Slaterator schrieb:Was hier mMn passiert sein könnte, ist ganz einfach zusammenzufassen: Die finale Eskalation einer längeren Vorgeschichte mit viel Improvisation, einem Haufen Glück für die Täter und ebensoviel Pech für das Opfer.
Genau so sehe ich das auch. Und das dürfte auch die Ansicht der Ermittler sein, die sicherlich über überlegenes Wissen verfügen.
Nightrider64 schrieb:irgend ein planmäßiges Treffen scheint unwahrscheinlich aufgrund des Herumirrens in dieser Nacht.
Worin liegt den ein objektives "Herumirren" des GS? Nur, weil nicht bekannt ist, wo GS sich nach dem Besuch der Frau H. aufhielt, ist doch nicht gesagt, dass er "herumirrte". Das kann zwar möglich sein, objektive Anhaltspunkte dafür gibt es jedoch nicht. Es ist ebenso gut möglich, dass GS sehr planvoll gehandelt hat, er sogar einen straffen Zeitplan hatte.
Vielleicht entschloss er sich, vor seiner Planumsetzung mit einem Bier zu beruhigen. Vielleicht hatte er sich aber auch im Papillon verabredet und die betreffende Person kam nicht. Vielleicht handelte es sich dabei um eine Person, von der er sich Hilfe versprach. Nachdem diese Person nicht erschienen ist, musste GS womöglich umdisponieren und er fragte sich, wer ihm noch zur Seite stehen könnte und kam so auf Frau H. Vielleicht hat er dann recht schnell erkannt, dass dies ihn dies doch nicht weiterbringt, was erklären würde, warum er sich doch recht rasch abwimmeln ließ.
Er stand dann zwar ohne Unterstützung da, versuchte aber womöglich das Heft des Handelns alleine in die Hand zu nehmen und suchte die ihm nicht wohl gesonnen Personen auf, um eine Klärung herbeizuführen.
Slaterator schrieb:Das Verbringen von Stoll, ist innerhalb meiner Annahme eher der Verdeckung geschuldet und war improvisiert
Ja, das meine ich auch. GS musste (wohl am besten mit seinem Wagen) weg vom Überrollort. Ich halte es dabei für möglich, dass man beim Losfahren noch gar nicht einig war, was jetzt geschehen soll und, wohin man fährt. Vielleicht kam es dabei im Wagen sogar zum Streit. Ich spekuliere mal:
Nichtfreund A: "Man, wo bringen wir den jetzt hin?"
Nichtfreund B: "Der muss ins Krankenhaus und zwar sofort, der stirbt uns noch"
Nichtfreund A: "Bis du wahnsinnig, dann haben sie uns sofort, dann sind wir dran"
Nichtfreund B: "Ich fahre jetzt ins Krankenhaus"
Nichtfreund A: "Das wirst Du nicht …" greift ins Steuer um zu verhindern, dass B ins Krankenhaus fährt
Resultat: Unfall. man muss sich ja mal überlegen, unter welchem Stress der Fahrer stand. Ein Schwerverletzter im Auto unter dem Eindruck eines schrecklichen, wahrscheinlich so nicht gewollten Vorgeschehens. Wenn dann noch Streit dazu kommt, scheint ein Unfall plausibel.
Slaterator schrieb:Ich meine damit: Wäre er an diesem Abend nicht ins Papillon aufgebrochen, er hätte mMn sehr gute Chancen gehabt, die fragliche Nacht zu überleben.
Möglicherweise. Aber evtl. nicht aus subjektiver Überzeugung. Vielleicht wurde ihm eben gerade gesagt, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zu erscheinen habe. Vielleicht wurden ihm auch glasklare Konsequenzen angedroht, wenn er nicht auftaucht. "Wenn Du nicht pünktlich kommst, dann kommen wir eben zu Dir, mein Freund. Du hast ja auch eine kleine Tochter, wie man so hört".