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Mord an Frauke Liebs

92.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 08:35
@Nightrider64

Die Idee ist gar nicht so abwegig. Bisher ist ja das grösste Problem, dass niemand versteht, warum der Mörder dieses extreme Risiko eingeht, Frauke nicht nur telefonieren zu lassen, sondern auch noch durch die Gegend zu fahren.

Es gibt da bisher tatsächlich kaum eine überzeugende Erklärung.

Deine Theorie ginge also auf einen Täter hinaus, der extrem narzisstisch ist, der aus irgendeinem Grund glaubt, er könne Frauke als Freundin, Partnerin, Frau gewinnen und der diese Phantasie dann in gewisser Weise durchleben will.

So etwas wäre nicht ganz einmalig, sondern solche Tendenzen hat es in anderen Fällen auch schon gegeben, bis hin zum berühmten Kampusch Fall, in welchem der Täter sicherlich auch sich teilweise eingeredet hat, dass er sozusagen mit dem Opfer eine Lebensgemeinschaft teilt.

Hier hätte er sich also in die Sache schnell oder langsam hereingesteigert, bis zu dem Tag, an dem sich entweder zufällig oder geplant eine Gelegenheit ergab, sich Frauke zu bemächtigen - wie ist unbekannt, das kann "freiwillig" gewesen sein, aus Arglosigkeit, das kann unter Vorspielen falscher Tatsachen passiert sein, oder gleich von Anfang an mit Gewalt. Der Täter ist sich schon klar darüber, dass sein Phantasiegebäude in der Realität mit Zwang zu tun hat, aber ihm gelingt es, das innerlich auszublenden.

Als er nun Frauke in seiner Gewalt hat, bildet er sich ein, es wird ihm gelingen, sie davon zu überzeugen, dass er ja nur aus grenzenloser Liebe handelt und dass sie das schon einsehen wird und diese Liebe erwiedern wird.

Dazu gehört auch, weitgehend "grosszügig" erscheinen zu wollen, und gleichzeitig auch den Anschein eines "normalen" Lebens zu zweit zu erwecken, also seinen Traum zu leben. Dementsprechend lässt er Frauke Kontakt mit ihren bisherigen Bezugspersonen aufnehmen. Er kontrolliert allerdings durchaus das wann, wie, wo etc. Soviel Realitätssinn hat er. Gleichzeitig aber schwelgt er auch in Phantasie, die nächtlichen Fahrten durch die Paderborner Gegend werden so etwas wie gemeinsame Ausflüge mit seiner "Freundin," eben fast so wie ein echtes Paar. Und wenn Frauke dann am Telefon sagt, sie komme "bald" wieder, dann bildet er sich ein, dass sie damit meint, sie will "jetzt" noch gar nicht Hause, sondern bei ihm bleiben... eben wie so ein Paar auf Reisen, das ab und zu mal zu Hause anruft, um Kontakt zu den Lieben zu halten.

Und Frauke? Die ist sich der Gefahr, in der sie sich befindet durchaus bewusst, aber sie spielt dieses irre Spiel mit, weil sie glaubt, dass sich irgendwie, irgendwann dadurch vielleicht eine Fluchtmöglichkeit ergibt. Sie weiss, dass es sinnlos und gefährlich ist, die Phantasieblase plötzlich zu zerstören, z.B. indem sie am Telefon den Namen des Täters plötzlich preisgibt etc. Sie fürchtet, er wird sie aus Frustration usw. töten, noch bevor Hilfe eintreffen kann. So macht sie mit, und hofft und wartet auf eine andere Gelegenheit, zu entkommen.

Nur: diese Gelegenheit kommt nicht. Und irgendetwas passiert am Ende, dass dieser ganzen Charade ein Ende setzt. Entweder sie kann nicht mehr und weigert sich, mitzuspielen, oder sie unternimmt einen Fluchtversuch, oder es passiert etwas anderes, das den Täter schliesslich zum Mörder werden lässt.

Soweit richtig?

Wenn das tatsächlich so war, liegt wirklich nahe, dass der Täter sie kannte. Umgekehrt muss das nicht so sein, jedenfalls lange nicht so intensiv. Er kann tatsächlich schon lange "gestalkt" haben, ohne dass sie das je bemerkte. Arbeitsumfeld würde hier naheliegen.

Das Schwierige für die Ermittler wäre hier, dass vielleicht niemand sonst bemerkt hat, dass der Täter solche Phantasien hegte.

Ungewöhnlich schon. Aber nicht unvorstellbar.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 09:10
@Rick_Blaine
Ein solches Szenario habe ich mir auch schon vorgestellt. Die Annahme einer krankhaften emotionalen Bindung des Täters an Frauke als Grundlage des Ganzen hat in meinen Augen viel für sich. Jedoch:

@Rick_Blaine
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Dementsprechend lässt er Frauke Kontakt mit ihren bisherigen Bezugspersonen aufnehmen.
Das stimmt eben nur sehr eingeschränkt. Warum wird denn immer nur Chris angerufen?

