Mord an Frauke Liebs

@Malinka

Im Übrigen ist man tagelang sogar davon ausgegangen, dass hier ein Entführungsfall mit anschließender möglicher Erpressung vorliege. Nicht umsonst ist von Frau Liebs eine Detektei eingeschaltet worden. Es ist daher auch gut möglich, dass dieses "Komme nach Hause" auch dieser Erwägung geschuldet war und der Täter damit weitere Ortungen unterbinden wollte, wenn er denn von diesen Erwägungen gewusst haben sollte.

@startrek84

startrek84 schrieb: Letzteres war hier ganz sicher gegeben, insofern hat die Polizei auch weiter geortet. Da haben die Anrufe Fraukes dem Täter nicht geholfen.

@Malinka

Du beziehst dich auf die richterliche Verfügung. Die lag am Mittwochabend noch nicht vor. Trotzdem wurde Nieheim geortet. Die Polizei macht nun manchmal Sachen, die sie rein rechtlich genau genommen nicht darf. Aber das Leben oder die Gefahrenlage ist manchmal auch schneller als richterliche Verfügungen.

Richtig. Bis Donnerstag an dem sich eine volljährige gemeldet hat
galt auch noch Gefahr im Verzug vor.
Danach gilt die offizieller Rechtslage und die besagt, dass Frauke ihren
Aufenthaltsort selbst bestimmen darf.

Da sie sich lebend gemeldet hat und nicht darauf hinwies das es
ihr schlecht geht / sie in Gefahr ist, zieht das " Gefahr in Verzug " Recht
hier nicht mehr.

Und beautiful@ schreibt eindeutig in den Kommentaren, dass die Polizei nichts
tun konnte, weil Frauke volljährig ist.

Diese Möglichkeit des Vorgehens wäre also auch gegeben meiner Meinung nach.

@Milena

Ich denke, dem Täter ging es nicht darum, einfach jemanden in seiner Gewalt zu haben, sondern von sich zu überzeugen - Wenn Frauke zeigt oh ich hab jetzt Gefühle für dich, Du Schlingel, eigentlich schön, dass Du diese Sache gemacht hast, Täter ok cool, dann kann er sie gehen lassen, sie sind endlich ein Paar.

@Malinka

beautiful schrieb das Anfang Juli 2006, also bitte genau bleiben. Da hat die Polizei tatsächlich nichts mehr unternommen, weil kein Lebenszeichen mehr kam. Was sollte sie da auch tun? Und was deine Argumentation mit Östermann bzw. pius2 angeht (ich wusste gar nicht, dass Östermann hier als pius2 mitschreibt, hätte mir ja auch mal einer schreiben können), die hinkt, weil die Polizei beispielsweise bei stillen Ortungen auch Jahre später still bleibt - warum wohl? Weil es rechtlich heikel ist und sonst auch nicht stille Ortung heißen dürfte.

@Ocelot..... du denkst, sie konnte ihn einfach nicht "überzeugen"? Also der Täter so als super Psycho - "hab mich jetzt endlich lieb-Typ"?
Sinn macht das ja schon - weil auf die letzte Frage, ob sie gegen ihren Willen gefangen gehalten wird, ja dieses "Ja - nein, nein" kam, das wird nicht grad die Glaubhaftigkeit evtl. vorheriger Überzeugungsarbeit von Fraukes Seite aus irgendwie untermauern.

Setzt aber voraus, dass sie auf die Aussage hin, dass sie nie wegen "eines Typen" so lang weg bleiben würde, zu dem Zeitpunkt noch "glaubhafter" gewesen sein muss. Ala: "Ich meinte - DU bist doch nicht irgend ein Typ - du bist was ganz besonderes bla bla bla...!

@Milena
Ja, genau, so stell ich mir das etwa vor. Das setzt natürlich eine schwere Gestörtheit voraus.

