Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases
05.01.2021 um 22:10Grad mal Wiki konsultiert...1981 hatte Neukirchen über 25.000 Einwohner und wurde zur Stadt.
Carla64 schrieb:"Ich habe mir die Armspange selbst gekauft und meine mich zu erinnern, das es auf einem Krammarkt/ Volksfest war."Vielleicht eine ungefähre Erinnerung daran, was das Teil damals gekostet hat...?
Carla64 schrieb:"Leider existieren so gut wie keine Fotos aus dieser Zeit. [...] Ich habe es auch schon bedauert, das ich kein Foto mehr davon habe."Da stehst Du nicht allein, mit dieser Bekümmernis. Den Duisburger ErmittlerInnen geht es sicherlich genauso... 😎
BernardLe36 schrieb:an erster Stelle steht natürlich stets womögliches "Täterwissen- nicht öffentlich bekanntgegeben.Man kann sich ja auch nach diesem Teil erkundigen ohne es öffentlich mit dem Fall in Verbindung zu bringen. Die Äußerungen der Ermittlerin klangen halt schon so, als hätten sie lange und intensiv recherchiert. Die Polizei geht da auch nochmal anders vor als wir es jetzt hier per Google können. Ich kann mir gut vorstellen, dass damals alle möglichen Hersteller und Verwender von Metallkleinteilen angeschrieben wurden. Leute aus dem Bereich Schifffahrt, Landwirtschaft, Camping etc. etc. Hersteller, Großhändler.. Und anscheinend kannte niemand dieses Teil. Bezogen auf das Seil konnte ja ausgeschlossen werden, dass es in Deutschland produziert wurde. Das kann man ja auch nur, wenn man mit den Herstellern spricht. Ähnlich wird man wegen des Metallteils sicher auch ermittelt haben.
BernardLe36 schrieb am 12.12.2020:"Das Bundeskriminalamt verfügt über ein riesengroßes Archiv, in dem neben -naturgemäß- Waffen aller Art, auch öfter in der Kriminalistik vorkommende Gegenstände als Vergleichsobjekte gesammelt werden. Dazu dürften ganz sicher auch Taue, Stricke, Seile, Bänder, Schnüre usw. von verschiedenen Formaten und Herstellern zählen. Bisweilen eingearbeitete, einzelne andersfarbige Fasern welche nur einem bestimmten Hersteller zugeordnet werden können, erleichtern dabei unter Umständen eine solche Suche."Füge hinzu, daß dort auf jeden Fall solche Gegenstände archiviert sind, die schon einmal in Zusammenhang mit einem Verbrechen benutzt wurden. Als Original oder identisches Vergleichstück. So wie früher (wohl heute -teilweise- auch noch) in größeren Städten, der Öffentlichkeit nicht zugängliche, "kriminaltechnische / kriminalistische Lehrmittelsammlungen" zur internen Ausbildung von Polizei- und Justizvollzugsbediensteten bestanden. Im Volksmund auch als "Kriminalmuseum" bezeichnet und durch die in den 60er / 70er Jahren gleichnamige ZDF-Krimiserie der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. An Wertsachen, wie beispielsweise Schmuck oder Gemälden, werden am BKA-Hauptsitz in Wiesbaden -bzw. an speziell gesicherten Orten- meines Wissens nach, aber nur besitzmäßig nicht zuordbare Asservate aus Raub- oder Diebstahlsverbrechen gesammelt.
causa_y_efecto schrieb:"Man kann sich ja auch nach diesem Teil erkundigen ohne es öffentlich mit dem Fall in Verbindung zu bringen."Natürlich. Umso besser geht das, wenn zuvor deutliche Farbaufnahmen gefertigt werden und nicht nur ein profanes Graustufenbild vom Auffindeort bzw. aus der Gerichtsmedizin gezeigt wird. Da werden sich die meisten Hersteller, Großhändler usw. genauso schwer getan haben es zu erkennen, wie wir mit unseren begrenzten Möglichkeiten...
causa_y_efecto schrieb:"Ich kann mir gut vorstellen, dass damals alle möglichen Hersteller und Verwender von Metallkleinteilen angeschrieben wurden. Leute aus dem Bereich Schifffahrt, Landwirtschaft, Camping etc. etc. Hersteller, Großhändler.. Und anscheinend kannte niemand dieses Teil."Niemand widerspricht. So wird es wohl aus den zuvor genannten Gründen gewesen sein. Leider.