Und daß der Täter mit Frauke wirklich mehrfach in einem Auto herumgefahren ist, ist ebenfalls wegen des damit verbundenen Risikos für ihn schwer vorstellbar.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 09:19
@snowdon
Zitat von snowdonsnowdon schrieb:Und daß der Täter mit Frauke wirklich mehrfach in einem Auto herumgefahren ist, ist ebenfalls wegen des damit verbundenen Risikos für ihn schwer vorstellbar.
Aber gerade dass sie herumgefahren ist, scheint ja belegt zu sein. Daher, auch wenn es uns ungewöhnlich erscheint, das Risiko hat er anscheinend auf sich genommen. Er war wohl -zu Recht, wie sich zeigt- davon überzeugt, dass das Risiko gar nicht so gross ist.

@snowdon
Zitat von snowdonsnowdon schrieb:Warum wird denn immer nur Chris angerufen?
Die Frage habe ich mir auch schon von Anfang an gestellt. Ich habe da noch keine befriedigende Antwort gefunden. Ich tendiere dazu, dass auch Chris für den Täter irgendeine Bedeutung hatte. Eventuell kannte der Täter ihn und daher war Chris ihm als "Gesprächspartner" angenehmer als z.B. die ihm unbekannten Eltern von Frauke. "Kannte" wieder in dem Sinn, dass es nicht bedeutet, dass umgekehrt Chris den Täter gekannt haben muss.

Das Szenario von @Nightrider64 beantwortet noch lange nicht alle Fragen in diesem merkwürdigen Fall, aber es ist immerhin denkbar.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 10:42
@Nightrider64
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Entschuldige, aber mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen hier zu kommen. Zudem hast Du noch nicht einmal die Grundsätze der Statistik drauf.
Sowas wie den Fall Fritzl oder Kampusch, wie Wahrscheinlich ist denn das? Und es ist trotzdem passiert.
Also dieArgumentation mit Mathe und Statistik ist hier absurd.
Das tut mir leid,dass du das nicht verstehst. Aber bei den von dir zitierten Fällen war es auch nicht so, das der Täter die Opfer hat kommunizieren lassen. Von daher ist das der einzige Lösungsansatz der wesentlich plausibler im Sinne der Wahrscheinlichkeit ist als eine Entführung.

Man kann aber natürlich auch Grundlagen nehmen, die einem Bauchgefühl sagen und dann sich über die psychologische Schiene ein Urteil über einen Menschen bilden, die man nie kannte. Kann man machen, aber bleibt dann halt auch definitiv nicht wahrscheinlich.

Aber jeder hat halt seine eigene Theorie.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 10:48
@Malinka
Klar. Aber wie oft ist der Rest der Geschichte vorgekommen?
Anrufe mit dem tagtäglichen Versprechen heute noch
nachhause zu kommen?
Angaben zum Aufenthaltsort zum Zeitpunkt der Kontakte?
Selbst die Fragen zur Begleitung wurden definitiv nie
von Frauke verneint.
Wie oft ist das schon vorgekommen, so statistisch gesehen?
Ähm ich sagte, dass Statistik Augenwischerei ist, wenn man sie falsch anwendet, weil sie unwahrscheinliche und seltene Dinge, die dennoch stattfinden, als unmöglich hinstellt - bzw der Mensch der meint 99,9% sei dasselbe wie 100%, macht diesen Fehler. Dabei ist 99,9% es eher das Gegenteil von 100%. Bzw 0,1% das Gegenteil von 0%.

Dass der Fall Frauke Liebs ziemliche Alleinstellungsmerkmale hat, ist ja bekannt und unbestritten.
Und was kann man daraus schließen? Dass der Täter sein(e) Verbrechen eben auf eine ungewöhnliche und bis dato nicht wiederholte Weise durchgeführt hat.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 11:20
@Malinka
(Bezieht sich auf Dein Post von gestern, 13:41 Uhr, hatt es gestern schon geschreiben, hoff es unterbricht jetzt nicht den "Flow" der Diskussion...)
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Es wurde aber nichts gefordert.
Du hattest aber gefragt, welcher Entführer am ersten Tag bzw. in der ersten Nacht mit den Nahestehenden des Opfers in Kontakt tritt. Dazu hab ich drei Varianten, wo so ein Verhalten bekannt ist und stattgefunden hat, als Antwort genannt:
1. Einzelfall Frauke Liebs - 2. Entführungen mit Lösegeldforderungen - 3. Entführungen mit politischen Forderungen.
Ich geh auch nicht davon aus, dass 1. (Frauke) mit 2. o 3. was zu tun hat.