@Ocelot

Dann glaube ich aber auch nicht, dass man das "allein" in den Griff kriegt oder in der Lage ist, sich ggf. Hilfe zur Überwindung dieser Störung zu holen - das logische Fazit wäre daher: Das müsste ja eigentlich wieder geschehen. So oder in ähnlicher Form. (Okay - außer diese Art trifft mal spontan auf Begeisterung und ein potentielles "Opfer" fühlt sich im Vorfeld schon euphorisch zu dem Typen hingezogen, dass es soweit gar nicht wieder kommen muss).

@Milena

Schwer zu sagen. Ich denke Frauke hat dieses Verhalten "geweckt" er also ansonsten recht normal lebt und agiert. Wenn die Tötung nicht im voraus geplant war könnte ihn dies von weiteren Taten an Frauen zurückhalten, wenn es für ihn ein traumatisches Erlebnis war.

startrek84 schrieb:Erstens hat die Polizei seit 2003 massiv stille Ortungen vorgenommen.

Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber die "stille Ortung" ist doch auch nur das Datenpaket, welches ein eingeschaltetes Handy sowieso sendet (was dann später als sms genutzt wurde, weil die Daten ja eh gesendet wurden und man dann nur "Inhalt" zufügte), oder ist das noch wieder etwas anderes? Wenn das Handy ausgeschaltet ist, dann kann es nicht geortet werden.

@Minderella

Ne, das ist was anderes. Das läuft auch alles etwas komplexer ab. Die Polizei hat eine stille SMS an die Nummer von Fraukes Handy geschickt. Sobald das Handy sich einbucht, ist der "Ortungstrojaner" aktiviert. Ist zu schwierig, das hier in der Kürze zu erklären.

@all

Die Polizei hat in diesen Tagen trotz der Anrufe weiter ermittelt

Lebenszeichen in Vermisstensache Frauke Liebs
Freitag, 23 Juni 2006 | Autor: Polizei Paderborn
(mb)
Am Donnerstagabend hat sich die seit Dienstagabend vermisste 21-jährige Frauke Liebs per Handy bei einem Bekannten gemeldet. Befürchtungen der Angehörigen, der Vermissten wäre etwas zugestoßen, konnten so relativiert werden. Der Aufenthaltsort der jungen Frau ist weiterhin nicht bekannt. Ebenso bleiben die Gründe des Verschwindens der als zuverlässig geltenden Auszubildenden ungewiss.

Die Angehörigen appellieren an die Vermisste, sich zu melden. Als Erwachsene steht der 21-Jährigen ein selbstbestimmter anonymer Aufenthaltsort zu. Da aber der plötzliche Kontaktabbruch zu Angehörigen und Bekannten nicht erklärt werden kann, ermittelt die Polizei
weiterhin in alle Richtungen, um die Umstände aufzuklären

Ich möchte das nur noch einmal festgehalten wissen, nicht, dass wieder eine beautiful hier in der Diskussion auftaucht. Die hat erst Anfang Juli in Foren geschrieben, dass die Polizei nichts mehr unternehme.

Ich würde sonst auch einen Link zu dem Thema akzeptieren, wenn du es nicht selbst in Kürze erklären kannst. :)

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/ermittler-nutzen-verstaerkt-unbemerkte-handy-ortung-a-920730.html

Und hier für 2003.

http://www.heise.de/ct/artikel/ueberwachung-per-Mobilfunk-1899173.html

Es lassen sich damit bei aufeinanderfolgenden stillen Kurznachrichten regelrechte Bewegungsprofile ausmachen. Einige User hier haben ja mal für den Freitagabend im Zeitraum zwischen 23:04 (SMS an Chris) und 23:06 (Anruf von Frank Liebs) diskutiert, dass sich das Auto in dieser Zeit bewegt haben muss. So etwas kann man nur feststellen, wenn die Polizei das Handy von Frauke mit stillen Kurznachrichten überzogen hat.

Wenn das die Polizei so festgestellt hat, muss man davon ausgehen, dass sie auch die Richtungsänderung ausgelesen haben. Und wenn das der Fall war, hat die Polizei einen komplett anderen Blick auf den Fall als wir.

