS später selbst bzw. nicht selbst.

Egal wie es nun war, ein -wenn nicht DER- interessante Aspekt ist, dass Frauke noch Tage nach der Entführung lebte. Das ist ja Aussage der Soko. Dies ist ein hervorstechendes Merkmal der Tat, weil der/die Täter -je länger die Tat andauert- auch entsprechend mehr Spuren verursacht und entweder eine sehr gute Planung benötigt oder sehr gut improvisieren musste. Beides bietet Ansätze für Ermittlungen und Potenzial zur Aufklärung.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 22:44
@AveMaria
wenn ich mal ergänzen darf: "Paderborn" könnte auch Paderborn heißen. Dass sie wirklich in Paderborn war.

Wobei der Täter ja neben ihr gestanden hat. Er kutschiert mit ihr herum, damit man nicht herausbekommt, wo er sie versteckt hält.

Oder ist er so pervers, dass er ihr jedesmal das Gefühl geben wollte: "ich fahre Dich jetzt nach Hause/ irgendwohin" und fährt deshalb in der Gegend rum.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 22:52
Zitat von AveMariaAveMaria schrieb:- 3 x " Mama " auf die Frage, wo sie ist: Eine Frau? Eine Freundin der Mutter? Tatsächlich bei der Mutter? Irgendwo in derem privaten oder beruflichen Umfeld festgehalten? Galt das alles der Mutter? Wollte jemand ihr eins auswischen? Rache für etwas, eine alte Kränkung?

- Sie meldete sich immer spät abends - wieder eine Parallele zum Fall Höxter. Die sollen ja eher nachtaktiv gewesen sein. Die Parallelen sind aus meiner Sicht erdrückend. Bin unglaublich gespannt, ob sich da noch was ergibt.
Rache an der Mutter halte ich eigentlich für ausgeschlossen. Jemand, der Rache ausübt, möchte das im Normalfall das Racheopfer auch wissen lassen. Es bringt ja irgendwie keine richtige Genugtuung, wenn ich mich an jemandem räche, aber derjenige gar nicht weiß, dass das jetzt die Rache für sein vorheriges - aus meiner Sicht - beschissenes Verhalten mir gegenüber war. Rache soll ja in dem Sinne bewirken, dass das Opfer weiß: "Das tust du nicht noch einmal mit mir".
Hier würde es ja darum gehen, dass sich die Mutter in alle Ewigkeit Vorwürfe machen würde: Hätte ich damals dieses und jenes nicht getan, würde Frauke heute noch leben. Dann wäre die Rache "gelungen".