Fraukes Entführer hat aber auch Forderungen gestellt (und sie auch erfüllt bekommen), und zwar, dass man die von ihm kontrollierte Darstellung über Fraukes Wohlbefinden, Ziele und Aufenthaltsort, für die Woche, in der sie noch lebte und von ihm festgehalten wurde, ernst und für wahr nimmt. Er beanspruchte Deutungshoheit.
Es war ihm wichtig, dass diese Darstellung/Sichtweise keinen kriminellen Anstrich hat. (Kein Festhalten, es geht ihr gut, sie ist in der Nähe und kommt bald und sie ruft sogar selbst an, man kann mit ihr reden und sie etwas fragen). Also dem Anschein nach die Prinzipien von Selbstbestimmtheit und Unversehrtheit Fraukes als nicht-verletzt dargestellt werden. Und die Illusion, dass der Gegenseite eine Einflussnahme ermöglicht wird, und der Ausgang offen wäre, konstruiert wird.
Außerdem forderte er, dass man sich zeitlich auf ihn einstellt und seine Anrufe erwartet, wie bei jemanden, den man kennt und der einem wichtig ist und der es sich erlauben kann, dass er andere warten lässt und er den Rahmen absteckt.
Er hat auch gefordert und erreicht, dass sein Anspruch, für eine Zeit völlig über Frauke zu verfügen von deren Nächsten akzeptiert wird und sie nicht dagegen vorgehen. Also eine Art Schein-Einvernehmlichkeit.

Insofern hat es doch Parallelen zu anderen Entführungen, nämlich dass das kostbare Pfand dazu benutzt wird, dass der Entführer Forderungen stellt und mit dem Tod der "Geisel" droht. Letzteres wurde zwar nicht gesagt, war aber aufgrund der beunruhigenden Situation selbstverständlich.
Wie andere Entführer hat auch dieser die "vertragliche" Seite nicht eingehalten, weil er Frauke schließlich umgebracht hat und dies vermutlich von Anfang an so vor hatte (ist beides meine Sicht, dass er töten wollte und es geplant hatte)

Unterm Strich war ihm das In-Kontakt-Treten also mMn selbst ein Bedürfnis, er wollte emotional begleitet werden, von den Opfern seines Verbrechens und er wollte ihre Befindlichkeit und ihr Handeln manipulieren, letzteres indem er sie lähmt, also sozusagen impotent macht. Parallel dazu wollte er für sich maximalen Handlungsspielraum, also maximal potent in Erscheinung treten. Also eine Selbstdarstellung von Risikobereitschaft, Kontrolle, Ausdauer und scheinbarer Zugänglichkeit. Trotz der Selbstinszenierung und der darin hervortretenden massiven Eitelkeit (aka Narzissmus) war und ist er faktisch aber unsichtbar.
Die Eitelkeit und Geltungsdrang verleiten ihn also nicht zu Fehlern und Unachtsamkeit. Vom Temperament also kaum impulsiv u. spontan, sondern ruhig und eher zurückhaltend. Und eine soziale Maske.

Er hat die Kontaktaufnahme selbst inszeniert und den Ablauf der Kommunikation bestimmt, genau so wie er es wollte. Der äußere Rahmen der Kommunikation war von Zuverlässigkeit (feste Zeiten, gleicher Gesprächspartner) und dem scheinbaren Einhalten zwischenmenschlicher Spielregeln und sogar Respekt geprägt war. Der Kern seines realen Handelns war aber extrem grausam.
Weil jeder wusste, dass es um Fraukes Leben bzw ihren Tod ging.
Am Ende hat er klar gemacht, dass es ein Spiel war.
Diesen Kommunikations-Rahmen hat er freiwillig aufgebaut und sich selbst so erdacht.
Er hätte alles auch ohne jegliche Kontaktaufnahme machen können.
Das wäre sicherer für ihn gewesen.
Also war ihm genau dieser Ablauf subjektiv wichtig. Es hat zu seine optimalen Ausführungs-Phantasien gehört. Scheinbar hätte es ihm nicht genügt, Frauke "nur" festzuhalten und was auch immer mit ihr zu machen und sie am Schluss zu töten. Den richtigen Kick und die richtige Bestätigung hat er nur dadurch bekommen, dass er Zuschauer hatte, bei denen sein Handeln starke Emotionen hervorruft.
So selten ist das nicht. Das ist in allen Reality-Shows so und auch der Kern von sozialen Medien, dass Leute heutzutage sich erst richtig gut fühlen, wenn ihr privates Leben öffentlich wird. Scheinbar gibt erst das ein Gefühl "wirklich" zu sein und Bedeutung zu haben.

