Mahlzeit!
@ThoFra Die leider mittlerweile abgemeldete "Memory777" (solltest Du unter anderem Namen vielleicht weiter präsent sein, melde Dich doch bitte bei mir via PN) hat vor 9 Jahren und zu Anbeginn unserer Diskussionsrunde hier, einige recht umfangreiche Anmerkungen gemacht. Die zum einen durch große Emotionalität geprägt waren als "persönlich Betroffene", welche beide Mordopfer und auch den Täter im Fall von Nicole H., nach eigenen Angaben persönlich gekannt hat. U.a. schrieb sie dazu: "Martina ging in meine Parallelklasse, und mit Nicky war ich fast täglich in einem Jugendzentrum in Neukirchen zusammen. [...] Kannte ich leider Gottes auch Wilfried L. sehr gut...". Zum anderen hat sie uns aber auch eine ganze Reihe von angeblichen Fakten zu Ablauf und Ergebnissen der Ermittlungsarbeit mitgeteilt, die in diesem Ausmaß und der -teilweisen- Genauigkeit eigentlich nur den -vordergründigen- Schluß zulassen, daß sie nähere Kontakte zum Personenkreis der Ermittler gehabt haben muß. Von "angeblichen Fakten" schreibe ich hier ganz bewußt denn... - heute übliche Quellenangaben hat sie dazu nicht gemacht. Auch aktuell werden ja immer noch Zitate von ihr erwähnt wie beispielsweise: "...beide Mädchen wurden mit dem Finger sexuell mißbraucht, jedoch nicht vollständig
vergewaltigt. Zudem fand man an keiner Leiche Spermaspuren!" oder "Ich habe Bilder der Leichen gesehen, die mich mein Leben lang begleiten werden. Ihre Körper wurden einfach in ein Gebüsch geschmissen, als wären sie Abfall. Um Martinas Hals war noch ein ca. 2m langes, türkisfarbenes Kunststoffseil geschlungen. Man hatte sie einfach an einem kräftigen Strauch aufgehangen." Da frage ich mittlerweile und bei allem guten Glauben an den Wahrheitsgehalt ihrer Äußerungen: Woher mag sie dieses Wissen wohl bezogen; von wem mag sie solcherlei Details -offensichtlich auch und gerade aus Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung!- erfahren haben? Wenn "Memory777" in die Paralellklasse von Martina M. gegangen ist, muß sie zum Tatzeitpunkt ebenfalls um die 10 Jahre alt gewesen sein. Daß ihr Kriminalbeamte im Rahmen der Befragung von Schul- und SpielkameradInnen Fotos, mit dem von ihr hier beschriebenen, grausigen Inhalt gezeigt haben, halte ich für äußerst unwahrscheinlich! Also -und weiterhin ihre Glaubwürdigkeit nicht in Abrede stellend- frage ich mich trotzdem, wer ihr dann die Aufnahmen zugänglich gemacht hat?
Von Seiten des damaligen Auditoriums wurden diesbezüglich auch keine Nachfragen gestellt - vielleicht scheute man sich ob ihrer spürbaren Betroffenheit davor; vielleicht war man in der Anfangszeit dieses "thread" sogar froh darüber, in den Mitteilungen einer ortsansässigen "Zeitzeugin" eine gute Gesprächsgrundlage zu haben, auf der man die junge Diskussion aufbauen konnte. Und daß wir nun heute mit diesen Schilderungen und Berichten ohne Herkunftsgrundlage "dastehen" würden, daran hat man 2009 ganz sicherlich auch nicht gedacht...
So stelle ich also mal wieder anheim, daß der Mörder die -unautorisierten- und uns nur durch den Beitrag einer einzigen Userin bekannten "Fingerspiele" in dem irrigen Glauben vollzogen hat, sie könnten späterhin nicht mehr festgestellt werden. Und hat dann in seinen beschränkten Gedankengängen auch gemeint, das Töten des Mädchens in Form eines vorgetäuschten Suizid, würde eine Tätersuche von vornherein ausschließen.
Noch eine Anmerkung zum grünen Kraftfahrzeug bzw. der Kontaktaufnahme aus diesem heraus durch den unbekannten Mann, beziehungsweise die Schilderung im Filmfall der "Aktenzeichen-Cold-Cases-Sendung", über ein gemeinsames Auftreten mit Martina am Nachmittag. Sowohl das eine wie das andere Mal hat der Mann keinerlei Anstalten gemacht, sich in irgendeiner Weise vor anderen Menschen; vor anwesenden Zeugen zu verstecken oder auch nur den Versuch dazu unternommen. Im Gegenteil: Er ist aus dem Fahrzeug ausgestiegen, obwohl er sah und deshalb davon ausgehen mußte, daß die Nachbarstochter sich an ihn erinnern würde. Sich womöglich, ja in solch ungewöhnlicher Situation einer "Kindesansprache" auf der Straße sogar ganz gewiß, das Fahrzeugkennzeichen merkt. Und auch zuvor am Nachmittag keinerlei "Heimlichtuerei" oder gar ein Verstecken, wie gezeigt wird:
Auch anderen Zeugen ist am Tattag ein unbekanntes grünes Auto aufgefallen. Ein Kind ("Petra") hat beim Überqueren einer Straße mit ihrem Fahrrad, Martina um 16.00 Uhr in Begleitung eines Mannes gesehen. ("Der Mann hatte einen Schnurrbart und sah ganz normal aus. Ich weiß nicht, ob Martina den Mann gekannt hat. Er hat geredet und sie hat zugehört. Sie hat mich, glaube ich, nicht gesehen. Deshalb bin ich dann weitergegangen.") Die Zeitangabe wird vom Vater des Mädchens bestätigt: "Meine Tochter kam so um 16.15 Uhr nach Hause."
Wie geht das zusammen? Auf der einen Seite jemand, der sich unbekümmert mit einem kurz darauf ermordeten Kind in der Öffentlichkeit zeigt. Andererseits aber als womöglicher Täter mit Phantombild und Beschreibung des von ihm benutzten Kraftfahrzeugs in mehreren Fahndungssendungen fieberhaft gesucht wird. Das begreife ich irgendwie nicht...
@musikengel schrieb:
"Die Ermittlerin bei XY erwähnte ja , dass das Seil ein "nichtsinkendes Seil" wäre..."
In der Tat. Hier noch einmal das dazugehörige Wortprotokoll von Kriminalhauptkommissarin Sabine Wagner:
"Dabei handelt es sich um ein pfefferminzgrünes Kunststoffseil aus Polypropylen, 4 Millimeter stark. Es konnte damals nicht ermittelt werden woher es stammt oder wo es produziert wurde. Wem ist 1986 so ein Seil aufgefallen oder wer kann uns etwas zu der Verknotung des Seils sagen? Wo und für was wurde dieses witterungsbeständige, schwimmfähige Seil mit der auffälligen Farbe -pfefferminzgrün- verwendet? Die Stecknadeln, die auf diesem Bild zu sehen waren, wurden damals von der Spurensicherung, dort angebracht."