Die Meldungen spät abends führe ich insbesondere darauf zurück, dass es eben abends/nachts problemloser war, Frauke von A nach B zu schaffen, ohne gesehen zu werden. Mittags auf ein Gewerbegebiet zu fahren, macht ja wenig Sinn. Da sind Menschen, die Täter und Opfer zusammen sehen können, die entweder sofort aufgrund von Auffälligkeiten Verdacht schöpfen, Frauke anhand von Suchfotos wiedererkennen oder hinterher als Zeugen aussagen, die Beiden dort gesehen zu haben. Außerdem könnte Frauke auf sich aufmerksam machen, nach Hilfe rufen o.ä. Deswegen fährt man natürlich nur sehr spät durch die Gegend, wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass man gesehen wird. Nachts erkennen andere Autofahrer auch nicht, wer in den Autos sitzt (und es sind auch viel weniger Fahrer unterwegs) und auf Gewerbegebieten wird kein Mensch sein, so dass man in Ruhe die Telefonate durchführen lassen kann.
Aber natürlich gibt es einige Parallelen zum Fall Höxter und grundsätzlich würde ich auch vermuten, dass da noch irgendwas zu Tage kommt. Da können wir aber ja nur abwarten.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 22:59
@AveMaria
Zitat von AveMariaAveMaria schrieb:(...) Mit Anfang 20 ist jemand nur sehr misstrauisch, der bereits vorbelastet ist, oder sich regelmäßig in Kriminalforen herumtreibt. Alle anderen würden vollkommen arglos in ein Auto steigen, in dem alte Bekannte, ein sympathisches Pärchen, oder auch einfach jemand sehr anziehendes männliches Wesen sitzt, das sich sehr nett gibt. Das ist doch genau das Schlimme, dass niemand jemandem hinter die Stirn schauen kann, und dass jemand, der Böses im Schilde führt, sich oft erstmal sehr zuvorkommend und vertrauenswürdig zeigt, blenden, bis die Maske fällt. (...)
Das ist eine sehr pauschale Annahme. Es gibt sehr große Unterschiede in den Charaktermerkmalen von Personen in diesem Alter. Einige sind eher "blauäugig" und gehen auch unnötige, manchmal sogar offensichtliche Risiken ein, andere Personen sind sehr vorsichtig und zurückhaltend, aggieren sehr risikobewusst. Was davon auf das Opfer zutrifft oder ob sich ihr mutmaßliches Verhalten irgendwo zwischen dem einen oder anderen Extrem befand, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich würde nicht soweit gehen, allen Personen dieser Altersklasse ein eher fahrlässiges, risikofreudiges Verhalten zu unterstellen.
Zitat von AveMariaAveMaria schrieb:Ich gehe daher ebenfalls davon aus, dass die SMS von ihr verfasst wurde, und dass Restakku genutzt wurde. Sie ist aus meiner Sicht freiwillig mit jemandem zusammen geblieben - so interpretiere ich das "es wird später" . Eine spontane Entscheidung, aus welchem Grund auch immer. Kann mich daran erinnern, dass ich mit Anfang 20 jedem, der sich erstmal nett und freundlich gezeigt hat, vertraut habe. (...)
Es sollte bei dieser Überlegung nicht vernachlässigt werden, dass Frauke kein großes Zeitfenster für Unternehmungen zur Verfügung stand. Sie hatte am nächsten Morgen Berufsschule, keinen Wohnungsschlüssel und wurde -nicht zuletzt deshalb- von ihrem Exfreund und Mitbewohner daheim erwartet. Selbst wenn sie nun dem Aggressor zunächst vertraut haben sollte, ist es doch sehr fraglich, ob sie sich auf eine länger andauernde "Extratour" mit ihm eingelassen hätte. Immerhin wollte(n) sie der/die Täter wohl mutmaßlich in einem Fahrzeug transportieren. Mit Anfahrt, Rückfahrt und Aufenthalt an einem unbekannten Ziel hätte sich Frauke damit eklatant verspätet. Es ist deshalb mMn naheliegender, dass dem Opfer ggf. nur ein "Shuttle" nach hause angeboten wurde oder man sie direkt verschleppte. In diesem Fall wäre dann die Entstehung der SMS merkwürdig. Doch wie ich schon schrieb, sie ist ohnehin kein eindeutiger Beleg für oder gegen eine Theorie.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:01
@Sillyrama

Zu der Annahme, Frauke kannte den Täter:

Ist theoretisch vorstellbar. Aber ist es wahrscheinlich? Da Fraukes Umfeld (auch entfernte Bekannte) durch die Polizei komplett abgeklopft wurde, schien er damals wohl unverdächtig geblieben zu sein.

Gegen diese Annahme spräche auch das von @Ivy1986 vorgebrachte Argument, dass Fraukes "Bekannter" Frauke ja dennoch spontan auf dem Heimweg getroffen haben dürfte und dann quasi spontan den Entschluss gefasst haben müsste, sie zu entführen. (Klar... ist nicht völlig ausgeschlossen, dass dies passiert sein könnte, aber es wäre schon eine tragische und ungewöhnliche Fügung)

Dass Frauke den Abend mit jener ihr bekannten Person (die später spontan den Entschluss fällt, Frauke Gewalt anzutun) noch "verlängern" wollte, würde aber zudem erfordern, dass diese zuverlässige, pflichtbewusste und verbindliche Person gerade an jenem Abend ausnahmsweise ihre üblichen Verhaltensweisen für jene Person über Bord geworfen hätte, die sich später als ihr Kidnapper und Mörder entpuppt. (Puh, da müssten wir von einem Zusammenspiel gleich mehrerer ungewöhnlicher Umstände ausgehen)

Ganz ehrlich? Ich denke, Frauke stieg freiwillig oder unfreiwillig zu einer ihr unbekannten Person ins Auto, welche bereits den Plan gefasst hatte, eine junge Frau in ihre Gewalt zu bringen. Unfreiwillig könnte sie eingestiegen sein, weil sie irgendwie bedroht wurde. Oder freiwillig, weil sie gutgläubig ein Mitfahrangebot annahm.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:02
@Ivy1986

Aber Rache kann auch einfach sein, jemandem einen tiefen unauslöschlichen Schmerz zuzufügen, wie ihn der Verlust einer Tochter darstellt. Die Genugtuung über diesen Schmerz könnte ihm reichen.