Interessant fände ich jetzt die Frage, ob der Täter in seinem realen Leben eine ähnliche Rolle hat (Führungsrolle, manipulativ, verdeckt-sadistisch, aber sozial-intelligent) oder ob er diese Rolle nur während der Tatausführung einnehmen konnte, und ihn ansonsten irgendetwas daran hindert, eine derartig wahrgenommene Persönlichkeit bzw soziale Rolle aufzubauen.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 11:37
@z3001x
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Interessant fände ich jetzt die Frage, ob der Täter in seinem realen Leben eine ähnliche Rolle hat (Führungsrolle, manipulativ, verdeckt-sadistisch, aber sozial-intelligent) oder ob er diese Rolle nur während der Tatausführung einnehmen konnte, und ihn ansonsten irgendetwas daran hindert, eine derartig wahrgenommene Persönlichkeit bzw soziale Rolle aufzubauen.
Solche "Kicks" wie von Dir beschrieben wird er wohl nicht in seinem Leben haben.
Aber ich kann mir vorstellen daß er gewisse SM Praktiken pflegt.
Vielleicht sogar bei seiner Frau die er immer wieder "underboardingmässig" "behandelt".

Ob er wohl selber impotent ist?

Dein gesamter Bericht war so gut, besser geht nicht.

Ich hoffe es stimmt nicht.
Ich denke Du hast (fast) alles gesagt.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 11:57
@Malinka
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Der Eintrag aus dem Minddener Schreibbüro stammt ja aus dem
Jahre 2012. Selbst obwohl es sich hier eher um Unsinn handelt,
so hat man uns hier mit Doverex ja erst danach per Email
mitgeteilt, dass das Kreuz Frauke zugeordnet werden kann.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Das alles kann natürlich auch gewollte Taktik seitens
der Polizei sein. Oder eben die Wahrheit.
Hierbei dürfen wir aber nicht die Angabe von dem ehemaligen User crime-writer aus dem Jahr 2009 vergessen, der schon da von einer Zugehörigkeit des Kreuzes zu Frauke sprach (Telefonierte angeblich mit einem Beamten - ist natürlich ohne Nachweis ich weiß :) )

Wie kamt ihr eigentlich auf die Idee nach dem Kreuz zu fragen?

Was könnte man deiner Meinung nach mit der Taktik das Kreuz Frauke zuordnen bezwecken wollen?


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 12:24
@Rick_Blaine
snowdon schrieb:
Und daß der Täter mit Frauke wirklich mehrfach in einem Auto herumgefahren ist, ist ebenfalls wegen des damit verbundenen Risikos für ihn schwer vorstellbar.


Aber gerade dass sie herumgefahren ist, scheint ja belegt zu sein. Daher, auch wenn es uns ungewöhnlich erscheint, das Risiko hat er anscheinend auf sich genommen. Er war wohl -zu Recht, wie sich zeigt- davon überzeugt, dass das Risiko gar nicht so gross ist.
Vielleicht war sich der Täter aber auch dem Risiko nicht bewusst, weil es da zu dem Zeitpunkt noch gar keins gab!?

Im übrigen, die Theorie finde ich gar nicht mal so abwegig und könnte, wie einige andere auch in die richtige Richtung gehen.

@Malinka
Schade, dass du dich argumentativ immer wieder im Kreis bzw. immer wieder weg von einer bestimmten Richtung bewegst! Deine Antwort auf meine Frage hat diese auch leider nicht beantwortet.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 13:46
@z3001x
Zitat von z3001xz3001x schrieb: ...Ähm ich sagte, dass Statistik Augenwischerei ...
Das war eine rein rhetorische Frage mein Guter :D



@Zitronella
Zitat von ZitronellaZitronella schrieb:@Malinka
Schade, dass du dich argumentativ immer wieder im Kreis bzw. immer wieder weg von einer bestimmten Richtung bewegst! Deine Antwort auf meine Frage hat diese auch leider nicht beantwortet.
Im Kreis drehen ist in diesem Thread in ;)
Willkommen im Kreis auch dir.


Wenn ich einen schlüssigen Ablauf fertig habe, der
in jeder Hinsicht Sinn macht, dann würde ich diesen auch posten.
Das habe ich so auch geschrieben.
snowdon schrieb:
" ...Und daß der Täter mit Frauke wirklich mehrfach in einem Auto herumgefahren ist, ist ebenfalls wegen des damit verbundenen Risikos für ihn schwer vorstellbar.


Aber gerade dass sie herumgefahren ist, scheint ja belegt zu sein.
Daher, auch wenn es uns ungewöhnlich erscheint, das Risiko hat
er anscheinend auf sich genommen.
Er war wohl -zu Recht, wie sich zeigt- davon überzeugt,
dass das Risiko gar nicht so gross ist. ..."

