Zur Diskussion über die Zeiten: Erstens muss man sich grundsätzlich bewusst sein, dass die Polizei von der Öffentlichkeit Zeugenaussagen will, und keine Fallanalysen. Wenn man also davon ausgeht, dass Beobachtungen im Tunnel grundsätzlich gemeldet würden, könnte es im Interesse der Polizei liegen, den Zeitrahmen der relevanten Geschehnisse rund um den Tunnel möglichst groß darzustellen, ergo den Zeitrahmen der Geschehnisse im Tunnel möglichst knapp zu halten. Nicht dass irgendein Schlaumeier eine Beobachtung nicht meldet, weil er sich ausrechnet, der Täter müsse zu dieser Zeit im Tunnel gewesen sein. Jedoch spielt das hier wahrscheinlich eine geringe Rolle, erst Recht nicht nach so vielen Jahren.
Zweitens verstehe ich trotzdem nicht, wieso hier manche den engen Zeitrahmen der Tat anzweifeln oder gar kategorisch ausschließen. Auf welchen Erkenntnissen beruht denn die Annahme, dass von der letzten Sichtung bis zum Liegen auf dem Betonsockel mehr als eine Viertelstunde („gegen 15:20 Uhr„ bis „etwa um 15:30“) vergangen sein muss? Ich persönlich kann das Tatgeschehen gut mit den Zeiten in Übereinkunft bringen. Wer da zweifelt, sollte schon etwas konkreter werden, oder halt eingestehen, dass man von etwas redet, von dem man letztlich null Erfahrung hat, und wozu auch nicht die Erkenntnisse der Ermittler vorliegen.
Und entweder der Ablauf war so, wie er beschrieben wird, oder eben nicht; aber bei zwei Tätern würde das ja nicht schneller gehen.
SunnyBeatz schrieb am 30.06.2020:Aufgrund aller Umstände bin ich mir aber zu 100% sicher, dass Tristan seinen Mörder bereits vor der Tat kannte und halte es für sehr wahrscheinlich, dass er sich auch zusammen mit ihm vor der Tat getroffen haben könnte.
Ich glaube jedenfalls nicht mehr daran, dass er ein klassisched Zufallsopfer gewesen ist.
Die Fallanalytiker finden es aber denkbar, dass Tristan ein Zufallsopfer war. Da können wir als Aussenstehende dies sicher nicht ausschließen.