Aber die vorwiegend nächtlichen Aktivitäten bleiben trotzdem eine Parallele. Wir wissen nicht, was die nächtlichen Fahrten zu bedeuten haben. Es wird sicherlich irgendwann plausibel erklärt.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:04
@Slaterator
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Das passt schon so in etwa. Höchstens noch:

-kennt den/die Täter nicht/kaum/erst seit dem Abend und steigt freiwillig ins Auto, schreibt die SMS später selbst bzw. nicht selbst.
Die beiden Varianten sind doch aufgeführt ;-).
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:
Egal wie es nun war, ein -wenn nicht DER- interessante Aspekt ist, dass Frauke noch Tage nach der Entführung lebte. Das ist ja Aussage der Soko. Dies ist ein hervorstechendes Merkmal der Tat, weil der/die Täter -je länger die Tat andauert- auch entsprechend mehr Spuren verursacht und entweder eine sehr gute Planung benötigt oder sehr gut improvisieren musste. Beides bietet Ansätze für Ermittlungen und Potenzial zur Aufklärung.
Der Punkt, dass Frauke nicht sofort getötet wurde, könnte bedeuten, dass der Täter/die Täterin selbst noch nicht wusste, wohin das Ganze führt. Oder Skrupel hatte, sie zu töten/sterben zu lassen. D.h. es könnte ein Ersttäter sein.

Aber es kann natürlich auch bedeuten, dass der Täter "es" nur in die Länge zieht.

Irgendwie tendiere ich zu Ersterem. Warum kann ich aber selbst nicht sagen. Ja vielleicht, weil ich derzeit immer noch an der "sie kannte ihn"-Variante klebe.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:10
Nach den Erkenntnissen, die wir haben (vielleicht kennen wir einige Dinge nicht, die das Ganze in einem anderen Licht erscheinen lassen würden), gehe ich auch stark von einem fremden Täter aus. Ein Freund, Verwandter oder Bekannter wäre höchstwahrscheinlich schon lange in den Fokus der Ermittlungen geraten. Natürlich bleibt eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass dieser Mensch sich dann unauffällig verhalten hat und es keine Indizien gab, so dass er als unverdächtig eingestuft wurde. Aber die Aufklärungsrate liegt bei solchen Verbrechen in Deutschland ja doch sehr hoch, da ist es eher unwahrscheinlich. Und auch Täter können nicht immer cool bleiben und dicht halten, wenn sie schon von der Polizei vernommen werden. Kommt vor, ja. Aber es hört sich wahrscheinlicher für mich an, dass der Täter einfach überhaupt nicht im Blickfeld der Polizei war, weil keinerlei Spuren zu ihm führen, weder online, noch am Handy oder persönlich.

Es spricht einfach zu viel dagegen, dass sie ihn persönlich kannte. Dazu müsste sie entweder spontan all ihre Müdigkeit und ihre Zuverlässigkeit vergessen haben oder der Täter ist "der große Unbekannte", mit dem sie sich verabredet hatte, es aber niemandem erzählt hat und zu dem auch keinerlei Spuren via Internet oder Handy führen. Das ist unwahrscheinlich. Denn irgendwo muss sie ihn ja kennen gelernt und auch die Verabredung vereinbart haben. Meistens hat man heutzutage (und auch vor 10 Jahren) eben vorher Kontakt über Internet, SMS oder Telefonate. Das wäre hinterher rausgefunden worden, da hätte sie es ihren Freunden noch so verheimlichen können.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:11
@Slaterator

Also ich kenne keine junge Frau, die in jemandem, der sich offensichtlich nett und freundlich zeigt, perse einen Wolf im Schafspelz vermutet. Im Gegenteil, ein flüchtiger, aber bislang sympathischer Bekannter oder eine Bekannte, der/die anbietet, sie mitzunehmen, strahlt erstmal mehr Sicherheit aus, als ein Heimweg durch dunkle Unterführungen. Und Ausreden, warum nun noch in Richtung Nieheim gefahren wird, dürften so schwer nicht zu finden sein.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:14
Zitat von Ivy1986Ivy1986 schrieb:Die Meldungen spät abends führe ich insbesondere darauf zurück, dass es eben abends/nachts problemloser war, Frauke von A nach B zu schaffen, ohne gesehen zu werden. Mittags auf ein Gewerbegebiet zu fahren, macht ja wenig Sinn. Da sind Menschen, die Täter und Opfer zusammen sehen können, die entweder sofort aufgrund von Auffälligkeiten Verdacht schöpfen, Frauke anhand von Suchfotos wiedererkennen oder hinterher als Zeugen aussagen, die Beiden dort gesehen zu haben.
Aber an dem einen Samstag, am 24.6.6, geschah ja genau das: Sie fuhren mittags ins Gewerbegebiet bei Mönkeloh. Das war sogar recht nah an ihrer Wohnung, nur etwa 1km Enfernung.
Also reicht die Begründung evtl nicht aus, dass sonst aus reiner Vorsicht am späten Abend die anderen Anrufe und Fahrten tätigte.