@Zitronella schrieb:
Vielleicht war sich der Täter aber auch dem Risiko
nicht bewusst, weil es da zu dem Zeitpunkt noch gar keins gab!?
Das ist es für mich auch ein wichtiger Punkt für die 1.SMS vom Mittwoch
Die Ablenkung nach Paderborn macht nur dann
Sinn, wenn der Täter entweder nicht wusste, dass eine SMS aus
diesem Gebiet raus gegangen ist an dem Abend.
Oder wenn der Täter nicht damit gerechnet hat,
dass die Funkzelle der SMS überhaupt lokalisiert wird
von der Polizei.
Die 1. SMS macht am Samstag nur dann Sinn,
wenn der Täter sich auch zu diesem Zeitpunkt keinem Risiko bewusst war.
Eventuell weil es zu diesem Zeitpunkt noch keins gab?

Möglicherweise auch bei den restlichen Kontakten in den folgenden 6 Tagen nicht?

Ich gehe noch ein mal hier drauf ein :
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Du schließt in älteren Beiträgen Selbstmord kategorisch aus, für einen Mord bzw. auch einen Täter fehlen dir die Beweise und Fakten.
Da bleibt ja eigentlich nur noch Unfall mit Todesfolge oder worauf möchtest du in deinen Beiträgen hinaus?
Wenn dem so ist, wie bringt sich das in den Kontext bzw. Ablauf den wir heute kennen?

Oder hast du eine ganz andere Theorie?
Ich schließe die Theorie zum Selbstmord durch Frauke aus. Ja.
Das Frauke sich das Leben genommen hat, alleine unterwegs war und
sich dann zum Sterben in den Wald gelegt hat, das schließe ich definitiv aus. Ja.

Was es nur war : Mord, Todesfolge durch Unfall, Totschlag, oder etwas
völlig anderes. Ich bin für alles offen.
Aber ein, salopp gesagt, einfacher Mord passt hier nicht ins Muster.
Da stimmst du mir doch zu oder?

Und eine Entführung im eigentlichen Sinne liegt auch nicht vor.
Es fehlen übrigens nicht nur mir die Beweise und Fakten
für einen Täter ( im Sinne von Mörder ) in Fraukes Fall, sondern
auch dir und allen anderen hier bis jetzt.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 16:16
Und eine Entführung im eigentlichen Sinne liegt auch nicht vor.
Es fehlen übrigens nicht nur mir die Beweise und Fakten
für einen Täter ( im Sinne von Mörder ) in Fraukes Fall, sondern
auch dir und allen anderen hier bis jetzt.
Dunkel sind dieser Worte Sinn.
Eine Entführung ist eine Verbringung einer Person an einen Ort, an dem sie nicht freiwillig gelangt ist und das gewaltsame Festhalten dieser Person an diesem Ort gegen ihren Willen.
Ich denke die meisten hier, wie auch die Ermittlungsbehörden gehen von einer Entführung aus.

Was soll denn der Satz, es fehlen die Beweise für einen Täter und somit für einen Mord? Was ist das für eine Logik?
Ist Frauke nachdem sie eine Woche in der Gegend umher geirrt ist im Wald an Altersschwäche gestorben oder wie stellst Du Dir das vor?
Also eine Entführung mit anschließender Ermordung in Frage zu stellen, weil man keinen Hinweis auf einen Täter hat ist ja mal was völlig neues in der Kriminalistik.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 17:00
Naja, wie gut, dass wir nicht wissen, was die Kriminalbeamten denken, ob Entführung, ob eine Woche raus aus dem Alltag und mit irgendeiner Internetbekanntschaft was unternehmen. Das wissen wir halt alles nicht. Nur: Eine Entführung mit Festhalten ist wesentlich unwahrscheinlicher als ein freiwilliges Zusammensein mit unvorhergesehner Mord-Eskalation.

Aber so hat jeder seine eigene Ansätze.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 17:01
@Nightrider64
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Was soll denn der Satz, es fehlen die Beweise für einen Täter und somit für einen Mord? Was ist das für eine Logik?
Ist Frauke nachdem sie eine Woche in der Gegend umher geirrt ist im Wald an Altersschwäche gestorben oder wie stellst Du Dir das vor?
Also eine Entführung mit anschließender Ermordung in Frage zu stellen, weil man keinen Hinweis auf einen Täter hat ist ja mal was völlig neues in der Kriminalistik.
Dem letzten Satz entgleist völlig der Sinn.
Aber das ist dann deine Sache.
Jedoch einfach zu behaupten es gibt einen Täter und
es liegt ein Mord vor ohne jegliche Beweise und Fakten dafür
vorliegen zu haben, ist für mich etwas neues in der Kriminalistik und
entgleitet auch für mich völlig der Logik.

