@Lumina85 Lumina85 schrieb:@Rick_Blaine und alle anderen: Das ist nicht richtig. Bei XY werden die Fälle häufig (nicht immer!) etwas geschmückt und dazu gehören auch Erfindungen wie Ehestreitigkeiten o.ä. Im Falle des 17jährigen, der oberkörperfrei unter einer Brücke gefunden wurde, wird suggeriert, er sei mit einem Freund noch lange unterwegs gewesen und sie wären zwischendurch eingeschlafen etc. was alles nicht richtig ist. Das Fahrrad wurde falsch dargestellt gezeigt.
In einem älteren Fall ging man als Zuschauer davon aus, dass das Opfer Kontakte in die Gothicszene hatte - obwohl das überhaupt nicht stimmte.
Na, bei so was muss man aber auch einberechnen, dass man Personen auch schützen muss. Was wäre denn wohl losgewesen, wenn man breitgetreten hätte, dass der Freund einen Filmriss hat? Er wäre verdächtigt worden. Dabei hat die Polizei offenbar eine Verdächtigung bereits ausgeschlossen. Diese Zusatzinfo hätte zum Fall also nichts beigetragen, im Gegenteil, man hätte sich rückwärtsbewegt. In dem von dir genannten Fall ist es wichtig, herauszufinden, wer den Jungen angefahren hat. Also hat man die vorangegangenen Ereignisse weitestgehend rekonstruiert, wie sie in etwa abgelaufen sein könnten, weil man keine genauen Fakten darüber hat.
Ich finde,
@frauZimt hat die Vorgänge recht gut beschrieben. Es gibt einen Kriminalfall, und nun gilt es, diesen Fall in einem unterhaltenden und ansprechenden Filmchen unterzubekommen. Jedes Detail darf man definitiv nicht auf die Goldwaage legen, aber was die Schlüsselsache angeht, die ja doch einen relevanten Kern des Beitrags ausmachte, so gehe ich schon davon aus, dass er der Wahrheit entspricht. So kreativ sind die Drehbuchautoren bei solchen Sendungen auch wieder nicht
:D@Lumina85 Lumina85 schrieb:Was meinst du mit "falsches Netz"? Evtl. gab es schon eine frühere Einbuchung in Nieheim. Das Problem ist, dass wir nicht wissen welche Daten von der Polizei nicht herausgegeben werden.
Da habe ich dich offenbar missverstanden. Du schriebst, dass Frauke schon den ganzen Abend auf ihrem Handy tippte und ich dachte, du beziehst den Zeitraum "davor" auf "noch im Pub". Daher die Schlussfolgerung mit dem Einbuchen im falschen Funkmast.
@Lumina85 Lumina85 schrieb:Dass die Tat geplant und geschickt war ist wieder eine subjektive Annahme. Ich z.B. habe dieses Gefühl nicht und gehe davon aus, dass der Täter einfach nur wahnsinniges Glück hatte. Der Täter ist ein viel zu hohes Risiko eingegangen als das ich von einer intelligenten und durchgeplanten Tat ausgehen kann.
Sehr gut vorstellen könnte ich mir beispielsweise, dass man wirklich vor hatte sie gehen zu lassen, dies aber aus gewissen Gründen dann doch nicht getan hatte.
Ja, das sehen wir dann wirklich komplett unterschiedlich. Jeder Mensch würde sich denken "Sie anrufen zu lassen, würde ein großes Risiko bedeuten". Ich fragte schon vor ein paar Seiten, wie groß aber das Risiko tatsächlich war. Und wäre das Risiko nicht viel größer gewesen, sie nicht anrufen zu lassen? Es wäre sofort öffentlich nach ihr gefahndet worden, was es für den Täter umso gefährlicher gemacht hätte. Er konnte durch die Anrufe als m.E. mehr gewinnen als verlieren.
Und wie groß war das Risiko tatsächlich bei einem Telefonat? Frauke hätte höchstens etwas sagen können, was den Täter oder ihren Aufenthaltsort verrät. Was natürlich fatal gewesen wäre. Aber ich glaube, hier wusste der Täter, wie gut man mit Angst arbeiten kann. Man denke an Natascha Kampusch, deren Entführer sie sogar mit zum Einkaufen genommen hat. Sie hätte tausend Möglichkeiten gehabt, sich Hilfe zu suchen – aber sie hat es nicht getan. Und warum? Weil sie sich nicht traute. So unvorstellbar das von außen klingen mag, aber in so einer Situation würden sich wohl die meisten ähnlich verhalten, auch wenn sie das vorher nicht denken. Angst davor, dass etwas schiefgeht, Angst vor den Konsequenzen, Angst um das eigene Leben. Und vielleicht auch Angst um das Leben von Angehörigen, je nachdem, wie weit die Drohungen reichen – all das lähmt einen.
Außerdem weiß man nicht, wie viel Frauke, hätte sie geplappert, tatsächlich über den Täter hätte verraten können? Wer sagt, dass sie seinen Namen kannte oder irgendetwas anderes Präzises über ihn wusste? Am Telefon zu sagen "Mich hat ein dunkelhaariger, 1,80 großer, der ca. Mitte 30 ist entführt" ... Ja, ich weiß wirklich nicht, ob das direkt zum Täter geführt hätte. Eher unwahrscheinlich. Und was den Aufenthaltsort angeht, so besteht die Möglichkeit, dass sie vielleicht gar nicht wusste, wo genau sie festgehalten wird.
Wie gesagt, ich sehe das genau anders. Und daher gehe ich nicht von einem ungeschickten Täter aus. Da stecken m.E. Überlegungen hinter der Vorgehensweise.
@PlatzhirschPlatzhirsch schrieb:Laut dem Bild hier gab es noch eine weitere SMS:
/i/t678817_Funkmast1.JPG
Ja, das stimmt, drei Tage nach ihrem Verschwinden. Ich meinte eine weitere SMS am selben Abend und dass ich von einer solchen nichts wüsste.