Wenn sie einmal gesehen worden wäre, hätte das ja evtl ausgereicht, wenn sich der Zeuge die Fahrzeug-Kennzeichen gemerkt hätte.

Was ich damit sagen will, ich glaub der Hauptgrund für die Uhrzeiten war, dass sie dem/n Täter/n "passten" in seinem/ihren sonstigem/n Tagesablauf.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:20
@Dornröschen
Zu Deinem ersten Teil, der sich auf meine gedankliche Konstruktion bezieht: ja, genau das Szenarium könnte ich mir so vorstellen.

Ein Typ, den sie von irgendwoher von früher/oder vom sehen her - kennt, zu dem sie anscheinend Vertrauen hat. Der jedoch gar nicht so ein netter Typ ist. Der nicht beabsichtigt hatte, sie zu entführen, aber sich in der Nacht an ihr vergreift und dann aus der Nummer nicht mehr rauskommt, weil er total gestört ist.
Zitat von DornröschenDornröschen schrieb: Dass Frauke den Abend mit jener ihr bekannten Person (die später spontan den Entschluss fällt, Frauke Gewalt anzutun) noch "verlängern" wollte, würde aber zudem erfordern, dass diese zuverlässige, pflichtbewusste und verbindliche Person gerade an jenem Abend ausnahmsweise ihre üblichen Verhaltensweisen für jene Person über Bord geworfen hätte, die sich später als ihr Kidnapper und Mörder entpuppt. (Puh, da müssten wir von einem Zusammenspiel gleich mehrerer ungewöhnlicher Umstände ausgehen)

Ganz ehrlich? Ich denke, Frauke stieg freiwillig oder unfreiwillig zu einer ihr unbekannten Person ins Auto, welche bereits den Plan gefasst hatte, eine junge Frau in ihre Gewalt zu bringen. Unfreiwillig könnte sie eingestiegen sein, weil sie irgendwie bedroht wurde. Oder freiwillig, weil sie gutgläubig ein Mitfahrangebot annahm.
Letztere Variante (Dein letzter Absatz hier) ist doch dasselbe in grün, zumindest wenn sie freiwillig ins Auto stieg. Das hätte man ihr doch auch nicht zugetraut, oder? (verantwortungsbewusst)

Wobei ich selbst weiß, dass man manchmal Dinge tat/tut, die Freunde von einem auch nicht so gedacht haben.
Auch ich bin in dem Alter auch schonmal getrampt. (Allerdings nicht mitten in der Nacht und nicht, wenn es erlaufbar war.)

Die unfreiwillige Variante (wird ins Auto gezerrt) finde ich im Prinzip total vorstellbar. Nur eben die sms habe ich versucht, als noch von ihr selbst geschrieben, einzubauen.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:28
@Sillyrama
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Die beiden Varianten sind doch aufgeführt ;-).
Uuups, ist korrekt. Sorry. Dann hast Du alle wahrscheinlichen Varianten genannt. :)
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Der Punkt, dass Frauke nicht sofort getötet wurde, könnte bedeuten, dass der Täter/die Täterin selbst noch nicht wusste, wohin das Ganze führt. Oder Skrupel hatte, sie zu töten/sterben zu lassen. D.h. es könnte ein Ersttäter sein.
Das ist eine Variante ja. Auch, dass es sich um eine Ersttat gehandelt haben könnte, ist nicht von der Hand zu weisen.
Es könnte auch sein, dass die "Geiselhaft" Teil des Planes war. Es gab ja schon mehrere Verbrechen in letzter Zeit, wo Personen -gegen ihren Willen- in einem Obkjekt, manchmal sogar im Wohnhaus der/des Täter(s) festgehalten wurden. Das kann also, muß aber nicht mit Skrupel zu tun haben.

