@wiwan ich beschäftige mich nicht mit übersinnlichem, sondern ausschließlich mit vergleichbaren, gelösten fällen, wo ein kind auf teils zugefrorenem boden/halb zugefrorenem wasser binnen sekunden aus den augen verschwand, aber nicht ertrunken gefunden wurde.
im gegensatz zu euch setze ich nicht die lösung voran; ich sammle für jedes szenario vergleichbare fälle.
persönlich habe ich während der ganzen zeit eine einschätzung, die sagt mir, dass die gurkengeschichte den erzählbaren teil einer mir noch unbekannten szenerie darstellt.
die behauptung einer schmuserei im auto ist mir nicht erklärung genug, zumal sie nur auf einem gerücht in einem forum gründet. vielleicht handelt es sich um eine rolle im drehbuch, möglicherweise um ein echtes interview, aber eine schilderung einer szene an einem anderen tag. ich sehe das ungeschnittene filmmaterial nicht.
@diegraefin
du entwirfst plausibel, wie eine entführungsgeschichte eine mutter entlasten könnte.
ich halte dagegen, auf die dauer ist es wesentlich leichter, behaupten betroffene, sich mit einer abgeschlossenen sache, dem tod eines menschen abzufinden, als mit der ungewissheit.
frau stein meint anscheinend, sie kenne ihre tochter. diese sei sich sicher, ihren bruder eben vor der brücke noch gesehen zu haben. nimmt man die kurve vor der straße zur brücke als verschwindepunkt an, ergeben sich weitere möglichkeiten.
selbst dann, wenn die gurkengschichte und die schmuserei stattgefunden hätten, ergibt sich kein grund, sofort und ohne prüfung der örtlichen gegebenheiten anzunehmen, das kind könne nur dem bachlauf bis zur thyra gefolgt sein, eine andere möglichkeit sei nicht mal anzudenken.
zum vergleich bringe ich das verschwinden nacheinander mehrerer tiere eines bauernhofes von einer überzäunten, mit zaun überspannten wiese. nach oben konnten sie nicht verschwunden sein, nach der seite auch nicht. ihre artgenossen fressen kein fleisch, und schon gar keine knochen.
im teils zugefrorenen bachlauf tauchten ihre körper aber nicht auf.
die lösung war verblüffend.
ich denke oft an eine frühere freundin, die mir eines tages erzählte, sie konnte an einer lebensentscheidenden prüfung nicht teilnehmen, weil alle kinderbetreuungsmöglichkeiten ausfielen.
sie fand sich damit ab, aber im impuls habe sie ihren sohn gepackt, und in die natur an eine für fremde nicht gut einsehbare stelle gebracht, wo er zwar nicht allein, aber ohne eltern war, dann sei sie zur uni gefahren. mir fiel bei der schilderung das herz in die hose.
das schicksal bestraft ein solches szenario nicht zwingend sofort mit tod. das kind lebt, ist heute eine schöner, liebenswerter mann. er betont, er habe damals genau gewusst, er müsse sitzenbleiben bis die mama wiederkomme. es wäre die richtige entscheidung gewesen, weil es ihm ein aufwachsen in guten materiellen verhältnissen ermöglichte.
damals war er kleiner als frau steins tochter zum zeitpunkt von dirks verschwinden.
warum man mit frau schiller in einigen foren rüde und besserwisserisch umgeht, liegt sicher nicht in der mangelnden intellektuellen fähigkeit der user begründet, sondern am unwillen, eine analytische denkweise zu pflegen, tatsachen und gegebenheiten zu sammeln, sich die geschichte bis zum schluss durch den kopf gehen zu lassen, und erst dann mehrere plausible szenarien übrigzulassen, wovon man eines favorisieren darf mit entsprechender begründung.
vielen geht es aber um die chance, durch foren zu ziehen, als gruppe aus noch kleineren foren geschichten von verzweifelten eltern ausfindig zu machen, und dort zu schreiben, dass sie selbst natürlich alles besser machen, ihnen könne nichts vergleichbares geschehen, sie wären die guten, die besseren:
selbsterhöhung auf kosten schicksalsgeplagter.