Ok, danke für die Infos, das ist ja doch ein bisschen mehr, als Wiki auf die Schnelle hergibt. ;)

Da wir aber davon ausgehen müssen, dass das Handy zwischen den getätigten Anrufen/Nachrichten ausgeschaltet war, ist das mMn dennoch für den Fall nicht relevant.

@Minderella

Zwischen 23:04 Uhr und 23:06 Uhr am Freitagabend war das Handy nicht ausgeschaltet. Zwei Minuten reichen, um Bewegungsprofile etwas genauer zu erfassen. Halte ich eventuell für sehr relevant. Wenn sich nämlich das Auto in der Zeit bewegt hat, die Antennen von drei Funkzellen mit Fraukes Handy ausgelesen werden konnten, durfte Frauke den Anruf während der Weiterfahrt abnehmen. Das würde zwingend zur Zwei-Täter-Theorie führen. Ist aber für uns Spekulatius. Es ist aber gut möglich, dass der Anruf von Frank Liebs damit begründet war.

Es kann auch einfach sein, dass sie nicht fuhren, sondern über etwas am Ort diskutierten. Es kann auch gut sein, dass sich das Auto bewegte, aber nur im Kreis fuhr, weiterhin wüsste man nicht, ob es Richtung Festhalteort fuhr, wenn es in eine Richtung fuhr, oder zu einem anderen Ort. Dafür reichen 2 Mintuen einfach nicht aus, daher halte ich es für nicht zielführend, darüber zu diskutieren, ob die Polizei diese stillen SMS nutze oder nicht - für das, was wir wissen, ist es nicht relevant; jedenfalls nicht für uns.

@Minderella

Wichtig ist, die Polizei weiß es. Da gebe ich dir recht. Und davon bin ich auch überzeugt. Aber du wirst mir recht geben, dass ein Täter nicht gleichzeitig ein Auto fahren kann und die Telefonate kontrollieren, ja? Aber wir sollten uns auf andere Sachen konzentrieren, das stimmt.

Da ich persönlich nicht davon ausgehe, dass der Täter die Telefonate kontrollierte, ist auch das für meine Überlegung nicht relevant. ;)

(Davon ausgehend, dass er sie nicht bei der Fahrt telefonieren ließ, deutete es dann ja auch eh daraufhin, dass sich das Handy in den 2 Minuten nicht bewegt habe.)

Es ist hier diskutiert werden und @Malinka hat da eine wundervolle allgemeine Karte zugefügt, an der ich dir zeigen könnte, wie man das ablesen kann. Ich weiß aber auch nicht mehr, wieso hier einige Leute darauf gekommen sind, dass sich das Auto bewegt habe. Sie werden ja wohl kaum über die internen Daten verfügen in dem Fall.

Folgende Meldung im Archiv hat mich gerade etwas erschrecken lassen. Wahrscheinlich aber unbedeutend - ich stell's trotzdem mal rein:

Zwei Bienenvölker entwendet
Montag, 10 April 2006 | Autor: Polizei Paderborn, Lea Meyer/ mb

Zwischen Samstag (1. April) und Donnerstag vergangener Woche wurden einem 49-jährigen Imker aus Lichtenau zwei Bienenbeuten mit Bienenvölkern entwendet. Diese hält er an einem Waldrand zwischen Asseln und Iggenhausen in der Gemarkung "Buchlied".

Der Hobbyimker bemerkte den Diebstahl von zwei seiner Bienenkästen und alarmierte die Polizei. Der Gesamtwert des Gestohlenen liegt bei 500 Euro.

Sachdienliche Hinweise auf Tatverdächtige nimmt die Polizei unter 05251/3060 entgegen

Iggenhausen ist ein Katzensprung entfernt vom Fundort der Leiche, wo meines Wissens der gleiche Imker damals auch einen Bienenstock hielt. Mich wundert, dass man überhaupt so etwas klaut. Aber die zeitliche Nähe finde ich schon auffallend.