Da werden wir uns wohl nie einig werden.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 17:24
Wir brauchen uns nicht einig werden. Verschiedene Ansätze, verschiedene Theorien.
Alles kein Problem.
Aber ignorieren von Fakten und das hinterfragen von Beweisen (die auch logisch geschlussfolgert sind) ist kein "im Kreis drehen" - sondern einfach wider jeder Logik.
Ich finde viele deiner Argumente und vor allem Fragen gar nicht mal so verkehrt, bei einigen bin ich sogar bei dir. Aber ich kann nicht logisch nachvollziehen, dass du immer wieder in den Raum stellst, es gebe keine Beweise oder Fakten. - nur weil du sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht als solche wahrhaben oder auch generell sehen willst, es gibt sie trotzdem. Mehrfach bereits auch genannt.

Ich gebe dir aber recht, nirgendwo steht explizit geschrieben, dass es 1 Täter gab, der Frauke dann und dann aus dem und dem Motiv heraus getötet wurde.
Vieles wird zurückgehalten bzw als Täterwissen deklariert. Aber die logische Schlussfolgeung ist und bleibt Mord.

Für einen Unfall mit Todesfolge gibt es zum Beispiel nicht mal den Ansatz eines Verdachts seitens der Polizei. Dies ist nie - zu keinem Zeitpunkt - so gesagt worden. Sie suchen einen Mörder.
Alle noch zugänglichen Pressemitteilungen und Berichte nennen nie irgendetwas in diese Richtung.
Und auch wenn zur Obduktion nur noch Skelettteile Vorlagen, unterstelle ich einfach, dass typische Spuren für Stürze zum Beispiel auch als solche erkannt werden. Auch wenn nur noch Fragmente zum obduzieren da sind.

Das sind Fakten. Unwiderruflich. Feststehend. Und als so ziemlich das einzige, was hier in diesem Fall auch als solche genommen werden muss.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 19:13
@Zitronella
Zitat von ZitronellaZitronella schrieb:Aber ignorieren von Fakten und das hinterfragen von Beweisen (die auch logisch geschlussfolgert sind) ist kein "im Kreis drehen" - sondern einfach wider jeder Logik.
Sicherlich gibt es auch Fakten zu dem Fall.
Das habe ich nirgendswo bestritten.
Es gibt lediglich keine Fakten und ( objektive )
Beweise zum Täter.
Außer, dass einer gesucht wird, weil man
davon ausgeht , dass Frauke ermordet
wurde.
Es kann auch so gewesen sein.
Auf das vorhandene reduziert stellte ich nach
einer Weile fest, dass es überhaupt keine Fakten zu einem Täter gab.
Außer Vermutungen, Hinweisen und Hyphothesen steht bis heute
nichts über den Täter fest.
Zitat von ZitronellaZitronella schrieb:Für einen Unfall mit Todesfolge gibt es zum Beispiel nicht mal den Ansatz eines Verdachts seitens der Polizei. Dies ist nie - zu keinem Zeitpunkt - so gesagt worden.
Sie suchen einen Mörder.
Ob es diesen Ansatz mal gegeben hat weiß ich nicht.
Aber offiziell hatte die Polizei da keinen Verdacht hin, dass stimmt.
Jedoch verhindert es nicht, dass man auch dieses vermuten darf.
So wie ich es tat. :)
Ist doch nur eine Überlegung, nichts weiter.

Ich wiederhole auch noch mal gerne :
Das Frauke nicht bei einem Spaziergang im Wald am Staßenrand
tot in eine Waldmulde gefallen ist glaube ich natürlich auch nicht.

Ich versuche lediglich das fehlende Puzzelteil im Bezug auf
die Kontaktwoche heraus zu analysieren.

Der Begleiter von Frauke in der Woche bei den Kontakten muss
schließlich auch nicht zwangsläufig später für ihren Tod
verantwortlich gewesen sein.
Zitat von ZitronellaZitronella schrieb:Und auch wenn zur Obduktion nur noch Skelettteile Vorlagen, unterstelle ich einfach, dass typische Spuren für Stürze zum Beispiel auch als solche erkannt werden. Auch wenn nur noch Fragmente zum obduzieren da sind.
Ja, das sage ich auch immer.
Auch Tierfraß wird sich meiner Meinung nach
wenigstens etwas von einem Fraktur nach einem Sturz unterscheiden.
Und Messerstiche und Löcher von Kugeln wurden schließlich auch nicht
entdeckt.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 19:23
@Zitronella
@katzeundhund
@Nightrider64
@Ocelot
@eis..bär
@Rick_Blaine
@snowdon
@z3001x
@Natalia30
@marienkaefer



Eventuell stammte derjenige ja auch aus der Höxter Gegend.
Und eventuell waren die Anrufe eine Ablenkung nach PB.
Aber dann denke ich mir immer : Frauke könnte auch in PB platziert worden
sein.
Damit man das Opfer nicht in der SMS Gegend auffinden kann.
Jedoch konnte man Frauke Abends immer kurz zu den Telefonaten
raus fahren, innerhalb PB.

