@Sillyrama Das stimmt schon, besonders planvoll und durchdacht erscheint das Ganze erstmal wirklich nicht. Allerdings ist es dann trotzdem unlogisch, dass der Typ sie telefonieren ließ. Wenn er so verplant war, dann hätte er sie besser gar nicht telefonieren lassen, das macht ja auch wenig Sinn. Also entweder war hier ein totaler Stümper am Werk, der überhaupt nicht wusste was er eigentlich tat oder das gehörte alles zu einem sadistischen Plan. Zu einem Stümper passt dann irgendwie aber auch nicht, dass er sie so lange unter Kontrolle halten konnte und sie dann letztendlich tötet, ohne dabei Spuren zu hinterlassen und die Leiche dann auch noch zumindest so geschickt entsorgt, dass sie erstmal monatelang nicht gefunden wird. Und dann auch noch durchdacht genug ist, sie für die Telefonate immer mal hier und da hinzufahren.
Ohne die Telefonate könnte man vielleicht annehmen, dass er sie in einer Kurzschlusshandlung einfach irgendwo eingesperrt und sich selbst überlassen hätte. Dann wäre sie wohl verdurstet (Todesursache wahrscheinlich so viel später nicht mehr nachvollziehbar, wobei ich auch kein Mediziner bin) und er hätte die Leiche dann irgendwann geholt und weggeschafft. Aber mit den Telefonaten stand er ja definitiv immer wieder in Kontakt mit ihr und wenn es nur einmal am Tag war, um zu telefonieren. Irgendwie hat er sie offenbar jedes Mal in ein Auto gebracht und woanders hin gefahren. Einem verpeilten Deppen hätte sie doch wahrscheinlich irgendwann mal entkommen können. Oder ihn so lange belabert und angebettelt, sie gehen zu lassen, bis er zugestimmt hätte, um nicht noch mehr Probleme zu bekommen.
Was mir an dieser Spontan-Theorie auch nicht passt, ist das weitere Vorgehen: er hätte ihr was ins Glas mischen können. Wo hatte er das denn her? Hat er zufällig Schlafmittel in der Wohnung gehabt und spontan entschieden, ihr das jetzt einfach mal ins Glas zu mischen? Ein Spontantäter hätte sie wahrscheinlich eher vergewaltigt und dann in einer Kurzschlussreaktion erdrosselt bzw. umgebracht anstatt noch so durchdacht vorzugehen.
@Slaterator Für mich ist es auch wahrscheinlicher, dass sich Täter und Opfer gar nicht kannten. Denn im Umfeld wird ja bekanntlich zuerst gesucht und offenbar wurde nichts festgestellt, das den Täter ermitteln konnte. Ein völlig Fremder ist da wesentlich schwerer bis gar nicht zu finden.
Es wurde ja öfter geschrieben, dass Fraukes Heimweg teilweise durch dunkle Ecken führte. Wenn da nachts nichts los war und einfach kein Zeuge auf der Straße, dann kann sie da auch recht problemlos "weggeschnappt" worden sein. Oder aber irgendwo angesprochen worden und aus welchen Gründen auch immer zunächst noch freiwillig eingestiegen sein. Ohne Zeugen und keinerlei Verbindung zwischen Täter und Opfer ist es praktisch unmöglich, den Täter jemals zu ermitteln. Die einzige Chance wären Fingerabdrücke oder DNA-Spuren am Fundort, die schon in der Datenbank vorhanden sind bzw. irgendwann in die Datenbank gelangen - allerdings wurden ja anscheinend absolut keine gefunden - oder ein zufälliger Fund bzw. ein Geständnis des Täters oder Menschen, denen der Täter irgendwas in die Richtung angemerkt hatte.
Es kommt ja auch vor, dass Mörder nur zufällig gefunden werden; mir fällt da spontan Ted Bundy ein, der sich ja auch zufällige Opfer gesucht hatte und niemals ermittelt werden konnte, bis rein zufällig bei einer Verkehrskontrolle im Kofferraum seltsame Gegenstände (die Tatwerkzeuge) gefunden wurden. Ohne diese Verkehrskontrolle wäre er vielleicht nie gefasst worden und all seine Morde heute noch unaufgeklärt. Und das geht halt nun mal am Einfachsten, wenn sich Täter und Opfer nicht kannten und man so keinerlei Verbindung herstellen kann.