@Ivy1986
Zitat von Ivy1986Ivy1986 schrieb:Es spricht einfach zu viel dagegen, dass sie ihn persönlich kannte. Dazu müsste sie entweder spontan all ihre Müdigkeit und ihre Zuverlässigkeit vergessen haben oder der Täter ist "der große Unbekannte", mit dem sie sich verabredet hatte, es aber niemandem erzählt hat und zu dem auch keinerlei Spuren via Internet oder Handy führen. (...)
Das ist auch meine Annahme, einfach aus einer Logik heraus. Zwar kann man nichts definitiv ausschließen, aber den "großen geheimgehaltenen Unbekannten" halte ich schlichtweg für unwahrscheinlich. Zumal -wie gesagt- ein gewisser Zeitdruck seitens des Opfers bestand.

@AveMaria
Zitat von AveMariaAveMaria schrieb:Also ich kenne keine junge Frau, die in jemandem, der sich offensichtlich nett und freundlich zeigt, perse einen Wolf im Schafspelz vermutet. Im Gegenteil, ein flüchtiger, aber bislang sympathischer Bekannter oder eine Bekannte, der/die anbietet, sie mitzunehmen, strahlt erstmal mehr Sicherheit aus, als ein Heimweg durch dunkle Unterführungen. Und Ausreden, warum nun noch in Richtung Nieheim gefahren wird, dürften so schwer nicht zu finden sein.
Ich kenne/kannte zwar einige junge Frauen, die eine Mitfahrgelegenheit mit fremden Personen aus Sicherheitsgründen ausgeschlagen hätten, aber ausschließen kann man das natürlich nicht. Welchen Charakter das Opfer hatte, wie es wahrscheinlich reagiert hätte, können wir nicht beurteilen. Höchstens mutmaßen. Es ist aber keineswegs so, dass weibliche Personen in den 20´ern generell auf ein solches Angebot eingehen würden. Insofern war mir die Aussage etwas zu pauschal. Ich gebe Dir aber in sofern Recht, als das ggf. eine Mehrheit mutmaßlich darauf eingehen würde.


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07.05.2016 um 23:34
@Sillyrama
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Natürlich ist die Variante gut möglich: da lauert sie Jemand auf dem Nachhauseweg einfach auf. Sie kennt ihn/sie (Täter) gar nicht. ABER die sms gibt es. Die Variante ist trotzdem möglich. Nur eben, dann hat der Täter diese sms verfasst. Was ja, wie Einige hier schon vorhin bemerkt haben, ziemlich "um die Ecke gedacht" ist. (Er muss die Pin rauskriegen, er orientiert sich am Schreibstil, usw.).
Es ist ja doch auch möglich, dass sie den/die Täter nicht kannte, aber nach einem kleinen Smalltalk einverstanden war, nach Hause gebracht zu werden. Wenn eine Frau dabei gewesen wäre, ist diese Varante noch wahrscheinlicher. Am Abend eines WM-Spiels sind ja viele nach Spielende auf dem Heimweg und falls der/die Täter einen Plan dahingehend hatten, eine Frau zügig zu einem Einsteigen zu bewegen...hast du auch gerade das Spiel gesehen...wo denn..usw...komm, sollen wir dich schnell nach Hause fahren?...dann war das der ideale Abend dafür.
Wie wäre es dann weitergegangen? Sicher war da ein großes Erschrecken, dass sie nicht auf direktem Wege nach Hause gebracht wurde, vielleicht versuchte man aber auch, sie durch fadenscheinige Ausreden ruhig zu halten. Vielleicht spürte sie, dass es gefährlich wird, wenn sie "Stress macht", vielleicht versuchte sie selber, sich an eine Hoffnung zu klammern, dass alles noch gut ausgehen wird. Denkbar wäre da für mich, dass sie selber die SMS so "komisch" hiunsichtlich Zeit und Ort formuliert, gerade weil sie beunruhigt ist, bleibt sie so unklar und versucht einfach nur mit der Bemerkung zu dem Spiel, etwas Unverfängliches, Tröstliches einzubauen. Zumal der Text ja wahrscheinlich "kontrolliert" wurde.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:39
Das mit der Mitfahrgelegenheit kann man wirklich nicht pauschalisieren. Kommt immer auf die Situation an. Klar kann man sagen, Person XY trampt jede Woche durch die Gegend oder Person XY meidet es tendenziell, mit Fremden mitzufahren. Aber wenn irgendwelche Umstände eintreten, weicht man natürlich auch mal von seinem eigentlichen Verhalten ab.