Und eventuell hatte man keine Möglichkeit nach Dienstag
an Frauke ran zu kommen für eine Weile und sie ist verhungert
oder verdurstet.

Damit würden die täglichen Fahrten von 2 Std wegfallen.
Was immer noch nicht die Frage beantworten würde, warum Frauke einstieg
und was sie dort mit demjenigen wollte.

Ich bin für jede Überlegung offen.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 20:16
Ich denke Frauke konnte den Täter anfangs davon überzeugen, das sie vermisst würde, wenn sie sich nicht meldet. Deshalb hat der Täter zugelassen, das sie anruft. Ihm war allerdings auch bewusst, das man auch im Nachhinein der Standort festgestellt werden kann. Deshalb die langen Fahrten, als Ablenkung vom eigentlichen Aufenthaltsort.

Als ihm aber klar wurde, das er nicht als neuer Freund von Frauke aus der Sache heraus kommt, sondern als Entführer, sah er nur noch die Tötung der Frau als Ausweg um die Straftat zu verdecken.

Warum sie in das Auto gestiegen ist ?
Am wahrscheinlichsten halte ich, das der Täter, de Frauke irgendwie kannte, dieser anbot sie mit dem Auto nach Hause zu bringen. Vielleicht hatte er sie als Stalker verfolgt, vielleicht aber auch nur zufällig auf ihrem Heimweg getroffen.
Sie scheint arglos eingestiegen zu sein, eben weil sie diesen Menschen kannte ( in die Richtung, "das ist doch der gute Freund eines Freundes").

Natürlich ist auch möglich, das Frauke auch zunächst freiwillig mit dem Täter nach Hause ist, dann aber nicht mehr weg gelassen wurde. Das halte ich aber für nicht so wahrscheinlich, denn sie war müde und wollte nach Hause. Unwahrscheinlich, das sie dann ihre Meinung noch einmal geändert hat. Aber nicht unmöglich.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit einer gewaltsamen Entführung durch einen völlig Fremden.
Aber, wenn jemand sich einfach die erst beste Frau greift, die ihm über den Weg läuft und diese eine Woche gefangen hält und dann vor hat sie früher oder später zu töten, warum sollte der die Mühen auf sich nehmen sie telefonieren zu lassen. Die Gefahr der Entdeckung oder der Flucht von Frauke war doch bei diesen Fahrten hoch.

Frauke wird, wenn sie denn gefangen gehalten wurde, immer wieder versucht haben den Täter zu überreden Telefonate von ihr zuzulassen. Sie wird auf eine Chance gewartet haben zu entkommen, bzw durch Kontaktaufnahme die Ermittler auf ihre Spur zu bringen. Allerdings ist es ihr nicht gelungen in den Telefonaten wichtige Hinweise zu geben, da der Täter sie nicht aus den Augen ließ, evtl auch körperlich bedrohte.

Das sie ihren langjährigen Freund bei diesen Telefonaten nicht wie üblich Chris, sondern bei seinem vollen Namen Christos nannte, war ein verstecktes Zeichen dafür, das eben doch nicht alles so in Ordnung ist. Das wurde ja auch dann so wahr genommen, ohne das sich konkrete Spuren zur Auffindung der zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Frauke ergaben.



Die meisten User hier halten es für wahrscheinlich, das Frauke im Raum Nieheim festgehalten wurde, von einem ortskundigen Täter, der Frauke nur für die von ihm überwachten Anrufe in den Raum Paderborn verbracht wurde.
(Die Ermittler gehen auch davon aus)
Dem kann ich mich nur anschließen.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 21:59
Ich habe den Fall immer wieder durch die Medien mitbekommen, bis heute jedoch leider nie die Zeit gefunden, mich hier durch die 2500 Seiten zu wühlen. Ein paar habe ich inzwischen durch, aber ein Ende ist noch lange nicht in Sicht ... Dabei will ich schon so lange etwas zu diesem Thema sagen. Und jetzt tu ich es einfach.

Ich lese immer wieder, der Täter wäre ein großes Risiko eingegangen, in dem er Frauke telefonieren lässt. Allerdings frage ich mich: War das Risiko tatsächlich so groß? Und wäre es nicht um ein Vielfaches größer gewesen, hätte er sie nicht telefonieren lassen?

