Mord an Frauke Liebs
26.06.2015 um 08:35@Nightrider64
Die Idee ist gar nicht so abwegig. Bisher ist ja das grösste Problem, dass niemand versteht, warum der Mörder dieses extreme Risiko eingeht, Frauke nicht nur telefonieren zu lassen, sondern auch noch durch die Gegend zu fahren.
Es gibt da bisher tatsächlich kaum eine überzeugende Erklärung.
Deine Theorie ginge also auf einen Täter hinaus, der extrem narzisstisch ist, der aus irgendeinem Grund glaubt, er könne Frauke als Freundin, Partnerin, Frau gewinnen und der diese Phantasie dann in gewisser Weise durchleben will.
So etwas wäre nicht ganz einmalig, sondern solche Tendenzen hat es in anderen Fällen auch schon gegeben, bis hin zum berühmten Kampusch Fall, in welchem der Täter sicherlich auch sich teilweise eingeredet hat, dass er sozusagen mit dem Opfer eine Lebensgemeinschaft teilt.
Hier hätte er sich also in die Sache schnell oder langsam hereingesteigert, bis zu dem Tag, an dem sich entweder zufällig oder geplant eine Gelegenheit ergab, sich Frauke zu bemächtigen - wie ist unbekannt, das kann "freiwillig" gewesen sein, aus Arglosigkeit, das kann unter Vorspielen falscher Tatsachen passiert sein, oder gleich von Anfang an mit Gewalt. Der Täter ist sich schon klar darüber, dass sein Phantasiegebäude in der Realität mit Zwang zu tun hat, aber ihm gelingt es, das innerlich auszublenden.
Als er nun Frauke in seiner Gewalt hat, bildet er sich ein, es wird ihm gelingen, sie davon zu überzeugen, dass er ja nur aus grenzenloser Liebe handelt und dass sie das schon einsehen wird und diese Liebe erwiedern wird.
Dazu gehört auch, weitgehend "grosszügig" erscheinen zu wollen, und gleichzeitig auch den Anschein eines "normalen" Lebens zu zweit zu erwecken, also seinen Traum zu leben. Dementsprechend lässt er Frauke Kontakt mit ihren bisherigen Bezugspersonen aufnehmen. Er kontrolliert allerdings durchaus das wann, wie, wo etc. Soviel Realitätssinn hat er. Gleichzeitig aber schwelgt er auch in Phantasie, die nächtlichen Fahrten durch die Paderborner Gegend werden so etwas wie gemeinsame Ausflüge mit seiner "Freundin," eben fast so wie ein echtes Paar. Und wenn Frauke dann am Telefon sagt, sie komme "bald" wieder, dann bildet er sich ein, dass sie damit meint, sie will "jetzt" noch gar nicht Hause, sondern bei ihm bleiben... eben wie so ein Paar auf Reisen, das ab und zu mal zu Hause anruft, um Kontakt zu den Lieben zu halten.
Und Frauke? Die ist sich der Gefahr, in der sie sich befindet durchaus bewusst, aber sie spielt dieses irre Spiel mit, weil sie glaubt, dass sich irgendwie, irgendwann dadurch vielleicht eine Fluchtmöglichkeit ergibt. Sie weiss, dass es sinnlos und gefährlich ist, die Phantasieblase plötzlich zu zerstören, z.B. indem sie am Telefon den Namen des Täters plötzlich preisgibt etc. Sie fürchtet, er wird sie aus Frustration usw. töten, noch bevor Hilfe eintreffen kann. So macht sie mit, und hofft und wartet auf eine andere Gelegenheit, zu entkommen.
Nur: diese Gelegenheit kommt nicht. Und irgendetwas passiert am Ende, dass dieser ganzen Charade ein Ende setzt. Entweder sie kann nicht mehr und weigert sich, mitzuspielen, oder sie unternimmt einen Fluchtversuch, oder es passiert etwas anderes, das den Täter schliesslich zum Mörder werden lässt.
Soweit richtig?
Wenn das tatsächlich so war, liegt wirklich nahe, dass der Täter sie kannte. Umgekehrt muss das nicht so sein, jedenfalls lange nicht so intensiv. Er kann tatsächlich schon lange "gestalkt" haben, ohne dass sie das je bemerkte. Arbeitsumfeld würde hier naheliegen.
Das Schwierige für die Ermittler wäre hier, dass vielleicht niemand sonst bemerkt hat, dass der Täter solche Phantasien hegte.