BernardLe36 schrieb am 12.12.2020:Dazu dürften ganz sicher auch Taue, Stricke, Seile, Bänder, Schnüre usw. von verschiedenen Formaten und Herstellern zählenDas ist gut möglich. Allerdings wäre es mir zu unsicher von "nicht im Archiv" auf "kann nicht in Deutschland produziert worden sein" zu schließen. Dass es irgendwelche Kennzeichnungen gibt, die auf in Deutschland hergestellte Ware hinweisen, kann auch gut sein. Solche Kennzeichnungen gibt es auf jeden Fall, auch je nach Produktionsjahr verschiedene. Was wir jetzt nicht wissen, ist, ob eine derartige Kennzeichnung verpflichtend oder so sehr üblich war, dass ein Fehlen einer solchen auf Auslandsproduktion eindeutig hinweist. Es können ja auch andere Merkmale sein, nicht nur eingearbeitete farbige Fäden. z.B. Merkmale von in Deutschland üblichen Produktions- und Qualitätsstandarts. (z.B. Struktur ist so ungleichmäßig -das kann sich in D keiner erlauben, oder ähnliches)
Polypropylen (PPM) 4 mm geflochten 50 m grünQuelle: https://www.google.com/search?q=durchmesser+4+mm+kunststoffseil+nutzungsm%C3%B6glichkeiten&rlz=1C1GTPM_deDE490DE490&oq=durchmesser+4+mm+kunststoffseil+nutzungsm%C3%B6glichkeiten&aqs=chrome..69i57.22559j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8
Die PPM ist sehr vielseitig einsetzbar z.B.: für´s Fancywork, Bändseln, Takeln, zum Basteln und Binden (z.B. auch Modellbau), für Knotentafeln, zum Ausrichten von Beeten und Rasen, als Maurerschnur, zum Anschlagen oder Befestigen, beim Camping als Zelt-Abspannschnur, usw.
PPM Schnur haben ein breites Einsatzspektrum. Sie sind ein sehr beliebtes Material zum Knüpfen und Basteln. Wie Paracord werden auch Schnur aus PP für die Herstellung von Hundeleinen, Pferdehalftern, Armbändern, Halsketten, und beim Scoubidou Schlüsselanhängern verwendet. Die Eigenschaften des Seils ermöglichen außerdem viele technische Einsatzmöglichkeiten. So ist PPM Schnur auch auf Sportbooten und Segelyachten, in der Baumpflege, aber auch im Haus und Garten, sowie bei Freizeit und Outdoor- Aktivitäten anzutreffen.Quelle:
PotomacRiver schrieb:möchte ich sagen, dass ich nicht glaube, dass dieses Metallteilen schon länger im Fokus der Ermittler war.Wäre es nicht möglich, dass die Ermittler das Ding damals für unwichtig gehalten hatten, gerade weil sie (damals noch) wussten, was es war und es in ihren Augen wertloser Tinnef war?
Es gibt von dem Teil ja nicht mal ein Einzelfoto!
causa_y_efecto schrieb:"Allerdings wäre es mir zu unsicher von "nicht im Archiv" auf "kann nicht in Deutschland produziert worden sein" zu schließen."Die Archivabfrage beim BKA ist sicherlich mit einem Informationsaustausch bei entsprechenden deutschen Herstellerfirmen einhergegangen. Welche ja auch womöglich besser als das Bundeskriminalamt, über eventuelle ausländische "Konkurrenzunternehmen" Bescheid gewußt haben.
AlteTante schrieb:"Wäre es nicht möglich, dass die Ermittler das Ding damals für unwichtig gehalten hatten, gerade weil sie (damals noch) wussten, was es war und es in ihren Augen wertloser Tinnef war?"Oder -so tatsächlich ein (billiges) Schmuckstück- es zunächst sowieso Martina zugeordnet und als schon länger in ihrem Besitz befindlich angesehen haben. Erst in den -bei solch einer Vielzahl an Familienangehörigen- sicher umfangreichen und zeitaufwändigen Gesprächen herausgefunden haben, daß das Mädchen solch einen Armreif aber nicht besessen hat.
Anjule schrieb am 01.01.2021:Ich hatte mal geschrieben, dass es Pressengarn gibt, die zb für Strohballen oder anderes verwendet werden. Dieses ist auch aus Polypropylen. Leider habe ich nirgendwo gefunden, wie dick dieses ist. Es könnte auch für vieles andere in der Landwirtschaft verwendet werden.Von der Stärke her könnte es vielleicht passen, aber es handelt sich anscheinend um kein 3-schäftiges Seil, sondern um eine aus einzelnen Fasern gedrehte Schnur. Also Pressengarn dürfte auch rausfallen.
Pressengarn besteht aus vielen einzelnen Fasern des Werkstoffes Polypropylen (PP). Diese Fasern werden zu einer Schnur beziehungsweise Kordel zusammengedreht. Die einzelnen Fasern garantieren im Zusammenhang ausgewählter Rohstoffe die Festigkeit bzw. Reißfestigkeit des Garns.Quelle:
BernardLe36 schrieb:Die Archivabfrage beim BKA ist sicherlich mit einem Informationsaustausch bei entsprechenden deutschen Herstellerfirmen einhergegangen. Welche ja auch womöglich besser als das Bundeskriminalamt, über eventuelle ausländische "Konkurrenzunternehmen" Bescheid gewußt haben.Genau! Jetzt sind wir uns einig. Besonders auch, was den letzten Satz betrifft. Wenn man mit den Herstellern spricht, kann man eben immer noch ein bisschen mehr erfahren als nur: "Nee, is nich von uns."