Der Täter hatte sich offenbar zuvor bestens informiert, das schließe ich aus den wechselnden Standorten der Handyortung. Zum damaligen Zeitpunkt kein gewöhnliches Wissen, wie ich finde. Heutzutage weiß jeder über Handyortung Bescheid – 2006 waren Handys zwar auch nicht mehr "neu", aber für mein Empfinden gehörte das Thema Handyortung und die Möglichkeiten dessen noch nicht zum Allgemeinwissen.

Er hat Frauke jedes Mal kurz und von einem anderen Standpunkt aus telefonieren lassen. Sprich, bis man ihn oder Frauke geortet hätte, wäre er mit dem Auto längst wieder über alle Berge gewesen. War er ja letztlich auch. Das Risiko war also eher gering.

Das größte Risiko in den Anrufen lag eigentlich darin, dass Frauke mehr sagen könnte, als sie sagen dürfte. Hierzu gleich mehr.

Hätte er Frauke dagegen keinen Kontakt aufnehmen lassen, wäre ihr Foto in allen Zeitungen abgebildet gewesen und in ganz Paderborn hätte sich wohl kaum jemand gefunden, der nicht von dem Vermisstenfall weiß. Auch die Polizei hätte ihm bedrohlich auf die Pelle rücken können.

Es war also – zumindest ist das meine Deutung – sehr durchdacht von ihm, die Telefonate zu erlauben. Für mich spricht das für eine Person, die sich sehr überlegen fühlt und für die das Thema "Kontrolle" eine große Bedeutung im Leben hat. Hier ist schon ein paar Mal das Wort "Narzissmus" gefallen und es klingt tatsächlich nicht gänzlich an den Haaren herbeigezogen. Auch würde dazu passen, dass er Frauke für mehrere Tage in seiner Gewalt hatte bezüglich der Ausübung von Macht usw.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Täter jede Menge Hintergrundwissen besitzt, wie z.B bei Vermisstenanzeigen vorgegangen wird, wie sehr es die Aktivität der Polizei eindämmt, wenn die Person sich selbstständig meldet, wie genau es mit einer Handyortung etc. abläuft. Möglicherweise könnte da mehr als nur bloße Recherche dahinterstecken. Hatte er durch seine berufliche Tätigkeit das nötige Hintergrundwissen und war deswegen so "gelassen" in Bezug auf die Anrufe?

Ich könnte mir vorstellen, dass die meisten Täter viel zu große Angst davor hätten, ihr Opfer telefonieren zu lassen, auch wenn es möglicherweise dem Täter mehr Nutzen als Schaden könnte. Daher die Überlegungen in Richtung Persönlichkeitsstörung oder das Besitzen von umfangreichem Wissen.

Überlegenswert wäre ebenso, ob der Täter nach einem "Zuckerbrot und Peitsche" Prinzip vorging, um sein Opfer gefügig zu machen. "Wenn du tust, was ich will, wirst du bald wieder frei sein und/oder kannst mit deinen Lieben telefonieren". Hier wurden möglicherweise auch starke Drohungen ausgesprochen, sollte Frauke am Telefon etwas sagen, was den Täter nicht passen würde. Wie groß die Angst vor einem Peiniger sein kann, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Es wurde gefragt, warum immer nur Chris angerufen wurde und ob das vom Täter möglicherweise so gewollt war. Ich finde es ebenso auffällig, dass stets dieselbe Person angewählt wurde. Wenn ich mich dann aber versuche in Fraukes hilflose Lage hineinzuversetzen, dann weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, ob ich überhaupt fähig gewesen wäre, z.B. die Stimme meiner Mutter zu hören. Sie würde "Hallo" sagen und ich würde wahrscheinlich augenblicklich losheulen.
Könnte mir also vorstellen, dass Frauke ihren Gesprächspartner eventuell selbst gewählt hat. Sie hat jemanden angerufen, den sie sehr gerne hat, bei dem sie aber ihre Emotionen vielleicht besser kontrollieren könnte als bei der eigenen Mutter oder Schwester.
Das nur so als Gedanke.


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 22:00
also die unfallthese erscheint mir durchaus nicht unwahrscheinlich; auch wenn der täter oder die täter wegen mordes gesucht werden (aus einem vermissten- wurde ein mordfall, xy), denn hat hier schon jemand recherchiert oder weiß es wie viele täter als mörder gesucht wurden und dann als totschläger (oder noch weniger) verurteilt wurden?
und die ermittlungstaktischen gründe werden meiner meinung fast nur genannt, um das eigene nicht-erfolg haben zu relativieren


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Mord an Frauke Liebs

26.06.2015 um 23:12
@Malinka
Ich denke ganz einfach, der Täter, den sie zumindest flüchtig kannte, hat angeboten sie nach Hause zu bringen, deswegen stieg sie ein.
Er hatte sie vielleicht tatsächlich schon länger gestalkt und sah nun seine Chance.


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