Ungewöhnlich schon. Aber nicht unvorstellbar.
Die Idee ist gar nicht so abwegig. Bisher ist ja das grösste Problem, dass niemand versteht, warum der Mörder dieses extreme Risiko eingeht, Frauke nicht nur telefonieren zu lassen, sondern auch noch durch die Gegend zu fahren.
Es gibt da bisher tatsächlich kaum eine überzeugende Erklärung.
Deine Theorie ginge also auf einen Täter hinaus, der extrem narzisstisch ist, der aus irgendeinem Grund glaubt, er könne Frauke als Freundin, Partnerin, Frau gewinnen und der diese Phantasie dann in gewisser Weise durchleben will.
So etwas wäre nicht ganz einmalig, sondern solche Tendenzen hat es in anderen Fällen auch schon gegeben, bis hin zum berühmten Kampusch Fall, in welchem der Täter sicherlich auch sich teilweise eingeredet hat, dass er sozusagen mit dem Opfer eine Lebensgemeinschaft teilt.
Hier hätte er sich also in die Sache schnell oder langsam hereingesteigert, bis zu dem Tag, an dem sich entweder zufällig oder geplant eine Gelegenheit ergab, sich Frauke zu bemächtigen - wie ist unbekannt, das kann "freiwillig" gewesen sein, aus Arglosigkeit, das kann unter Vorspielen falscher Tatsachen passiert sein, oder gleich von Anfang an mit Gewalt. Der Täter ist sich schon klar darüber, dass sein Phantasiegebäude in der Realität mit Zwang zu tun hat, aber ihm gelingt es, das innerlich auszublenden.
Als er nun Frauke in seiner Gewalt hat, bildet er sich ein, es wird ihm gelingen, sie davon zu überzeugen, dass er ja nur aus grenzenloser Liebe handelt und dass sie das schon einsehen wird und diese Liebe erwiedern wird.
Dazu gehört auch, weitgehend "grosszügig" erscheinen zu wollen, und gleichzeitig auch den Anschein eines "normalen" Lebens zu zweit zu erwecken, also seinen Traum zu leben. Dementsprechend lässt er Frauke Kontakt mit ihren bisherigen Bezugspersonen aufnehmen. Er kontrolliert allerdings durchaus das wann, wie, wo etc. Soviel Realitätssinn hat er. Gleichzeitig aber schwelgt er auch in Phantasie, die nächtlichen Fahrten durch die Paderborner Gegend werden so etwas wie gemeinsame Ausflüge mit seiner "Freundin," eben fast so wie ein echtes Paar. Und wenn Frauke dann am Telefon sagt, sie komme "bald" wieder, dann bildet er sich ein, dass sie damit meint, sie will "jetzt" noch gar nicht Hause, sondern bei ihm bleiben... eben wie so ein Paar auf Reisen, das ab und zu mal zu Hause anruft, um Kontakt zu den Lieben zu halten.
Und Frauke? Die ist sich der Gefahr, in der sie sich befindet durchaus bewusst, aber sie spielt dieses irre Spiel mit, weil sie glaubt, dass sich irgendwie, irgendwann dadurch vielleicht eine Fluchtmöglichkeit ergibt. Sie weiss, dass es sinnlos und gefährlich ist, die Phantasieblase plötzlich zu zerstören, z.B. indem sie am Telefon den Namen des Täters plötzlich preisgibt etc. Sie fürchtet, er wird sie aus Frustration usw. töten, noch bevor Hilfe eintreffen kann. So macht sie mit, und hofft und wartet auf eine andere Gelegenheit, zu entkommen.
Nur: diese Gelegenheit kommt nicht. Und irgendetwas passiert am Ende, dass dieser ganzen Charade ein Ende setzt. Entweder sie kann nicht mehr und weigert sich, mitzuspielen, oder sie unternimmt einen Fluchtversuch, oder es passiert etwas anderes, das den Täter schliesslich zum Mörder werden lässt.
Soweit richtig?
Wenn das tatsächlich so war, liegt wirklich nahe, dass der Täter sie kannte. Umgekehrt muss das nicht so sein, jedenfalls lange nicht so intensiv. Er kann tatsächlich schon lange "gestalkt" haben, ohne dass sie das je bemerkte. Arbeitsumfeld würde hier naheliegen.
Das Schwierige für die Ermittler wäre hier, dass vielleicht niemand sonst bemerkt hat, dass der Täter solche Phantasien hegte.
Ungewöhnlich schon. Aber nicht unvorstellbar.