@barbarah
So ähnlich sehe ich das auch. Man hat vorher vielleicht Smalltalk geführt, ist ja bei einem WM-Spiel auch absolut nicht unüblich, sich mit fremden Menschen zu unterhalten. Und weil ihr derjenige oder diejenigen vertrauenswürdig erschienen, dachte sie wahrscheinlich, dass es sicherer sei, von ihm/ihnen gefahren zu werden als im Dunkeln durch teilweise unheimliche Ecken alleine laufen zu müssen und das ausgerechnet an einem Abend, wo vielleicht noch Betrunkene unterwegs sind, denen man ja alles mögliche zutraut.
Die SMS kann ich damit zwar nicht plausibel erklären, aber das kann man ja sowieso irgendwie in keiner Variante.


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07.05.2016 um 23:44
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Alle Richtungen sind hier noch offen:
- sie kennt den Täter/Täterin und steigt ins Auto, schreibt sms später selbst
- sie kennt den Täter/Täterin und steigt ins Auto, schreibt sms später nicht mehr selbst
- sie kennt den Täter/Täterin nicht/kaum/erst seit dem Abend und steigt freiwillig ins Auto, schreibt sms später selbst
- sie kennt den Täter/Täterin nicht/kaum/erst seit dem Abend und steigt freiwillig ins Auto, schreibt sms später nicht selbst
- sie kennt den Täter/Täterin nicht/kaum/erst seit dem Abend und steigt nicht freiwillig ins Auto, schreibt die sms später auch nicht selbst

Hab ich eine Variante übersehen?
@barbarah, um 23:34
Die Variante gibt es auch. Das wäre 3. (siehe oben).

Allerdings wenn sie schon im Auto sitzt, wirklich nur schnell nach Hause gebracht werden will (so wie Du es skizzierst), unterwegs merkt, dass die woanders hinfahren, dann kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass sie da noch DIESE sms um 0:50 selbst schreibt.


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:50
@Ivy1986
@barbarah
@Sillyrama


Gehen wir doch mal einen Schritt weiter. Wenn wir spekulativ annehmen, der/die Täter hatten das Opfer dazu bewegen können, freiwillig od. unfreiwillig in das Fahrzeug einzusteigen. Die SMS lassen wir einfach mal außen vor, weil wir nicht genau genug bestimmen können, wer sie wann schrieb und warum. Was passiert als nächstes ?

Der/die Täter fahren nun mit dem Opfer in den Bereich Nieheim bzw. sind in diesem Bereich zumindest zum Zeitpunkt der SMS mit ihr dort unterwegs. Die Frage ist, ob es Plan war, sie dort in ein Objekt zu bringen und zu verwahren oder ob man sie weiter zur Wohnadresse der/des Täters brachte. Der geortete Bereich ist ein Industriegebiet. Ohne die Gegebenheiten selbst vor Ort betrachtet zu haben, gab es einige Möglichkeiten, das Opfer zu verwahren. Wenn dem so war, würden die weiteren Kontaktaufnahmen dafür sprechen, dass sich der/die Täter entweder in ständiger Nähe aufhielt, oder dauerhaft bei ihr war. Wie seht ihr das ?


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Mord an Frauke Liebs

07.05.2016 um 23:57
Es liegt ja nahe, dass sie irgendwo da im Bereich Nieheim und Umgebung versteckt gehalten wurde. Entweder immer am gleichen Ort oder an verschiedenen (und dass sie nur zum Telefonieren woanders hingebracht wurde).

Zumindest waren die Täter immer in der Nähe, wenn sie telefonierte. Alles andere würde ja keinen Sinn ergeben, da sie sonst völlig frei hätte reden können. Die restliche Zeit könnte sie natürlich auch einfach irgendwo gefangen gehalten worden sein ohne Kontakt. Ob man ihr noch irgendwas angetan hat, kann man wohl schlecht sagen. An ihren sterblichen Überresten wurde wohl dazu nichts gefunden, also zumindest keine Knochenbrüche oder sowas, aber Schmerzen zufügen kann man ja auch anders.
Also ob noch weiterer Kontakt außerhalb der Telefonzeiten bestand, kann man absolut nicht sagen. Der Täter kann auch sein Leben den restlichen Tag völlig normal weiter gelebt haben.


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